Ein Mitglied der Familie, der Oelfisch (Comephorus baicalensis), Vertreter der Sippe der Haarflosser, hat für die Anwohner des Baikalsees Bedeutung. Jm Allgemeinen den Spinnen- fischen ähnlich, unterscheidet er sich durch den seitlich zusammengedrückten Leib, den großen, weitrachigen Kopf mit breiter, platter Schnauze, die Verlängerung mehrerer Strahlen der zweiten Rückenflosse, die sehr großen Brustflossen, das Fehlen der Bauchflossen und die gegabelte Schwanzflosse. Die Anzahl der Strahlen beträgt in der ersten Rückenflosse 8, in der zweiten 28, von denen 15 sich in lange, haarförmige Fäden ausziehen, in den Brustflossen 13, in der Afterflosse 32, in der Schwanzflosse 13 Strahlen. Der oben und an den Seiten platte Kopf trägt in der Schläfengegend zwei Höckerchen. Das Gebiß besteht aus kleinen, spitzigen Hakenzähnen. Die Kiemenhaut hat sechs Strahlen.
Man kennt nur eine einzige Art dieser Sippe, von unscheinbarer Färbung und Fußlänge, welche den Baikalsee bewohnt, im Winter in großen Tiefen lebt, im Sommer jedoch, um zu laichen, massenhaft der Küste sich nähert.
Der Oelfisch schwimmt mit außerordentlicher Schnelligkeit, ist auch, vermöge seiner großen Brustflossen, im Stande, bedeutende Sprünge über die Oberfläche des Wassers auszuführen, sodaß er in mancher Hinsicht den Fliegfischen ähnelt. Trotzdem vermag er nicht, bei heftigen Stürmen dem Andrange der Wogen zu widerstehen, wird vielmehr während jedes derartigen Unwetters in zahl- reicher Menge an den Strand geschleudert und hier von den Anwohnern begierig aufgesammelt, weil man seinen mit öligem Fette förmlich durchzogenen Körper gleichsam als Oelfrucht ansieht, d. h. einfach preßt, um das Oel zu gewinnen.
Die Meergrundeln (Gobii) sind größtentheils kleine, langgestreckte Fische mit beschuppter, schleimiger Haut, zwei Rückenflossen, deren vordere ebenfalls oft biegsame Strahlen besitzt, sich zuweilen aber auch mit der zweiten vereinigt, und weit vorstehenden Bauchflossen, welche entweder an der Wurzel oder ihrer ganzen Länge nach verbunden einen Trichter oder eine hohle Scheibe bilden. Jn der Kiemenhaut finden sich fünf Strahlen. Bei den Männchen, in einzelnen Sippen auch bei den Weibchen, gewahrt man eine sogenannte Geschlechtswarze an dem After. Bei manchen Arten unterscheiden sich beide Geschlechter sehr auffallend.
Weitaus der größte Theil aller Grundeln lebt im Meere; wenige bewohnen dauernd Flüsse und Süßgewässer überhaupt. Sie bevorzugen felsigen Grund, setzen sich hier zwischen Steinen fest und jagen nach Würmern und Garnelen, fressen aber auch Fischeier und Tange, halten sich meist truppweise zusammen und vereinigen sich, wenn sie erschreckt wurden, rasch wieder, um gemeinschaftlich zu fliehen. Jm Wasser schwimmen sie mit großer Gewandtheit; aber auch auf schlammigem Grunde wissen sie sich trefflich zu bewegen, indem sie ihre Brustflossen wie Füße gebrauchen. Gleich den Lungen- und Labyrinthfischen können sie stunden- oder tagelang außerhalb des Wassers verweilen, möglicherweise sogar unmittelbar die Luft zum Athmen gebrauchen. Jhre Vermehrung ist sehr beträchtlich, und die Fortpflanzung hat insofern etwas Eigenthümliches, als die Männchen regen Antheil an der Brut nehmen, namentlich die Eier bewachen. Jm menschlichen Haushalte spielen sie keine bedeutende Rolle; denn die Art und Weise ihres Lebens erschwert den Fang, ihr Fleisch wird nicht besonders geschätzt, ja nur das der wenigsten Arten überhaupt für genießbar erachtet.
