Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.thaten nicht begangen / die von der Obrigkeit mit Galgen / Schwerd und Rad bestraffet werden / so sey sein Christenthum schon passable / sein Glaube werde schon alles gut machen: weil man ohndem nicht zur Vollkommenheit gelangen könne / so müste man nicht alles so genau nehmen / man würde ja keine fröliche Stunde in der Welt haben / wenn man viel an das jüngste Gericht und den Tod gedencken wolte. Diese und dergleichen sichere Gedancken finden sich bey viel tausenden unter denen Christen / wie man aus ihren Leben / sattsahm schliessen kan. Aber wie weit / weit sind die noch von JEsu und der Wahrheit entfernet / sie halten nicht JEsu Wort / sondern folgen den Gedüncken ihres eigenen verkehreten Hertzens. Und wie viele giebt es nicht derer / die das Wort JEsu fast gar von sich stossen? und dem Worte des Satans / wodurch sie zur Sünde gereitzet werden / folgen / und dasselbe so veste halten / als wann ihnen alles daran gelegen. Und dieses thun alle diejenigen / welche auch nicht mahl die Bürgerliche Erbarkeit mehr inacht nehmen / sondern als ruchlose Welt-Kinder sich in offenbahren Wercken der Finsterniß weltzen, wie die Sau im Koht. Solche freche Ubelthäter sagen zwar nicht mit dem Munde / aber dennoch mit ihren Wercken / dem liebsten Heyland gleichsahm ins Gesicht: Weiche von uns / wir wollen von deinem Wege nicht wissen / und nach den Worten / die du uns sagen lässest / wollen wir nicht thun. Aber wie erschrecklich wird ihr Ende / und wie bitter ihr Tod seyn? Dann weil sie hier in der Welt lebendig thaten nicht begangen / die von der Obrigkeit mit Galgen / Schwerd und Rad bestraffet werden / so sey sein Christenthum schon passable / sein Glaube werde schon alles gut machen: weil man ohndem nicht zur Vollkommenheit gelangen könne / so müste man nicht alles so genau nehmen / man würde ja keine fröliche Stunde in der Welt haben / wenn man viel an das jüngste Gericht und den Tod gedencken wolte. Diese und dergleichen sichere Gedancken finden sich bey viel tausenden unter denen Christen / wie man aus ihren Leben / sattsahm schliessen kan. Aber wie weit / weit sind die noch von JEsu und der Wahrheit entfernet / sie halten nicht JEsu Wort / sondern folgen den Gedüncken ihres eigenen verkehreten Hertzens. Und wie viele giebt es nicht derer / die das Wort JEsu fast gar von sich stossen? und dem Worte des Satans / wodurch sie zur Sünde gereitzet werden / folgen / und dasselbe so veste halten / als wann ihnen alles daran gelegen. Und dieses thun alle diejenigen / welche auch nicht mahl die Bürgerliche Erbarkeit mehr inacht nehmen / sondern als ruchlose Welt-Kinder sich in offenbahren Wercken der Finsterniß weltzen, wie die Sau im Koht. Solche freche Ubelthäter sagen zwar nicht mit dem Munde / aber dennoch mit ihren Wercken / dem liebsten Heyland gleichsahm ins Gesicht: Weiche von uns / wir wollen von deinem Wege nicht wissen / und nach den Worten / die du uns sagen lässest / wollen wir nicht thun. Aber wie erschrecklich wird ihr Ende / und wie bitter ihr Tod seyn? Dann weil sie hier in der Welt lebendig <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0057" n="49"/> thaten nicht begangen / die von der Obrigkeit mit Galgen / Schwerd und Rad bestraffet werden / so sey sein Christenthum schon passable / sein Glaube werde schon alles gut machen: weil man ohndem nicht zur Vollkommenheit gelangen könne / so müste man nicht alles so genau nehmen / man würde ja keine fröliche Stunde in der Welt haben / wenn man viel an das jüngste Gericht und den Tod gedencken wolte. Diese und dergleichen sichere Gedancken finden sich bey viel tausenden unter denen Christen / wie man aus ihren Leben / sattsahm schliessen kan. Aber wie weit / weit sind die noch von JEsu und der Wahrheit entfernet / sie halten nicht JEsu Wort / sondern folgen den Gedüncken ihres eigenen verkehreten Hertzens. Und wie viele giebt es nicht derer / die das Wort JEsu fast gar von sich stossen? und dem Worte des Satans / wodurch sie zur Sünde gereitzet werden / folgen / und dasselbe so veste halten / als wann ihnen alles daran gelegen. Und dieses thun alle diejenigen / welche auch nicht mahl die Bürgerliche Erbarkeit mehr inacht nehmen / sondern als ruchlose Welt-Kinder sich in offenbahren Wercken der Finsterniß weltzen, wie die Sau im Koht. Solche freche Ubelthäter sagen zwar nicht mit dem Munde / aber dennoch mit ihren Wercken / dem liebsten Heyland gleichsahm ins Gesicht: Weiche von uns / wir wollen von deinem Wege nicht wissen / und nach den Worten / die du uns sagen lässest / wollen wir nicht thun. Aber wie erschrecklich wird ihr Ende / und wie bitter ihr Tod seyn? Dann weil sie hier in der Welt lebendig </p> </div> </body> </text> </TEI> [49/0057]
thaten nicht begangen / die von der Obrigkeit mit Galgen / Schwerd und Rad bestraffet werden / so sey sein Christenthum schon passable / sein Glaube werde schon alles gut machen: weil man ohndem nicht zur Vollkommenheit gelangen könne / so müste man nicht alles so genau nehmen / man würde ja keine fröliche Stunde in der Welt haben / wenn man viel an das jüngste Gericht und den Tod gedencken wolte. Diese und dergleichen sichere Gedancken finden sich bey viel tausenden unter denen Christen / wie man aus ihren Leben / sattsahm schliessen kan. Aber wie weit / weit sind die noch von JEsu und der Wahrheit entfernet / sie halten nicht JEsu Wort / sondern folgen den Gedüncken ihres eigenen verkehreten Hertzens. Und wie viele giebt es nicht derer / die das Wort JEsu fast gar von sich stossen? und dem Worte des Satans / wodurch sie zur Sünde gereitzet werden / folgen / und dasselbe so veste halten / als wann ihnen alles daran gelegen. Und dieses thun alle diejenigen / welche auch nicht mahl die Bürgerliche Erbarkeit mehr inacht nehmen / sondern als ruchlose Welt-Kinder sich in offenbahren Wercken der Finsterniß weltzen, wie die Sau im Koht. Solche freche Ubelthäter sagen zwar nicht mit dem Munde / aber dennoch mit ihren Wercken / dem liebsten Heyland gleichsahm ins Gesicht: Weiche von uns / wir wollen von deinem Wege nicht wissen / und nach den Worten / die du uns sagen lässest / wollen wir nicht thun. Aber wie erschrecklich wird ihr Ende / und wie bitter ihr Tod seyn? Dann weil sie hier in der Welt lebendig
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