After von sich geben, können sie das Wasser in ihrer nächsten Umgebung trüben und sich gewiß theilweise vor Verfolgungen schützen. Die Larve liebt die Stellung, welche unsere Abbildung wiedergibt; zur Erläuterung dieser letzteren sei noch hinzugefügt, daß am platten Kopfe keine Punktaugen stehen, die beiden Stäbchen vor den Kinnbacken die auf der Stirn eingelenkten drei- gliederigen Fühler darstellen, die kräftigen Mandibeln in der Mitte mit einem Zahne versehen sind, der freie Unterkiefer sehr lang stielartig mit seiner Angel hervorragt, an der Spitze nach außen in einen dreigliederigen Taster, nach innen in ein Dörnchen, als Andeutung der Lade, ausläuft. Die kurzen Beine tragen je eine Klane und das spitze Endglied des Leibes unten ein Paar fädlicher Anhänge. Die rauhe Haut des Körpers färbt sich schwarz, intensiver auf dem Rücken. Die erwachsene Larve verläßt das Wasser, bereitet in dessen Nähe, also in feuchter Erde eine Höhlung, in welcher sie zur Puppe wird, von der sich keine weitere Besonderheit berichten läßt. Gegen Ende des Sommers kriecht der Käfer aus, der an seiner Geburtsstätte die nöthige Erhär- tung und seine Ausfärbung abwartet, ehe er das Wasser aufsucht. -- Jn der Gesellschaft der eben beschriebenen Art, aber seltener findet sich eine zweite, (H. aterrimus), deren Fühler durchaus rostroth aussehen, Flügeldecken nicht in ein Zähnchen enden, deren Bauch nur gewölbt, nicht gekielt erscheint und deren Brustkiel vorn ohne Furche bleibt.
Der viel gemeinere laufkäferartige Kolben-Wasserkäfer (Hydrous caraboides) stellt die vorigen im Kleinen dar (er mißt acht Linien) und unterscheidet sich von ihnen generisch durch die ausgerandete Oberlippe und den bedeutend schmäleren, leistenartigen Brustkiel, dessen hintere Spitze nicht über die Hüften hinaussteht. Das Weibchen birgt seine Eier in ein ganz ähnliches Cocon, benutzt dazu aber ein schmales Blatt, welches es zusammenspinnt und nachher mit jenem kleinen Maste versieht. Die Larve zeichnet sich durch gewimperte Seitenzipfel an den Gliedern und zwei Hornhaken am hintersten aus; eine noch nicht erwachsene sehen wir auf der rechten Seite neben den Dyticiden (S. 45) abgebildet. -- Die Gattung Tropisternus mit nur ameri- kanischen kleineren Arten unterscheidet sich von Hydrophilus durch zwei gleiche letzte Glieder der Kieferntaster, da bei der genannten das letzte hinter dem vorletzten an Länge zurückbleibt, und Sternolophus vertritt die Sippe in Afrika und Ostindien.
Die Hydrobien, ovale, braune oder schwarze Wasserkäfer von drei Linien Länge, sind in jeder Hinsicht unscheinbare Gesellen, denen an der Brust jeder Kiel fehlt und die Tarsen der Hinterbeine nicht zu Rudern umgeschaffen wurden, wenngleich ihr zweites Glied die übrigen an Länge übertrifft und die Bewegungen im Wasser nicht minder gewandt, wie von jenen, ausgeführt werden. Die Fühler sind auch neungliederig, das zweite Glied lang und kegelförmig. Der Hydrobius fuscipes, gemein bei uns in Deutschland und in Nordamerika, erglänzt pechschwarz, ist mit gedrängten, feinen Pünktchen bestreut und außerdem auf den Flügeldecken punktstreifig. Phylhydrus läßt sich kaum von vorigem unterscheiden und zwei heimische Arten (melanocephalus und marginellus) davon haben wir mit Nordamerika gemein. Die sehr nahestehenden Gattungen Laccobius und Berosus mit nur sieben Fühlergliedern, während die beiden vorhergenannten mit einem mehr begabt sind, Limnebius mit einem Bauchsegment mehr als die vorigen (sechs oder sieben) und Amphiops mit drei Arten aus Afrika, Madagaskar und Ostindien, die sich durch zwei zusammengesetzte Augen jederseits auszeichnen, vermehren die Anzahl dieser ziemlich kleinen, unscheinbaren, im Wasser umherkrabbelnden Käfer.
