Lasset uns doch überlegen, Daß fast alles auf der Welt Bloß um uns'rer Sinne wegen, Sey gemacht und vorgestellt; Daß die Luft, das Licht, die Erde Uns'rer Sinne Werkzeug werde; Daß so viel so vielerley Zu den Sinnen nötig sey;
133.
Daß der Pflanzen, daß der Tiere Absicht, Nutz und Zweck allein, Bloß damit man sehe, spüre, Schmecke, hör' und füle, seyn; Daß selbst unser Leib von innen Und von aussen bloß den Sinnen Mit so mancherley Bemühn Kräft- und Eigenschaften dien.
134.
Wenn wir unsern Leib von innen Mit Aufmerksamkeit besehn; Spüren wir, daß für die Sinnen Alle Wirkungen geschehn; Daß sich unser Herze reget, Daß sich unser Blut beweget, Daß es wie ein Brunnen springt, Und durch tausend Adern dringt;
135.
132.
Laſſet uns doch uͤberlegen, Daß faſt alles auf der Welt Bloß um unſ’rer Sinne wegen, Sey gemacht und vorgeſtellt; Daß die Luft, das Licht, die Erde Unſ’rer Sinne Werkzeug werde; Daß ſo viel ſo vielerley Zu den Sinnen noͤtig ſey;
133.
Daß der Pflanzen, daß der Tiere Abſicht, Nutz und Zweck allein, Bloß damit man ſehe, ſpuͤre, Schmecke, hoͤr’ und fuͤle, ſeyn; Daß ſelbſt unſer Leib von innen Und von auſſen bloß den Sinnen Mit ſo mancherley Bemuͤhn Kraͤft- und Eigenſchaften dien.
134.
Wenn wir unſern Leib von innen Mit Aufmerkſamkeit beſehn; Spuͤren wir, daß fuͤr die Sinnen Alle Wirkungen geſchehn; Daß ſich unſer Herze reget, Daß ſich unſer Blut beweget, Daß es wie ein Brunnen ſpringt, Und durch tauſend Adern dringt;
135.
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132.
Laſſet uns doch uͤberlegen,
Daß faſt alles auf der Welt
Bloß um unſ’rer Sinne wegen,
Sey gemacht und vorgeſtellt;
Daß die Luft, das Licht, die Erde
Unſ’rer Sinne Werkzeug werde;
Daß ſo viel ſo vielerley
Zu den Sinnen noͤtig ſey;
133.
Daß der Pflanzen, daß der Tiere
Abſicht, Nutz und Zweck allein,
Bloß damit man ſehe, ſpuͤre,
Schmecke, hoͤr’ und fuͤle, ſeyn;
Daß ſelbſt unſer Leib von innen
Und von auſſen bloß den Sinnen
Mit ſo mancherley Bemuͤhn
Kraͤft- und Eigenſchaften dien.
134.
Wenn wir unſern Leib von innen
Mit Aufmerkſamkeit beſehn;
Spuͤren wir, daß fuͤr die Sinnen
Alle Wirkungen geſchehn;
Daß ſich unſer Herze reget,
Daß ſich unſer Blut beweget,
Daß es wie ein Brunnen ſpringt,
Und durch tauſend Adern dringt;
135.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/366>, abgerufen am 25.11.2024.
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