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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.

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Besonders findest Du in lauer Lüffte Hauch,
z) p. 82. 83.

Wann die gemischte Lufft Blut, Zung' und Nas' erquicket,
Kein Frost mehr peinlich schneid't, die Hitze noch nicht drücket,
Des gegenwärtgen Guts erkenntlichen Gebrauch.
Vom Bache gehest Du nach jenem Graben hin,
Den grüner Wiesen Rand mit Gras und Klee bekräntzet,
Und der, vom Wiederschein, im grünen Schimmer gläntzet,
Du bückst Dich, schauest zu; was rühret Deinen Sinn?
Was ists? ein grauer Stein? nein, seht, was reget sich,
aa) p. 87. sqq.

Ein neu-belebter Frosch kommt langsam aufgestiegen,
Er reinigt sich vom Schmutz, sieht starr, schreyt für Vergnügen,
Doch so ein schmutzger Frosch lehrt, grosser Lehrer, Dich.
Er stellet Dir den Stand geschiedner Seelen vor,
Wann sie sich aus der Welt, der Winter-Wohnung, heben,
Und sich zu jener Welt, dem ewgen Lentz, begeben,
Dieß dencken breit't sich aus, steigt mehr und mehr empor.
Des Grabens hohe Fluth befleusst der Wiesen Grün,
bb) p. 39.

Worin des Himmels Blau ein klares Blau gedrücket,
Das Blau vom Grases Grün und manchem Licht geschmücket,
Der Himmel will zur Welt, und Dich gen Himmel ziehn.
Doch weil die Rosen-Glut der Sonnen tieffer sinckt,
So must Du Abschied hier, die Freude mit Dir, nehmen,
Nach Elb und Schiffe gehn; zur Rück-Fahrt Dich bequemen:
Da siehst Du, wie die Fluht von Gold und Purpur blinckt.
cc) p. 20.

Ein schwärtzliches Gewölck verdeckt der Sonnen Kreis,
Doch flammt sie rings ümher mit grossen hellen Strahlen,
Und kann ihr strahlend Gold, üm schwartz, im Wasser mahlen,
Ja dieser Schatten selbst erhebt des Lichtes Preis.
Blitzt West-wärts Majestät, so gläntzt es Ost-wärts schön,
Die Fluht gleicht Hidekel in Adams paradiese,
Der


Beſonders findeſt Du in lauer Luͤffte Hauch,
z) p. 82. 83.

Wann die gemiſchte Lufft Blut, Zung’ und Naſ’ erquicket,
Kein Froſt mehr peinlich ſchneid’t, die Hitze noch nicht druͤcket,
Des gegenwaͤrtgen Guts erkenntlichen Gebrauch.
Vom Bache geheſt Du nach jenem Graben hin,
Den gruͤner Wieſen Rand mit Gras und Klee bekraͤntzet,
Und der, vom Wiederſchein, im gruͤnen Schimmer glaͤntzet,
Du buͤckſt Dich, ſchaueſt zu; was ruͤhret Deinen Sinn?
Was iſts? ein grauer Stein? nein, ſeht, was reget ſich,
aa) p. 87. ſqq.

Ein neu-belebter Froſch kommt langſam aufgeſtiegen,
Er reinigt ſich vom Schmutz, ſieht ſtarr, ſchreyt fuͤr Vergnuͤgen,
Doch ſo ein ſchmutzger Froſch lehrt, groſſer Lehrer, Dich.
Er ſtellet Dir den Stand geſchiedner Seelen vor,
Wann ſie ſich aus der Welt, der Winter-Wohnung, heben,
Und ſich zu jener Welt, dem ewgen Lentz, begeben,
Dieß dencken breit’t ſich aus, ſteigt mehr und mehr empor.
Des Grabens hohe Fluth befleuſſt der Wieſen Gruͤn,
bb) p. 39.

Worin des Himmels Blau ein klares Blau gedruͤcket,
Das Blau vom Graſes Gruͤn und manchem Licht geſchmuͤcket,
Der Himmel will zur Welt, und Dich gen Himmel ziehn.
Doch weil die Roſen-Glut der Sonnen tieffer ſinckt,
So muſt Du Abſchied hier, die Freude mit Dir, nehmen,
Nach Elb und Schiffe gehn; zur Ruͤck-Fahrt Dich bequemen:
Da ſiehſt Du, wie die Fluht von Gold und Purpur blinckt.
cc) p. 20.

Ein ſchwaͤrtzliches Gewoͤlck verdeckt der Sonnen Kreis,
Doch flammt ſie rings uͤmher mit groſſen hellen Strahlen,
Und kann ihr ſtrahlend Gold, uͤm ſchwartz, im Waſſer mahlen,
Ja dieſer Schatten ſelbſt erhebt des Lichtes Preis.
Blitzt Weſt-waͤrts Majeſtaͤt, ſo glaͤntzt es Oſt-waͤrts ſchoͤn,
Die Fluht gleicht Hidekel in Adams paradieſe,
Der
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[0024] Beſonders findeſt Du in lauer Luͤffte Hauch, z⁾ p. 82. 83. Wann die gemiſchte Lufft Blut, Zung’ und Naſ’ erquicket, Kein Froſt mehr peinlich ſchneid’t, die Hitze noch nicht druͤcket, Des gegenwaͤrtgen Guts erkenntlichen Gebrauch. Vom Bache geheſt Du nach jenem Graben hin, Den gruͤner Wieſen Rand mit Gras und Klee bekraͤntzet, Und der, vom Wiederſchein, im gruͤnen Schimmer glaͤntzet, Du buͤckſt Dich, ſchaueſt zu; was ruͤhret Deinen Sinn? Was iſts? ein grauer Stein? nein, ſeht, was reget ſich, aa⁾ p. 87. ſqq. Ein neu-belebter Froſch kommt langſam aufgeſtiegen, Er reinigt ſich vom Schmutz, ſieht ſtarr, ſchreyt fuͤr Vergnuͤgen, Doch ſo ein ſchmutzger Froſch lehrt, groſſer Lehrer, Dich. Er ſtellet Dir den Stand geſchiedner Seelen vor, Wann ſie ſich aus der Welt, der Winter-Wohnung, heben, Und ſich zu jener Welt, dem ewgen Lentz, begeben, Dieß dencken breit’t ſich aus, ſteigt mehr und mehr empor. Des Grabens hohe Fluth befleuſſt der Wieſen Gruͤn, bb⁾ p. 39. Worin des Himmels Blau ein klares Blau gedruͤcket, Das Blau vom Graſes Gruͤn und manchem Licht geſchmuͤcket, Der Himmel will zur Welt, und Dich gen Himmel ziehn. Doch weil die Roſen-Glut der Sonnen tieffer ſinckt, So muſt Du Abſchied hier, die Freude mit Dir, nehmen, Nach Elb und Schiffe gehn; zur Ruͤck-Fahrt Dich bequemen: Da ſiehſt Du, wie die Fluht von Gold und Purpur blinckt. cc⁾ p. 20. Ein ſchwaͤrtzliches Gewoͤlck verdeckt der Sonnen Kreis, Doch flammt ſie rings uͤmher mit groſſen hellen Strahlen, Und kann ihr ſtrahlend Gold, uͤm ſchwartz, im Waſſer mahlen, Ja dieſer Schatten ſelbſt erhebt des Lichtes Preis. Blitzt Weſt-waͤrts Majeſtaͤt, ſo glaͤntzt es Oſt-waͤrts ſchoͤn, Die Fluht gleicht Hidekel in Adams paradieſe, Der

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/24>, abgerufen am 21.11.2024.