Jst es also zu erweisen, Daß der Bauch der Unter-Welt Noch zu so viel Erden-Kreisen Raum in seiner Schoß enthält. Wer begreift nun mit den Sinnen Eigentlich des Raums von innen Zustand und Beschaffenheit, Grösse, Weit' und Festigkeit?
14.
Welcher Geist wird wol verstehen, Welcher Witz ermisst den Platz? Welche Klugheit kann ersehen Den daselbst verschloss'nen Schatz? Nein, kein Sterblicher ergründet, Was sich da verdeckt befindet, Und kein Mensch kömmt auf die Spur Der verborgenen Natur.
15.
Viele trachten zu verhelen, Daß sie nichts davon verstehn; Drum sie freventlich erzälen, Lästern, und sich nicht entsehn, Gröblich so heraus zu plumpen: Unser Erd-Kreis sey ein Klumpen, Worin, ausser Sand und Stein, Nichts könn' anzutreffen seyn.
16. Da
N 3
13.
Jſt es alſo zu erweiſen, Daß der Bauch der Unter-Welt Noch zu ſo viel Erden-Kreiſen Raum in ſeiner Schoß enthaͤlt. Wer begreift nun mit den Sinnen Eigentlich des Raums von innen Zuſtand und Beſchaffenheit, Groͤſſe, Weit’ und Feſtigkeit?
14.
Welcher Geiſt wird wol verſtehen, Welcher Witz ermiſſt den Platz? Welche Klugheit kann erſehen Den daſelbſt verſchloſſ’nen Schatz? Nein, kein Sterblicher ergruͤndet, Was ſich da verdeckt befindet, Und kein Menſch koͤmmt auf die Spur Der verborgenen Natur.
15.
Viele trachten zu verhelen, Daß ſie nichts davon verſtehn; Drum ſie freventlich erzaͤlen, Laͤſtern, und ſich nicht entſehn, Groͤblich ſo heraus zu plumpen: Unſer Erd-Kreis ſey ein Klumpen, Worin, auſſer Sand und Stein, Nichts koͤnn’ anzutreffen ſeyn.
16. Da
N 3
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13.
Jſt es alſo zu erweiſen,
Daß der Bauch der Unter-Welt
Noch zu ſo viel Erden-Kreiſen
Raum in ſeiner Schoß enthaͤlt.
Wer begreift nun mit den Sinnen
Eigentlich des Raums von innen
Zuſtand und Beſchaffenheit,
Groͤſſe, Weit’ und Feſtigkeit?
14.
Welcher Geiſt wird wol verſtehen,
Welcher Witz ermiſſt den Platz?
Welche Klugheit kann erſehen
Den daſelbſt verſchloſſ’nen Schatz?
Nein, kein Sterblicher ergruͤndet,
Was ſich da verdeckt befindet,
Und kein Menſch koͤmmt auf die Spur
Der verborgenen Natur.
15.
Viele trachten zu verhelen,
Daß ſie nichts davon verſtehn;
Drum ſie freventlich erzaͤlen,
Laͤſtern, und ſich nicht entſehn,
Groͤblich ſo heraus zu plumpen:
Unſer Erd-Kreis ſey ein Klumpen,
Worin, auſſer Sand und Stein,
Nichts koͤnn’ anzutreffen ſeyn.
16. Da
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/233>, abgerufen am 22.11.2024.
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