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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.

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61.
Wollen wir nun nach den Gründen
Der Chymie die Luft besehn;
So wird sich gar deutlich finden,
Sie muß hieraus meist bestehn:
Jhr unfülbar-dünner Schleyer
Heget Feuchtigkeit und Feuer.
Jst also der Luft Natur,
Etwas Schwefel und Mercur.
62.
Ferner hat man zu erwegen,
Wie die Lüfte durch den Wind
Solch ein unschätzbarer Segen
Kräutern, Thier- und Menschen sind.
Durch die Winde werden droben
Alle Wolken fortgeschoben,
Wodurch in der ganzen Welt
Allenthalben Regen fällt.
63.
Durch die Winde sind die Lüfte
Ohne Fäulniß stets beweg't
Und gereiniget vom Gifte,
Der sich drin zu sammlen pfleg't.
Durch die Wind' und durch die Blitze
Wird die gar zu grosse Hitze,
Die man oft im Sommer fül't,
Ausgedehnt und abgekül't.
64. Durch
61.
Wollen wir nun nach den Gruͤnden
Der Chymie die Luft beſehn;
So wird ſich gar deutlich finden,
Sie muß hieraus meiſt beſtehn:
Jhr unfuͤlbar-duͤnner Schleyer
Heget Feuchtigkeit und Feuer.
Jſt alſo der Luft Natur,
Etwas Schwefel und Mercur.
62.
Ferner hat man zu erwegen,
Wie die Luͤfte durch den Wind
Solch ein unſchaͤtzbarer Segen
Kraͤutern, Thier- und Menſchen ſind.
Durch die Winde werden droben
Alle Wolken fortgeſchoben,
Wodurch in der ganzen Welt
Allenthalben Regen faͤllt.
63.
Durch die Winde ſind die Luͤfte
Ohne Faͤulniß ſtets beweg’t
Und gereiniget vom Gifte,
Der ſich drin zu ſammlen pfleg’t.
Durch die Wind’ und durch die Blitze
Wird die gar zu groſſe Hitze,
Die man oft im Sommer fuͤl’t,
Ausgedehnt und abgekuͤl’t.
64. Durch
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[255/0291] 61. Wollen wir nun nach den Gruͤnden Der Chymie die Luft beſehn; So wird ſich gar deutlich finden, Sie muß hieraus meiſt beſtehn: Jhr unfuͤlbar-duͤnner Schleyer Heget Feuchtigkeit und Feuer. Jſt alſo der Luft Natur, Etwas Schwefel und Mercur. 62. Ferner hat man zu erwegen, Wie die Luͤfte durch den Wind Solch ein unſchaͤtzbarer Segen Kraͤutern, Thier- und Menſchen ſind. Durch die Winde werden droben Alle Wolken fortgeſchoben, Wodurch in der ganzen Welt Allenthalben Regen faͤllt. 63. Durch die Winde ſind die Luͤfte Ohne Faͤulniß ſtets beweg’t Und gereiniget vom Gifte, Der ſich drin zu ſammlen pfleg’t. Durch die Wind’ und durch die Blitze Wird die gar zu groſſe Hitze, Die man oft im Sommer fuͤl’t, Ausgedehnt und abgekuͤl’t. 64. Durch

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/291>, abgerufen am 02.05.2024.