gelbgrau, unten dichter, wie oben, wo die Deckschilde mit grauen Makeln gesprenkelt erscheinen; seine Larve lebt von den Eiern des bekannten Fichten-Coccus. Die Länge beider beträgt kaum zwei Linien.
Die Bruchiden (Bruchidae) bilden für uns die zweiunddreißigste Familie (bei Lacordaire die 66.); es sind kleine ovale, oben weniger als unten gewölbte Käferchen, welche durch ihre Lebens- weise und die Gestalt der Larven den Rüsselkäfern nahe stehen, mit ihnen auch verbunden worden sind, aber doch der Eigenthümlichkeiten zu viele haben, um dies rechtfertigen zu lassen. Jhr abwärts gerichteter Kopf verengt sich hinter den großen nierenförmigen Augen unbedeutend hals- artig und verlängert sich vorn in eine Schnauze, wie bei manchen der früher erwähnten Familien, nicht in einen eigentlichen Rüssel. Die vorn abgerundete und gewimperte Oberlippe, breiter als lang, wird von den Kinnbacken nicht überragt; zwei Lappen, welche unbewehrt und bewimpert sind, nebst viergliederigen, fädlichen Tastern bilden den Unterkiefer, ein fast rechteckig ausgeschnittenes, breites Kinn mit großer zweilappiger oder getheilter Zunge und dreigliederigen Tastern die Unter- lippe. Die kräftigen, öfter gezähnten, oder gekämmten, nicht geknieten Fühler bestehen aus elf Gliedern und sitzen frei, d. h. ohne Grube in der Regel unmittelbar vor den Augen. Die Vorder- hüften stimmen nicht bei allen überein, sind bei Bruchus keilförmig und liegen, nach hinten convergirend, an, die mittleren fast kugelig, die hintersten sehr quer und einander nahe gerückt, die Schenkel zusammengedrückt und breit, die Schienen laufen in einen Haken aus, und die Klauen der tetrameren Füße tragen Anhängsel. Von den fünf Bauchsegmenten übertrifft das erste, welches sich nach vorn in eine Spitze auszuziehen pflegt, die übrigen an Länge, am Rücken bleibt das letzte als großes Pygidium unbedeckt. Abgesehen von der Bildung der Mundtheile und Fühler, sowie von der Deutlichkeit des dritten Tarsengliedes, zeigen die Genossen dieser Familie viel Uebereinstimmung mit denen der vorigen und große Gleichförmigkeit unter sich. Sie verbreiten sich über alle Erdtheile, vorzugsweise aber in Amerika und Europa, und weil die Larven aller derer, welche man bisher kennen gelernt hat, von Samenkörnern, besonders der Schmetterlings- blümler, leben, so hat man sie Samenkäfer genannt. -- Der Erbsenkäfer (Bruchus pisi) ist schwarz, dicht mit graugelblichen und weißen, anliegenden Haaren bekleidet, das Brustschild, dessen Gestalt wir hier sehen, ist seitlich in der Mitte mit einem Zähnchen versehen, welches aber der Behaarung wegen gesucht sein will; die Flügeldecken haben gegen die einzeln breit abgerundete Spitze je eine aus weißen Fleckchen zusammengesetzte Querbinde, das Pygidium zwei eiförmige, von Behaarung frei bleibende, schwarze Flecke. Die vier ersten Glieder der keulenförmigen Fühler sind rothgelb, die vorderen Schenkel ganz schwarz, die vordersten Schienen und Fußglieder, die mittleren Schienen an der Spitze und die Fußglieder rothgelb; die Hinterschenkel haben unter- halb nahe ihrer Spitze einen kräftigen Zahn, die Kieferntaster enden in ein langes, schmales, die Lippentaster in ein kurzes, ovales Glied. Dieser Käfer scheint in Nordamerika und im süd- lichen Deutschland gemeiner und bisweilen den Erbsen nachtheiliger zu werden, als anderwärts, im mittleren und nördlichen Deutschland findet er sich nach meinen Erfahrungen nur vereinzelt. Jm ersten Frühjahre, bis spätestens Anfangs Mai, kommt er durch ein kreisrundes Loch aus den irgendwo aufgeschütteten Erbsen zum Vorschein, liegt wie todt zwischen denselben oder auf dem Boden, wenn das Wetter kühler, läuft emsig umher oder fliegt nach den Fenstern, wenn ihn die Sonne bescheint. Sobald die Erbsen draußen in der besten Blüthe stehen, stellen sich die Käfer darauf ein, sei es nun, daß sie mit der Aussaat dahin gelangten, sei es, daß sie von den Vorrathsräumen dahin flogen; sie paaren sich, und das Weibchen klebt einige wenige Eier an die ganz junge Hülse, will sagen, an den durch das Abblühen eben sichtbar gewordenen Fruchtknoten, in der Regel eins an einen; dieselben sind walzig, viermal länger als breit, an beiden Enden
Die Käfer. Tetrameren. Bruchiden.
