Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.ne Straffe der Sünden / so kans nicht anderst seyn / der Mensch muß einen Abscheu und Grauen natürlicher Weise vor dem Tode haben / und eine Bitterkeit daraus empfinden / weil GOtt alle seine Straffen wil gefürchtet wissen / und uns deswegen damit dräuet. Alles was sonst in der Welt ist / hat etwas so ihm entgegen stehet / welches es von Natur hasset und scheuet; als das Licht die Finsterniß / das Saure das Süsse / also auch das Leben den Tod / und je süsser / lieblicher und angenehmer das Leben / je bitterer / je wiedriger muß nohtwendig der Tod seyn. Bildad von Suah nennet des wegen den Tod Job. XVIII, 14. [fremdsprachliches Material] einen König des Schreckens / weil er nemlich dem Menschen den meisten Schrecken einjägt. Wann der weise Heyde Aristoteles den Tod beschreiben wil / so weiß er nicht erst solche Worte zu finden / die dessen eigentliche Beschaffenheit recht deutlich anzeigen können / endlich aber bricht er aus und sagt: der Tod sey [fremdsprachliches Material]; unter allen erschrecklichen Dingen das Allererschreckligste. Selbst die H. Schrifft redet von dem Tode als einer bittern und unangenehmen Sache / wie wir sehen können Cohel. VII, 27. Insonderheit trifft es ein bey denen / welche in der Welt keinen Mangel / sondern alles vollauff haben / solches bezeuget Syrach Cap. XLI, 1. da es heisset: O Tod wie bitter bistu nicht / wenn an dich gedencket ein Mensch / der gute Tage und genug hat / und ohne Sorgen lebet / und dem es wohl ne Straffe der Sünden / so kans nicht anderst seyn / der Mensch muß einen Abscheu und Grauen natürlicher Weise vor dem Tode haben / und eine Bitterkeit daraus empfinden / weil GOtt alle seine Straffen wil gefürchtet wissen / und uns deswegen damit dräuet. Alles was sonst in der Welt ist / hat etwas so ihm entgegen stehet / welches es von Natur hasset und scheuet; als das Licht die Finsterniß / das Saure das Süsse / also auch das Leben den Tod / und je süsser / lieblicher und angenehmer das Leben / je bitterer / je wiedriger muß nohtwendig der Tod seyn. Bildad von Suah nennet des wegen den Tod Job. XVIII, 14. [fremdsprachliches Material] einen König des Schreckens / weil er nemlich dem Menschen den meisten Schrecken einjägt. Wann der weise Heyde Aristoteles den Tod beschreiben wil / so weiß er nicht erst solche Worte zu finden / die dessen eigentliche Beschaffenheit recht deutlich anzeigen können / endlich aber bricht er aus und sagt: der Tod sey [fremdsprachliches Material]; unter allen erschrecklichen Dingen das Allererschreckligste. Selbst die H. Schrifft redet von dem Tode als einer bittern und unangenehmen Sache / wie wir sehen können Cohel. VII, 27. Insonderheit trifft es ein bey denen / welche in der Welt keinen Mangel / sondern alles vollauff haben / solches bezeuget Syrach Cap. XLI, 1. da es heisset: O Tod wie bitter bistu nicht / wenn an dich gedencket ein Mensch / der gute Tage und genug hat / und ohne Sorgen lebet / und dem es wohl <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0022" n="14"/> ne Straffe der Sünden / so kans nicht anderst seyn / der Mensch muß einen Abscheu und Grauen natürlicher Weise vor dem Tode haben / und eine Bitterkeit daraus empfinden / weil GOtt alle seine Straffen wil gefürchtet wissen / und uns deswegen damit dräuet. Alles was sonst in der Welt ist / hat etwas so ihm entgegen stehet / welches es von Natur hasset und scheuet; als das Licht die Finsterniß / das Saure das Süsse / also auch das Leben den Tod / und je süsser / lieblicher und angenehmer das Leben / je bitterer / je wiedriger muß nohtwendig der Tod seyn. Bildad von Suah nennet des wegen den Tod Job. XVIII, 14. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> einen König des Schreckens / weil er nemlich dem Menschen den meisten Schrecken einjägt. Wann der weise Heyde Aristoteles den Tod beschreiben wil / so weiß er nicht erst solche Worte zu finden / die dessen eigentliche Beschaffenheit recht deutlich anzeigen können / endlich aber bricht er aus und sagt: der Tod sey <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>; unter allen erschrecklichen Dingen das Allererschreckligste. Selbst die H. Schrifft redet von dem Tode als einer bittern und unangenehmen Sache / wie wir sehen können Cohel. VII, 27. Insonderheit trifft es ein bey denen / welche in der Welt keinen Mangel / sondern alles vollauff haben / solches bezeuget Syrach Cap. XLI, 1. da es heisset: O Tod wie bitter bistu nicht / wenn an dich gedencket ein Mensch / der gute Tage und genug hat / und ohne Sorgen lebet / und dem es wohl </p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0022]
ne Straffe der Sünden / so kans nicht anderst seyn / der Mensch muß einen Abscheu und Grauen natürlicher Weise vor dem Tode haben / und eine Bitterkeit daraus empfinden / weil GOtt alle seine Straffen wil gefürchtet wissen / und uns deswegen damit dräuet. Alles was sonst in der Welt ist / hat etwas so ihm entgegen stehet / welches es von Natur hasset und scheuet; als das Licht die Finsterniß / das Saure das Süsse / also auch das Leben den Tod / und je süsser / lieblicher und angenehmer das Leben / je bitterer / je wiedriger muß nohtwendig der Tod seyn. Bildad von Suah nennet des wegen den Tod Job. XVIII, 14. _ einen König des Schreckens / weil er nemlich dem Menschen den meisten Schrecken einjägt. Wann der weise Heyde Aristoteles den Tod beschreiben wil / so weiß er nicht erst solche Worte zu finden / die dessen eigentliche Beschaffenheit recht deutlich anzeigen können / endlich aber bricht er aus und sagt: der Tod sey _ ; unter allen erschrecklichen Dingen das Allererschreckligste. Selbst die H. Schrifft redet von dem Tode als einer bittern und unangenehmen Sache / wie wir sehen können Cohel. VII, 27. Insonderheit trifft es ein bey denen / welche in der Welt keinen Mangel / sondern alles vollauff haben / solches bezeuget Syrach Cap. XLI, 1. da es heisset: O Tod wie bitter bistu nicht / wenn an dich gedencket ein Mensch / der gute Tage und genug hat / und ohne Sorgen lebet / und dem es wohl
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Zitationshilfe: | Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/22>, abgerufen am 22.07.2024. |