Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.
Hierauf nun wend' ich mich, mit Andacht zu ermessen Den Segens-reichen Strohm, womit uns GOtt getränckt, Das ungezehlte Gut, womit Er uns beschenckt Jm abgewichnen Jahr. Ach! mögt' ichs uie vergessen! Ach! mögten mir nicht ietzt allein Die reichen Quellen Seiner Güte, Jn meinem Danck-begierigem Gemüthe, Nein, auch so lang' ich bin, stets gegenwärtig seyn! Ach GOTT! du ewge Quell der Zeiten! HERR der Tage! Gieb, da im Jahr, das ietzt verflossen, Jch solch unzehligs Gut von Deiner Huld genossen, Auch ich Dir Preis und Danck, in tieffster Ehr-Furcht, sage. Gieb, daß ich Dich, auf eine solche Weise, Die Dir gefällig, lob' und preise! Denn Du, o GOTT! (soll man Dich recht erheben, Und soll Dir anders recht von uns gedancket seyn) Must das Vollbringen nicht allein, So gar das Wollen selber geben. Darüm, ach HERR! so laß uns, wie wir sollen, Zu Deines Nahmens Ruhm, rechtschaffen dancken wollen! Ein solcher Wille nun muß seinen Ursprung haben Aus einer fühlenden Betrachtung Deiner Gaben, Aus F f 3
Hierauf nun wend’ ich mich, mit Andacht zu ermeſſen Den Segens-reichen Strohm, womit uns GOtt getraͤnckt, Das ungezehlte Gut, womit Er uns beſchenckt Jm abgewichnen Jahr. Ach! moͤgt’ ichs uie vergeſſen! Ach! moͤgten mir nicht ietzt allein Die reichen Quellen Seiner Guͤte, Jn meinem Danck-begierigem Gemuͤthe, Nein, auch ſo lang’ ich bin, ſtets gegenwaͤrtig ſeyn! Ach GOTT! du ewge Quell der Zeiten! HERR der Tage! Gieb, da im Jahr, das ietzt verfloſſen, Jch ſolch unzehligs Gut von Deiner Huld genoſſen, Auch ich Dir Preis und Danck, in tieffſter Ehr-Furcht, ſage. Gieb, daß ich Dich, auf eine ſolche Weiſe, Die Dir gefaͤllig, lob’ und preiſe! Denn Du, o GOTT! (ſoll man Dich recht erheben, Und ſoll Dir anders recht von uns gedancket ſeyn) Muſt das Vollbringen nicht allein, So gar das Wollen ſelber geben. Daruͤm, ach HERR! ſo laß uns, wie wir ſollen, Zu Deines Nahmens Ruhm, rechtſchaffen dancken wollen! Ein ſolcher Wille nun muß ſeinen Urſprung haben Aus einer fuͤhlenden Betrachtung Deiner Gaben, Aus F f 3
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bey dem 1729. Jahres-Wechſel, ꝛc.
Daß mein dencken, thun und laſſen etwa nicht nur hier
allein,
Sondern, da in Deinen Weſen nichts das andere vertreibet,
Und, in ſtets beſtaͤndger Stille, alles ewig vor Dir bleibet,
Dir, o alles ſehnde Gottheit, ewig mag gefaͤllig ſeyn!
Hierauf nun wend’ ich mich, mit Andacht zu ermeſſen
Den Segens-reichen Strohm, womit uns GOtt getraͤnckt,
Das ungezehlte Gut, womit Er uns beſchenckt
Jm abgewichnen Jahr. Ach! moͤgt’ ichs uie vergeſſen!
Ach! moͤgten mir nicht ietzt allein
Die reichen Quellen Seiner Guͤte,
Jn meinem Danck-begierigem Gemuͤthe,
Nein, auch ſo lang’ ich bin, ſtets gegenwaͤrtig ſeyn!
Ach GOTT! du ewge Quell der Zeiten! HERR der
Tage!
Gieb, da im Jahr, das ietzt verfloſſen,
Jch ſolch unzehligs Gut von Deiner Huld genoſſen,
Auch ich Dir Preis und Danck, in tieffſter Ehr-Furcht, ſage.
Gieb, daß ich Dich, auf eine ſolche Weiſe,
Die Dir gefaͤllig, lob’ und preiſe!
Denn Du, o GOTT! (ſoll man Dich recht erheben,
Und ſoll Dir anders recht von uns gedancket ſeyn)
Muſt das Vollbringen nicht allein,
So gar das Wollen ſelber geben.
Daruͤm, ach HERR! ſo laß uns, wie wir ſollen,
Zu Deines Nahmens Ruhm, rechtſchaffen dancken wollen!
Ein ſolcher Wille nun muß ſeinen Urſprung haben
Aus einer fuͤhlenden Betrachtung Deiner Gaben,
Aus
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