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Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

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und derselben gläubigen Geniessung gebracht werden. Es ist ein lebendigmachendes Wort / welches uns / die wir tod sind in Sünden / wieder bringet zu dem Leben / so aus GOtt ist. Es ist ein Wort der Wahrheit / das uns heiliget / indem es uns nicht nur den heiligen Willen unsern GOttes deutlich erkläret, sondern auch die Kräffte zur Heiligung würcklich mittheilet. Absonderlich heist es wol recht ein Wort des Lebens / weil es von dem wesentlichen Leben herkömt / das Geistliche Leben in uns wircket / und endlich zum ewigen Leben führet.

(2) Ist es auch ein Allgemeines Wort und Mittel / davon heist es: So Jemand mein Wort wird halten. Jemand / er sey wer er wolle / niemand wird aus geschlossen / als der sich selbst durch seinen Unglauben / und gottloses Leben ausschliesset. Er hat das Wort predigen lassen allen Creaturen / auff daß alle / die dadurch gläubig würden / nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben solten. Wenn mann sonst grosse Schätze suchen will / so findet man solche nicht bey jederman / sondern nur bey den Reichen dieser Welt. Das theure Wort GOttes aber / welches der kostbahreste Schatz / so nur mag gefunden werden / und auch von denen gläubigen viel höher / als viele tausend Stück Goldes und Silbers / geachtet wird / findet sich zwar / der würcklichen Besitzung nach / nur bey denen Frommen / indessen so können ihn alle Gottlose auch finden und erlangen / wann sie nur von ihrer Boßheit

und derselben gläubigen Geniessung gebracht werden. Es ist ein lebendigmachendes Wort / welches uns / die wir tod sind in Sünden / wieder bringet zu dem Leben / so aus GOtt ist. Es ist ein Wort der Wahrheit / das uns heiliget / indem es uns nicht nur den heiligen Willen unsern GOttes deutlich erkläret, sondern auch die Kräffte zur Heiligung würcklich mittheilet. Absonderlich heist es wol recht ein Wort des Lebens / weil es von dem wesentlichen Leben herkömt / das Geistliche Leben in uns wircket / und endlich zum ewigen Leben führet.

(2) Ist es auch ein Allgemeines Wort und Mittel / davon heist es: So Jemand mein Wort wird halten. Jemand / er sey wer er wolle / niemand wird aus geschlossen / als der sich selbst durch seinen Unglauben / und gottloses Leben ausschliesset. Er hat das Wort predigen lassen allen Creaturen / auff daß alle / die dadurch gläubig würden / nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben solten. Wenn mann sonst grosse Schätze suchen will / so findet man solche nicht bey jederman / sondern nur bey den Reichen dieser Welt. Das theure Wort GOttes aber / welches der kostbahreste Schatz / so nur mag gefunden werden / und auch von denen gläubigen viel höher / als viele tausend Stück Goldes und Silbers / geachtet wird / findet sich zwar / der würcklichen Besitzung nach / nur bey denen Frommen / indessen so können ihn alle Gottlose auch finden und erlangen / wann sie nur von ihrer Boßheit

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[25/0033] und derselben gläubigen Geniessung gebracht werden. Es ist ein lebendigmachendes Wort / welches uns / die wir tod sind in Sünden / wieder bringet zu dem Leben / so aus GOtt ist. Es ist ein Wort der Wahrheit / das uns heiliget / indem es uns nicht nur den heiligen Willen unsern GOttes deutlich erkläret, sondern auch die Kräffte zur Heiligung würcklich mittheilet. Absonderlich heist es wol recht ein Wort des Lebens / weil es von dem wesentlichen Leben herkömt / das Geistliche Leben in uns wircket / und endlich zum ewigen Leben führet. (2) Ist es auch ein Allgemeines Wort und Mittel / davon heist es: So Jemand mein Wort wird halten. Jemand / er sey wer er wolle / niemand wird aus geschlossen / als der sich selbst durch seinen Unglauben / und gottloses Leben ausschliesset. Er hat das Wort predigen lassen allen Creaturen / auff daß alle / die dadurch gläubig würden / nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben solten. Wenn mann sonst grosse Schätze suchen will / so findet man solche nicht bey jederman / sondern nur bey den Reichen dieser Welt. Das theure Wort GOttes aber / welches der kostbahreste Schatz / so nur mag gefunden werden / und auch von denen gläubigen viel höher / als viele tausend Stück Goldes und Silbers / geachtet wird / findet sich zwar / der würcklichen Besitzung nach / nur bey denen Frommen / indessen so können ihn alle Gottlose auch finden und erlangen / wann sie nur von ihrer Boßheit

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Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/33>, abgerufen am 24.04.2024.