tiefschwarze Flecken auf jeder Seite. Die Flossen haben eine schwärzliche Färbung. Jn der ersten Rückenflosse zählt man 9 bis 10 dornige, in der zweiten 22 bis 23 weiche, in der ersten Afterflosse 4 bis 5 dornige, in der zweiten 21 weiche, in der Brustflosse 13, in der Bauchflosse 9, in der Schwanzflosse 13 Strahlen. An Länge soll der Fisch 3 bis 4 Fuß, an Gewicht 15 bis 20 Pfund erreichen.
Vom mittelländischen Meere aus verbreitet sich der Heringskönig über einen Theil des atlan- tischen Meeres, in nördlicher Richtung bis an die Küsten von Großbritannien, woselbst er regelmäßig beobachtet, zuweilen sogar in namhafter Anzahl gefangen wird. Zu den gemeinen Fischen gehört er hier nicht, ebensowenig aber zu den seltenen, am Wenigsten während des Sommers. Von den mittelmeerischen Fischern und Beobachtern wissen wir, daß er das hohe Meer den Küsten bevorzugt und sich einzeln hält, von Couch, daß er gewöhnlich nur mit den Pilchards, einer Heringsart, der Küste sich nähert, also eher streicht als wandert. Jm Herbste des Jahres 1829 wurden, nach Angabe des gedachten Fischkundigen, in einem einzigen Netze sechzig Stück gefangen, unter diesen mehrere von bedeutender Größe. Seiner Gestalt nach möchte man ihn für einen langsamen Schwimmer erklären; Dies ist jedoch nicht der Fall; denn er bewegt sich mit großer Lebhaftigkeit und Gewandtheit. So hält er mit den Zügen der Pilchards vollkommen Strich, fängt auch den gewöhnlichen Tintenfisch, ein sehr wachsames und behendes Thier, neben kleinen oder jungen Fischen und Krustern seine beliebteste Nahrung.
Montagu erzählt, der berühmte Schauspieler Quin sei es gewesen, dessen verwöhnter Gaumen zuerst das köstliche Fleisch des Heringskönigs zu würdigen verstanden und dem Fische unter seinen Landsleuten die Achtung verschafft habe, welche er gegenwärtig bei allen Gutschmeckern genießt. Durch die Engländer sollen dann auch die Franzosen und später die Jtaliener unterrichtet worden sein; der altrömische Name aber deutet darauf hin, daß die Anwohner des Mittelmeeres schon lange vor Quin von den trefflichen Eigenschaften jenes Fleisches Kenntniß hatten, und auch Paul Jovius rühmt den Sonnenfisch als einen der schmackhaftesten des mittelländischen Meeres. Doch ist es wohl möglich, daß sich Einzelne von seinem nicht eben einladenden Aeußeren haben abschrecken lassen, und man erst neuerlich wieder den Abscheu überwand, welcher vielleicht längere Zeit gehegt worden sein mochte. Gegenwärtig stellt man dem Heringskönig überall eifrig nach, obwohl er sich seines Ver- haltens wegen nicht besonders zur Fischerei eignet und eher der Zufall als die Geschicklichkeit ihn ins Netz liefert.
Ein anderes Mitglied der Familie wird schon in der Edda unter dem Namen "Gotteslachs" erwähnt und trägt in Jsland noch heutigentages denselben Namen. Die Sippe der Glanzfische (Lampris), welche er vertritt, unterscheidet sich in sehr wesentlichen Stücken von der vorstehend beschriebenen. Jn der Gestalt des Leibes ähneln die Glanzfische allerdings den Petersfischen; ihr minder vorstreckbarer Mund aber hat keine Zähne; die Dornen fehlen; die Rückenflosse ist ein- fach, ihre verlängerten Strahlen sind durch eine gemeinsame Haut verbunden, sodaß der vordere Theil eine sichelförmige Gestalt erhält, während der hintere Theil mit der Rückenfirste gleichläuft; die Brustflossen sind kurz, ebenfalls noch etwas ausgeschweift; die langen sichelförmigen Bauchflossen liegen weit nach hinten; die Afterflosse entspricht dem hinteren Theile der Rückenflosse; die Bauch- flosse ist halbmondförmig. Die Schuppen sind sehr klein und dünn, fallen auch so oft ab, daß man sie selten vorfindet. Zähne sind nicht vorhanden.
Der Gotteslachs (Lampris guttata) erreicht eine bedeutende Größe, nämlich bis 6 Fuß an Länge und gegen 2 Centner an Gewicht. An Schönheit der Färbung kann er mit vielen Klassenver- wandten der südlichen Meere wetteifern. Ein glänzendes Stahlblau schmückt die Oberseite, geht
Heringskönig. Gotteslachs.
tiefſchwarze Flecken auf jeder Seite. Die Floſſen haben eine ſchwärzliche Färbung. Jn der erſten Rückenfloſſe zählt man 9 bis 10 dornige, in der zweiten 22 bis 23 weiche, in der erſten Afterfloſſe 4 bis 5 dornige, in der zweiten 21 weiche, in der Bruſtfloſſe 13, in der Bauchfloſſe 9, in der Schwanzfloſſe 13 Strahlen. An Länge ſoll der Fiſch 3 bis 4 Fuß, an Gewicht 15 bis 20 Pfund erreichen.
