Jn der Sabeer Feld, auf dem mit reichen Schätzen Die Pflantzen unsern Sinn bezaubern und ergetzen Durch lieblichen Geruch, wo gleichsam allemahl Die Weyrauch-Bäume sich bemühn, Des Himmels Gunst auf uns herab zu ziehn, Was thut daselbst der hellen Sonnen Strahl? Er hemmet da, und hält den Lauff Auf den geliebten Bäumen auf. Noch schöner gläntzt daselbst sein wunderschöner Schein, Er ändert, bessert, nimmt, verdünnet, machet rein, Was an demselbigen zu grob und feucht. Man erndtet dann von ihnen ein, Die so geschätzte Frucht, die sich so leicht Jn kleine Theilchen theilt. Zur heilgen Pfanne Gluht, Durch welche wir den Himmel ehren, Wie man in unsern Kirchen thut, Muß uns Arabien sein süß Geschenck gewähren.
Von allen riechenden Geschöpffen, dran wir hie Uns laben, freuen und ergetzen, Sind Amber, sammt dem Museus, die, So wir am allerhöchsten schätzen. Der rare Ambra labt noch mehr als einen Sinn, Vergnüget den Geschmack, nebst dem Geruch zugleich, Da er Arabiens Geschenck noch übertrifft. Der Schatz, nach welchen man so ferne Und auf entlegnen Meeren schifft, Geworffen an dem Strand, durch Thetis wildes Reich|,
Jst
Z
Von dem Geruch.
Jn der Sabeer Feld, auf dem mit reichen Schaͤtzen Die Pflantzen unſern Sinn bezaubern und ergetzen Durch lieblichen Geruch, wo gleichſam allemahl Die Weyrauch-Baͤume ſich bemuͤhn, Des Himmels Gunſt auf uns herab zu ziehn, Was thut daſelbſt der hellen Sonnen Strahl? Er hemmet da, und haͤlt den Lauff Auf den geliebten Baͤumen auf. Noch ſchoͤner glaͤntzt daſelbſt ſein wunderſchoͤner Schein, Er aͤndert, beſſert, nimmt, verduͤnnet, machet rein, Was an demſelbigen zu grob und feucht. Man erndtet dann von ihnen ein, Die ſo geſchaͤtzte Frucht, die ſich ſo leicht Jn kleine Theilchen theilt. Zur heilgen Pfanne Gluht, Durch welche wir den Himmel ehren, Wie man in unſern Kirchen thut, Muß uns Arabien ſein ſuͤß Geſchenck gewaͤhren.
Von allen riechenden Geſchoͤpffen, dran wir hie Uns laben, freuen und ergetzen, Sind Amber, ſammt dem Muſeus, die, So wir am allerhoͤchſten ſchaͤtzen. Der rare Ambra labt noch mehr als einen Sinn, Vergnuͤget den Geſchmack, nebſt dem Geruch zugleich, Da er Arabiens Geſchenck noch uͤbertrifft. Der Schatz, nach welchen man ſo ferne Und auf entlegnen Meeren ſchifft, Geworffen an dem Strand, durch Thetis wildes Reich|,
Jſt
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Von dem Geruch.
Jn der Sabeer Feld, auf dem mit reichen Schaͤtzen
Die Pflantzen unſern Sinn bezaubern und ergetzen
Durch lieblichen Geruch, wo gleichſam allemahl
Die Weyrauch-Baͤume ſich bemuͤhn,
Des Himmels Gunſt auf uns herab zu ziehn,
Was thut daſelbſt der hellen Sonnen Strahl?
Er hemmet da, und haͤlt den Lauff
Auf den geliebten Baͤumen auf.
Noch ſchoͤner glaͤntzt daſelbſt ſein wunderſchoͤner Schein,
Er aͤndert, beſſert, nimmt, verduͤnnet, machet rein,
Was an demſelbigen zu grob und feucht.
Man erndtet dann von ihnen ein,
Die ſo geſchaͤtzte Frucht, die ſich ſo leicht
Jn kleine Theilchen theilt. Zur heilgen Pfanne Gluht,
Durch welche wir den Himmel ehren,
Wie man in unſern Kirchen thut,
Muß uns Arabien ſein ſuͤß Geſchenck gewaͤhren.
Von allen riechenden Geſchoͤpffen, dran wir hie
Uns laben, freuen und ergetzen,
Sind Amber, ſammt dem Muſeus, die,
So wir am allerhoͤchſten ſchaͤtzen.
Der rare Ambra labt noch mehr als einen Sinn,
Vergnuͤget den Geſchmack, nebſt dem Geruch zugleich,
Da er Arabiens Geſchenck noch uͤbertrifft.
Der Schatz, nach welchen man ſo ferne
Und auf entlegnen Meeren ſchifft,
Geworffen an dem Strand, durch Thetis wildes Reich|,
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/383>, abgerufen am 16.07.2024.
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