Hinterschienen auf braunem Grunde gelb gefleckt und die Flügeldecken braunschwarz. Das insekten- reiche Südamerika ernährt auch diese schöne Art.
Als Schildwanzen (Scutati) werden schließlich alle diejenigen Wanzen zu einer Familie zusammengefaßt, deren Rückenschildchen wenigstens über die Mitte des Hinterleibes zurückreicht, wenn es denselben nicht fast ganz bedeckt. Am dreieckigen bis zu den Netzaugen im Prothorax steckenden Kopfe sitzen unmittelbar vor jenen die drei- bis fünfgliedrigen Fühler, eine viergliedrige Schnabelscheide, deren zweites Glied das längste zu sein pflegt, und an den wenig ausgezeichneten Beinen zwei- oder dreigliedrige Füße mit Haftlappen. Den meisten kommt ein deutlicher Horn- theil und eine Haut an den Halbdecken zu und nur bei denen mit sehr großem Schildchen beschränkt sich die Hornbildung auf den von letzterem frei gelassenen Vorderrand der Flügeldecken. Die allgemeinen Umrisse des Körpers entsprechen einer Ellipse oder durch die heraustretenden Seiten des unregelmäßig sechseckigen Vorderrückens einem Wappenschilde. Am immer sehr großen Mittelleibe bemerkt man seitlich zwischen dem zweiten und dritten Brustbeine eine große geschweiste Falte neben dem Luftloche, welche die Stelle bezeichnet, wo der Ausgang einer, die eigenthümlichen Gerüche der Wanzen absondernden Drüse, in diese mündet. Der Hinterleib besteht stets aus sechs großen Ringen, zu welchen noch die in einem Ausschnitte des letzten liegenden Geschlechts- werkzeuge als siebenter Ring hinzukommen, und läßt eine flache Rückenseite von einem abwärts gewölbten, bisweilen mit einer mittleren Längsrinne, in andern Fällen mit einem scharfen Kiele versehenen Bauche deutlich unterscheiden. Dieser Kiel verlängert sich vom zweiten Gliede an gegen die Brust hin, ragt über den ersten hinweg und erreicht mit seiner dolchförmigen Spitze nicht selten den Hinterrand des Vorderbrustbeins. Jn der Mitte jedes Bauchringes, nicht weit vom Seitenrande entfernt, befindet sich beiderseits ein Luftloch, nur am ersten versteckt es sich bisweilen in der Bindehaut und am siebenten verschwindet es oft ganz. Die geschlechtlichen Unterschiede treten an diesem Ringe fast in ähnlicher Weise zu Tage, wie bei den Randwanzen: als Längs- spalte beim Weibchen, als seitliche, oben und hinten in einen gebogenen Haken auslaufende Klappen, welche die Scheide für die Ruthe bilden, beim Männchen.
Die Schildwanzen halten sich an niederen Pflanzen auf, darunter einige mehr versteckt, die meisten jedoch an der Oberfläche, wo sie durch zum Theil bunte Farben leicht in die Augen fallen, die größten von ihnen leben auf Bäumen und solchen Sträuchern, welche süße Beeren als Lecker- bissen für sie auftischen, und pflegen vorherrschend grün gefärbt zu sein. Hinsichtlich der minder versteckten Lebensweise, ihrer Bereitschaft im Sonnenscheine umherzufliegen und zwar mit lautem Gebrumm, stehen sie den Blindwanzen am nächsten und fallen wegen ihrer Größe im Freien fast mehr auf als diese, obgleich sie nur mit ungefähr halb so viel Arten (150) in Europa vertreten sind. Sie überwintern im vollkommenen Zustande unter dürrem Laube. Das befruchtete Weibchen legt zu Anfange des Frühjahres seine ovalen oder fast kugelrunden, mit einem Deckelchen ver- sehenen Eier, zu kleinen Kuchen neben einander gestellt, an solche Stellen, wo sich die Wanzen aufzuhalten pflegen, die einen an niedere Gewächse, die andern an die Blätter oder Nadeln der Bäume, und die anfangs fast kreisrunden Lärvchen wachsen unter mehrmaligen Häutungen, wobei sie allmälig Gestalt und Farbe verändern, im Laufe des Sommers und Frühherbstes zu ihrer vollen Größe heran, indem sie sich vorzugsweise von Pflanzensäften ernähren, ohne jedoch thierische Kost zu verschmähen. Das ihnen angeborne träge Wesen verliert sich mit der Entwickelung der Flügel etwas und kann durch die Strahlen der Alles belebenden Sonne zeitweilig sogar in das Gegentheil umgewandelt werden.