Grundeln im engern Sinne (Gobius) nennt man diejenigen Mitglieder der Familie, bei denen die Bauchflossen ihrer ganzen Länge nach verwachsen sind. Ein rundlicher Kopf mit auf- getriebenen Wangen, spitze, in schmale Binden geordnete Zähnchen im Zwischen- und Unterkiefer,
Goldgrundel. Oelfiſch.
Ein Mitglied der Familie, der Oelfiſch (Comephorus baicalensis), Vertreter der Sippe der Haarfloſſer, hat für die Anwohner des Baikalſees Bedeutung. Jm Allgemeinen den Spinnen- fiſchen ähnlich, unterſcheidet er ſich durch den ſeitlich zuſammengedrückten Leib, den großen, weitrachigen Kopf mit breiter, platter Schnauze, die Verlängerung mehrerer Strahlen der zweiten Rückenfloſſe, die ſehr großen Bruſtfloſſen, das Fehlen der Bauchfloſſen und die gegabelte Schwanzfloſſe. Die Anzahl der Strahlen beträgt in der erſten Rückenfloſſe 8, in der zweiten 28, von denen 15 ſich in lange, haarförmige Fäden ausziehen, in den Bruſtfloſſen 13, in der Afterfloſſe 32, in der Schwanzfloſſe 13 Strahlen. Der oben und an den Seiten platte Kopf trägt in der Schläfengegend zwei Höckerchen. Das Gebiß beſteht aus kleinen, ſpitzigen Hakenzähnen. Die Kiemenhaut hat ſechs Strahlen.
Man kennt nur eine einzige Art dieſer Sippe, von unſcheinbarer Färbung und Fußlänge, welche den Baikalſee bewohnt, im Winter in großen Tiefen lebt, im Sommer jedoch, um zu laichen, maſſenhaft der Küſte ſich nähert.
Der Oelfiſch ſchwimmt mit außerordentlicher Schnelligkeit, iſt auch, vermöge ſeiner großen Bruſtfloſſen, im Stande, bedeutende Sprünge über die Oberfläche des Waſſers auszuführen, ſodaß er in mancher Hinſicht den Fliegfiſchen ähnelt. Trotzdem vermag er nicht, bei heftigen Stürmen dem Andrange der Wogen zu widerſtehen, wird vielmehr während jedes derartigen Unwetters in zahl- reicher Menge an den Strand geſchleudert und hier von den Anwohnern begierig aufgeſammelt, weil man ſeinen mit öligem Fette förmlich durchzogenen Körper gleichſam als Oelfrucht anſieht, d. h. einfach preßt, um das Oel zu gewinnen.
Die Meergrundeln (Gobii) ſind größtentheils kleine, langgeſtreckte Fiſche mit beſchuppter, ſchleimiger Haut, zwei Rückenfloſſen, deren vordere ebenfalls oft biegſame Strahlen beſitzt, ſich zuweilen aber auch mit der zweiten vereinigt, und weit vorſtehenden Bauchfloſſen, welche entweder an der Wurzel oder ihrer ganzen Länge nach verbunden einen Trichter oder eine hohle Scheibe bilden. Jn der Kiemenhaut finden ſich fünf Strahlen. Bei den Männchen, in einzelnen Sippen auch bei den Weibchen, gewahrt man eine ſogenannte Geſchlechtswarze an dem After. Bei manchen Arten unterſcheiden ſich beide Geſchlechter ſehr auffallend.
