welche man über die Beinkleider anzieht und unter dem Knie fest bindet. Wir fanden die letzteren ausreichend und bequemer, führten jedoch immer ein Reservepaar mit, da sie sehr leicht im Dickicht zerreißen oder beim Gehen durchgerieben werden. Jch fand sie am Bunde oft zu Dutzenden sitzen, bemüht, durchzudringen. Während des Marsches litten wir viel weniger, am wenigsten leidet der erste in der Reihe. Die Fußpfade sind so schmal, daß nur Mann hinter Mann gehen kann. Haben die Blutegel einmal Witterung, so fallen sie die Nächstfolgenden um so begieriger an. Selbst bei aller Vorsicht hatten wir sie bald im Nacken, in den Haaren oder am Arme, da sie nicht nur im Grase und unter dem abgefallenen Laub, sondern auch auf den Bäumen leben, von denen sie sich auf die vorübergehenden Menschen oder Thiere herabfallen lassen."
Auch zur Bekanntschaft mit einer zweiten Familie, den Rüsselegeln (Clepsinea), geben unsre süßen Gewässer Gelegenheit. Sie sind an ihrem kurzen, flachen Körper kenntlich, der nach vorn sich allmälig verjüngt und hier mit der die Augen tragenden Haftscheibe endigt. Der kiefer- lose Schlund kann wie ein Rüssel vorgestreckt werden. Verschiedene Arten der Gattung Clepsine trifft man an den Blättern der Wasserpflanzen und an der Unterseite von Steinen. Sie sind von grauer, gelblicher oder weißlicher Färbung, und das beste Erkennungszeichen ist, daß, sobald man sie abnimmt, sie ihren Körper einrollen, wobei zugleich die Seitenränder etwas eingebogen werden. Eine besondere Sorgfalt verwenden sie auf die Brutpflege. Jhre Eier tragen sie am Bauche, und auch die ausgekrochenen Jungen halten sich hier noch lange bei der Mutter auf, indem sie sich mit der hinteren Haftscheibe ansaugen. Es ist ein ganz liebliches Schauspiel, wie die zehn bis fünfzehn Thierchen, gleich den Küchelchen unter der Henne, ihre Kopfenden unter der Mutter hervorstrecken, oder sich, wenn man sie vorsichtig entfernt hat, sogar wieder unter dieser sammeln.
Die Egel, welche gewöhnlich frei im Wasser sich aufhalten und nur gelegentlich, um sich voll zu saugen, an Wirbelthieren sich anheften, finden ihre nächsten Verwandten in solchen Gattungen, welche auf der Haut von Fischen oder auch auf Krebsen als Schmarotzer angetroffen werden. Während aber die freien Egel geringelt sind, wird in den sich anschließenden Gattungen die Haut weich und glatt, zumal bei den noch weiter von den Ringel-Egeln sich entfernenden Malaco- bdellen, welche als Schmarotzer in einigen Muscheln leben.
Es gibt also, um die Egel nach ihrem Verhältniß zu rangiren, in dem sie zu ihnen Nahrung gebenden anderen Thieren stehen, Egel, die nur zeitweilig auf diesen warmblütigen Thieren leben und kaum Parasiten zu nennen sind. Andere finden sich nur auf der Haut kalt- blütiger Wirbelthiere; endlich schmarotzen andere ausschließlich auf Krebsen und Weichthieren. Und wie im Allgemeinen die Stufe der Organisation, welche ein Thier erreicht, in einem bestimmten Verhältniß zu dem Mittel steht, in dem es lebt, zeigt sich auch ein solches Verhältniß in der Abstufung der Egelgruppen und den Thierklassen, bei welchen sie schmarotzen.
Die am Ende der Egelreihe stehende Malacobdella, welche in der Mantelhöhle der Muscheln Mya, Venus und Cyprina lebt, sieht viel eher einem in dem Pansen unserer Wiederkäuer vor- kommenden Saugwurm der Gattung Amphistomum als einem Blutegel ähnlich und hat mit letzterem kaum ein anderes charakteristisches Merkmal gemein, als einen Darmkanal mit doppelter Oeffnung. Die übrigen Merkmale, der völlig ungegliederte Körper u. s. w. führt zu den wahren Eingeweidewürmern aus der Abtheilung der Trematodes.
Dieß im Auge behaltend, brechen wir einstweilen hier ab, um den Faden unten in der Klasse der Plattwürmer wieder aufzunehmen.
