Staub; doch durch die Schätzung der Menschen erhält es Werth und Bedeutung. In den meisten Fällen wird ohne Geld nicht viel Großes erreicht. Gewiß ist für die Gesellschaft die Pflege der Wissenschaft sehr wichtig; doch will man die Wissenschaft wirksam fördern, so geht das nicht ohne Geld. Man braucht Geld, um wissen- schaftliche Anstalten zu gründen, Geld, um die Lehrer und Professoren hinreichend zu besolden, daß sie frei und ohne andere Sorgen sich den Studien widmen, Geld, um die Bücher berühmter Männer anzu- schaffen, Geld, um neue Werke, die Frucht lang- jähriger Arbeiten und Forschungen, der Oeffentlich- keit zu übergeben. Ohne Geld gerathen Wissenschaft und Bildung bald in Rückgang und Verfall. Aehnlich ist es mit Handel und Industrie, ähnlich mit der Ver- waltung und Regierung eines Landes, ähnlich auch mit der Familie. Ohne Geld kommt man in derselben nicht zurecht. Man braucht Geld für die täglichen Bedürf- nisse, für Nahrung, Kleidung, für die Einrichtung des Hauses, für die Kinder, welche für ihr späteres Leben etwas Tüchtiges lernen sollen. Welche wichtige Dienste erst leistet das Geld, wenn eine Krankheit ihren Ein- zug in die Familie hält, wenn z. B. der kranke Vater Wochen oder Monate lang arbeitsunfähig wird? Wie überaus traurig ist es dann in einem solchen Hause bestellt, wenn man nicht früher in besseren Tagen sich durch Sparsamkeit eine Summe Geldes zurückge- legt hat?
Ja noch höher haben wir den Werth des Geldes
Staub; doch durch die Schätzung der Menschen erhält es Werth und Bedeutung. In den meisten Fällen wird ohne Geld nicht viel Großes erreicht. Gewiß ist für die Gesellschaft die Pflege der Wissenschaft sehr wichtig; doch will man die Wissenschaft wirksam fördern, so geht das nicht ohne Geld. Man braucht Geld, um wissen- schaftliche Anstalten zu gründen, Geld, um die Lehrer und Professoren hinreichend zu besolden, daß sie frei und ohne andere Sorgen sich den Studien widmen, Geld, um die Bücher berühmter Männer anzu- schaffen, Geld, um neue Werke, die Frucht lang- jähriger Arbeiten und Forschungen, der Oeffentlich- keit zu übergeben. Ohne Geld gerathen Wissenschaft und Bildung bald in Rückgang und Verfall. Aehnlich ist es mit Handel und Industrie, ähnlich mit der Ver- waltung und Regierung eines Landes, ähnlich auch mit der Familie. Ohne Geld kommt man in derselben nicht zurecht. Man braucht Geld für die täglichen Bedürf- nisse, für Nahrung, Kleidung, für die Einrichtung des Hauses, für die Kinder, welche für ihr späteres Leben etwas Tüchtiges lernen sollen. Welche wichtige Dienste erst leistet das Geld, wenn eine Krankheit ihren Ein- zug in die Familie hält, wenn z. B. der kranke Vater Wochen oder Monate lang arbeitsunfähig wird? Wie überaus traurig ist es dann in einem solchen Hause bestellt, wenn man nicht früher in besseren Tagen sich durch Sparsamkeit eine Summe Geldes zurückge- legt hat?
Ja noch höher haben wir den Werth des Geldes
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Staub; doch durch die Schätzung der Menschen erhält
es Werth und Bedeutung. In den meisten Fällen wird
ohne Geld nicht viel Großes erreicht. Gewiß ist für
die Gesellschaft die Pflege der Wissenschaft sehr wichtig;
doch will man die Wissenschaft wirksam fördern, so geht
das nicht ohne Geld. Man braucht Geld, um wissen-
schaftliche Anstalten zu gründen, Geld, um die Lehrer
und Professoren hinreichend zu besolden, daß sie frei
und ohne andere Sorgen sich den Studien widmen,
Geld, um die Bücher berühmter Männer anzu-
schaffen, Geld, um neue Werke, die Frucht lang-
jähriger Arbeiten und Forschungen, der Oeffentlich-
keit zu übergeben. Ohne Geld gerathen Wissenschaft
und Bildung bald in Rückgang und Verfall. Aehnlich
ist es mit Handel und Industrie, ähnlich mit der Ver-
waltung und Regierung eines Landes, ähnlich auch mit
der Familie. Ohne Geld kommt man in derselben nicht
zurecht. Man braucht Geld für die täglichen Bedürf-
nisse, für Nahrung, Kleidung, für die Einrichtung des
Hauses, für die Kinder, welche für ihr späteres Leben
etwas Tüchtiges lernen sollen. Welche wichtige Dienste
erst leistet das Geld, wenn eine Krankheit ihren Ein-
zug in die Familie hält, wenn z. B. der kranke Vater
Wochen oder Monate lang arbeitsunfähig wird? Wie
überaus traurig ist es dann in einem solchen Hause
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legt hat?
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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/249>, abgerufen am 27.11.2024.
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