Jahren auf viertehalb tausend Exemplare davon in der Welt verteilet, wodurch ohne Zweifel in vielen Selen eine besondere Er- bauung gestiftet worden. Jn der That hätte auch der Herr Verfasser desselben nichts unschuldigers und heylsamers unter- nemen können, als da Er nach den ausdrück- lichen Befehlen des Göttlichen Worts und nach dem Exempel so vieler vernünftigen, frommen, ja heiligen Männer, Seine Leser dahin anführet, wie sie ihren Schöpfer aus sich selbst und andern Geschöpfen zu erken- nen, auch Jhm deßwegen zu danken, und Seinen herrlichen Namen zu preisen haben. Zum Zeugniß davon habe ich, vorhergehen- den Beweis aus der Schrift selbst beyzu- bringen, desto nötiger gefunden, je mehr man heutiges Tages diese Ahrt, von dem Göttli- chen Wesen zu handeln, nicht allein verab- säumet, sondern auch wol gar verdächtig zu machen suchet. Jch wünsche von Herzen, daß alles, seinem abgezielten Zweck gemäß, zum Segen gedeye, und berichte nur noch schließl. mit vielem Vergnügen, daß der Hr. Brockes, so viel Sein Amt Jhm Zeit erlaubet, nicht allein in dieser Seiner Schreib-Ahrt un-
ermü-
Vorrede.
Jahren auf viertehalb tauſend Exemplare davon in der Welt verteilet, wodurch ohne Zweifel in vielen Selen eine beſondere Er- bauung geſtiftet worden. Jn der That haͤtte auch der Herr Verfaſſer deſſelben nichts unſchuldigers und heylſamers unter- nemen koͤnnen, als da Er nach den ausdruͤck- lichen Befehlen des Goͤttlichen Worts und nach dem Exempel ſo vieler vernuͤnftigen, frommen, ja heiligen Maͤnner, Seine Leſer dahin anfuͤhret, wie ſie ihren Schoͤpfer aus ſich ſelbſt und andern Geſchoͤpfen zu erken- nen, auch Jhm deßwegen zu danken, und Seinen herrlichen Namen zu preiſen haben. Zum Zeugniß davon habe ich, vorhergehen- den Beweis aus der Schrift ſelbſt beyzu- bringen, deſto noͤtiger gefunden, je mehr man heutiges Tages dieſe Ahrt, von dem Goͤttli- chen Weſen zu handeln, nicht allein verab- ſaͤumet, ſondern auch wol gar verdaͤchtig zu machen ſuchet. Jch wuͤnſche von Herzen, daß alles, ſeinem abgezielten Zweck gemaͤß, zum Segen gedeye, und berichte nur noch ſchließl. mit vielem Vergnuͤgen, daß der Hr. Brockes, ſo viel Sein Amt Jhm Zeit erlaubet, nicht allein in dieſer Seiner Schreib-Ahrt un-
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[0031]
Vorrede.
Jahren auf viertehalb tauſend Exemplare
davon in der Welt verteilet, wodurch ohne
Zweifel in vielen Selen eine beſondere Er-
bauung geſtiftet worden. Jn der That
haͤtte auch der Herr Verfaſſer deſſelben
nichts unſchuldigers und heylſamers unter-
nemen koͤnnen, als da Er nach den ausdruͤck-
lichen Befehlen des Goͤttlichen Worts und
nach dem Exempel ſo vieler vernuͤnftigen,
frommen, ja heiligen Maͤnner, Seine Leſer
dahin anfuͤhret, wie ſie ihren Schoͤpfer aus
ſich ſelbſt und andern Geſchoͤpfen zu erken-
nen, auch Jhm deßwegen zu danken, und
Seinen herrlichen Namen zu preiſen haben.
Zum Zeugniß davon habe ich, vorhergehen-
den Beweis aus der Schrift ſelbſt beyzu-
bringen, deſto noͤtiger gefunden, je mehr man
heutiges Tages dieſe Ahrt, von dem Goͤttli-
chen Weſen zu handeln, nicht allein verab-
ſaͤumet, ſondern auch wol gar verdaͤchtig zu
machen ſuchet. Jch wuͤnſche von Herzen, daß
alles, ſeinem abgezielten Zweck gemaͤß, zum
Segen gedeye, und berichte nur noch ſchließl.
mit vielem Vergnuͤgen, daß der Hr. Brockes,
ſo viel Sein Amt Jhm Zeit erlaubet, nicht
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/31>, abgerufen am 27.07.2024.
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