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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730.

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Ja wie wird deine Krafft so groß im Dencken seyn!
So groß die Fähigkeit, Vergnügen zu empfinden!
Wer kan der frohen Seel Empfindlichkeit ergründen?
Wenn GOTT, der alles kan, ihr eine Fähigkeit,
Mit immer grösserer Vollkommenheit,
Die Wunder Seiner Lieb und Allmacht zu bedencken,
Bey der Unzählbarkeit derselbigen, wird schencken!
Welch ungezählte Meng' entzückender Jdeen
Wird nicht all' Augenblick in ihr entstehen,
Wenn sich in allzeit neuem Schimmer,
Voll Wunder und voll Licht, viel helle Schau-Plätz immer
Dem seeligen Gesicht eröffnen und entdecken,
Ja sich zugleich auf jeden Sinn erstrecken!
Wie wird sich ihre Lust und ihr' Erkenntniß mehren,
Wenn ihnen eine neue Welt
Wird nach der andern vorgestellt!
Wenn auf die Mannigfaltigkeit
Und die verschiedliche Beschaffenheit
Der Wesen, die in ihnen leben,
Sie, voll Verwunderung und Anmuth, Achtung geben.
Von der unendlichen Macht, Weisheit, Lieb und Güte
Des ew'gen Ursprungs aller Wesen
Wird ihr von seel'ger Lust entzückt Gemüthe
Den Jnhalt, der sie mehr und mehr beseeligt, lesen.
Sie werden sich daran, zu ihres Schöpfers Ehren,
Jn seeliger Verwundrung, ewig nähren.
Ein solch verhimmelndes Entzücken,
Das bloß aus dem Begriff von GOTTES Werck entsteht,
Jst abzubilden nicht, nicht auszudrücken.
Zwar, wenn man denckt, wie es auf Erden geht,
Daß Menschen insgemein,
Aus
Ja wie wird deine Krafft ſo groß im Dencken ſeyn!
So groß die Faͤhigkeit, Vergnuͤgen zu empfinden!
Wer kan der frohen Seel Empfindlichkeit ergruͤnden?
Wenn GOTT, der alles kan, ihr eine Faͤhigkeit,
Mit immer groͤſſerer Vollkommenheit,
Die Wunder Seiner Lieb und Allmacht zu bedencken,
Bey der Unzaͤhlbarkeit derſelbigen, wird ſchencken!
Welch ungezaͤhlte Meng’ entzuͤckender Jdeen
Wird nicht all’ Augenblick in ihr entſtehen,
Wenn ſich in allzeit neuem Schimmer,
Voll Wunder und voll Licht, viel helle Schau-Plaͤtz immer
Dem ſeeligen Geſicht eroͤffnen und entdecken,
Ja ſich zugleich auf jeden Sinn erſtrecken!
Wie wird ſich ihre Luſt und ihr’ Erkenntniß mehren,
Wenn ihnen eine neue Welt
Wird nach der andern vorgeſtellt!
Wenn auf die Mannigfaltigkeit
Und die verſchiedliche Beſchaffenheit
Der Weſen, die in ihnen leben,
Sie, voll Verwunderung und Anmuth, Achtung geben.
Von der unendlichen Macht, Weisheit, Lieb und Guͤte
Des ew’gen Urſprungs aller Weſen
Wird ihr von ſeel’ger Luſt entzuͤckt Gemuͤthe
Den Jnhalt, der ſie mehr und mehr beſeeligt, leſen.
Sie werden ſich daran, zu ihres Schoͤpfers Ehren,
Jn ſeeliger Verwundrung, ewig naͤhren.
Ein ſolch verhimmelndes Entzuͤcken,
Das bloß aus dem Begriff von GOTTES Werck entſteht,
Jſt abzubilden nicht, nicht auszudruͤcken.
Zwar, wenn man denckt, wie es auf Erden geht,
Daß Menſchen insgemein,
Aus
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[653/0683] Ja wie wird deine Krafft ſo groß im Dencken ſeyn! So groß die Faͤhigkeit, Vergnuͤgen zu empfinden! Wer kan der frohen Seel Empfindlichkeit ergruͤnden? Wenn GOTT, der alles kan, ihr eine Faͤhigkeit, Mit immer groͤſſerer Vollkommenheit, Die Wunder Seiner Lieb und Allmacht zu bedencken, Bey der Unzaͤhlbarkeit derſelbigen, wird ſchencken! Welch ungezaͤhlte Meng’ entzuͤckender Jdeen Wird nicht all’ Augenblick in ihr entſtehen, Wenn ſich in allzeit neuem Schimmer, Voll Wunder und voll Licht, viel helle Schau-Plaͤtz immer Dem ſeeligen Geſicht eroͤffnen und entdecken, Ja ſich zugleich auf jeden Sinn erſtrecken! Wie wird ſich ihre Luſt und ihr’ Erkenntniß mehren, Wenn ihnen eine neue Welt Wird nach der andern vorgeſtellt! Wenn auf die Mannigfaltigkeit Und die verſchiedliche Beſchaffenheit Der Weſen, die in ihnen leben, Sie, voll Verwunderung und Anmuth, Achtung geben. Von der unendlichen Macht, Weisheit, Lieb und Guͤte Des ew’gen Urſprungs aller Weſen Wird ihr von ſeel’ger Luſt entzuͤckt Gemuͤthe Den Jnhalt, der ſie mehr und mehr beſeeligt, leſen. Sie werden ſich daran, zu ihres Schoͤpfers Ehren, Jn ſeeliger Verwundrung, ewig naͤhren. Ein ſolch verhimmelndes Entzuͤcken, Das bloß aus dem Begriff von GOTTES Werck entſteht, Jſt abzubilden nicht, nicht auszudruͤcken. Zwar, wenn man denckt, wie es auf Erden geht, Daß Menſchen insgemein, Aus

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/683>, abgerufen am 23.11.2024.