Vom mittelländiſchen Meere aus verbreitet ſich der Heringskönig über einen Theil des atlan- tiſchen Meeres, in nördlicher Richtung bis an die Küſten von Großbritannien, woſelbſt er regelmäßig beobachtet, zuweilen ſogar in namhafter Anzahl gefangen wird. Zu den gemeinen Fiſchen gehört er hier nicht, ebenſowenig aber zu den ſeltenen, am Wenigſten während des Sommers. Von den mittelmeeriſchen Fiſchern und Beobachtern wiſſen wir, daß er das hohe Meer den Küſten bevorzugt und ſich einzeln hält, von Couch, daß er gewöhnlich nur mit den Pilchards, einer Heringsart, der Küſte ſich nähert, alſo eher ſtreicht als wandert. Jm Herbſte des Jahres 1829 wurden, nach Angabe des gedachten Fiſchkundigen, in einem einzigen Netze ſechzig Stück gefangen, unter dieſen mehrere von bedeutender Größe. Seiner Geſtalt nach möchte man ihn für einen langſamen Schwimmer erklären; Dies iſt jedoch nicht der Fall; denn er bewegt ſich mit großer Lebhaftigkeit und Gewandtheit. So hält er mit den Zügen der Pilchards vollkommen Strich, fängt auch den gewöhnlichen Tintenfiſch, ein ſehr wachſames und behendes Thier, neben kleinen oder jungen Fiſchen und Kruſtern ſeine beliebteſte Nahrung.
Montagu erzählt, der berühmte Schauſpieler Quin ſei es geweſen, deſſen verwöhnter Gaumen zuerſt das köſtliche Fleiſch des Heringskönigs zu würdigen verſtanden und dem Fiſche unter ſeinen Landsleuten die Achtung verſchafft habe, welche er gegenwärtig bei allen Gutſchmeckern genießt. Durch die Engländer ſollen dann auch die Franzoſen und ſpäter die Jtaliener unterrichtet worden ſein; der altrömiſche Name aber deutet darauf hin, daß die Anwohner des Mittelmeeres ſchon lange vor Quin von den trefflichen Eigenſchaften jenes Fleiſches Kenntniß hatten, und auch Paul Jovius rühmt den Sonnenfiſch als einen der ſchmackhafteſten des mittelländiſchen Meeres. Doch iſt es wohl möglich, daß ſich Einzelne von ſeinem nicht eben einladenden Aeußeren haben abſchrecken laſſen, und man erſt neuerlich wieder den Abſcheu überwand, welcher vielleicht längere Zeit gehegt worden ſein mochte. Gegenwärtig ſtellt man dem Heringskönig überall eifrig nach, obwohl er ſich ſeines Ver- haltens wegen nicht beſonders zur Fiſcherei eignet und eher der Zufall als die Geſchicklichkeit ihn ins Netz liefert.
Ein anderes Mitglied der Familie wird ſchon in der Edda unter dem Namen „Gotteslachs“ erwähnt und trägt in Jsland noch heutigentages denſelben Namen. Die Sippe der Glanzfiſche (Lampris), welche er vertritt, unterſcheidet ſich in ſehr weſentlichen Stücken von der vorſtehend beſchriebenen. Jn der Geſtalt des Leibes ähneln die Glanzfiſche allerdings den Petersfiſchen; ihr minder vorſtreckbarer Mund aber hat keine Zähne; die Dornen fehlen; die Rückenfloſſe iſt ein- fach, ihre verlängerten Strahlen ſind durch eine gemeinſame Haut verbunden, ſodaß der vordere Theil eine ſichelförmige Geſtalt erhält, während der hintere Theil mit der Rückenfirſte gleichläuft; die Bruſtfloſſen ſind kurz, ebenfalls noch etwas ausgeſchweift; die langen ſichelförmigen Bauchfloſſen liegen weit nach hinten; die Afterfloſſe entſpricht dem hinteren Theile der Rückenfloſſe; die Bauch- floſſe iſt halbmondförmig. Die Schuppen ſind ſehr klein und dünn, fallen auch ſo oft ab, daß man ſie ſelten vorfindet. Zähne ſind nicht vorhanden.
Der Gotteslachs (Lampris guttata) erreicht eine bedeutende Größe, nämlich bis 6 Fuß an Länge und gegen 2 Centner an Gewicht. An Schönheit der Färbung kann er mit vielen Klaſſenver- wandten der ſüdlichen Meere wetteifern. Ein glänzendes Stahlblau ſchmückt die Oberſeite, geht
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[565/0601]
Heringskönig. Gotteslachs.
tiefſchwarze Flecken auf jeder Seite. Die Floſſen haben eine ſchwärzliche Färbung. Jn der erſten
Rückenfloſſe zählt man 9 bis 10 dornige, in der zweiten 22 bis 23 weiche, in der erſten Afterfloſſe
4 bis 5 dornige, in der zweiten 21 weiche, in der Bruſtfloſſe 13, in der Bauchfloſſe 9, in der
Schwanzfloſſe 13 Strahlen. An Länge ſoll der Fiſch 3 bis 4 Fuß, an Gewicht 15 bis 20
Pfund erreichen.
