An uns liebt unser GOTT zwar Ehrerbietigkeit, Doch mehr noch Zuversicht, noch mehr Gelassenheit.
11.
Denn solltest du dadurch auch Schaden nehmen können; So laß dich dennoch nicht von deinem Schöpfer trennen! Ohn Jhn kann nichts geschehn: und was durch Jhn ge- schicht, Jst alles nütz und gut, begreifft man es gleich nicht.
12.
Wann aber dieses nicht in unfern Händen stehet, Und man sich bloß, o HERR! durch Dich, zu Dir erhöhet, So fleh' ich inniglich: Gieb mir die Eigenschafft, Die Dir gefällig ist, und des Vertrauens Krafft.
13.
So offt wir blitzen sehn, so offt wir donnern hören, Laß uns, HERR Zebaoth, Dich lieben, fürchten, ehren! Denn ob im Wetter gleich uns GOTTES Lieb anlacht, Sind Blitz und Donner doch auch Proben Seiner Macht.
14.
Von unserm Nichts kan nichts so klar uns überführen, Als wenn wir die Gewalt der Elementen spüren. Die ungeheure Macht erweiset, wie so klein, So elend, so gering und arm wir Menschen seyn.
15.
Drum HERR erbarme Dich! erbarme Dich aus Gnaden, Laß dies Gewitter doch den Unsrigen nicht schaden! Gieb daß der grause Sturm, gieb daß der Schlossen Heer Uns weder Leib noch Gut beschädig' und versehr.
16. Gieb
An uns liebt unſer GOTT zwar Ehrerbietigkeit, Doch mehr noch Zuverſicht, noch mehr Gelaſſenheit.
11.
Denn ſollteſt du dadurch auch Schaden nehmen koͤnnen; So laß dich dennoch nicht von deinem Schoͤpfer trennen! Ohn Jhn kann nichts geſchehn: und was durch Jhn ge- ſchicht, Jſt alles nuͤtz und gut, begreifft man es gleich nicht.
12.
Wann aber dieſes nicht in unfern Haͤnden ſtehet, Und man ſich bloß, o HERR! durch Dich, zu Dir erhoͤhet, So fleh’ ich inniglich: Gieb mir die Eigenſchafft, Die Dir gefaͤllig iſt, und des Vertrauens Krafft.
13.
So offt wir blitzen ſehn, ſo offt wir donnern hoͤren, Laß uns, HERR Zebaoth, Dich lieben, fuͤrchten, ehren! Denn ob im Wetter gleich uns GOTTES Lieb anlacht, Sind Blitz und Donner doch auch Proben Seiner Macht.
14.
Von unſerm Nichts kan nichts ſo klar uns uͤberfuͤhren, Als wenn wir die Gewalt der Elementen ſpuͤren. Die ungeheure Macht erweiſet, wie ſo klein, So elend, ſo gering und arm wir Menſchen ſeyn.
15.
Drum HERR erbarme Dich! erbarme Dich aus Gnaden, Laß dies Gewitter doch den Unſrigen nicht ſchaden! Gieb daß der grauſe Sturm, gieb daß der Schloſſen Heer Uns weder Leib noch Gut beſchaͤdig’ und verſehr.
16. Gieb
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An uns liebt unſer GOTT zwar Ehrerbietigkeit,
Doch mehr noch Zuverſicht, noch mehr Gelaſſenheit.
11.
Denn ſollteſt du dadurch auch Schaden nehmen koͤnnen;
So laß dich dennoch nicht von deinem Schoͤpfer trennen!
Ohn Jhn kann nichts geſchehn: und was durch Jhn ge-
ſchicht,
Jſt alles nuͤtz und gut, begreifft man es gleich nicht.
12.
Wann aber dieſes nicht in unfern Haͤnden ſtehet,
Und man ſich bloß, o HERR! durch Dich, zu Dir erhoͤhet,
So fleh’ ich inniglich: Gieb mir die Eigenſchafft,
Die Dir gefaͤllig iſt, und des Vertrauens Krafft.
13.
So offt wir blitzen ſehn, ſo offt wir donnern hoͤren,
Laß uns, HERR Zebaoth, Dich lieben, fuͤrchten, ehren!
Denn ob im Wetter gleich uns GOTTES Lieb anlacht,
Sind Blitz und Donner doch auch Proben Seiner Macht.
14.
Von unſerm Nichts kan nichts ſo klar uns uͤberfuͤhren,
Als wenn wir die Gewalt der Elementen ſpuͤren.
Die ungeheure Macht erweiſet, wie ſo klein,
So elend, ſo gering und arm wir Menſchen ſeyn.
15.
Drum HERR erbarme Dich! erbarme Dich aus Gnaden,
Laß dies Gewitter doch den Unſrigen nicht ſchaden!
Gieb daß der grauſe Sturm, gieb daß der Schloſſen Heer
Uns weder Leib noch Gut beſchaͤdig’ und verſehr.
16. Gieb
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/630>, abgerufen am 22.11.2024.
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