Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Geradflügler. Laubheuschrecken.
schildes bis zum Leibesende oder noch darüber hinaus erstreckt, gehören dem gemäßigten Gürtel
Europas, Afrikas, Amerikas und dem Süden Asiens an und werden als Dornschrecken (Tetrix
oder Tettix) zusammengefaßt. Die Flügel sind von jener dreieckigen, in der Mitte spitz aus-
[Abbildung] Die gemeine Dornschrecke (Tetrix subulata).
laufenden Verlängerung des Halsschildes
so gut wie ganz bedeckt, daher auch die sie
schützenden Vorderflügel als überflüssig bis
auf ein Hornplättchen verkümmern. Mit
ihnen geht natürlich auch das Zirpvermögen
verloren. Die Netzaugen quellen hoch oben
am Kopfe unmittelbar vor dem Vorderrande
des Halsschildes und neben den faden-
förmigen Fühlern stark hervor. Die Hinter-
schenkel verdicken sich gewaltig. Wegen ihrer
Kleinheit und des sehr verborgnen Lebens
erinnern die Dornschrecken einigermaßen an
die Flöhe. Die gemeine Dornschrecke
(T. subulata) ist unter den deutschen noch die größte (bis 5 Linien) und überall nicht selten.
Das Halsschild stutzt sich vorn gerade ab, erhebt sich in einen nur schwachen Mittelkiel und spitzt
sich dornartig weit hinter der Leibesspitze zu. Die Seiten seines Hinterrandes, welche an der Ver-
längerung nicht Theil nehmen, erscheinen als je zwei regelmäßig dreieckige Zähne. Häusig,
nicht immer, überzieht den Rücken des graubraunen Thieres eine bleichgelbe Färbung, welche sich
an den dunkelbespitzten Fühlern als Regel wiederholt.



Die Laubheuschrecken (Locustina) lassen sich an den langen und borstigen in ihren Gliedern
nicht unterscheidbaren Fühlern, und an den vier Gliedern aller gleichgebildeten Füße auf den
ersten Blick erkennen. Der Kopf steht senkrecht, tritt am Scheitel zwischen den halbkugeligen Augen
mäßig hervor und läßt meist die Punktaugen vermissen. Der sattelförmige Vorderrücken pflegt
sich nach hinten über die äußerste Wurzel der Flügel auszubreiten. Diese nehmen der Hauptsache
nach die Seiten des Körpers ein, greifen mit den schmalen Jnnenrändern über einander und bilden
so nach oben in ihrem Wurzeltheile ein schmales, plattes Dach über dem gerundeten, in der
Mitte den größten Umfang erreichenden Hinterleibe. Derselbe endigt beim Männchen in oft hakig
gekrümmte Raise, beim Weibchen in eine längere oder kürzere säbelförmige Legröhre, so daß
der Unterschied der Geschlechter schon aus der Ferne wahrgenommen werden kann. Dem letzten
der Fußglieder fehlt der Haftlappen zwischen den Krallen. Die Männchen verwenden hier nicht
ihre Hinterschenkel zum Musiciren, sondern bringen die wetzenden, schrillenden Töne durch das
Reiben der Flügeldeckenwurzeln aneinander hervor. Die linke, zugleich obere Flügel-
decke enthält an ihrem Grunde eine kräftige Querader von nahezu der Form eines Paragraphen-
zeichens (§), welche auf der Unterseite mehr heraustritt als oben und durch zahlreiche Querkerben
rauh wie eine Feile wird. Der dreieckige Theil der rechten Flügeldecke darunter, welcher wagrecht
auf dem Rücken liegt, zeigt einen dünnhäutigen, ringsum von kräftigen Adern eingeschlossenen
Fleck, den sogenannten Spiegel, dahinter einen kleineren, von gleicher Form und Durchsichtig-
keit. Werden nun die Decken beim Zirpen gehoben und mit den Schrillleisten der linken schnell
hinter einander die Ränder des Spiegels gewetzt: so wirken die feinen Häute wie ein Resonanz-
boden und verstärken den Ton. Eine Ausnahme von der Regel bilden einige Arten mit blasig
aufgetriebenen Flügeldecken, bei denen auch die Weibchen locken können und die gegenseitige Lage

Die Geradflügler. Laubheuſchrecken.