Egel. Rüſſelegel. Malacobdellen. Sternwürmer.
welche man über die Beinkleider anzieht und unter dem Knie feſt bindet. Wir fanden die letzteren ausreichend und bequemer, führten jedoch immer ein Reſervepaar mit, da ſie ſehr leicht im Dickicht zerreißen oder beim Gehen durchgerieben werden. Jch fand ſie am Bunde oft zu Dutzenden ſitzen, bemüht, durchzudringen. Während des Marſches litten wir viel weniger, am wenigſten leidet der erſte in der Reihe. Die Fußpfade ſind ſo ſchmal, daß nur Mann hinter Mann gehen kann. Haben die Blutegel einmal Witterung, ſo fallen ſie die Nächſtfolgenden um ſo begieriger an. Selbſt bei aller Vorſicht hatten wir ſie bald im Nacken, in den Haaren oder am Arme, da ſie nicht nur im Graſe und unter dem abgefallenen Laub, ſondern auch auf den Bäumen leben, von denen ſie ſich auf die vorübergehenden Menſchen oder Thiere herabfallen laſſen.“
Auch zur Bekanntſchaft mit einer zweiten Familie, den Rüſſelegeln (Clepsinea), geben unſre ſüßen Gewäſſer Gelegenheit. Sie ſind an ihrem kurzen, flachen Körper kenntlich, der nach vorn ſich allmälig verjüngt und hier mit der die Augen tragenden Haftſcheibe endigt. Der kiefer- loſe Schlund kann wie ein Rüſſel vorgeſtreckt werden. Verſchiedene Arten der Gattung Clepsine trifft man an den Blättern der Waſſerpflanzen und an der Unterſeite von Steinen. Sie ſind von grauer, gelblicher oder weißlicher Färbung, und das beſte Erkennungszeichen iſt, daß, ſobald man ſie abnimmt, ſie ihren Körper einrollen, wobei zugleich die Seitenränder etwas eingebogen werden. Eine beſondere Sorgfalt verwenden ſie auf die Brutpflege. Jhre Eier tragen ſie am Bauche, und auch die ausgekrochenen Jungen halten ſich hier noch lange bei der Mutter auf, indem ſie ſich mit der hinteren Haftſcheibe anſaugen. Es iſt ein ganz liebliches Schauſpiel, wie die zehn bis fünfzehn Thierchen, gleich den Küchelchen unter der Henne, ihre Kopfenden unter der Mutter hervorſtrecken, oder ſich, wenn man ſie vorſichtig entfernt hat, ſogar wieder unter dieſer ſammeln.
Die Egel, welche gewöhnlich frei im Waſſer ſich aufhalten und nur gelegentlich, um ſich voll zu ſaugen, an Wirbelthieren ſich anheften, finden ihre nächſten Verwandten in ſolchen Gattungen, welche auf der Haut von Fiſchen oder auch auf Krebſen als Schmarotzer angetroffen werden. Während aber die freien Egel geringelt ſind, wird in den ſich anſchließenden Gattungen die Haut weich und glatt, zumal bei den noch weiter von den Ringel-Egeln ſich entfernenden Malaco- bdellen, welche als Schmarotzer in einigen Muſcheln leben.
Es gibt alſo, um die Egel nach ihrem Verhältniß zu rangiren, in dem ſie zu ihnen Nahrung gebenden anderen Thieren ſtehen, Egel, die nur zeitweilig auf dieſen warmblütigen Thieren leben und kaum Paraſiten zu nennen ſind. Andere finden ſich nur auf der Haut kalt- blütiger Wirbelthiere; endlich ſchmarotzen andere ausſchließlich auf Krebſen und Weichthieren. Und wie im Allgemeinen die Stufe der Organiſation, welche ein Thier erreicht, in einem beſtimmten Verhältniß zu dem Mittel ſteht, in dem es lebt, zeigt ſich auch ein ſolches Verhältniß in der Abſtufung der Egelgruppen und den Thierklaſſen, bei welchen ſie ſchmarotzen.
Die am Ende der Egelreihe ſtehende Malacobdella, welche in der Mantelhöhle der Muſcheln Mya, Venus und Cyprina lebt, ſieht viel eher einem in dem Panſen unſerer Wiederkäuer vor- kommenden Saugwurm der Gattung Amphistomum als einem Blutegel ähnlich und hat mit letzterem kaum ein anderes charakteriſtiſches Merkmal gemein, als einen Darmkanal mit doppelter Oeffnung. Die übrigen Merkmale, der völlig ungegliederte Körper u. ſ. w. führt zu den wahren Eingeweidewürmern aus der Abtheilung der Trematodes.
Dieß im Auge behaltend, brechen wir einſtweilen hier ab, um den Faden unten in der Klaſſe der Plattwürmer wieder aufzunehmen.
