der verletzte Theil, sondern das ganze Glied pflegt aufzuschwellen, und erst nach längerer Zeit tritt etwas Linderung der Schmerzen ein. "Jch habe drei Männer kennen gelernt", sagt Couch, "welche von einem und demselben Fische in die Hand gestochen worden waren und wenige Minuten später im ganzen Arme Schmerzen fühlten, jedoch durch Einreibungen mit Oel bald wieder hergestellt wurden." Andere Fischer wenden nassen Sand, mit dem sie die Wunden reiben, als Gegenmittel an; alle sind überzeugt, daß die Drachenfische vergiften und fürchten sie deshalb fast ebenso sehr wie die Viper.
Das Fleisch der bekannten Arten wird gern gegessen, weil es nicht blos höchst schmackhaft ist, sondern auch für sehr gesund gilt.
Eine zweite Sippe umfaßt die Sternseher(Uranoscopus), den Queisen sehr verwandte, durch ihren großen, dicken, unförmlichen Kopf und den trichterartigen, also runderen Leib unterschiedene Fische. Der Kopf ist ebenso breit als lang, hart und rauh, wie bepanzert, die Mundspalte scheitel- recht geöffnet, die Kiemenhaut siebenstrahlig. Wenn beide Rückenflossen vorhanden, pflegt die erste sehr klein zu sein; bei einzelnen Arten verfließt aber die erste mit der zweiten. Die Brustflossen zeichnen sich aus durch ihre Größe. An der Schulter steht ein starker, gewöhnlich gekerbter Stachel.
Der Meerpfaff oder Himmelsgucker(Uranoscopus scaber), welcher im Mittelmeere lebt, erreicht eine Länge von 1 Fuß, hat zwei Rückenflossen und einen fadenförmigen, vor der Zunge befindlichen Lappen, mit welchem er Fische herbeilocken soll. Die erste Rückenflosse besteht aus 3 schwachen Stacheln, die zweite aus 14 ästigen, die Afterflosse aus 13, die Brustflosse aus 17 eben- falls verästelten, die gerade abgeschnittene Schwanzflosse aus 10 Strahlen. Ein dunkles, wie mit Mehl überpudertes Graubraun ist die Grundfärbung; längs der Seiten verläuft eine Reihe unregel- mäßiger weißer Flecken; der Bauch ist weiß, die erste Rückenflosse tiefschwarz, mit einem weißen Flecken gezeichnet, die zweite graubraun gefleckt, die Bauchflosse graugelb.
"Dieser Fisch", sagt Geßner, "hat seinen namen von den augen, welche allezeit gegen dem Himmel lugen, auch oben auff dem Kopff gesetzt sind. Jst sonst ein wüster, scheutzlicher Fisch anzusehen.... Jm wust, lätt vnd kaat wonen diese Fisch, in welchem sie sich halten vnd den Fischen nachstellen, dann einer vnersättlichen frässigkeit sollen sie seyn, welches sich wol bezeugt auß dem weiten maul, rachen vnd magen, also, daß sie sich mit speiß so jhnen dargeworffen, ob sie gleich gefangen, so mächtig vberfüllen, daß jhnen zum Rachen widervmb außlaufft. Jst auch so ein löblicher Fisch, daß ob er gleich außgenommen, vnd der jnneren theilen aller beraubt, so bewegt er sich doch. Wiewol dieser Fisch im wust vnd kaat lebt, vnd auß der vrsach etlich achten, er habe ein vnlieblich fleisch, eines jrdischen geruchs, so sollen sie doch eines vberauß lieblichen geschmacks seyn, angenem zu essen, auch nicht ein vngesund fleisch haben. Dann Hippocrates der berümbtest Artzt lobt sie in der speiß, denen so viel weissen schleim jnnen haben. Die augen Tobie, von welchem im alten Testament gedacht wirdt, sollen durch die gallen deß Fisches auffgethon worden seyn, als etlich wöllen, dann zu den Augen vnd Gehör ist es die fürnembste artzney."
Wir wissen heutzutage nicht mehr als Geßner über die Lebensweise unseres Sternsehers. Jm Meere bei Nizza hält er sich, laut Risso, auf schlammigem Grunde auf, wird das ganze Jahr gefangen, aber wenig geschätzt, weil nur ärmere Leute sein unangenehm riechendes Fleisch genießen sollen. Anderweitige Berichte über sein Leben sind mir nicht bekannt.
