in das Bosquet zurück. Nach kurzer Zeit jedoch erschien er im Gefolge eines zweiten wieder auf dem Kampfplatze; sie beide besiegten den Maikäfer und schleppten ihn nach ihrem Verstecke." Der glänzend schwarze, blauschillernde Carabus glabratus mit sehr gewölbten, fein nadelrissigen, an den Außenrändern mattblauen Flügeldecken lebt häufig in den norddeutschen Kiefernwaldungen, fehlt aber auch nicht in Dänemark, England, Schweden, Polen, Siebenbürgen, Rußland.
Die Gattung Calosoma unterscheidet sich von der vorigen durch auffällig verkürztes zweites Fühlerglied, kurzen und stark gerundeten Prothorar, breite, fast quadratische Flügeldecken und in der Regel ausgebildete Flügel. Die Arten verbreiten sich regelmäßig über den ganzen Erdkreis, klettern sehr geschickt an den Baumstämmen und auf den Zweigen umher, um dort die Raupen und Puppen abzulesen. Man kennt sechzig bis siebenzig Arten, von denen der Puppenräuber oder Bandit (Calosoma sycophanta) zu den stattlichsten gehört. Er ist blauschwarz bis auf die goldgrünen oder stark rothschillernden, dicht gerieften und dabei fein quergerunzelten Flügeldecken, und mißt zehn bis zwölf Linien. Der Puppenräuber findet sich einzeln in Obstgärten, in den norddeutschen Kiefernwäldern da besonders zahlreich, wo die Noune sich verheerend eingestellt hat. Die oben schwarz geschilderte, seitlich und am Bauche weiße, ziemlich breite Larve läuft dann mit fast gleicher Gewandtheit wie der Käfer an den Stämmen empor und frißt den Weibchen des genannten Schmetterlinges gern die Eier aus dem Leibe heraus. Das Thier hat sich hierdurch eine große forstwirthschaftliche Bedeutung erworben und gehört für den Wald nächst den Schlupf- wespen zu den besten Wächtern über das insektische Gleichgewicht. Das kleinere, höchstens neun Linien lange, dunkelgrüne, mehr oder weniger blauschillernde Calosoma inquisitor mit drei Reihen flacher Punktgrübchen auf jeder Flügeldecke klopft man in großer Menge von höheren Eichen- büschen, wenn sie von zahlreichen Raupen heimgesucht werden, und es war mir stets ein ergötzliches Schauspiel, wenn beim Anprallen an einen solchen Stamm drei bis vier Calosomen auf das dürre Laub fielen, sich mit knisterndem Geräusch in dasselbe zu verbergen suchten und gleichzeitig so und so viele Raupen, besonders von Spannern, als Erhänkte an ihren Fäden von den Aesten herabbaumelten. --
Die in den Flügeldecken stark gewölbten, schmal- und spitzköpfigen Cychrus-Arten, bei denen sich die Vorderbrust nicht in einem Fortsatze hinter die Hüften ausdehnt, der wunderbare, einem Blaps in der Körperform und besonders wegen der verwachsenen, hinten in lange zweizinkige Spitzen auslaufenden Flügeldecken sehr ähnliche Damaster blaptoides aus Japan und einige Nord- amerikaner reihen sich noch an und beschließen die Zahl derer, bei denen sich die Vorderschienen am Jnnenrande nicht ausschneiden.
Beim weit überlegneren Heere, welches jetzt folgt, finden wir die Vorderschienen an der Jnnenseite stärker oder schwächer ausgeschnitten und den einen Endsporen hinter dem Ausschnitte. Jn der Odacantha melanura begegnet uns ein zierliches, schlank gebautes Thierchen von drei Linien Länge, welches in Deutschland am Rohre lebt und sich auszeichnet durch einen nach hinten halsförmig verengten Kopf, dessen Breite das cylindrische Halsschild übertrifft. Mitten im Kinne sitzt ein einfacher Zahn, die Zunge rundet sich stumpf ab und die Taster endigen in einem eiförmigen Gliede. An den die halbe Leibeslänge erreichenden Fühlern verlängert sich das erste Glied nicht. Die flach gedrückten, beinahe ein Rechteck bildenden Flügeldecken mit gerundeten Schultern stutzen sich hinten gerade ab und lassen die Leibesspitze frei. Die männlichen Fuß- glieder erweitern sich nicht. Der Körper glänzt stahlblau, die Wurzel der Fühler, Brust, Flügel- decken mit Ausschluß eines gemeinsamen Fleckes an der Spitze und die Beine, abgesehen von den Knien, tragen sich rostgelb. -- Der artenarmen Gattung Odacantha schließen sich die artenreichen nur in Amerika vertretenen Gattungen Apiodera und Casnonia an, die ostindische Ophionea und die am Senegal vorkommende Stenidia.