Der Helophorus grandis und seine Sippe gehört einem anderen Formenkreise an, schmäleren Thieren mit meist etwas metallischen Farben, anscheinend vier Tarsengliedern, da das erste sehr kurz und oft undeutlich wird. Kopf und Thorax glänzen ehern, letzteren kennzeichnen fünf Längs- furchen, die unpaaren gerade, die paarigen in der Mitte gebogen, und die grauen Flügeldecken durchziehen je zehn kräftige Punktreihen. Eine dreigliederige, kurze Keule bildet das Ende der neungliederigen Fühler und ein das vorletzte an Länge übertreffendes Glied das der Marillartaster,
After von ſich geben, können ſie das Waſſer in ihrer nächſten Umgebung trüben und ſich gewiß theilweiſe vor Verfolgungen ſchützen. Die Larve liebt die Stellung, welche unſere Abbildung wiedergibt; zur Erläuterung dieſer letzteren ſei noch hinzugefügt, daß am platten Kopfe keine Punktaugen ſtehen, die beiden Stäbchen vor den Kinnbacken die auf der Stirn eingelenkten drei- gliederigen Fühler darſtellen, die kräftigen Mandibeln in der Mitte mit einem Zahne verſehen ſind, der freie Unterkiefer ſehr lang ſtielartig mit ſeiner Angel hervorragt, an der Spitze nach außen in einen dreigliederigen Taſter, nach innen in ein Dörnchen, als Andeutung der Lade, ausläuft. Die kurzen Beine tragen je eine Klane und das ſpitze Endglied des Leibes unten ein Paar fädlicher Anhänge. Die rauhe Haut des Körpers färbt ſich ſchwarz, intenſiver auf dem Rücken. Die erwachſene Larve verläßt das Waſſer, bereitet in deſſen Nähe, alſo in feuchter Erde eine Höhlung, in welcher ſie zur Puppe wird, von der ſich keine weitere Beſonderheit berichten läßt. Gegen Ende des Sommers kriecht der Käfer aus, der an ſeiner Geburtsſtätte die nöthige Erhär- tung und ſeine Ausfärbung abwartet, ehe er das Waſſer aufſucht. — Jn der Geſellſchaft der eben beſchriebenen Art, aber ſeltener findet ſich eine zweite, (H. aterrimus), deren Fühler durchaus roſtroth ausſehen, Flügeldecken nicht in ein Zähnchen enden, deren Bauch nur gewölbt, nicht gekielt erſcheint und deren Bruſtkiel vorn ohne Furche bleibt.
Der viel gemeinere laufkäferartige Kolben-Waſſerkäfer (Hydrous caraboides) ſtellt die vorigen im Kleinen dar (er mißt acht Linien) und unterſcheidet ſich von ihnen generiſch durch die ausgerandete Oberlippe und den bedeutend ſchmäleren, leiſtenartigen Bruſtkiel, deſſen hintere Spitze nicht über die Hüften hinausſteht. Das Weibchen birgt ſeine Eier in ein ganz ähnliches Cocon, benutzt dazu aber ein ſchmales Blatt, welches es zuſammenſpinnt und nachher mit jenem kleinen Maſte verſieht. Die Larve zeichnet ſich durch gewimperte Seitenzipfel an den Gliedern und zwei Hornhaken am hinterſten aus; eine noch nicht erwachſene ſehen wir auf der rechten Seite neben den Dyticiden (S. 45) abgebildet. — Die Gattung Tropisternus mit nur ameri- kaniſchen kleineren Arten unterſcheidet ſich von Hydrophilus durch zwei gleiche letzte Glieder der Kieferntaſter, da bei der genannten das letzte hinter dem vorletzten an Länge zurückbleibt, und Sternolophus vertritt die Sippe in Afrika und Oſtindien.
