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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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ling bei dieser Wahl sich nicht blenden lassen durch
äußere Reize vergänglicher Schönheit und den goldenen
Glanz der klingenden Münze. Tugend und Frömmig-
keit, häusliche Tüchtigkeit und die guten Eigenschaften
des Charakters soll er bei dieser hochwichtigen Ange-
legenheit besonders in's Auge fassen; er soll durch an-
dächtiges Gebet bei Gott und dann auch bei seinen
Eltern oder andern verständigen und wirklich christlichen
Menschen sich guten Rath einholen. Hat er aber seine
Wahl getroffen und mit seiner Lebensgefährtin nach
kirchlicher Vorschrift vor dem Altare den Ehebund ein-
gegangen, dann muß er auch fest entschlossen sein, als
Gatte seine ernsten Pflichten gegen dieselbe zu erfüllen.
All' diese Pflichten lassen sich im Grunde genommen
zurückführen auf die Pflicht der wahren, beharrlichen,
von der christlichen Religion geläuterten und geheiligten
Liebe.

Diese wahre, christliche Liebe zu seiner Gattin ver-
langt zunächst Gott vom Manne. Denn so schreibt er
durch seinen Weltapostel: " Männer, liebet euere
Frauen, wie auch Christus seine Kirche ge-
liebt und sich selbst für sie hingegeben
hat
"
(Ephes. 5, 25). Welch' ein erhabenes Vorbild
für die christlichen Männer! Wie warm und innig,
wie stark und beharrlich, wie rein und heilig, wie
opferwillig und hingebend hat Christus seine Kirche
geliebt und liebt sie noch beständig! Sein kostbares
Blut hat er für sie bis zum letzten Tropfen am harten
Holze des Kreuzes dahin gegeben; aus Liebe zur Kirche

ling bei dieser Wahl sich nicht blenden lassen durch
äußere Reize vergänglicher Schönheit und den goldenen
Glanz der klingenden Münze. Tugend und Frömmig-
keit, häusliche Tüchtigkeit und die guten Eigenschaften
des Charakters soll er bei dieser hochwichtigen Ange-
legenheit besonders in's Auge fassen; er soll durch an-
dächtiges Gebet bei Gott und dann auch bei seinen
Eltern oder andern verständigen und wirklich christlichen
Menschen sich guten Rath einholen. Hat er aber seine
Wahl getroffen und mit seiner Lebensgefährtin nach
kirchlicher Vorschrift vor dem Altare den Ehebund ein-
gegangen, dann muß er auch fest entschlossen sein, als
Gatte seine ernsten Pflichten gegen dieselbe zu erfüllen.
All' diese Pflichten lassen sich im Grunde genommen
zurückführen auf die Pflicht der wahren, beharrlichen,
von der christlichen Religion geläuterten und geheiligten
Liebe.

Diese wahre, christliche Liebe zu seiner Gattin ver-
langt zunächst Gott vom Manne. Denn so schreibt er
durch seinen Weltapostel: Männer, liebet euere
Frauen, wie auch Christus seine Kirche ge-
liebt und sich selbst für sie hingegeben
hat
(Ephes. 5, 25). Welch' ein erhabenes Vorbild
für die christlichen Männer! Wie warm und innig,
wie stark und beharrlich, wie rein und heilig, wie
opferwillig und hingebend hat Christus seine Kirche
geliebt und liebt sie noch beständig! Sein kostbares
Blut hat er für sie bis zum letzten Tropfen am harten
Holze des Kreuzes dahin gegeben; aus Liebe zur Kirche

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[174/0186] ling bei dieser Wahl sich nicht blenden lassen durch äußere Reize vergänglicher Schönheit und den goldenen Glanz der klingenden Münze. Tugend und Frömmig- keit, häusliche Tüchtigkeit und die guten Eigenschaften des Charakters soll er bei dieser hochwichtigen Ange- legenheit besonders in's Auge fassen; er soll durch an- dächtiges Gebet bei Gott und dann auch bei seinen Eltern oder andern verständigen und wirklich christlichen Menschen sich guten Rath einholen. Hat er aber seine Wahl getroffen und mit seiner Lebensgefährtin nach kirchlicher Vorschrift vor dem Altare den Ehebund ein- gegangen, dann muß er auch fest entschlossen sein, als Gatte seine ernsten Pflichten gegen dieselbe zu erfüllen. All' diese Pflichten lassen sich im Grunde genommen zurückführen auf die Pflicht der wahren, beharrlichen, von der christlichen Religion geläuterten und geheiligten Liebe. Diese wahre, christliche Liebe zu seiner Gattin ver- langt zunächst Gott vom Manne. Denn so schreibt er durch seinen Weltapostel: „ Männer, liebet euere Frauen, wie auch Christus seine Kirche ge- liebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Ephes. 5, 25). Welch' ein erhabenes Vorbild für die christlichen Männer! Wie warm und innig, wie stark und beharrlich, wie rein und heilig, wie opferwillig und hingebend hat Christus seine Kirche geliebt und liebt sie noch beständig! Sein kostbares Blut hat er für sie bis zum letzten Tropfen am harten Holze des Kreuzes dahin gegeben; aus Liebe zur Kirche

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/186>, abgerufen am 24.11.2024.