Vom mittelländiſchen Meere aus verbreitet ſich der Heringskönig über einen Theil des atlan-
tiſchen Meeres, in nördlicher Richtung bis an die Küſten von Großbritannien, woſelbſt er regelmäßig
beobachtet, zuweilen ſogar in namhafter Anzahl gefangen wird. Zu den gemeinen Fiſchen gehört er
hier nicht, ebenſowenig aber zu den ſeltenen, am Wenigſten während des Sommers. Von den
mittelmeeriſchen Fiſchern und Beobachtern wiſſen wir, daß er das hohe Meer den Küſten bevorzugt
und ſich einzeln hält, von Couch, daß er gewöhnlich nur mit den Pilchards, einer Heringsart,
der Küſte ſich nähert, alſo eher ſtreicht als wandert. Jm Herbſte des Jahres 1829 wurden, nach
Angabe des gedachten Fiſchkundigen, in einem einzigen Netze ſechzig Stück gefangen, unter dieſen
mehrere von bedeutender Größe. Seiner Geſtalt nach möchte man ihn für einen langſamen
Schwimmer erklären; Dies iſt jedoch nicht der Fall; denn er bewegt ſich mit großer Lebhaftigkeit
und Gewandtheit. So hält er mit den Zügen der Pilchards vollkommen Strich, fängt auch den
gewöhnlichen Tintenfiſch, ein ſehr wachſames und behendes Thier, neben kleinen oder jungen Fiſchen
und Kruſtern ſeine beliebteſte Nahrung.
Montagu erzählt, der berühmte Schauſpieler Quin ſei es geweſen, deſſen verwöhnter
Gaumen zuerſt das köſtliche Fleiſch des Heringskönigs zu würdigen verſtanden und dem Fiſche unter
ſeinen Landsleuten die Achtung verſchafft habe, welche er gegenwärtig bei allen Gutſchmeckern genießt.
Durch die Engländer ſollen dann auch die Franzoſen und ſpäter die Jtaliener unterrichtet worden
ſein; der altrömiſche Name aber deutet darauf hin, daß die Anwohner des Mittelmeeres ſchon lange
vor Quin von den trefflichen Eigenſchaften jenes Fleiſches Kenntniß hatten, und auch Paul Jovius
rühmt den Sonnenfiſch als einen der ſchmackhafteſten des mittelländiſchen Meeres. Doch iſt es wohl
möglich, daß ſich Einzelne von ſeinem nicht eben einladenden Aeußeren haben abſchrecken laſſen, und
man erſt neuerlich wieder den Abſcheu überwand, welcher vielleicht längere Zeit gehegt worden ſein
mochte. Gegenwärtig ſtellt man dem Heringskönig überall eifrig nach, obwohl er ſich ſeines Ver-
haltens wegen nicht beſonders zur Fiſcherei eignet und eher der Zufall als die Geſchicklichkeit ihn ins
Netz liefert.
Ein anderes Mitglied der Familie wird ſchon in der Edda unter dem Namen „Gotteslachs“
erwähnt und trägt in Jsland noch heutigentages denſelben Namen. Die Sippe der Glanzfiſche
(Lampris), welche er vertritt, unterſcheidet ſich in ſehr weſentlichen Stücken von der vorſtehend
beſchriebenen. Jn der Geſtalt des Leibes ähneln die Glanzfiſche allerdings den Petersfiſchen;
ihr minder vorſtreckbarer Mund aber hat keine Zähne; die Dornen fehlen; die Rückenfloſſe iſt ein-
fach, ihre verlängerten Strahlen ſind durch eine gemeinſame Haut verbunden, ſodaß der vordere Theil
eine ſichelförmige Geſtalt erhält, während der hintere Theil mit der Rückenfirſte gleichläuft; die
Bruſtfloſſen ſind kurz, ebenfalls noch etwas ausgeſchweift; die langen ſichelförmigen Bauchfloſſen
liegen weit nach hinten; die Afterfloſſe entſpricht dem hinteren Theile der Rückenfloſſe; die Bauch-
floſſe iſt halbmondförmig. Die Schuppen ſind ſehr klein und dünn, fallen auch ſo oft ab, daß man
ſie ſelten vorfindet. Zähne ſind nicht vorhanden.
Der Gotteslachs (Lampris guttata) erreicht eine bedeutende Größe, nämlich bis 6 Fuß an
Länge und gegen 2 Centner an Gewicht. An Schönheit der Färbung kann er mit vielen Klaſſenver-
wandten der ſüdlichen Meere wetteifern. Ein glänzendes Stahlblau ſchmückt die Oberſeite, geht
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/601>, abgerufen am 23.12.2024.
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