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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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und ihren Kindern weilt er unaufhörlich Tag und Nacht
in unsern kleinen und armen Tabernakeln; täglich
wendet er ihr im hochheiligen Meßopfer und in den
Sakramenten die Verdienste und Gnaden zu, die er
durch sein bitteres Leiden und Sterben für sie erwor-
ben; zu allen Zeiten vertheidigt und beschützt er sie
gegen die gewaltigen Angriffe des Satans und seiner
Helfershelfer hier auf Erden; immerdar zeigt er sich
langmüthig und geduldig gegen die Schwächen und
Armseligleiten, die sich in der Kirche geltend machen
durch die Schuld der Menschen. Eine ähnliche Liebe,
so will es Gott, soll der christliche Mann zu seiner
Gattin tragen.

Eine wahre und beharrliche christliche Liebe zu
seiner Gattin verlangt von dem Manne das Verhält-
niß, in welchem er zu derselben steht. Er hat ihr diese
Liebe wiederholt versprochen, versprochen in Worten,
die ihn binden mit der schweren Verpflichtung eines
hochheiligen Eides, versprochen in feierlichster Weise an
den Stufen des Altares in jenem ernsten Augenblicke,
als er ihr seine Hand reichte zum unauflöslichen Ehe-
bunde. Da hat er ihr versprochen, alle Tage seines
Lebens ihr der beste und treueste Freund zu sein, als
solcher für sie zu sorgen, sie zu beschützen und zu be-
glücken. Und seine Gattin hat seinetwegen Vater und
Mutter verlassen, von denen sie täglich Beweise zärt-
licher Liebe erhielt; sie hat ihr ganzes Leben ihm an-
vertraut, ihr ganzes Herz ihm geschenkt; sie lebt nur
für ihn und seine Kinder; für ihn und sie will sie

und ihren Kindern weilt er unaufhörlich Tag und Nacht
in unsern kleinen und armen Tabernakeln; täglich
wendet er ihr im hochheiligen Meßopfer und in den
Sakramenten die Verdienste und Gnaden zu, die er
durch sein bitteres Leiden und Sterben für sie erwor-
ben; zu allen Zeiten vertheidigt und beschützt er sie
gegen die gewaltigen Angriffe des Satans und seiner
Helfershelfer hier auf Erden; immerdar zeigt er sich
langmüthig und geduldig gegen die Schwächen und
Armseligleiten, die sich in der Kirche geltend machen
durch die Schuld der Menschen. Eine ähnliche Liebe,
so will es Gott, soll der christliche Mann zu seiner
Gattin tragen.

Eine wahre und beharrliche christliche Liebe zu
seiner Gattin verlangt von dem Manne das Verhält-
niß, in welchem er zu derselben steht. Er hat ihr diese
Liebe wiederholt versprochen, versprochen in Worten,
die ihn binden mit der schweren Verpflichtung eines
hochheiligen Eides, versprochen in feierlichster Weise an
den Stufen des Altares in jenem ernsten Augenblicke,
als er ihr seine Hand reichte zum unauflöslichen Ehe-
bunde. Da hat er ihr versprochen, alle Tage seines
Lebens ihr der beste und treueste Freund zu sein, als
solcher für sie zu sorgen, sie zu beschützen und zu be-
glücken. Und seine Gattin hat seinetwegen Vater und
Mutter verlassen, von denen sie täglich Beweise zärt-
licher Liebe erhielt; sie hat ihr ganzes Leben ihm an-
vertraut, ihr ganzes Herz ihm geschenkt; sie lebt nur
für ihn und seine Kinder; für ihn und sie will sie

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[175/0187] und ihren Kindern weilt er unaufhörlich Tag und Nacht in unsern kleinen und armen Tabernakeln; täglich wendet er ihr im hochheiligen Meßopfer und in den Sakramenten die Verdienste und Gnaden zu, die er durch sein bitteres Leiden und Sterben für sie erwor- ben; zu allen Zeiten vertheidigt und beschützt er sie gegen die gewaltigen Angriffe des Satans und seiner Helfershelfer hier auf Erden; immerdar zeigt er sich langmüthig und geduldig gegen die Schwächen und Armseligleiten, die sich in der Kirche geltend machen durch die Schuld der Menschen. Eine ähnliche Liebe, so will es Gott, soll der christliche Mann zu seiner Gattin tragen. Eine wahre und beharrliche christliche Liebe zu seiner Gattin verlangt von dem Manne das Verhält- niß, in welchem er zu derselben steht. Er hat ihr diese Liebe wiederholt versprochen, versprochen in Worten, die ihn binden mit der schweren Verpflichtung eines hochheiligen Eides, versprochen in feierlichster Weise an den Stufen des Altares in jenem ernsten Augenblicke, als er ihr seine Hand reichte zum unauflöslichen Ehe- bunde. Da hat er ihr versprochen, alle Tage seines Lebens ihr der beste und treueste Freund zu sein, als solcher für sie zu sorgen, sie zu beschützen und zu be- glücken. Und seine Gattin hat seinetwegen Vater und Mutter verlassen, von denen sie täglich Beweise zärt- licher Liebe erhielt; sie hat ihr ganzes Leben ihm an- vertraut, ihr ganzes Herz ihm geschenkt; sie lebt nur für ihn und seine Kinder; für ihn und sie will sie

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/187>, abgerufen am 24.11.2024.