Die Käfer. Laufkäfer.
in das Bosquet zurück. Nach kurzer Zeit jedoch erſchien er im Gefolge eines zweiten wieder auf dem Kampfplatze; ſie beide beſiegten den Maikäfer und ſchleppten ihn nach ihrem Verſtecke.“ Der glänzend ſchwarze, blauſchillernde Carabus glabratus mit ſehr gewölbten, fein nadelriſſigen, an den Außenrändern mattblauen Flügeldecken lebt häufig in den norddeutſchen Kiefernwaldungen, fehlt aber auch nicht in Dänemark, England, Schweden, Polen, Siebenbürgen, Rußland.
Die Gattung Calosoma unterſcheidet ſich von der vorigen durch auffällig verkürztes zweites Fühlerglied, kurzen und ſtark gerundeten Prothorar, breite, faſt quadratiſche Flügeldecken und in der Regel ausgebildete Flügel. Die Arten verbreiten ſich regelmäßig über den ganzen Erdkreis, klettern ſehr geſchickt an den Baumſtämmen und auf den Zweigen umher, um dort die Raupen und Puppen abzuleſen. Man kennt ſechzig bis ſiebenzig Arten, von denen der Puppenräuber oder Bandit (Calosoma sycophanta) zu den ſtattlichſten gehört. Er iſt blauſchwarz bis auf die goldgrünen oder ſtark rothſchillernden, dicht gerieften und dabei fein quergerunzelten Flügeldecken, und mißt zehn bis zwölf Linien. Der Puppenräuber findet ſich einzeln in Obſtgärten, in den norddeutſchen Kiefernwäldern da beſonders zahlreich, wo die Noune ſich verheerend eingeſtellt hat. Die oben ſchwarz geſchilderte, ſeitlich und am Bauche weiße, ziemlich breite Larve läuft dann mit faſt gleicher Gewandtheit wie der Käfer an den Stämmen empor und frißt den Weibchen des genannten Schmetterlinges gern die Eier aus dem Leibe heraus. Das Thier hat ſich hierdurch eine große forſtwirthſchaftliche Bedeutung erworben und gehört für den Wald nächſt den Schlupf- wespen zu den beſten Wächtern über das inſektiſche Gleichgewicht. Das kleinere, höchſtens neun Linien lange, dunkelgrüne, mehr oder weniger blauſchillernde Calosoma inquisitor mit drei Reihen flacher Punktgrübchen auf jeder Flügeldecke klopft man in großer Menge von höheren Eichen- büſchen, wenn ſie von zahlreichen Raupen heimgeſucht werden, und es war mir ſtets ein ergötzliches Schauſpiel, wenn beim Anprallen an einen ſolchen Stamm drei bis vier Caloſomen auf das dürre Laub fielen, ſich mit kniſterndem Geräuſch in daſſelbe zu verbergen ſuchten und gleichzeitig ſo und ſo viele Raupen, beſonders von Spannern, als Erhänkte an ihren Fäden von den Aeſten herabbaumelten. —
Die in den Flügeldecken ſtark gewölbten, ſchmal- und ſpitzköpfigen Cychrus-Arten, bei denen ſich die Vorderbruſt nicht in einem Fortſatze hinter die Hüften ausdehnt, der wunderbare, einem Blaps in der Körperform und beſonders wegen der verwachſenen, hinten in lange zweizinkige Spitzen auslaufenden Flügeldecken ſehr ähnliche Damaster blaptoides aus Japan und einige Nord- amerikaner reihen ſich noch an und beſchließen die Zahl derer, bei denen ſich die Vorderſchienen am Jnnenrande nicht ausſchneiden.
Beim weit überlegneren Heere, welches jetzt folgt, finden wir die Vorderſchienen an der Jnnenſeite ſtärker oder ſchwächer ausgeſchnitten und den einen Endſporen hinter dem Ausſchnitte. Jn der Odacantha melanura begegnet uns ein zierliches, ſchlank gebautes Thierchen von drei Linien Länge, welches in Deutſchland am Rohre lebt und ſich auszeichnet durch einen nach hinten halsförmig verengten Kopf, deſſen Breite das cylindriſche Halsſchild übertrifft. Mitten im Kinne ſitzt ein einfacher Zahn, die Zunge rundet ſich ſtumpf ab und die Taſter endigen in einem eiförmigen Gliede. An den die halbe Leibeslänge erreichenden Fühlern verlängert ſich das erſte Glied nicht. Die flach gedrückten, beinahe ein Rechteck bildenden Flügeldecken mit gerundeten Schultern ſtutzen ſich hinten gerade ab und laſſen die Leibesſpitze frei. Die männlichen Fuß- glieder erweitern ſich nicht. Der Körper glänzt ſtahlblau, die Wurzel der Fühler, Bruſt, Flügel- decken mit Ausſchluß eines gemeinſamen Fleckes an der Spitze und die Beine, abgeſehen von den Knien, tragen ſich roſtgelb. — Der artenarmen Gattung Odacantha ſchließen ſich die artenreichen nur in Amerika vertretenen Gattungen Apiodera und Casnonia an, die oſtindiſche Ophionea und die am Senegal vorkommende Stenidia.