ſchildes bis zum Leibesende oder noch darüber hinaus erſtreckt, gehören dem gemäßigten Gürtel
Europas, Afrikas, Amerikas und dem Süden Aſiens an und werden als Dornſchrecken (Tetrix
oder Tettix) zuſammengefaßt. Die Flügel ſind von jener dreieckigen, in der Mitte ſpitz aus-
[Abbildung] Die gemeine Dornſchrecke (Tetrix subulata).
laufenden Verlängerung des Halsſchildes
ſo gut wie ganz bedeckt, daher auch die ſie
ſchützenden Vorderflügel als überflüſſig bis
auf ein Hornplättchen verkümmern. Mit
ihnen geht natürlich auch das Zirpvermögen
verloren. Die Netzaugen quellen hoch oben
am Kopfe unmittelbar vor dem Vorderrande
des Halsſchildes und neben den faden-
förmigen Fühlern ſtark hervor. Die Hinter-
ſchenkel verdicken ſich gewaltig. Wegen ihrer
Kleinheit und des ſehr verborgnen Lebens
erinnern die Dornſchrecken einigermaßen an
die Flöhe. Die gemeine Dornſchrecke
(T. subulata) iſt unter den deutſchen noch die größte (bis 5 Linien) und überall nicht ſelten.
Das Halsſchild ſtutzt ſich vorn gerade ab, erhebt ſich in einen nur ſchwachen Mittelkiel und ſpitzt
ſich dornartig weit hinter der Leibesſpitze zu. Die Seiten ſeines Hinterrandes, welche an der Ver-
längerung nicht Theil nehmen, erſcheinen als je zwei regelmäßig dreieckige Zähne. Häuſig,
nicht immer, überzieht den Rücken des graubraunen Thieres eine bleichgelbe Färbung, welche ſich
an den dunkelbeſpitzten Fühlern als Regel wiederholt.



Die Laubheuſchrecken (Locustina) laſſen ſich an den langen und borſtigen in ihren Gliedern
nicht unterſcheidbaren Fühlern, und an den vier Gliedern aller gleichgebildeten Füße auf den
erſten Blick erkennen. Der Kopf ſteht ſenkrecht, tritt am Scheitel zwiſchen den halbkugeligen Augen
mäßig hervor und läßt meiſt die Punktaugen vermiſſen. Der ſattelförmige Vorderrücken pflegt
ſich nach hinten über die äußerſte Wurzel der Flügel auszubreiten. Dieſe nehmen der Hauptſache
nach die Seiten des Körpers ein, greifen mit den ſchmalen Jnnenrändern über einander und bilden
ſo nach oben in ihrem Wurzeltheile ein ſchmales, plattes Dach über dem gerundeten, in der
Mitte den größten Umfang erreichenden Hinterleibe. Derſelbe endigt beim Männchen in oft hakig
gekrümmte Raiſe, beim Weibchen in eine längere oder kürzere ſäbelförmige Legröhre, ſo daß
der Unterſchied der Geſchlechter ſchon aus der Ferne wahrgenommen werden kann. Dem letzten
der Fußglieder fehlt der Haftlappen zwiſchen den Krallen. Die Männchen verwenden hier nicht
ihre Hinterſchenkel zum Muſiciren, ſondern bringen die wetzenden, ſchrillenden Töne durch das
Reiben der Flügeldeckenwurzeln aneinander hervor. Die linke, zugleich obere Flügel-
decke enthält an ihrem Grunde eine kräftige Querader von nahezu der Form eines Paragraphen-
zeichens (§), welche auf der Unterſeite mehr heraustritt als oben und durch zahlreiche Querkerben
rauh wie eine Feile wird. Der dreieckige Theil der rechten Flügeldecke darunter, welcher wagrecht
auf dem Rücken liegt, zeigt einen dünnhäutigen, ringsum von kräftigen Adern eingeſchloſſenen
Fleck, den ſogenannten Spiegel, dahinter einen kleineren, von gleicher Form und Durchſichtig-
