So freut' ich mich, daß dies Gebüsche hier Auch dieses Zweifels Ausgang wieß: Jndem von einem Baum die grüne Tieffe mir Ein Bild der unterschiednen Dicke, Vom blauen Firmament recht deutlich zeigete. Vermuhtlich ist die Dichtigkeit der Feste, Die GOTT zu unserm Heil zusammen presste, Von unterschiedner Dick' und unterschiedner Höh'. Es wird in meiner Seelen helle, Wenn ich mir hinter dieser Decke Ein Meer von Licht vor Augen stelle, Das gantz unendlich, unzertrennlich, Das undurchdringlich, unverbrennlich, Um GOttes heil'gen Thron, in solcher Klarheit flammet, Das durch so reiner Strahlen Schein, Der aus des Schöpffers Einfluß quillet, Und aller Himmel Himmel füllet, So gar die Geister sichtbar seyn. Ein solch unendlich Strahlen-Heer, Solch unergründlich Flammen-Meer, Voll Freude, Fruchtbarkeit und Leben, Womit des Höchsten Thron umgeben, Formirt im Jnnern meiner Seelen, So gantz dadurch erheitert und erfüllt, Das allerwürdigste und grösste Bild, Von GOTTES heiliger und grosser Majestät, Die aller Creatur Begriff weit übergeht. Denn in des Lichtes Krafft, Glantz, Wirckung und Figur, Scheint die so geist- als leibliche Natur, Wenn wir dieselbige erwegen und ergründen, Erhaltung, Labsal, Lust, ja Leben selbst zu finden.
Es
So freut’ ich mich, daß dies Gebuͤſche hier Auch dieſes Zweifels Ausgang wieß: Jndem von einem Baum die gruͤne Tieffe mir Ein Bild der unterſchiednen Dicke, Vom blauen Firmament recht deutlich zeigete. Vermuhtlich iſt die Dichtigkeit der Feſte, Die GOTT zu unſerm Heil zuſammen preſſte, Von unterſchiedner Dick’ und unterſchiedner Hoͤh’. Es wird in meiner Seelen helle, Wenn ich mir hinter dieſer Decke Ein Meer von Licht vor Augen ſtelle, Das gantz unendlich, unzertrennlich, Das undurchdringlich, unverbrennlich, Um GOttes heil’gen Thron, in ſolcher Klarheit flammet, Das durch ſo reiner Strahlen Schein, Der aus des Schoͤpffers Einfluß quillet, Und aller Himmel Himmel fuͤllet, So gar die Geiſter ſichtbar ſeyn. Ein ſolch unendlich Strahlen-Heer, Solch unergruͤndlich Flammen-Meer, Voll Freude, Fruchtbarkeit und Leben, Womit des Hoͤchſten Thron umgeben, Formirt im Jnnern meiner Seelen, So gantz dadurch erheitert und erfuͤllt, Das allerwuͤrdigſte und groͤſſte Bild, Von GOTTES heiliger und groſſer Majeſtaͤt, Die aller Creatur Begriff weit uͤbergeht. Denn in des Lichtes Krafft, Glantz, Wirckung und Figur, Scheint die ſo geiſt- als leibliche Natur, Wenn wir dieſelbige erwegen und ergruͤnden, Erhaltung, Labſal, Luſt, ja Leben ſelbſt zu finden.
Es
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So freut’ ich mich, daß dies Gebuͤſche hier
Auch dieſes Zweifels Ausgang wieß:
Jndem von einem Baum die gruͤne Tieffe mir
Ein Bild der unterſchiednen Dicke,
Vom blauen Firmament recht deutlich zeigete.
Vermuhtlich iſt die Dichtigkeit der Feſte,
Die GOTT zu unſerm Heil zuſammen preſſte,
Von unterſchiedner Dick’ und unterſchiedner Hoͤh’.
Es wird in meiner Seelen helle,
Wenn ich mir hinter dieſer Decke
Ein Meer von Licht vor Augen ſtelle,
Das gantz unendlich, unzertrennlich,
Das undurchdringlich, unverbrennlich,
Um GOttes heil’gen Thron, in ſolcher Klarheit flammet,
Das durch ſo reiner Strahlen Schein,
Der aus des Schoͤpffers Einfluß quillet,
Und aller Himmel Himmel fuͤllet,
So gar die Geiſter ſichtbar ſeyn.
Ein ſolch unendlich Strahlen-Heer,
Solch unergruͤndlich Flammen-Meer,
Voll Freude, Fruchtbarkeit und Leben,
Womit des Hoͤchſten Thron umgeben,
Formirt im Jnnern meiner Seelen,
So gantz dadurch erheitert und erfuͤllt,
Das allerwuͤrdigſte und groͤſſte Bild,
Von GOTTES heiliger und groſſer Majeſtaͤt,
Die aller Creatur Begriff weit uͤbergeht.
Denn in des Lichtes Krafft, Glantz, Wirckung und Figur,
Scheint die ſo geiſt- als leibliche Natur,
Wenn wir dieſelbige erwegen und ergruͤnden,
Erhaltung, Labſal, Luſt, ja Leben ſelbſt zu finden.
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/644>, abgerufen am 25.11.2024.
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