den, du sollst aber über die Alpen in Rhätien ziehen, dort sind viele Leute zum Christenthum bekehrt durch St. Lucius, einen König aus Schottland; dort nun sollst du ein Fürst vieler Christen werden, und ein Reich gründen, das Gott wohlgefällig ist. So lange du und deine Erben die Kleinode der Rebecka ungetheilt auf den Schultern tragen, werdet ihr Glück und Friede haben. Ich will aber in der Stunde meines Todes deiner gedenken und sollst du die Kleinode am Tage meiner Marter segnen lassen durch Theonestus. Im¬ mer aber bedenke, du mit allen deiner Kinder Kindern, daß Jakob geruhet auf der rechten Schulter Rebeckas und Esau auf der linken, und daß mit geistlicher Stärkung und Heilung und Allem, was dahin gehöret, gefüllt ist das rechte Schul¬ terband, mit leiblicher Kräftigung, irdischem Gedeihen aber bis zur Gewaltthat das linke Schulterband. So sey dann weise und lasse Zeitliches, Irdisches, Leibliches nicht überhand nehmen, neige dein Haupt zur Rechten um Rath und Trost, ehe du zur Linken Lust und Stärke verlangest. Jährlich aber an meinem Sterbetag lasse den Segen über die Kleinode durch einen frommen Priester erneuen. Dann auch magst du seelenkranke Menschen mit ihrer Stirne das Kleinod der rechten Schulter berühren lassen, und so es ihnen zum Heile, werden sie geheilet werden, so aber der Kranke nicht selbst zu kommen vermag und ein Anderer will dessen Leid aus Chri¬ stenliebe auf sich nehmen, soll es ihm auch gedeihen. -- Auch ist eine alte Sage, daß einstens der Siegelring Salomonis, der alle Wünsche erfüllet, mit diesen Kleinoden zusammen kommen werde in den Händen eines Dieners des Messias, und wünsche ich, daß dieses an dir wahr werde!"-- Es starb aber der hebräische Mann am Vorabend des Täufers Johannes, und ließ Curio die Kleinode segnen durch Theone¬ stus zu Ehren des Täufers vor 1100 Jahren am heutigen Tage, an dem ich bin geheilt worden durch die Kleinode, zur Ehre Gottes und des Täufers und zur Bestätigung der
den, du ſollſt aber uͤber die Alpen in Rhaͤtien ziehen, dort ſind viele Leute zum Chriſtenthum bekehrt durch St. Lucius, einen Koͤnig aus Schottland; dort nun ſollſt du ein Fuͤrſt vieler Chriſten werden, und ein Reich gruͤnden, das Gott wohlgefaͤllig iſt. So lange du und deine Erben die Kleinode der Rebecka ungetheilt auf den Schultern tragen, werdet ihr Gluͤck und Friede haben. Ich will aber in der Stunde meines Todes deiner gedenken und ſollſt du die Kleinode am Tage meiner Marter ſegnen laſſen durch Theoneſtus. Im¬ mer aber bedenke, du mit allen deiner Kinder Kindern, daß Jakob geruhet auf der rechten Schulter Rebeckas und Eſau auf der linken, und daß mit geiſtlicher Staͤrkung und Heilung und Allem, was dahin gehoͤret, gefuͤllt iſt das rechte Schul¬ terband, mit leiblicher Kraͤftigung, irdiſchem Gedeihen aber bis zur Gewaltthat das linke Schulterband. So ſey dann weiſe und laſſe Zeitliches, Irdiſches, Leibliches nicht uͤberhand nehmen, neige dein Haupt zur Rechten um Rath und Troſt, ehe du zur Linken Luſt und Staͤrke verlangeſt. Jaͤhrlich aber an meinem Sterbetag laſſe den Segen uͤber die Kleinode durch einen frommen