keit. Werden nun die Decken beim Zirpen gehoben und mit den Schrillleiſten der linken ſchnell
hinter einander die Ränder des Spiegels gewetzt: ſo wirken die feinen Häute wie ein Reſonanz-
boden und verſtärken den Ton. Eine Ausnahme von der Regel bilden einige Arten mit blaſig
aufgetriebenen Flügeldecken, bei denen auch die Weibchen locken können und die gegenſeitige Lage

<TEI>
  <text>
    <body>
      <floatingText>
        <body>
          <div n="1">
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0520" n="488"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Geradflügler. Laubheu&#x017F;chrecken.</hi></fw><lb/>
&#x017F;childes bis zum Leibesende oder noch darüber hinaus er&#x017F;treckt, gehören dem gemäßigten Gürtel<lb/>
Europas, Afrikas, Amerikas und dem Süden A&#x017F;iens an und werden als <hi rendition="#g">Dorn&#x017F;chrecken</hi> (<hi rendition="#aq">Tetrix</hi><lb/>
oder <hi rendition="#aq">Tettix</hi>) zu&#x017F;ammengefaßt. Die Flügel &#x017F;ind von jener dreieckigen, in der Mitte &#x017F;pitz aus-<lb/><figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Die gemeine Dorn&#x017F;chrecke</hi><hi rendition="#aq">(Tetrix subulata)</hi>.</hi></head></figure><lb/>
laufenden Verlängerung des Hals&#x017F;childes<lb/>
&#x017F;o gut wie ganz bedeckt, daher auch die &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;chützenden Vorderflügel als überflü&#x017F;&#x017F;ig bis<lb/>
auf ein Hornplättchen verkümmern. Mit<lb/>
ihnen geht natürlich auch das Zirpvermögen<lb/>
verloren. Die Netzaugen quellen hoch oben<lb/>
am Kopfe unmittelbar vor dem Vorderrande<lb/>
des Hals&#x017F;childes und neben den faden-<lb/>
förmigen Fühlern &#x017F;tark hervor. Die Hinter-<lb/>
&#x017F;chenkel verdicken &#x017F;ich gewaltig. Wegen ihrer<lb/>
Kleinheit und des &#x017F;ehr verborgnen Lebens<lb/>
erinnern die Dorn&#x017F;chrecken einigermaßen an<lb/>
die Flöhe. Die <hi rendition="#g">gemeine Dorn&#x017F;chrecke</hi><lb/><hi rendition="#aq">(T. subulata)</hi> i&#x017F;t unter den deut&#x017F;chen noch die größte (bis 5 Linien) und überall nicht &#x017F;elten.<lb/>
Das Hals&#x017F;child &#x017F;tutzt &#x017F;ich vorn gerade ab, erhebt &#x017F;ich in einen nur &#x017F;chwachen Mittelkiel und &#x017F;pitzt<lb/>
&#x017F;ich dornartig weit hinter der Leibes&#x017F;pitze zu. Die Seiten &#x017F;eines Hinterrandes, welche an der Ver-<lb/>
längerung nicht Theil nehmen, er&#x017F;cheinen als je zwei regelmäßig dreieckige Zähne. Häu&#x017F;ig,<lb/>
nicht immer, überzieht den Rücken des graubraunen Thieres eine bleichgelbe Färbung, welche &#x017F;ich<lb/>
an den dunkelbe&#x017F;pitzten Fühlern als Regel wiederholt.</p><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#g">Laubheu&#x017F;chrecken</hi> <hi rendition="#aq">(Locustina)</hi> la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich an den langen und bor&#x017F;tigen in ihren Gliedern<lb/>
nicht unter&#x017F;cheidbaren Fühlern, und an den <hi rendition="#g">vier</hi> Gliedern aller gleichgebildeten Füße auf den<lb/>