Weitaus der größte Theil aller Grundeln lebt im Meere; wenige bewohnen dauernd Flüſſe und Süßgewäſſer überhaupt. Sie bevorzugen felſigen Grund, ſetzen ſich hier zwiſchen Steinen feſt und jagen nach Würmern und Garnelen, freſſen aber auch Fiſcheier und Tange, halten ſich meiſt truppweiſe zuſammen und vereinigen ſich, wenn ſie erſchreckt wurden, raſch wieder, um gemeinſchaftlich zu fliehen. Jm Waſſer ſchwimmen ſie mit großer Gewandtheit; aber auch auf ſchlammigem Grunde wiſſen ſie ſich trefflich zu bewegen, indem ſie ihre Bruſtfloſſen wie Füße gebrauchen. Gleich den Lungen- und Labyrinthfiſchen können ſie ſtunden- oder tagelang außerhalb des Waſſers verweilen, möglicherweiſe ſogar unmittelbar die Luft zum Athmen gebrauchen. Jhre Vermehrung iſt ſehr beträchtlich, und die Fortpflanzung hat inſofern etwas Eigenthümliches, als die Männchen regen Antheil an der Brut nehmen, namentlich die Eier bewachen. Jm menſchlichen Haushalte ſpielen ſie keine bedeutende Rolle; denn die Art und Weiſe ihres Lebens erſchwert den Fang, ihr Fleiſch wird nicht beſonders geſchätzt, ja nur das der wenigſten Arten überhaupt für genießbar erachtet.
Grundeln im engern Sinne (Gobius) nennt man diejenigen Mitglieder der Familie, bei denen die Bauchfloſſen ihrer ganzen Länge nach verwachſen ſind. Ein rundlicher Kopf mit auf- getriebenen Wangen, ſpitze, in ſchmale Binden geordnete Zähnchen im Zwiſchen- und Unterkiefer,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0607"n="571"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Goldgrundel. Oelfiſch.</hi></fw><lb/><p>Ein Mitglied der Familie, der <hirendition="#g">Oelfiſch</hi> (<hirendition="#aq">Comephorus baicalensis</hi>), Vertreter der Sippe der<lb/><hirendition="#g">Haarfloſſer,</hi> hat für die Anwohner des Baikalſees Bedeutung. Jm Allgemeinen den Spinnen-<lb/>
fiſchen ähnlich, unterſcheidet er ſich durch den ſeitlich zuſammengedrückten Leib, den großen, weitrachigen<lb/>
Kopf mit breiter, platter Schnauze, die Verlängerung mehrerer Strahlen der zweiten Rückenfloſſe,<lb/>
die ſehr großen Bruſtfloſſen, das Fehlen der Bauchfloſſen und die gegabelte Schwanzfloſſe. Die Anzahl<lb/>
der Strahlen beträgt in der erſten Rückenfloſſe 8, in der zweiten 28, von denen 15 ſich in lange,<lb/>
haarförmige Fäden ausziehen, in den Bruſtfloſſen 13, in der Afterfloſſe 32, in der Schwanzfloſſe<lb/>
13 Strahlen. Der oben und an den Seiten platte Kopf trägt in der Schläfengegend zwei Höckerchen.<lb/>
Das Gebiß beſteht aus kleinen, ſpitzigen Hakenzähnen. Die Kiemenhaut hat ſechs Strahlen.</p><lb/><p>Man kennt nur eine einzige Art dieſer Sippe, von unſcheinbarer Färbung und Fußlänge,<lb/>
welche den Baikalſee bewohnt, im Winter in großen Tiefen lebt, im Sommer jedoch, um zu laichen,<lb/>
maſſenhaft der Küſte ſich nähert.</p><lb/><p>Der Oelfiſch ſchwimmt mit außerordentlicher Schnelligkeit, iſt auch, vermöge ſeiner großen<lb/>
Bruſtfloſſen, im Stande, bedeutende Sprünge über die Oberfläche des Waſſers auszuführen, ſodaß<lb/>
er in mancher Hinſicht den Fliegfiſchen ähnelt. Trotzdem vermag er nicht, bei heftigen Stürmen dem<lb/>
Andrange der Wogen zu widerſtehen, wird vielmehr während jedes derartigen Unwetters in zahl-<lb/>
reicher Menge an den Strand geſchleudert und hier von den Anwohnern begierig aufgeſammelt, weil<lb/>
man ſeinen mit öligem Fette förmlich durchzogenen Körper gleichſam als Oelfrucht anſieht, d. h.<lb/>
