Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.Verwünschungen strömt von ihren Lippen. Alles muß Doch ist es nicht noch sonderbarer, daß seit dieser Es hat manche große Verbrecher in früheren Jahr- Verwünschungen strömt von ihren Lippen. Alles muß Doch ist es nicht noch sonderbarer, daß seit dieser Es hat manche große Verbrecher in früheren Jahr- <TEI> <text> <body> <div n="4"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0096" xml:id="B836_001_1901_pb0084_0001" n="84"/> Verwünschungen strömt von ihren Lippen. Alles muß<lb/> herhalten, um ihren Haß und ihre Rachsucht zu be-<lb/> friedigen. Die Fluthen des Meeres müssen die Opfer<lb/> dieses Zornes aufnehmen und in ihren Tiefen begraben;<lb/> die Zähne der wilden Thiere müssen sie zerreißen; die<lb/> Flammen der Scheiterhaufen müssen sie verzehren.<lb/> Nicht genug Henkersknechte mit ihren Mordinstrumenten<lb/> können sich einstellen, um sie zu martern. Woher nun<lb/> diese Aufregung? Woher diese Wuth und Raserei? Wem<lb/> gilt dieselbe? Es ist Jesus Christus, gegen den dieser<lb/> wüthende Haß tobt. Und doch ist dieser Jesus Christus<lb/> vor zwei Jahrhunderten gestorben und zwar in einem<lb/> weit entlegenen Lande. Ist das nicht äußerst sonderbar?</p> <p>Doch ist es nicht noch sonderbarer, daß seit dieser<lb/> Zeit mehr wie tausend Jahre verflossen sind, der Haß<lb/> gegen Christus aber noch immer fortlebt? Gibt es<lb/> denn nicht Menschen unter uns, die beim bloßen Ge-<lb/> danken an den Gekreuzigten und seine Lehre in Auf-<lb/> regung gerathen? Menschen, die beim Anblicke eines<lb/> Dieners, eines Priesters Jesu Christi ihre Wuth kaum<lb/> bemeistern können und auf offener Straße in Flüche<lb/> und Verwünschungen ausbrechen? Menschen, die den<lb/> Namen der Kirche Jesu nicht hören können, ohne daß<lb/> sie vor Zorn fast an allen Gliedern zittern? Ist das<lb/> nicht eine auffallende Erscheinung?</p> <p>Es hat manche große Verbrecher in früheren Jahr-<lb/> hunderten gegeben, die Missethat auf Missethat häuften<lb/> und ihr langes Leben mit Lastern anfüllten, wahre<lb/> Ungeheuer und Scheusale, die nur zu leben schienen,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0096]
Verwünschungen strömt von ihren Lippen. Alles muß
herhalten, um ihren Haß und ihre Rachsucht zu be-
friedigen. Die Fluthen des Meeres müssen die Opfer
dieses Zornes aufnehmen und in ihren Tiefen begraben;
die Zähne der wilden Thiere müssen sie zerreißen; die
Flammen der Scheiterhaufen müssen sie verzehren.
Nicht genug Henkersknechte mit ihren Mordinstrumenten
können sich einstellen, um sie zu martern. Woher nun
diese Aufregung? Woher diese Wuth und Raserei? Wem
gilt dieselbe? Es ist Jesus Christus, gegen den dieser
wüthende Haß tobt. Und doch ist dieser Jesus Christus
vor zwei Jahrhunderten gestorben und zwar in einem
weit entlegenen Lande. Ist das nicht äußerst sonderbar?
Doch ist es nicht noch sonderbarer, daß seit dieser
Zeit mehr wie tausend Jahre verflossen sind, der Haß
gegen Christus aber noch immer fortlebt? Gibt es
denn nicht Menschen unter uns, die beim bloßen Ge-
danken an den Gekreuzigten und seine Lehre in Auf-
regung gerathen? Menschen, die beim Anblicke eines
Dieners, eines Priesters Jesu Christi ihre Wuth kaum
bemeistern können und auf offener Straße in Flüche
und Verwünschungen ausbrechen? Menschen, die den
Namen der Kirche Jesu nicht hören können, ohne daß
sie vor Zorn fast an allen Gliedern zittern? Ist das
nicht eine auffallende Erscheinung?
Es hat manche große Verbrecher in früheren Jahr-
hunderten gegeben, die Missethat auf Missethat häuften
und ihr langes Leben mit Lastern anfüllten, wahre
Ungeheuer und Scheusale, die nur zu leben schienen,
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