er&#x017F;ten Blick erkennen. Der Kopf &#x017F;teht &#x017F;enkrecht, tritt am Scheitel zwi&#x017F;chen den halbkugeligen Augen<lb/>
mäßig hervor und läßt mei&#x017F;t die Punktaugen vermi&#x017F;&#x017F;en. Der &#x017F;attelförmige Vorderrücken pflegt<lb/>
&#x017F;ich nach hinten über die äußer&#x017F;te Wurzel der Flügel auszubreiten. Die&#x017F;e nehmen der Haupt&#x017F;ache<lb/>
nach die Seiten des Körpers ein, greifen mit den &#x017F;chmalen Jnnenrändern über einander und bilden<lb/>
&#x017F;o nach oben in ihrem Wurzeltheile ein &#x017F;chmales, <hi rendition="#g">plattes</hi> Dach über dem gerundeten, in der<lb/>
Mitte den größten Umfang erreichenden Hinterleibe. Der&#x017F;elbe endigt beim Männchen in oft hakig<lb/>
gekrümmte Rai&#x017F;e, beim Weibchen in eine längere oder kürzere <hi rendition="#g">&#x017F;äbelförmige Legröhre,</hi> &#x017F;o daß<lb/>
der Unter&#x017F;chied der Ge&#x017F;chlechter &#x017F;chon aus der Ferne wahrgenommen werden kann. Dem letzten<lb/>
der Fußglieder fehlt der Haftlappen zwi&#x017F;chen den Krallen. Die Männchen verwenden hier nicht<lb/>
ihre Hinter&#x017F;chenkel zum Mu&#x017F;iciren, &#x017F;ondern bringen die wetzenden, &#x017F;chrillenden Töne durch das<lb/><hi rendition="#g">Reiben der Flügeldeckenwurzeln aneinander</hi> hervor. Die linke, zugleich obere Flügel-<lb/>
decke enthält an ihrem Grunde eine kräftige Querader von nahezu der Form eines Paragraphen-<lb/>
zeichens (§), welche auf der Unter&#x017F;eite mehr heraustritt als oben und durch zahlreiche Querkerben<lb/>
rauh wie eine Feile wird. Der dreieckige Theil der rechten Flügeldecke darunter, welcher wagrecht<lb/>
auf dem Rücken liegt, zeigt einen dünnhäutigen, ringsum von kräftigen Adern einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen<lb/>
Fleck, den &#x017F;ogenannten <hi rendition="#g">Spiegel,</hi> dahinter einen kleineren, von gleicher Form und Durch&#x017F;ichtig-<lb/>
keit. Werden nun die Decken beim Zirpen gehoben und mit den Schrilllei&#x017F;ten der <hi rendition="#g">linken</hi> &#x017F;chnell<lb/>
hinter einander die Ränder des Spiegels gewetzt: &#x017F;o wirken die feinen Häute wie ein Re&#x017F;onanz-<lb/>
boden und ver&#x017F;tärken den Ton. Eine Ausnahme von der Regel bilden einige Arten mit bla&#x017F;ig<lb/>
aufgetriebenen Flügeldecken, bei denen auch die Weibchen locken können und die gegen&#x017F;eitige Lage<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </body>
      </floatingText>
    </body>
  </text>
</TEI>
[488/0520] Die Geradflügler. Laubheuſchrecken. ſchildes bis zum Leibesende oder noch darüber hinaus erſtreckt, gehören dem gemäßigten Gürtel Europas, Afrikas, Amerikas und dem Süden Aſiens an und werden als Dornſchrecken (Tetrix oder Tettix) zuſammengefaßt. Die Flügel ſind von jener dreieckigen, in der Mitte ſpitz aus- [Abbildung Die gemeine Dornſchrecke (Tetrix subulata).] laufenden Verlängerung des Halsſchildes ſo gut wie ganz bedeckt, daher auch die ſie ſchützenden Vorderflügel als überflüſſig bis auf ein Hornplättchen verkümmern. Mit ihnen geht natürlich auch das Zirpvermögen