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[704/0748]
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ausreichend und bequemer, führten jedoch immer ein Reſervepaar mit, da ſie ſehr leicht im
Dickicht zerreißen oder beim Gehen durchgerieben werden. Jch fand ſie am Bunde oft zu Dutzenden
ſitzen, bemüht, durchzudringen. Während des Marſches litten wir viel weniger, am wenigſten
leidet der erſte in der Reihe. Die Fußpfade ſind ſo ſchmal, daß nur Mann hinter Mann gehen
kann. Haben die Blutegel einmal Witterung, ſo fallen ſie die Nächſtfolgenden um ſo begieriger
an. Selbſt bei aller Vorſicht hatten wir ſie bald im Nacken, in den Haaren oder am Arme,
da ſie nicht nur im Graſe und unter dem abgefallenen Laub, ſondern auch auf den Bäumen leben,
von denen ſie ſich auf die vorübergehenden Menſchen oder Thiere herabfallen laſſen.“
Auch zur Bekanntſchaft mit einer zweiten Familie, den Rüſſelegeln (Clepsinea), geben
unſre ſüßen Gewäſſer Gelegenheit. Sie ſind an ihrem kurzen, flachen Körper kenntlich, der nach
vorn ſich allmälig verjüngt und hier mit der die Augen tragenden Haftſcheibe endigt. Der kiefer-
loſe Schlund kann wie ein Rüſſel vorgeſtreckt werden. Verſchiedene Arten der Gattung Clepsine
trifft man an den Blättern der Waſſerpflanzen und an der Unterſeite von Steinen. Sie ſind
von grauer, gelblicher oder weißlicher Färbung, und das beſte Erkennungszeichen iſt, daß, ſobald
man ſie abnimmt, ſie ihren Körper einrollen, wobei zugleich die Seitenränder etwas eingebogen
werden. Eine beſondere Sorgfalt verwenden ſie auf die Brutpflege. Jhre Eier tragen ſie am
Bauche, und auch die ausgekrochenen Jungen halten ſich hier noch lange bei der Mutter auf,
indem ſie ſich mit der hinteren Haftſcheibe anſaugen. Es iſt ein ganz liebliches Schauſpiel, wie
die zehn bis fünfzehn Thierchen, gleich den Küchelchen unter der Henne, ihre Kopfenden unter der
Mutter hervorſtrecken, oder ſich, wenn man ſie vorſichtig entfernt hat, ſogar wieder unter dieſer
ſammeln.
Die Egel, welche gewöhnlich frei im Waſſer ſich aufhalten und nur gelegentlich, um ſich voll
zu ſaugen, an Wirbelthieren ſich anheften, finden ihre nächſten Verwandten in ſolchen Gattungen,
welche auf der Haut von Fiſchen oder auch auf Krebſen als Schmarotzer angetroffen werden.
Während aber die freien Egel geringelt ſind, wird in den ſich anſchließenden Gattungen die Haut
weich und glatt, zumal bei den noch weiter von den Ringel-Egeln ſich entfernenden Malaco-
bdellen, welche als Schmarotzer in einigen Muſcheln leben.
Es gibt alſo, um die Egel nach ihrem Verhältniß zu rangiren, in dem ſie zu ihnen
Nahrung gebenden anderen Thieren ſtehen, Egel, die nur zeitweilig auf dieſen warmblütigen
Thieren leben und kaum Paraſiten zu nennen ſind. Andere finden ſich nur auf der Haut kalt-
blütiger Wirbelthiere; endlich ſchmarotzen andere ausſchließlich auf Krebſen und Weichthieren.
Und wie im Allgemeinen die Stufe der Organiſation, welche ein Thier erreicht, in einem
beſtimmten Verhältniß zu dem Mittel ſteht, in dem es lebt, zeigt ſich auch ein ſolches Verhältniß
in der Abſtufung der Egelgruppen und den Thierklaſſen, bei welchen ſie ſchmarotzen.
Die am Ende der Egelreihe ſtehende Malacobdella, welche in der Mantelhöhle der Muſcheln
Mya, Venus und Cyprina lebt, ſieht viel eher einem in dem Panſen unſerer Wiederkäuer vor-
kommenden Saugwurm der Gattung Amphistomum als einem Blutegel ähnlich und hat mit
letzterem kaum ein anderes charakteriſtiſches Merkmal gemein, als einen Darmkanal mit doppelter
Oeffnung. Die übrigen Merkmale, der völlig ungegliederte Körper u. ſ. w. führt zu den wahren
Eingeweidewürmern aus der Abtheilung der Trematodes.
Dieß im Auge behaltend, brechen wir einſtweilen hier ab, um den Faden unten in der Klaſſe
der Plattwürmer wieder aufzunehmen.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/748>, abgerufen am 24.11.2024.
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