Hinterſchienen auf braunem Grunde gelb gefleckt und die Flügeldecken braunſchwarz. Das inſekten- reiche Südamerika ernährt auch dieſe ſchöne Art.
Als Schildwanzen (Scutati) werden ſchließlich alle diejenigen Wanzen zu einer Familie zuſammengefaßt, deren Rückenſchildchen wenigſtens über die Mitte des Hinterleibes zurückreicht, wenn es denſelben nicht faſt ganz bedeckt. Am dreieckigen bis zu den Netzaugen im Prothorax ſteckenden Kopfe ſitzen unmittelbar vor jenen die drei- bis fünfgliedrigen Fühler, eine viergliedrige Schnabelſcheide, deren zweites Glied das längſte zu ſein pflegt, und an den wenig ausgezeichneten Beinen zwei- oder dreigliedrige Füße mit Haftlappen. Den meiſten kommt ein deutlicher Horn- theil und eine Haut an den Halbdecken zu und nur bei denen mit ſehr großem Schildchen beſchränkt ſich die Hornbildung auf den von letzterem frei gelaſſenen Vorderrand der Flügeldecken. Die allgemeinen Umriſſe des Körpers entſprechen einer Ellipſe oder durch die heraustretenden Seiten des unregelmäßig ſechseckigen Vorderrückens einem Wappenſchilde. Am immer ſehr großen Mittelleibe bemerkt man ſeitlich zwiſchen dem zweiten und dritten Bruſtbeine eine große geſchweiſte Falte neben dem Luftloche, welche die Stelle bezeichnet, wo der Ausgang einer, die eigenthümlichen Gerüche der Wanzen abſondernden Drüſe, in dieſe mündet. Der Hinterleib beſteht ſtets aus ſechs großen Ringen, zu welchen noch die in einem Ausſchnitte des letzten liegenden Geſchlechts- werkzeuge als ſiebenter Ring hinzukommen, und läßt eine flache Rückenſeite von einem abwärts gewölbten, bisweilen mit einer mittleren Längsrinne, in andern Fällen mit einem ſcharfen Kiele verſehenen Bauche deutlich unterſcheiden. Dieſer Kiel verlängert ſich vom zweiten Gliede an gegen die Bruſt hin, ragt über den erſten hinweg und erreicht mit ſeiner dolchförmigen Spitze nicht ſelten den Hinterrand des Vorderbruſtbeins. Jn der Mitte jedes Bauchringes, nicht weit vom Seitenrande entfernt, befindet ſich beiderſeits ein Luftloch, nur am erſten verſteckt es ſich bisweilen in der Bindehaut und am ſiebenten verſchwindet es oft ganz. Die geſchlechtlichen Unterſchiede treten an dieſem Ringe faſt in ähnlicher Weiſe zu Tage, wie bei den Randwanzen: als Längs- ſpalte beim Weibchen, als ſeitliche, oben und hinten in einen gebogenen Haken auslaufende Klappen, welche die Scheide für die Ruthe bilden, beim Männchen.