verloren. Die Netzaugen quellen hoch oben am Kopfe unmittelbar vor dem Vorderrande des Halsſchildes und neben den faden- förmigen Fühlern ſtark hervor. Die Hinter- ſchenkel verdicken ſich gewaltig. Wegen ihrer Kleinheit und des ſehr verborgnen Lebens erinnern die Dornſchrecken einigermaßen an die Flöhe. Die gemeine Dornſchrecke (T. subulata) iſt unter den deutſchen noch die größte (bis 5 Linien) und überall nicht ſelten. Das Halsſchild ſtutzt ſich vorn gerade ab, erhebt ſich in einen nur ſchwachen Mittelkiel und ſpitzt ſich dornartig weit hinter der Leibesſpitze zu. Die Seiten ſeines Hinterrandes, welche an der Ver- längerung nicht Theil nehmen, erſcheinen als je zwei regelmäßig dreieckige Zähne. Häuſig, nicht immer, überzieht den Rücken des graubraunen Thieres eine bleichgelbe Färbung, welche ſich an den dunkelbeſpitzten Fühlern als Regel wiederholt. Die Laubheuſchrecken (Locustina) laſſen ſich an den langen und borſtigen in ihren Gliedern nicht unterſcheidbaren Fühlern, und an den vier Gliedern aller gleichgebildeten Füße auf den erſten Blick erkennen. Der Kopf ſteht ſenkrecht, tritt am Scheitel zwiſchen den halbkugeligen Augen mäßig hervor und läßt meiſt die Punktaugen vermiſſen. Der ſattelförmige Vorderrücken pflegt ſich nach hinten über die äußerſte Wurzel der Flügel auszubreiten. Dieſe nehmen der Hauptſache nach die Seiten des Körpers ein, greifen mit den ſchmalen Jnnenrändern über einander und bilden ſo nach oben in ihrem Wurzeltheile ein ſchmales, plattes Dach über dem gerundeten, in der Mitte den größten Umfang erreichenden Hinterleibe. Derſelbe endigt beim Männchen in oft hakig gekrümmte Raiſe, beim Weibchen in eine längere oder kürzere ſäbelförmige Legröhre, ſo daß der Unterſchied der Geſchlechter ſchon aus der Ferne wahrgenommen werden kann. Dem letzten der Fußglieder fehlt der Haftlappen zwiſchen den Krallen. Die Männchen verwenden hier nicht ihre Hinterſchenkel zum Muſiciren, ſondern bringen die wetzenden, ſchrillenden Töne durch das Reiben der Flügeldeckenwurzeln aneinander hervor. Die linke, zugleich obere Flügel- decke enthält an ihrem Grunde eine kräftige Querader von nahezu der Form eines Paragraphen- zeichens (§), welche auf der Unterſeite mehr heraustritt als oben und durch zahlreiche Querkerben rauh wie eine Feile wird. Der dreieckige Theil der rechten Flügeldecke darunter, welcher wagrecht auf dem Rücken liegt, zeigt einen dünnhäutigen, ringsum von kräftigen Adern eingeſchloſſenen Fleck, den ſogenannten Spiegel, dahinter einen kleineren, von gleicher Form und Durchſichtig- keit. Werden nun die Decken beim Zirpen gehoben und mit den Schrillleiſten der linken ſchnell hinter einander die Ränder des Spiegels gewetzt: ſo wirken die feinen Häute wie ein Reſonanz- boden und verſtärken den Ton. Eine Ausnahme von der Regel bilden einige Arten mit blaſig aufgetriebenen Flügeldecken, bei denen auch die Weibchen locken können und die gegenſeitige Lage

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/520
Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/520>, abgerufen am 24.11.2024.