gelbgrau, unten dichter, wie oben, wo die Deckſchilde mit grauen Makeln geſprenkelt erſcheinen; ſeine Larve lebt von den Eiern des bekannten Fichten-Coccus. Die Länge beider beträgt kaum zwei Linien.
Die Bruchiden (Bruchidae) bilden für uns die zweiunddreißigſte Familie (bei Lacordaire die 66.); es ſind kleine ovale, oben weniger als unten gewölbte Käferchen, welche durch ihre Lebens- weiſe und die Geſtalt der Larven den Rüſſelkäfern nahe ſtehen, mit ihnen auch verbunden worden ſind, aber doch der Eigenthümlichkeiten zu viele haben, um dies rechtfertigen zu laſſen. Jhr abwärts gerichteter Kopf verengt ſich hinter den großen nierenförmigen Augen unbedeutend hals- artig und verlängert ſich vorn in eine Schnauze, wie bei manchen der früher erwähnten Familien, nicht in einen eigentlichen Rüſſel. Die vorn abgerundete und gewimperte Oberlippe, breiter als lang, wird von den Kinnbacken nicht überragt; zwei Lappen, welche unbewehrt und bewimpert ſind, nebſt viergliederigen, fädlichen Taſtern bilden den Unterkiefer, ein faſt rechteckig ausgeſchnittenes, breites Kinn mit großer zweilappiger oder getheilter Zunge und dreigliederigen Taſtern die Unter- lippe. Die kräftigen, öfter gezähnten, oder gekämmten, nicht geknieten Fühler beſtehen aus elf Gliedern und ſitzen frei, d. h. ohne Grube in der Regel unmittelbar vor den Augen. Die Vorder- hüften ſtimmen nicht bei allen überein, ſind bei Bruchus keilförmig und liegen, nach hinten convergirend, an, die mittleren faſt kugelig, die hinterſten ſehr quer und einander nahe gerückt, die Schenkel zuſammengedrückt und breit, die Schienen laufen in einen Haken aus, und die Klauen der tetrameren Füße tragen Anhängſel. Von den fünf Bauchſegmenten übertrifft das erſte, welches ſich nach vorn in eine Spitze auszuziehen pflegt, die übrigen an Länge, am Rücken bleibt das letzte als großes Pygidium unbedeckt. Abgeſehen von der Bildung der Mundtheile und Fühler, ſowie von der Deutlichkeit des dritten Tarſengliedes, zeigen die Genoſſen dieſer Familie viel Uebereinſtimmung mit denen der vorigen und große Gleichförmigkeit unter ſich. Sie verbreiten ſich über alle Erdtheile, vorzugsweiſe aber in Amerika und Europa, und weil die Larven aller derer, welche man bisher kennen gelernt hat, von Samenkörnern, beſonders der Schmetterlings- blümler, leben, ſo hat man ſie Samenkäfer genannt. — Der Erbſenkäfer (Bruchus pisi) iſt ſchwarz, dicht mit graugelblichen und weißen, anliegenden Haaren bekleidet, das Bruſtſchild, deſſen Geſtalt wir hier ſehen, iſt ſeitlich in der Mitte mit einem Zähnchen verſehen, welches aber der Behaarung wegen geſucht ſein will; die Flügeldecken haben gegen die einzeln breit abgerundete Spitze je eine aus weißen Fleckchen zuſammengeſetzte Querbinde, das Pygidium zwei eiförmige, von Behaarung frei bleibende, ſchwarze Flecke. Die vier erſten Glieder der keulenförmigen Fühler