Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.
Nimmt man sich kaum die Müh, Drum will ich itzt, beym Wechsel uns'rer Zeiten, Zuförderst Dir zum Ruhm, Qvell aller Herrlichkeiten, Die Zeiten nützlich einzuteilen, (Damit sie nicht verloren von uns eilen) Mit Ernst und Lust bemühet seyn. Mein Vorsatz ist, (GOtt lass' ihn wol gelingen!) Von jedem Monat hier ein kurzes Lied zu singen: Damit dadurch, nebst mir, ein ieder Durch fröhliche, beqveme, kurze Lieder Beym ersten Monats-Tag' an GOttes Wunder-Wege Mit Lust gedenk' und fröhlich überlege, Wie GOtt die Welt durch uns, uns durch die Welt, verpfleg't, Wie GOtt in uns so viel Verstand und Witz geleg't, Daß wir, zu unserm Nutz, aus allen ird'schen Dingen, Und zwar so ordentlich, viel Gutes können bringen, Auch daß man in der Stadt doch einigen Bericht Von dem, was auf dem Land' und überall geschicht, Wovon wir, leider! sonst gar wenig wissen, habe. Da Ordnung, Witz und Fleiß, ja alles GOttes Gabe; So lasst uns doch dafür an GOtt, den Geber, denken, Und Jhm für so viel Gut's ein fröhlichs Herze schenken! Janu- G g 3
Nimmt man ſich kaum die Muͤh, Drum will ich itzt, beym Wechſel unſ’rer Zeiten, Zufoͤrderſt Dir zum Ruhm, Qvell aller Herrlichkeiten, Die Zeiten nuͤtzlich einzuteilen, (Damit ſie nicht verloren von uns eilen) Mit Ernſt und Luſt bemuͤhet ſeyn. Mein Vorſatz iſt, (GOtt laſſ’ ihn wol gelingen!) Von jedem Monat hier ein kurzes Lied zu ſingen: Damit dadurch, nebſt mir, ein ieder Durch froͤhliche, beqveme, kurze Lieder Beym erſten Monats-Tag’ an GOttes Wunder-Wege Mit Luſt gedenk’ und froͤhlich uͤberlege, Wie GOtt die Welt durch uns, uns durch die Welt, verpfleg’t, Wie GOtt in uns ſo viel Verſtand und Witz geleg’t, Daß wir, zu unſerm Nutz, aus allen ird’ſchen Dingen, Und zwar ſo ordentlich, viel Gutes koͤnnen bringen, Auch daß man in der Stadt doch einigen Bericht Von dem, was auf dem Land’ und uͤberall geſchicht, Wovon wir, leider! ſonſt gar wenig wiſſen, habe. Da Ordnung, Witz und Fleiß, ja alles GOttes Gabe; So laſſt uns doch dafuͤr an GOtt, den Geber, denken, Und Jhm fuͤr ſo viel Gut’s ein froͤhlichs Herze ſchenken! Janu- G g 3
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Nimmt man ſich kaum die Muͤh,
Des Wechſels Nutzbarkeit und Ordnung anzuſehn,
Das doch zu unſ’rer Luſt, zu GOttes Ehre,
So nuͤtzlich und ſo noͤtig waͤre.
Drum will ich itzt, beym Wechſel unſ’rer Zeiten,
Zufoͤrderſt Dir zum Ruhm, Qvell aller Herrlichkeiten,
Die Zeiten nuͤtzlich einzuteilen,
(Damit ſie nicht verloren von uns eilen)
Mit Ernſt und Luſt bemuͤhet ſeyn.
Mein Vorſatz iſt, (GOtt laſſ’ ihn wol gelingen!)
Von jedem Monat hier ein kurzes Lied zu ſingen:
Damit dadurch, nebſt mir, ein ieder
Durch froͤhliche, beqveme, kurze Lieder
Beym erſten Monats-Tag’ an GOttes Wunder-Wege
Mit Luſt gedenk’ und froͤhlich uͤberlege,
Wie GOtt die Welt durch uns, uns durch die Welt, verpfleg’t,
Wie GOtt in uns ſo viel Verſtand und Witz geleg’t,
Daß wir, zu unſerm Nutz, aus allen ird’ſchen Dingen,
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Auch daß man in der Stadt doch einigen Bericht
Von dem, was auf dem Land’ und uͤberall geſchicht,
Wovon wir, leider! ſonſt gar wenig wiſſen, habe.
Da Ordnung, Witz und Fleiß, ja alles GOttes Gabe;
So laſſt uns doch dafuͤr an GOtt, den Geber, denken,
Und Jhm fuͤr ſo viel Gut’s ein froͤhlichs Herze ſchenken!
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