Die Schildwanzen halten ſich an niederen Pflanzen auf, darunter einige mehr verſteckt, die meiſten jedoch an der Oberfläche, wo ſie durch zum Theil bunte Farben leicht in die Augen fallen, die größten von ihnen leben auf Bäumen und ſolchen Sträuchern, welche ſüße Beeren als Lecker- biſſen für ſie auftiſchen, und pflegen vorherrſchend grün gefärbt zu ſein. Hinſichtlich der minder verſteckten Lebensweiſe, ihrer Bereitſchaft im Sonnenſcheine umherzufliegen und zwar mit lautem Gebrumm, ſtehen ſie den Blindwanzen am nächſten und fallen wegen ihrer Größe im Freien faſt mehr auf als dieſe, obgleich ſie nur mit ungefähr halb ſo viel Arten (150) in Europa vertreten ſind. Sie überwintern im vollkommenen Zuſtande unter dürrem Laube. Das befruchtete Weibchen legt zu Anfange des Frühjahres ſeine ovalen oder faſt kugelrunden, mit einem Deckelchen ver- ſehenen Eier, zu kleinen Kuchen neben einander geſtellt, an ſolche Stellen, wo ſich die Wanzen aufzuhalten pflegen, die einen an niedere Gewächſe, die andern an die Blätter oder Nadeln der Bäume, und die anfangs faſt kreisrunden Lärvchen wachſen unter mehrmaligen Häutungen, wobei ſie allmälig Geſtalt und Farbe verändern, im Laufe des Sommers und Frühherbſtes zu ihrer vollen Größe heran, indem ſie ſich vorzugsweiſe von Pflanzenſäften ernähren, ohne jedoch thieriſche Koſt zu verſchmähen. Das ihnen angeborne träge Weſen verliert ſich mit der Entwickelung der Flügel etwas und kann durch die Strahlen der Alles belebenden Sonne zeitweilig ſogar in das Gegentheil umgewandelt werden.
<TEI><text><body><floatingText><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0573"n="537"/><fwplace="top"type="header">Saumwanze. Rautenförmige Randwanze. Schnakenwanze.</fw><lb/>
Hinterſchienen auf braunem Grunde gelb gefleckt und die Flügeldecken braunſchwarz. Das inſekten-<lb/>
reiche Südamerika ernährt auch dieſe ſchöne Art.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Als <hirendition="#g">Schildwanzen</hi> (<hirendition="#aq">Scutati</hi>) werden ſchließlich alle diejenigen Wanzen zu einer Familie<lb/>
zuſammengefaßt, deren Rückenſchildchen wenigſtens über die Mitte des Hinterleibes zurückreicht,<lb/>
wenn es denſelben nicht faſt ganz bedeckt. Am dreieckigen bis zu den Netzaugen im Prothorax<lb/>ſteckenden Kopfe ſitzen unmittelbar vor jenen die drei- bis fünfgliedrigen Fühler, eine viergliedrige<lb/>
Schnabelſcheide, deren zweites Glied das längſte zu ſein pflegt, und an den wenig ausgezeichneten<lb/>
Beinen zwei- oder dreigliedrige Füße mit Haftlappen. Den meiſten kommt ein deutlicher Horn-<lb/>
theil und eine Haut an den Halbdecken zu und nur bei denen mit ſehr großem Schildchen<lb/>
beſchränkt ſich die Hornbildung auf den von letzterem frei gelaſſenen Vorderrand der Flügeldecken.<lb/>
Die allgemeinen Umriſſe des Körpers entſprechen einer Ellipſe oder durch die heraustretenden<lb/>
Seiten des unregelmäßig ſechseckigen Vorderrückens einem Wappenſchilde. Am immer ſehr großen<lb/>
Mittelleibe bemerkt man ſeitlich zwiſchen dem zweiten und dritten Bruſtbeine eine große geſchweiſte<lb/>
Falte neben dem Luftloche, welche die Stelle bezeichnet, wo der Ausgang einer, die eigenthümlichen<lb/>
Gerüche der Wanzen abſondernden Drüſe, in dieſe mündet. Der Hinterleib beſteht ſtets aus<lb/>ſechs großen Ringen, zu welchen noch die in einem Ausſchnitte des letzten liegenden Geſchlechts-<lb/>
werkzeuge als ſiebenter Ring hinzukommen, und läßt eine flache Rückenſeite von einem abwärts<lb/>
