Bei der Henne schon der Hahn; Morgenthau rührt mir die Wange Weckend, bald zerrinnt der Wahn; Und der erste Hahnenschrei, Wenn die Kinder auferstehen, Bricht den lieben Traum entzwei; Und sie werden dann verstehen, Wie mir also ist geschehen. Dann wird Alles vorgelesen, Und wird das, was es gewesen, Tretend aus dem trüben Schein Auch in vollem Lichte seyn; Ja dann ist selbst auf ein Härchen Dieses Mährchen mehr kein Mährchen; Und bis so das Mährchen aus, Sing ich in die Nacht hinaus: "O Stern und Blume, Geist und Kleid, Lieb, Leid und Zeit und Ewigkeit!"
Bei der Henne ſchon der Hahn; Morgenthau ruͤhrt mir die Wange Weckend, bald zerrinnt der Wahn; Und der erſte Hahnenſchrei, Wenn die Kinder auferſtehen, Bricht den lieben Traum entzwei; Und ſie werden dann verſtehen, Wie mir alſo iſt geſchehen. Dann wird Alles vorgeleſen, Und wird das, was es geweſen, Tretend aus dem truͤben Schein Auch in vollem Lichte ſeyn; Ja dann iſt ſelbſt auf ein Haͤrchen Dieſes Maͤhrchen mehr kein Maͤhrchen; Und bis ſo das Maͤhrchen aus, Sing ich in die Nacht hinaus: „O Stern und Blume, Geiſt und Kleid, Lieb, Leid und Zeit und Ewigkeit!“
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Bei der Henne ſchon der Hahn;
Morgenthau ruͤhrt mir die Wange
Weckend, bald zerrinnt der Wahn;
Und der erſte Hahnenſchrei,
Wenn die Kinder auferſtehen,
Bricht den lieben Traum entzwei;
Und ſie werden dann verſtehen,
Wie mir alſo iſt geſchehen.
Dann wird Alles vorgeleſen,
Und wird das, was es geweſen,
Tretend aus dem truͤben Schein
Auch in vollem Lichte ſeyn;
Ja dann iſt ſelbſt auf ein Haͤrchen
Dieſes Maͤhrchen mehr kein Maͤhrchen;
Und bis ſo das Maͤhrchen aus,
Sing ich in die Nacht hinaus:
„O Stern und Blume, Geiſt und Kleid,
Lieb, Leid und Zeit und Ewigkeit!“
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Brentano, Clemens: Gockel, Hinkel und Gackeleia. Frankfurt, 1838, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brentano_gockel_1838/286>, abgerufen am 16.07.2024.
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