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Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

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den / und wil ihnen offt als eine schwere Last zu schwer werden Ps. XXXIII, 5. Und wann sie sich gleich vor allen muthwilligen und wissentlichen Sünden mit Fleiß hüten / so haben sie doch noch Angst und Jammer wegen der ihnen noch anklebenden Schwachheit / sie wünschen auch davon befreyet zu seyn / und seuffzen des wegen offt mit Paulo aus Rom. VII, 24. Ich elender Mensch wer wil mich erlösen / von dem Leibe dieses Todes. Von aussen fehlet es auch nicht an Jammer / oft müssen sie mit erfahren und fühlen die drey Land-Plagen / [fremdsprachliches Material] Gesetzt aber / daß sie dergleichen nicht erleben / so fehlet es doch nicht an äuserlichen Jammer. Dann unser Leben ist gleich einer Ketten / da ein Glied des Jammers und Elendes an das andre geschmiedet. Unser Leben ist ein Meer / auff welchen eine Welle der Trübsahl der andern folgt / wo solte denn wol ein Hauß eines Christen gefunden werden / da nicht eine Hiobs-Post nach der andern ankommt? Daß also ein jeder rechtschaffener Christ offtmahls dem Jeremia seine Worte abborgen und klagen muß: Der HErr hat mich voll Jammers gemacht. Es stecket aber in dieser Jammer-Klage was tröstliches, dann es heist; Der HErr hats gethan. Freylich der HErr / denn ist woll ein Unglück in der Stadt / daß der HErr nicht thue? Amos. III, 6. Begegnet uns wol ein Jammer / welchen der HErr

den / und wil ihnen offt als eine schwere Last zu schwer werden Ps. XXXIII, 5. Und wann sie sich gleich vor allen muthwilligen und wissentlichen Sünden mit Fleiß hüten / so haben sie doch noch Angst und Jammer wegen der ihnen noch anklebenden Schwachheit / sie wünschen auch davon befreyet zu seyn / und seuffzen des wegen offt mit Paulo aus Rom. VII, 24. Ich elender Mensch wer wil mich erlösen / von dem Leibe dieses Todes. Von aussen fehlet es auch nicht an Jammer / oft müssen sie mit erfahren und fühlen die drey Land-Plagen / [fremdsprachliches Material] Gesetzt aber / daß sie dergleichen nicht erleben / so fehlet es doch nicht an äuserlichen Jammer. Dañ unser Leben ist gleich einer Ketten / da ein Glied des Jammers und Elendes an das andre geschmiedet. Unser Leben ist ein Meer / auff welchen eine Welle der Trübsahl der andern folgt / wo solte denn wol ein Hauß eines Christen gefunden werden / da nicht eine Hiobs-Post nach der andern ankommt? Daß also ein jeder rechtschaffener Christ offtmahls dem Jeremia seine Worte abborgen und klagen muß: Der HErr hat mich voll Jammers gemacht. Es stecket aber in dieser Jammer-Klage was tröstliches, dann es heist; Der HErr hats gethan. Freylich der HErr / denn ist woll ein Unglück in der Stadt / daß der HErr nicht thue? Amos. III, 6. Begegnet uns wol ein Jammer / welchen der HErr

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[3/0011] den / und wil ihnen offt als eine schwere Last zu schwer werden Ps. XXXIII, 5. Und wann sie sich gleich vor allen muthwilligen und wissentlichen Sünden mit Fleiß hüten / so haben sie doch noch Angst und Jammer wegen der ihnen noch anklebenden Schwachheit / sie wünschen auch davon befreyet zu seyn / und seuffzen des wegen offt mit Paulo aus Rom. VII, 24. Ich elender Mensch wer wil mich erlösen / von dem Leibe dieses Todes. Von aussen fehlet es auch nicht an Jammer / oft müssen sie mit erfahren und fühlen die drey Land-Plagen / _ Gesetzt aber / daß sie dergleichen nicht erleben / so fehlet es doch nicht an äuserlichen Jammer. Dañ unser Leben ist gleich einer Ketten / da ein Glied des Jammers und Elendes an das andre geschmiedet. Unser Leben ist ein Meer / auff welchen eine Welle der Trübsahl der andern folgt / wo solte denn wol ein Hauß eines Christen gefunden werden / da nicht eine Hiobs-Post nach der andern ankommt? Daß also ein jeder rechtschaffener Christ offtmahls dem Jeremia seine Worte abborgen und klagen muß: Der HErr hat mich voll Jammers gemacht. Es stecket aber in dieser Jammer-Klage was tröstliches, dann es heist; Der HErr hats gethan. Freylich der HErr / denn ist woll ein Unglück in der Stadt / daß der HErr nicht thue? Amos. III, 6. Begegnet uns wol ein Jammer / welchen der HErr

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Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/11>, abgerufen am 29.03.2024.