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[32/0046]
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glänzend ſchwarze, blauſchillernde Carabus glabratus mit ſehr gewölbten, fein nadelriſſigen, an
den Außenrändern mattblauen Flügeldecken lebt häufig in den norddeutſchen Kiefernwaldungen,
fehlt aber auch nicht in Dänemark, England, Schweden, Polen, Siebenbürgen, Rußland.
Die Gattung Calosoma unterſcheidet ſich von der vorigen durch auffällig verkürztes zweites
Fühlerglied, kurzen und ſtark gerundeten Prothorar, breite, faſt quadratiſche Flügeldecken und in
der Regel ausgebildete Flügel. Die Arten verbreiten ſich regelmäßig über den ganzen Erdkreis,
klettern ſehr geſchickt an den Baumſtämmen und auf den Zweigen umher, um dort die Raupen
und Puppen abzuleſen. Man kennt ſechzig bis ſiebenzig Arten, von denen der Puppenräuber
oder Bandit (Calosoma sycophanta) zu den ſtattlichſten gehört. Er iſt blauſchwarz bis auf die
goldgrünen oder ſtark rothſchillernden, dicht gerieften und dabei fein quergerunzelten Flügeldecken,
und mißt zehn bis zwölf Linien. Der Puppenräuber findet ſich einzeln in Obſtgärten, in den
norddeutſchen Kiefernwäldern da beſonders zahlreich, wo die Noune ſich verheerend eingeſtellt hat.
Die oben ſchwarz geſchilderte, ſeitlich und am Bauche weiße, ziemlich breite Larve läuft dann mit
faſt gleicher Gewandtheit wie der Käfer an den Stämmen empor und frißt den Weibchen des
genannten Schmetterlinges gern die Eier aus dem Leibe heraus. Das Thier hat ſich hierdurch
eine große forſtwirthſchaftliche Bedeutung erworben und gehört für den Wald nächſt den Schlupf-
wespen zu den beſten Wächtern über das inſektiſche Gleichgewicht. Das kleinere, höchſtens neun
Linien lange, dunkelgrüne, mehr oder weniger blauſchillernde Calosoma inquisitor mit drei Reihen
flacher Punktgrübchen auf jeder Flügeldecke klopft man in großer Menge von höheren Eichen-
büſchen, wenn ſie von zahlreichen Raupen heimgeſucht werden, und es war mir ſtets ein ergötzliches
Schauſpiel, wenn beim Anprallen an einen ſolchen Stamm drei bis vier Caloſomen auf das
dürre Laub fielen, ſich mit kniſterndem Geräuſch in daſſelbe zu verbergen ſuchten und gleichzeitig
ſo und ſo viele Raupen, beſonders von Spannern, als Erhänkte an ihren Fäden von den Aeſten
herabbaumelten. —
Die in den Flügeldecken ſtark gewölbten, ſchmal- und ſpitzköpfigen Cychrus-Arten, bei denen
ſich die Vorderbruſt nicht in einem Fortſatze hinter die Hüften ausdehnt, der wunderbare, einem
Blaps in der Körperform und beſonders wegen der verwachſenen, hinten in lange zweizinkige
Spitzen auslaufenden Flügeldecken ſehr ähnliche Damaster blaptoides aus Japan und einige Nord-
amerikaner reihen ſich noch an und beſchließen die Zahl derer, bei denen ſich die Vorderſchienen
am Jnnenrande nicht ausſchneiden.
Beim weit überlegneren Heere, welches jetzt folgt, finden wir die Vorderſchienen an der
Jnnenſeite ſtärker oder ſchwächer ausgeſchnitten und den einen Endſporen hinter dem Ausſchnitte.
Jn der Odacantha melanura begegnet uns ein zierliches, ſchlank gebautes Thierchen von drei
Linien Länge, welches in Deutſchland am Rohre lebt und ſich auszeichnet durch einen nach hinten
halsförmig verengten Kopf, deſſen Breite das cylindriſche Halsſchild übertrifft. Mitten im Kinne
ſitzt ein einfacher Zahn, die Zunge rundet ſich ſtumpf ab und die Taſter endigen in einem
eiförmigen Gliede. An den die halbe Leibeslänge erreichenden Fühlern verlängert ſich das erſte
Glied nicht. Die flach gedrückten, beinahe ein Rechteck bildenden Flügeldecken mit gerundeten
Schultern ſtutzen ſich hinten gerade ab und laſſen die Leibesſpitze frei. Die männlichen Fuß-
glieder erweitern ſich nicht. Der Körper glänzt ſtahlblau, die Wurzel der Fühler, Bruſt, Flügel-
decken mit Ausſchluß eines gemeinſamen Fleckes an der Spitze und die Beine, abgeſehen von den
Knien, tragen ſich roſtgelb. — Der artenarmen Gattung Odacantha ſchließen ſich die artenreichen
nur in Amerika vertretenen Gattungen Apiodera und Casnonia an, die oſtindiſche Ophionea und
die am Senegal vorkommende Stenidia.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/46>, abgerufen am 23.11.2024.
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