Die Hydrobien, ovale, braune oder ſchwarze Waſſerkäfer von drei Linien Länge, ſind in jeder Hinſicht unſcheinbare Geſellen, denen an der Bruſt jeder Kiel fehlt und die Tarſen der Hinterbeine nicht zu Rudern umgeſchaffen wurden, wenngleich ihr zweites Glied die übrigen an Länge übertrifft und die Bewegungen im Waſſer nicht minder gewandt, wie von jenen, ausgeführt werden. Die Fühler ſind auch neungliederig, das zweite Glied lang und kegelförmig. Der Hydrobius fuscipes, gemein bei uns in Deutſchland und in Nordamerika, erglänzt pechſchwarz, iſt mit gedrängten, feinen Pünktchen beſtreut und außerdem auf den Flügeldecken punktſtreifig. Phylhydrus läßt ſich kaum von vorigem unterſcheiden und zwei heimiſche Arten (melanocephalus und marginellus) davon haben wir mit Nordamerika gemein. Die ſehr naheſtehenden Gattungen Laccobius und Berosus mit nur ſieben Fühlergliedern, während die beiden vorhergenannten mit einem mehr begabt ſind, Limnebius mit einem Bauchſegment mehr als die vorigen (ſechs oder ſieben) und Amphiops mit drei Arten aus Afrika, Madagaskar und Oſtindien, die ſich durch zwei zuſammengeſetzte Augen jederſeits auszeichnen, vermehren die Anzahl dieſer ziemlich kleinen, unſcheinbaren, im Waſſer umherkrabbelnden Käfer.
Der Helophorus grandis und ſeine Sippe gehört einem anderen Formenkreiſe an, ſchmäleren Thieren mit meiſt etwas metalliſchen Farben, anſcheinend vier Tarſengliedern, da das erſte ſehr kurz und oft undeutlich wird. Kopf und Thorax glänzen ehern, letzteren kennzeichnen fünf Längs- furchen, die unpaaren gerade, die paarigen in der Mitte gebogen, und die grauen Flügeldecken durchziehen je zehn kräftige Punktreihen. Eine dreigliederige, kurze Keule bildet das Ende der neungliederigen Fühler und ein das vorletzte an Länge übertreffendes Glied das der Marillartaſter,
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[51/0065]
Laufkäferartiger Kolbenwaſſerkäfer. Hydrobien. Helophorus grandis.
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theilweiſe vor Verfolgungen ſchützen. Die Larve liebt die Stellung, welche unſere Abbildung
wiedergibt; zur Erläuterung dieſer letzteren ſei noch hinzugefügt, daß am platten Kopfe keine
Punktaugen ſtehen, die beiden Stäbchen vor den Kinnbacken die auf der Stirn eingelenkten drei-
gliederigen Fühler darſtellen, die kräftigen Mandibeln in der Mitte mit einem Zahne verſehen ſind,
der freie Unterkiefer ſehr lang ſtielartig mit ſeiner Angel hervorragt, an der Spitze nach außen
in einen dreigliederigen Taſter, nach innen in ein Dörnchen, als Andeutung der Lade, ausläuft.
Die kurzen Beine tragen je eine Klane und das ſpitze Endglied des Leibes unten ein Paar
fädlicher Anhänge. Die rauhe Haut des Körpers färbt ſich ſchwarz, intenſiver auf dem Rücken.
Die erwachſene Larve verläßt das Waſſer, bereitet in deſſen Nähe, alſo in feuchter Erde eine
Höhlung, in welcher ſie zur Puppe wird, von der ſich keine weitere Beſonderheit berichten läßt.