einfach preßt, um das Oel zu gewinnen.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Die <hirendition="#g">Meergrundeln</hi> (<hirendition="#aq">Gobii</hi>) ſind größtentheils kleine, langgeſtreckte Fiſche mit beſchuppter,<lb/>ſchleimiger Haut, zwei Rückenfloſſen, deren vordere ebenfalls oft biegſame Strahlen beſitzt, ſich<lb/>
zuweilen aber auch mit der zweiten vereinigt, und weit vorſtehenden Bauchfloſſen, welche entweder<lb/>
an der Wurzel oder ihrer ganzen Länge nach verbunden einen Trichter oder eine hohle Scheibe<lb/>
bilden. Jn der Kiemenhaut finden ſich fünf Strahlen. Bei den Männchen, in einzelnen Sippen<lb/>
auch bei den Weibchen, gewahrt man eine ſogenannte Geſchlechtswarze an dem After. Bei manchen<lb/>
Arten unterſcheiden ſich beide Geſchlechter ſehr auffallend.</p><lb/><p>Weitaus der größte Theil aller Grundeln lebt im Meere; wenige bewohnen dauernd Flüſſe<lb/>
und Süßgewäſſer überhaupt. Sie bevorzugen felſigen Grund, ſetzen ſich hier zwiſchen Steinen feſt<lb/>
und jagen nach Würmern und Garnelen, freſſen aber auch Fiſcheier und Tange, halten ſich meiſt<lb/>
truppweiſe zuſammen und vereinigen ſich, wenn ſie erſchreckt wurden, raſch wieder, um gemeinſchaftlich<lb/>
zu fliehen. Jm Waſſer ſchwimmen ſie mit großer Gewandtheit; aber auch auf ſchlammigem Grunde<lb/>
wiſſen ſie ſich trefflich zu bewegen, indem ſie ihre Bruſtfloſſen wie Füße gebrauchen. Gleich den<lb/>
Lungen- und Labyrinthfiſchen können ſie ſtunden- oder tagelang außerhalb des Waſſers verweilen,<lb/>
möglicherweiſe ſogar unmittelbar die Luft zum Athmen gebrauchen. Jhre Vermehrung iſt ſehr<lb/>
beträchtlich, und die Fortpflanzung hat inſofern etwas Eigenthümliches, als die Männchen regen<lb/>
Antheil an der Brut nehmen, namentlich die Eier bewachen. Jm menſchlichen Haushalte ſpielen ſie<lb/>
keine bedeutende Rolle; denn die Art und Weiſe ihres Lebens erſchwert den Fang, ihr Fleiſch wird<lb/>
nicht beſonders geſchätzt, ja nur das der wenigſten Arten überhaupt für genießbar erachtet.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p><hirendition="#g">Grundeln</hi> im engern Sinne (<hirendition="#aq">Gobius</hi>) nennt man diejenigen Mitglieder der Familie, bei<lb/>
denen die Bauchfloſſen ihrer ganzen Länge nach verwachſen ſind. Ein rundlicher Kopf mit auf-<lb/>
getriebenen Wangen, ſpitze, in ſchmale Binden geordnete Zähnchen im Zwiſchen- und Unterkiefer,<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[571/0607]
Goldgrundel. Oelfiſch.
Ein Mitglied der Familie, der Oelfiſch (Comephorus baicalensis), Vertreter der Sippe der
Haarfloſſer, hat für die Anwohner des Baikalſees Bedeutung. Jm Allgemeinen den Spinnen-
fiſchen ähnlich, unterſcheidet er ſich durch den ſeitlich zuſammengedrückten Leib, den großen, weitrachigen
Kopf mit breiter, platter Schnauze, die Verlängerung mehrerer Strahlen der zweiten Rückenfloſſe,
die ſehr großen Bruſtfloſſen, das Fehlen der Bauchfloſſen und die gegabelte Schwanzfloſſe. Die Anzahl
der Strahlen beträgt in der erſten Rückenfloſſe 8, in der zweiten 28, von denen 15 ſich in lange,
haarförmige Fäden ausziehen, in den Bruſtfloſſen 13, in der Afterfloſſe 32, in der Schwanzfloſſe
13 Strahlen. Der oben und an den Seiten platte Kopf trägt in der Schläfengegend zwei Höckerchen.
Das Gebiß beſteht aus kleinen, ſpitzigen Hakenzähnen. Die Kiemenhaut hat ſechs Strahlen.