ſind rothgelb, die vorderen Schenkel ganz ſchwarz, die vorderſten Schienen und Fußglieder, die mittleren Schienen an der Spitze und die Fußglieder rothgelb; die Hinterſchenkel haben unter- halb nahe ihrer Spitze einen kräftigen Zahn, die Kieferntaſter enden in ein langes, ſchmales, die Lippentaſter in ein kurzes, ovales Glied. Dieſer Käfer ſcheint in Nordamerika und im ſüd- lichen Deutſchland gemeiner und bisweilen den Erbſen nachtheiliger zu werden, als anderwärts, im mittleren und nördlichen Deutſchland findet er ſich nach meinen Erfahrungen nur vereinzelt. Jm erſten Frühjahre, bis ſpäteſtens Anfangs Mai, kommt er durch ein kreisrundes Loch aus den irgendwo aufgeſchütteten Erbſen zum Vorſchein, liegt wie todt zwiſchen denſelben oder auf dem Boden, wenn das Wetter kühler, läuft emſig umher oder fliegt nach den Fenſtern, wenn ihn die Sonne beſcheint. Sobald die Erbſen draußen in der beſten Blüthe ſtehen, ſtellen ſich die Käfer darauf ein, ſei es nun, daß ſie mit der Ausſaat dahin gelangten, ſei es, daß ſie von den Vorrathsräumen dahin flogen; ſie paaren ſich, und das Weibchen klebt einige wenige Eier an die ganz junge Hülſe, will ſagen, an den durch das Abblühen eben ſichtbar gewordenen Fruchtknoten, in der Regel eins an einen; dieſelben ſind walzig, viermal länger als breit, an beiden Enden
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[134/0152]
Die Käfer. Tetrameren. Bruchiden.
gelbgrau, unten dichter, wie oben, wo die Deckſchilde mit grauen Makeln geſprenkelt erſcheinen;
ſeine Larve lebt von den Eiern des bekannten Fichten-Coccus. Die Länge beider beträgt kaum
zwei Linien.
Die Bruchiden (Bruchidae) bilden für uns die zweiunddreißigſte Familie (bei Lacordaire
die 66.); es ſind kleine ovale, oben weniger als unten gewölbte Käferchen, welche durch ihre Lebens-
weiſe und die Geſtalt der Larven den Rüſſelkäfern nahe ſtehen, mit ihnen auch verbunden worden
ſind, aber doch der Eigenthümlichkeiten zu viele haben, um dies rechtfertigen zu laſſen. Jhr
abwärts gerichteter Kopf verengt ſich hinter den großen nierenförmigen Augen unbedeutend hals-
artig und verlängert ſich vorn in eine Schnauze, wie bei manchen der früher erwähnten Familien,
nicht in einen eigentlichen Rüſſel. Die vorn abgerundete und gewimperte Oberlippe, breiter als
lang, wird von den Kinnbacken nicht überragt; zwei Lappen, welche unbewehrt und bewimpert
ſind, nebſt viergliederigen, fädlichen Taſtern bilden den Unterkiefer, ein faſt rechteckig ausgeſchnittenes,
breites Kinn mit großer zweilappiger oder getheilter Zunge und dreigliederigen Taſtern die Unter-
lippe. Die kräftigen, öfter gezähnten, oder gekämmten, nicht geknieten Fühler beſtehen aus elf
Gliedern und ſitzen frei, d. h. ohne Grube in der Regel unmittelbar vor den Augen. Die Vorder-
hüften ſtimmen nicht bei allen überein, ſind bei Bruchus keilförmig und liegen, nach hinten