Gegen Ende des Sommers kriecht der Käfer aus, der an ſeiner Geburtsſtätte die nöthige Erhär-
tung und ſeine Ausfärbung abwartet, ehe er das Waſſer aufſucht. — Jn der Geſellſchaft der
eben beſchriebenen Art, aber ſeltener findet ſich eine zweite, (H. aterrimus), deren Fühler durchaus
roſtroth ausſehen, Flügeldecken nicht in ein Zähnchen enden, deren Bauch nur gewölbt, nicht gekielt
erſcheint und deren Bruſtkiel vorn ohne Furche bleibt.
Der viel gemeinere laufkäferartige Kolben-Waſſerkäfer (Hydrous caraboides) ſtellt
die vorigen im Kleinen dar (er mißt acht Linien) und unterſcheidet ſich von ihnen generiſch durch
die ausgerandete Oberlippe und den bedeutend ſchmäleren, leiſtenartigen Bruſtkiel, deſſen hintere
Spitze nicht über die Hüften hinausſteht. Das Weibchen birgt ſeine Eier in ein ganz ähnliches
Cocon, benutzt dazu aber ein ſchmales Blatt, welches es zuſammenſpinnt und nachher mit jenem
kleinen Maſte verſieht. Die Larve zeichnet ſich durch gewimperte Seitenzipfel an den Gliedern
und zwei Hornhaken am hinterſten aus; eine noch nicht erwachſene ſehen wir auf der rechten
Seite neben den Dyticiden (S. 45) abgebildet. — Die Gattung Tropisternus mit nur ameri-
kaniſchen kleineren Arten unterſcheidet ſich von Hydrophilus durch zwei gleiche letzte Glieder der
Kieferntaſter, da bei der genannten das letzte hinter dem vorletzten an Länge zurückbleibt, und
Sternolophus vertritt die Sippe in Afrika und Oſtindien.
Die Hydrobien, ovale, braune oder ſchwarze Waſſerkäfer von drei Linien Länge, ſind
in jeder Hinſicht unſcheinbare Geſellen, denen an der Bruſt jeder Kiel fehlt und die Tarſen
der Hinterbeine nicht zu Rudern umgeſchaffen wurden, wenngleich ihr zweites Glied die übrigen
an Länge übertrifft und die Bewegungen im Waſſer nicht minder gewandt, wie von jenen,
ausgeführt werden. Die Fühler ſind auch neungliederig, das zweite Glied lang und kegelförmig.
Der Hydrobius fuscipes, gemein bei uns in Deutſchland und in Nordamerika, erglänzt pechſchwarz,
iſt mit gedrängten, feinen Pünktchen beſtreut und außerdem auf den Flügeldecken punktſtreifig.
Phylhydrus läßt ſich kaum von vorigem unterſcheiden und zwei heimiſche Arten (melanocephalus
und marginellus) davon haben wir mit Nordamerika gemein. Die ſehr naheſtehenden Gattungen
Laccobius und Berosus mit nur ſieben Fühlergliedern, während die beiden vorhergenannten mit
einem mehr begabt ſind, Limnebius mit einem Bauchſegment mehr als die vorigen (ſechs oder
ſieben) und Amphiops mit drei Arten aus Afrika, Madagaskar und Oſtindien, die ſich durch
zwei zuſammengeſetzte Augen jederſeits auszeichnen, vermehren die Anzahl dieſer ziemlich kleinen,
unſcheinbaren, im Waſſer umherkrabbelnden Käfer.
Der Helophorus grandis und ſeine Sippe gehört einem anderen Formenkreiſe an, ſchmäleren
Thieren mit meiſt etwas metalliſchen Farben, anſcheinend vier Tarſengliedern, da das erſte ſehr
kurz und oft undeutlich wird. Kopf und Thorax glänzen ehern, letzteren kennzeichnen fünf Längs-
furchen, die unpaaren gerade, die paarigen in der Mitte gebogen, und die grauen Flügeldecken
durchziehen je zehn kräftige Punktreihen. Eine dreigliederige, kurze Keule bildet das Ende der
neungliederigen Fühler und ein das vorletzte an Länge übertreffendes Glied das der Marillartaſter,
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/65>, abgerufen am 27.11.2024.
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