Jndem Er ja dadurch uns tränket, kleidet, speiset. Der Gärtner bringt itzt Kürbs' und solch Gewächs ins Haus, Er pflückt das Winter-Obst, nimmt Kraut und Wurzeln aus. Er schneidet itzt den Kol, auch macht er ihn zum gären Mit Salz und Kümmel ein, er sammlet Rüben, Möhren, Versetzet junge Bäum', und mit vergnüg'ter Müh Bedünget er und schneidet sie. Jn diesem Monat pflüg't der Landmann, daß die Erde Zur Sat aufs neu bereitet werde, Rupft Hopfen, spinnet Flachs, macht Malz, befischt die Teiche, Den Schweinen gibt er itzt die Frucht der Büch' und Eiche, Brenn't Kolen, fället Holz. Man sieht den Jäger hetzen Dachs, Hasen, Fuchs und Schwein'. Ein Vogler fängt mit Netzen, Und zwar in ungezäl'ten Scharen, Die Drosseln, Zeischen, Lerchen, Staren.
Du Segen-reicher GOtt, Der Du so Lieb' als Macht, Jn diesem Monat' uns so gnädiglich gewiesen, Sey im October auch mit Lust und mit Bedacht Geehrt, gelobet und gepriesen!
Novem-
H h 4
Jndem Er ja dadurch uns traͤnket, kleidet, ſpeiſet. Der Gaͤrtner bringt itzt Kuͤrbſ’ und ſolch Gewaͤchs ins Haus, Er pfluͤckt das Winter-Obſt, nimmt Kraut und Wurzeln aus. Er ſchneidet itzt den Kol, auch macht er ihn zum gaͤren Mit Salz und Kuͤmmel ein, er ſammlet Ruͤben, Moͤhren, Verſetzet junge Baͤum’, und mit vergnuͤg’ter Muͤh Beduͤnget er und ſchneidet ſie. Jn dieſem Monat pfluͤg’t der Landmann, daß die Erde Zur Sat aufs neu bereitet werde, Rupft Hopfen, ſpinnet Flachs, macht Malz, befiſcht die Teiche, Den Schweinen gibt er itzt die Frucht der Buͤch’ und Eiche, Brenn’t Kolen, faͤllet Holz. Man ſieht den Jaͤger hetzen Dachs, Haſen, Fuchs und Schwein’. Ein Vogler faͤngt mit Netzen, Und zwar in ungezaͤl’ten Scharen, Die Droſſeln, Zeiſchen, Lerchen, Staren.
Du Segen-reicher GOtt, Der Du ſo Lieb’ als Macht, Jn dieſem Monat’ uns ſo gnaͤdiglich gewieſen, Sey im October auch mit Luſt und mit Bedacht Geehrt, gelobet und geprieſen!
Novem-
H h 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgn="100"><l><pbfacs="#f0523"n="487"/>
Jndem Er ja dadurch uns traͤnket, kleidet, ſpeiſet.</l><lb/><l>Der Gaͤrtner bringt itzt Kuͤrbſ’ und ſolch Gewaͤchs ins Haus,</l><lb/><l>Er pfluͤckt das Winter-Obſt, nimmt Kraut und Wurzeln aus.</l><lb/><l>Er ſchneidet itzt den Kol, auch macht er ihn zum gaͤren</l><lb/><l>Mit Salz und Kuͤmmel ein, er ſammlet Ruͤben, Moͤhren,</l><lb/><l>Verſetzet junge Baͤum’, und mit vergnuͤg’ter Muͤh</l><lb/><l>Beduͤnget er und ſchneidet ſie.</l><lb/><l>Jn dieſem Monat pfluͤg’t der Landmann, daß die Erde</l><lb/><l>Zur Sat aufs neu bereitet werde,</l><lb/><l>Rupft Hopfen, ſpinnet Flachs, macht Malz, befiſcht die Teiche,</l><lb/><l>Den Schweinen gibt er itzt die Frucht der Buͤch’ und Eiche,</l><lb/><l>Brenn’t Kolen, faͤllet Holz. Man ſieht den Jaͤger hetzen</l><lb/><l>Dachs, Haſen, Fuchs und Schwein’. Ein Vogler faͤngt</l><lb/><l><hirendition="#et">mit Netzen,</hi></l><lb/><l>Und zwar in ungezaͤl’ten Scharen,</l><lb/><l>Die Droſſeln, Zeiſchen, Lerchen, Staren.</l></lg><lb/><lgn="101"><l>Du Segen-reicher GOtt, Der Du ſo Lieb’ als Macht,</l><lb/><l>Jn dieſem Monat’ uns ſo gnaͤdiglich gewieſen,</l><lb/><l>Sey im October auch mit Luſt und mit Bedacht</l><lb/><l>Geehrt, gelobet und geprieſen!</l></lg><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="sig">H h 4</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Novem-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[487/0523]
Jndem Er ja dadurch uns traͤnket, kleidet, ſpeiſet.
Der Gaͤrtner bringt itzt Kuͤrbſ’ und ſolch Gewaͤchs ins Haus,
Er pfluͤckt das Winter-Obſt, nimmt Kraut und Wurzeln aus.
Er ſchneidet itzt den Kol, auch macht er ihn zum gaͤren
Mit Salz und Kuͤmmel ein, er ſammlet Ruͤben, Moͤhren,
Verſetzet junge Baͤum’, und mit vergnuͤg’ter Muͤh
Beduͤnget er und ſchneidet ſie.
Jn dieſem Monat pfluͤg’t der Landmann, daß die Erde
Zur Sat aufs neu bereitet werde,
Rupft Hopfen, ſpinnet Flachs, macht Malz, befiſcht die Teiche,
Den Schweinen gibt er itzt die Frucht der Buͤch’ und Eiche,
Brenn’t Kolen, faͤllet Holz. Man ſieht den Jaͤger hetzen
Dachs, Haſen, Fuchs und Schwein’. Ein Vogler faͤngt
mit Netzen,
Und zwar in ungezaͤl’ten Scharen,
Die Droſſeln, Zeiſchen, Lerchen, Staren.
Du Segen-reicher GOtt, Der Du ſo Lieb’ als Macht,
Jn dieſem Monat’ uns ſo gnaͤdiglich gewieſen,
Sey im October auch mit Luſt und mit Bedacht
Geehrt, gelobet und geprieſen!
Novem-
H h 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/523>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.