Prieſter erneuen. Dann auch magſt du ſeelenkranke Menſchen mit ihrer Stirne das Kleinod der rechten Schulter beruͤhren laſſen, und ſo es ihnen zum Heile, werden ſie geheilet werden, ſo aber der Kranke nicht ſelbſt zu kommen vermag und ein Anderer will deſſen Leid aus Chri¬ ſtenliebe auf ſich nehmen, ſoll es ihm auch gedeihen. — Auch iſt eine alte Sage, daß einſtens der Siegelring Salomonis, der alle Wuͤnſche erfuͤllet, mit dieſen Kleinoden zuſammen kommen werde in den Haͤnden eines Dieners des Meſſias, und wuͤnſche ich, daß dieſes an dir wahr werde!“— Es ſtarb aber der hebraͤiſche Mann am Vorabend des Taͤufers Johannes, und ließ Curio die Kleinode ſegnen durch Theone¬ ſtus zu Ehren des Taͤufers vor 1100 Jahren am heutigen Tage, an dem ich bin geheilt worden durch die Kleinode, zur Ehre Gottes und des Taͤufers und zur Beſtaͤtigung der
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den, du ſollſt aber uͤber die Alpen in Rhaͤtien ziehen, dort
ſind viele Leute zum Chriſtenthum bekehrt durch St. Lucius,
einen Koͤnig aus Schottland; dort nun ſollſt du ein Fuͤrſt
vieler Chriſten werden, und ein Reich gruͤnden, das Gott
wohlgefaͤllig iſt. So lange du und deine Erben die Kleinode
der Rebecka ungetheilt auf den Schultern tragen, werdet
ihr Gluͤck und Friede haben. Ich will aber in der Stunde
meines Todes deiner gedenken und ſollſt du die Kleinode am
Tage meiner Marter ſegnen laſſen durch Theoneſtus. Im¬
mer aber bedenke, du mit allen deiner Kinder Kindern, daß
Jakob geruhet auf der rechten Schulter Rebeckas und Eſau
auf der linken, und daß mit geiſtlicher Staͤrkung und Heilung
und Allem, was dahin gehoͤret, gefuͤllt iſt das rechte Schul¬
terband, mit leiblicher Kraͤftigung, irdiſchem Gedeihen aber
bis zur Gewaltthat das linke Schulterband. So ſey dann
weiſe und laſſe Zeitliches, Irdiſches, Leibliches nicht uͤberhand
nehmen, neige dein Haupt zur Rechten um Rath und Troſt,
ehe du zur Linken Luſt und Staͤrke verlangeſt. Jaͤhrlich aber
an meinem Sterbetag laſſe den Segen uͤber die Kleinode
durch einen frommen Prieſter erneuen. Dann auch magſt
du ſeelenkranke Menſchen mit ihrer Stirne das Kleinod der
rechten Schulter beruͤhren laſſen, und ſo es ihnen zum Heile,
werden ſie geheilet werden, ſo aber der Kranke nicht ſelbſt
zu kommen vermag und ein Anderer will deſſen Leid aus Chri¬
ſtenliebe auf ſich nehmen, ſoll es ihm auch gedeihen. — Auch
iſt eine alte Sage, daß einſtens der Siegelring Salomonis,
der alle Wuͤnſche erfuͤllet, mit dieſen Kleinoden zuſammen
kommen werde in den Haͤnden eines Dieners des Meſſias,
und wuͤnſche ich, daß dieſes an dir wahr werde!“— Es
ſtarb aber der hebraͤiſche Mann am Vorabend des Taͤufers
Johannes, und ließ Curio die Kleinode ſegnen durch Theone¬
ſtus zu Ehren des Taͤufers vor 1100 Jahren am heutigen
Tage, an dem ich bin geheilt worden durch die Kleinode, zur
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Brentano, Clemens: Gockel, Hinkel und Gackeleia. Frankfurt, 1838, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brentano_gockel_1838/335>, abgerufen am 22.11.2024.
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