gewölbten, bisweilen mit einer mittleren Längsrinne, in andern Fällen mit einem ſcharfen Kiele<lb/>
verſehenen Bauche deutlich unterſcheiden. Dieſer Kiel verlängert ſich vom zweiten Gliede an gegen<lb/>
die Bruſt hin, ragt über den erſten hinweg und erreicht mit ſeiner dolchförmigen Spitze nicht<lb/>ſelten den Hinterrand des Vorderbruſtbeins. Jn der Mitte jedes Bauchringes, nicht weit vom<lb/>
Seitenrande entfernt, befindet ſich beiderſeits ein Luftloch, nur am erſten verſteckt es ſich bisweilen<lb/>
in der Bindehaut und am ſiebenten verſchwindet es oft ganz. Die geſchlechtlichen Unterſchiede<lb/>
treten an dieſem Ringe faſt in ähnlicher Weiſe zu Tage, wie bei den Randwanzen: als Längs-<lb/>ſpalte beim Weibchen, als ſeitliche, oben und hinten in einen gebogenen Haken auslaufende Klappen,<lb/>
welche die Scheide für die Ruthe bilden, beim Männchen.</p><lb/><p>Die Schildwanzen halten ſich an niederen Pflanzen auf, darunter einige mehr verſteckt, die<lb/>
meiſten jedoch an der Oberfläche, wo ſie durch zum Theil bunte Farben leicht in die Augen fallen,<lb/>
die größten von ihnen leben auf Bäumen und ſolchen Sträuchern, welche ſüße Beeren als Lecker-<lb/>
biſſen für ſie auftiſchen, und pflegen vorherrſchend grün gefärbt zu ſein. Hinſichtlich der minder<lb/>
verſteckten Lebensweiſe, ihrer Bereitſchaft im Sonnenſcheine umherzufliegen und zwar mit lautem<lb/>
Gebrumm, ſtehen ſie den Blindwanzen am nächſten und fallen wegen ihrer Größe im Freien faſt<lb/>
mehr auf als dieſe, obgleich ſie nur mit ungefähr halb ſo viel Arten (150) in Europa vertreten<lb/>ſind. Sie überwintern im vollkommenen Zuſtande unter dürrem Laube. Das befruchtete Weibchen<lb/>
legt zu Anfange des Frühjahres ſeine ovalen oder faſt kugelrunden, mit einem Deckelchen ver-<lb/>ſehenen Eier, zu kleinen Kuchen neben einander geſtellt, an ſolche Stellen, wo ſich die Wanzen<lb/>
aufzuhalten pflegen, die einen an niedere Gewächſe, die andern an die Blätter oder Nadeln der<lb/>
Bäume, und die anfangs faſt kreisrunden Lärvchen wachſen unter mehrmaligen Häutungen, wobei<lb/>ſie allmälig Geſtalt und Farbe verändern, im Laufe des Sommers und Frühherbſtes zu ihrer<lb/>
vollen Größe heran, indem ſie ſich vorzugsweiſe von Pflanzenſäften ernähren, ohne jedoch thieriſche<lb/>
Koſt zu verſchmähen. Das ihnen angeborne träge Weſen verliert ſich mit der Entwickelung der<lb/>
Flügel etwas und kann durch die Strahlen der Alles belebenden Sonne zeitweilig ſogar in das<lb/>
Gegentheil umgewandelt werden.</p><lb/></div></div></body></floatingText></body></text></TEI>
[537/0573]
Saumwanze. Rautenförmige Randwanze. Schnakenwanze.
Hinterſchienen auf braunem Grunde gelb gefleckt und die Flügeldecken braunſchwarz. Das inſekten-
reiche Südamerika ernährt auch dieſe ſchöne Art.
Als Schildwanzen (Scutati) werden ſchließlich alle diejenigen Wanzen zu einer Familie
zuſammengefaßt, deren Rückenſchildchen wenigſtens über die Mitte des Hinterleibes zurückreicht,
wenn es denſelben nicht faſt ganz bedeckt. Am dreieckigen bis zu den Netzaugen im Prothorax
ſteckenden Kopfe ſitzen unmittelbar vor jenen die drei- bis fünfgliedrigen Fühler, eine viergliedrige
Schnabelſcheide, deren zweites Glied das längſte zu ſein pflegt, und an den wenig ausgezeichneten
Beinen zwei- oder dreigliedrige Füße mit Haftlappen. Den meiſten kommt ein deutlicher Horn-
theil und eine Haut an den Halbdecken zu und nur bei denen mit ſehr großem Schildchen
beſchränkt ſich die Hornbildung auf den von letzterem frei gelaſſenen Vorderrand der Flügeldecken.
