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Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

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rechter Wagehals und kühner Soldat / welcher wol ehe unter den blinckenden Schwerdtern und bebenden Lantzen der Feinde / den Tod gesucht / mit diesen Worten ohn alle Furcht dem Tode entgegen gangen; vielmehr gebe ich dem gelehrten Herrn D. Sebastian Schmidt in seinem Commentario in hunc locum Beyfall: wenn er auf die Seite dererjenigen tritt / welche da meinen / Agag habe sich freylich großmüthig und unerschrocken gegen den Tod gestellet / es sey ihm aber gantz anderst ums Hertze gewesen. Er hat es gemacht / wie es auch andre Furchtsame wol zu machen pflegen. Wann sie sehen / daß es nothwendig müsse gestorben seyn / und sie dem Tode unmüglich entgehen können / so bezeigen sie sich großmüthig / verhelen aber nur die Bitterkeit des Todes, so sie dabey empfinden. Die Worte Agags scheinen zwar anzuzeigen / daß die Bitterkeit des Todes sich bey ihm nicht mehr finde / allein es war nur eine verstellete Großmuth / in der That waren seine Worte nichts anderst / als eine Jammer-Klage eines vor dem Tode Erzitternden. Und diese Erklärung bestätigen auch die folgende Worte / wann Samuel demselben das Recht der Wiedervergeltung entgegen setzet / dann damit wil Samuel nichts anderst als dieses sagen: Du magst dich stellen wie du wilt / so weiß ich doch / daß dir dieser Tod hart ankommt; du solt aber auch wissen / daß dieser Tod / ob er dir gleich sehr bitter ist, dennoch ein gerechter Tod sey / welchen du mit deiner Tyranney wohl verdienet. Und gesetzt / daß er in der That sich nichts aus dem Tode gemacht / und

rechter Wagehals und kühner Soldat / welcher wol ehe unter den blinckenden Schwerdtern und bebenden Lantzen der Feinde / den Tod gesucht / mit diesen Worten ohn alle Furcht dem Tode entgegen gangen; vielmehr gebe ich dem gelehrten Herrn D. Sebastian Schmidt in seinem Commentario in hunc locum Beyfall: wenn er auf die Seite dererjenigen tritt / welche da meinen / Agag habe sich freylich großmüthig und unerschrocken gegen den Tod gestellet / es sey ihm aber gantz anderst ums Hertze gewesen. Er hat es gemacht / wie es auch andre Furchtsame wol zu machen pflegen. Wann sie sehen / daß es nothwendig müsse gestorben seyn / und sie dem Tode unmüglich entgehen können / so bezeigen sie sich großmüthig / verhelen aber nur die Bitterkeit des Todes, so sie dabey empfinden. Die Worte Agags scheinen zwar anzuzeigen / daß die Bitterkeit des Todes sich bey ihm nicht mehr finde / allein es war nur eine verstellete Großmuth / in der That waren seine Worte nichts anderst / als eine Jammer-Klage eines vor dem Tode Erzitternden. Und diese Erklärung bestätigen auch die folgende Worte / wann Samuel demselben das Recht der Wiedervergeltung entgegen setzet / dann damit wil Samuel nichts anderst als dieses sagen: Du magst dich stellen wie du wilt / so weiß ich doch / daß dir dieser Tod hart ankommt; du solt aber auch wissen / daß dieser Tod / ob er dir gleich sehr bitter ist, dennoch ein gerechter Tod sey / welchen du mit deiner Tyranney wohl verdienet. Und gesetzt / daß er in der That sich nichts aus dem Tode gemacht / und

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[16/0024] rechter Wagehals und kühner Soldat / welcher wol ehe unter den blinckenden Schwerdtern und bebenden Lantzen der Feinde / den Tod gesucht / mit diesen Worten ohn alle Furcht dem Tode entgegen gangen; vielmehr gebe ich dem gelehrten Herrn D. Sebastian Schmidt in seinem Commentario in hunc locum Beyfall: wenn er auf die Seite dererjenigen tritt / welche da meinen / Agag habe sich freylich großmüthig und unerschrocken gegen den Tod gestellet / es sey ihm aber gantz anderst ums Hertze gewesen. Er hat es gemacht / wie es auch andre Furchtsame wol zu machen pflegen. Wann sie sehen / daß es nothwendig müsse gestorben seyn / und sie dem Tode unmüglich entgehen können / so bezeigen sie sich großmüthig / verhelen aber nur die Bitterkeit des Todes, so sie dabey empfinden. Die Worte Agags scheinen zwar anzuzeigen / daß die Bitterkeit des Todes sich bey ihm nicht mehr finde / allein es war nur eine verstellete Großmuth / in der That waren seine Worte nichts anderst / als eine Jammer-Klage eines vor dem Tode Erzitternden. Und diese Erklärung bestätigen auch die folgende Worte / wann Samuel demselben das Recht der Wiedervergeltung entgegen setzet / dann damit wil Samuel nichts anderst als dieses sagen: Du magst dich stellen wie du wilt / so weiß ich doch / daß dir dieser Tod hart ankommt; du solt aber auch wissen / daß dieser Tod / ob er dir gleich sehr bitter ist, dennoch ein gerechter Tod sey / welchen du mit deiner Tyranney wohl verdienet. Und gesetzt / daß er in der That sich nichts aus dem Tode gemacht / und

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Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/24>, abgerufen am 24.11.2024.