Man kennt nur eine einzige Art dieſer Sippe, von unſcheinbarer Färbung und Fußlänge,
welche den Baikalſee bewohnt, im Winter in großen Tiefen lebt, im Sommer jedoch, um zu laichen,
maſſenhaft der Küſte ſich nähert.
Der Oelfiſch ſchwimmt mit außerordentlicher Schnelligkeit, iſt auch, vermöge ſeiner großen
Bruſtfloſſen, im Stande, bedeutende Sprünge über die Oberfläche des Waſſers auszuführen, ſodaß
er in mancher Hinſicht den Fliegfiſchen ähnelt. Trotzdem vermag er nicht, bei heftigen Stürmen dem
Andrange der Wogen zu widerſtehen, wird vielmehr während jedes derartigen Unwetters in zahl-
reicher Menge an den Strand geſchleudert und hier von den Anwohnern begierig aufgeſammelt, weil
man ſeinen mit öligem Fette förmlich durchzogenen Körper gleichſam als Oelfrucht anſieht, d. h.
einfach preßt, um das Oel zu gewinnen.
Die Meergrundeln (Gobii) ſind größtentheils kleine, langgeſtreckte Fiſche mit beſchuppter,
ſchleimiger Haut, zwei Rückenfloſſen, deren vordere ebenfalls oft biegſame Strahlen beſitzt, ſich
zuweilen aber auch mit der zweiten vereinigt, und weit vorſtehenden Bauchfloſſen, welche entweder
an der Wurzel oder ihrer ganzen Länge nach verbunden einen Trichter oder eine hohle Scheibe
bilden. Jn der Kiemenhaut finden ſich fünf Strahlen. Bei den Männchen, in einzelnen Sippen
auch bei den Weibchen, gewahrt man eine ſogenannte Geſchlechtswarze an dem After. Bei manchen
Arten unterſcheiden ſich beide Geſchlechter ſehr auffallend.
Weitaus der größte Theil aller Grundeln lebt im Meere; wenige bewohnen dauernd Flüſſe
und Süßgewäſſer überhaupt. Sie bevorzugen felſigen Grund, ſetzen ſich hier zwiſchen Steinen feſt
und jagen nach Würmern und Garnelen, freſſen aber auch Fiſcheier und Tange, halten ſich meiſt
truppweiſe zuſammen und vereinigen ſich, wenn ſie erſchreckt wurden, raſch wieder, um gemeinſchaftlich
zu fliehen. Jm Waſſer ſchwimmen ſie mit großer Gewandtheit; aber auch auf ſchlammigem Grunde
wiſſen ſie ſich trefflich zu bewegen, indem ſie ihre Bruſtfloſſen wie Füße gebrauchen. Gleich den
Lungen- und Labyrinthfiſchen können ſie ſtunden- oder tagelang außerhalb des Waſſers verweilen,
möglicherweiſe ſogar unmittelbar die Luft zum Athmen gebrauchen. Jhre Vermehrung iſt ſehr
beträchtlich, und die Fortpflanzung hat inſofern etwas Eigenthümliches, als die Männchen regen
Antheil an der Brut nehmen, namentlich die Eier bewachen. Jm menſchlichen Haushalte ſpielen ſie
keine bedeutende Rolle; denn die Art und Weiſe ihres Lebens erſchwert den Fang, ihr Fleiſch wird
nicht beſonders geſchätzt, ja nur das der wenigſten Arten überhaupt für genießbar erachtet.
Grundeln im engern Sinne (Gobius) nennt man diejenigen Mitglieder der Familie, bei
denen die Bauchfloſſen ihrer ganzen Länge nach verwachſen ſind. Ein rundlicher Kopf mit auf-
getriebenen Wangen, ſpitze, in ſchmale Binden geordnete Zähnchen im Zwiſchen- und Unterkiefer,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/607>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.