Die allgemeinen Umriſſe des Körpers entſprechen einer Ellipſe oder durch die heraustretenden
Seiten des unregelmäßig ſechseckigen Vorderrückens einem Wappenſchilde. Am immer ſehr großen
Mittelleibe bemerkt man ſeitlich zwiſchen dem zweiten und dritten Bruſtbeine eine große geſchweiſte
Falte neben dem Luftloche, welche die Stelle bezeichnet, wo der Ausgang einer, die eigenthümlichen
Gerüche der Wanzen abſondernden Drüſe, in dieſe mündet. Der Hinterleib beſteht ſtets aus
ſechs großen Ringen, zu welchen noch die in einem Ausſchnitte des letzten liegenden Geſchlechts-
werkzeuge als ſiebenter Ring hinzukommen, und läßt eine flache Rückenſeite von einem abwärts
gewölbten, bisweilen mit einer mittleren Längsrinne, in andern Fällen mit einem ſcharfen Kiele
verſehenen Bauche deutlich unterſcheiden. Dieſer Kiel verlängert ſich vom zweiten Gliede an gegen
die Bruſt hin, ragt über den erſten hinweg und erreicht mit ſeiner dolchförmigen Spitze nicht
ſelten den Hinterrand des Vorderbruſtbeins. Jn der Mitte jedes Bauchringes, nicht weit vom
Seitenrande entfernt, befindet ſich beiderſeits ein Luftloch, nur am erſten verſteckt es ſich bisweilen
in der Bindehaut und am ſiebenten verſchwindet es oft ganz. Die geſchlechtlichen Unterſchiede
treten an dieſem Ringe faſt in ähnlicher Weiſe zu Tage, wie bei den Randwanzen: als Längs-
ſpalte beim Weibchen, als ſeitliche, oben und hinten in einen gebogenen Haken auslaufende Klappen,
welche die Scheide für die Ruthe bilden, beim Männchen.
Die Schildwanzen halten ſich an niederen Pflanzen auf, darunter einige mehr verſteckt, die
meiſten jedoch an der Oberfläche, wo ſie durch zum Theil bunte Farben leicht in die Augen fallen,
die größten von ihnen leben auf Bäumen und ſolchen Sträuchern, welche ſüße Beeren als Lecker-
biſſen für ſie auftiſchen, und pflegen vorherrſchend grün gefärbt zu ſein. Hinſichtlich der minder
verſteckten Lebensweiſe, ihrer Bereitſchaft im Sonnenſcheine umherzufliegen und zwar mit lautem
Gebrumm, ſtehen ſie den Blindwanzen am nächſten und fallen wegen ihrer Größe im Freien faſt
mehr auf als dieſe, obgleich ſie nur mit ungefähr halb ſo viel Arten (150) in Europa vertreten
ſind. Sie überwintern im vollkommenen Zuſtande unter dürrem Laube. Das befruchtete Weibchen
legt zu Anfange des Frühjahres ſeine ovalen oder faſt kugelrunden, mit einem Deckelchen ver-
ſehenen Eier, zu kleinen Kuchen neben einander geſtellt, an ſolche Stellen, wo ſich die Wanzen
aufzuhalten pflegen, die einen an niedere Gewächſe, die andern an die Blätter oder Nadeln der
Bäume, und die anfangs faſt kreisrunden Lärvchen wachſen unter mehrmaligen Häutungen, wobei
ſie allmälig Geſtalt und Farbe verändern, im Laufe des Sommers und Frühherbſtes zu ihrer
vollen Größe heran, indem ſie ſich vorzugsweiſe von Pflanzenſäften ernähren, ohne jedoch thieriſche
Koſt zu verſchmähen. Das ihnen angeborne träge Weſen verliert ſich mit der Entwickelung der
Flügel etwas und kann durch die Strahlen der Alles belebenden Sonne zeitweilig ſogar in das
Gegentheil umgewandelt werden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/573>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.