convergirend, an, die mittleren faſt kugelig, die hinterſten ſehr quer und einander nahe gerückt, die
Schenkel zuſammengedrückt und breit, die Schienen laufen in einen Haken aus, und die Klauen
der tetrameren Füße tragen Anhängſel. Von den fünf Bauchſegmenten übertrifft das erſte, welches
ſich nach vorn in eine Spitze auszuziehen pflegt, die übrigen an Länge, am Rücken bleibt das
letzte als großes Pygidium unbedeckt. Abgeſehen von der Bildung der Mundtheile und Fühler,
ſowie von der Deutlichkeit des dritten Tarſengliedes, zeigen die Genoſſen dieſer Familie viel
Uebereinſtimmung mit denen der vorigen und große Gleichförmigkeit unter ſich. Sie verbreiten
ſich über alle Erdtheile, vorzugsweiſe aber in Amerika und Europa, und weil die Larven aller
derer, welche man bisher kennen gelernt hat, von Samenkörnern, beſonders der Schmetterlings-
blümler, leben, ſo hat man ſie Samenkäfer genannt. — Der Erbſenkäfer (Bruchus pisi) iſt
ſchwarz, dicht mit graugelblichen und weißen, anliegenden Haaren bekleidet, das Bruſtſchild, deſſen
Geſtalt wir hier ſehen, iſt ſeitlich in der Mitte mit einem Zähnchen verſehen, welches aber der
Behaarung wegen geſucht ſein will; die Flügeldecken haben gegen die einzeln breit abgerundete
Spitze je eine aus weißen Fleckchen zuſammengeſetzte Querbinde, das Pygidium zwei eiförmige,
von Behaarung frei bleibende, ſchwarze Flecke. Die vier erſten Glieder der keulenförmigen
Fühler ſind rothgelb, die vorderen Schenkel ganz ſchwarz, die vorderſten Schienen und Fußglieder,
die mittleren Schienen an der Spitze und die Fußglieder rothgelb; die Hinterſchenkel haben unter-
halb nahe ihrer Spitze einen kräftigen Zahn, die Kieferntaſter enden in ein langes, ſchmales, die
Lippentaſter in ein kurzes, ovales Glied. Dieſer Käfer ſcheint in Nordamerika und im ſüd-
lichen Deutſchland gemeiner und bisweilen den Erbſen nachtheiliger zu werden, als anderwärts,
im mittleren und nördlichen Deutſchland findet er ſich nach meinen Erfahrungen nur vereinzelt.
Jm erſten Frühjahre, bis ſpäteſtens Anfangs Mai, kommt er durch ein kreisrundes Loch aus
den irgendwo aufgeſchütteten Erbſen zum Vorſchein, liegt wie todt zwiſchen denſelben oder
auf dem Boden, wenn das Wetter kühler, läuft emſig umher oder fliegt nach den Fenſtern, wenn
ihn die Sonne beſcheint. Sobald die Erbſen draußen in der beſten Blüthe ſtehen, ſtellen ſich die
Käfer darauf ein, ſei es nun, daß ſie mit der Ausſaat dahin gelangten, ſei es, daß ſie von den
Vorrathsräumen dahin flogen; ſie paaren ſich, und das Weibchen klebt einige wenige Eier an die
ganz junge Hülſe, will ſagen, an den durch das Abblühen eben ſichtbar gewordenen Fruchtknoten,
in der Regel eins an einen; dieſelben ſind walzig, viermal länger als breit, an beiden Enden
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/152>, abgerufen am 23.11.2024.
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