Viperuqueiſe. Meerpfaff.
der verletzte Theil, ſondern das ganze Glied pflegt aufzuſchwellen, und erſt nach längerer Zeit tritt etwas Linderung der Schmerzen ein. „Jch habe drei Männer kennen gelernt“, ſagt Couch, „welche von einem und demſelben Fiſche in die Hand geſtochen worden waren und wenige Minuten ſpäter im ganzen Arme Schmerzen fühlten, jedoch durch Einreibungen mit Oel bald wieder hergeſtellt wurden.“ Andere Fiſcher wenden naſſen Sand, mit dem ſie die Wunden reiben, als Gegenmittel an; alle ſind überzeugt, daß die Drachenfiſche vergiften und fürchten ſie deshalb faſt ebenſo ſehr wie die Viper.
Das Fleiſch der bekannten Arten wird gern gegeſſen, weil es nicht blos höchſt ſchmackhaft iſt, ſondern auch für ſehr geſund gilt.
Eine zweite Sippe umfaßt die Sternſeher(Uranoscopus), den Queiſen ſehr verwandte, durch ihren großen, dicken, unförmlichen Kopf und den trichterartigen, alſo runderen Leib unterſchiedene Fiſche. Der Kopf iſt ebenſo breit als lang, hart und rauh, wie bepanzert, die Mundſpalte ſcheitel- recht geöffnet, die Kiemenhaut ſiebenſtrahlig. Wenn beide Rückenfloſſen vorhanden, pflegt die erſte ſehr klein zu ſein; bei einzelnen Arten verfließt aber die erſte mit der zweiten. Die Bruſtfloſſen zeichnen ſich aus durch ihre Größe. An der Schulter ſteht ein ſtarker, gewöhnlich gekerbter Stachel.
Der Meerpfaff oder Himmelsgucker(Uranoscopus scaber), welcher im Mittelmeere lebt, erreicht eine Länge von 1 Fuß, hat zwei Rückenfloſſen und einen fadenförmigen, vor der Zunge befindlichen Lappen, mit welchem er Fiſche herbeilocken ſoll. Die erſte Rückenfloſſe beſteht aus 3 ſchwachen Stacheln, die zweite aus 14 äſtigen, die Afterfloſſe aus 13, die Bruſtfloſſe aus 17 eben- falls veräſtelten, die gerade abgeſchnittene Schwanzfloſſe aus 10 Strahlen. Ein dunkles, wie mit Mehl überpudertes Graubraun iſt die Grundfärbung; längs der Seiten verläuft eine Reihe unregel- mäßiger weißer Flecken; der Bauch iſt weiß, die erſte Rückenfloſſe tiefſchwarz, mit einem weißen Flecken gezeichnet, die zweite graubraun gefleckt, die Bauchfloſſe graugelb.
„Dieſer Fiſch“, ſagt Geßner, „hat ſeinen namen von den augen, welche allezeit gegen dem Himmel lugen, auch oben auff dem Kopff geſetzt ſind. Jſt ſonſt ein wüſter, ſcheutzlicher Fiſch anzuſehen.... Jm wuſt, lätt vnd kaat wonen dieſe Fiſch, in welchem ſie ſich halten vnd den Fiſchen nachſtellen, dann einer vnerſättlichen fräſſigkeit ſollen ſie ſeyn, welches ſich wol bezeugt auß dem weiten maul, rachen vnd magen, alſo, daß ſie ſich mit ſpeiß ſo jhnen dargeworffen, ob ſie gleich gefangen, ſo mächtig vberfüllen, daß jhnen zum Rachen widervmb außlaufft. Jſt auch ſo ein löblicher Fiſch, daß ob er gleich außgenommen, vnd der jnneren theilen aller beraubt, ſo bewegt er ſich doch. Wiewol dieſer Fiſch im wuſt vnd kaat lebt, vnd auß der vrſach etlich achten, er habe ein vnlieblich fleiſch, eines jrdiſchen geruchs, ſo ſollen ſie doch eines vberauß lieblichen geſchmacks ſeyn, angenem zu eſſen, auch nicht ein vngeſund fleiſch haben. Dann Hippocrates der berümbteſt Artzt lobt ſie in der ſpeiß, denen ſo viel weiſſen ſchleim jnnen haben. Die augen Tobie, von welchem im alten Teſtament gedacht wirdt, ſollen durch die gallen deß Fiſches auffgethon worden ſeyn, als etlich wöllen, dann zu den Augen vnd Gehör iſt es die fürnembſte artzney.“
Wir wiſſen heutzutage nicht mehr als Geßner über die Lebensweiſe unſeres Sternſehers. Jm Meere bei Nizza hält er ſich, laut Riſſo, auf ſchlammigem Grunde auf, wird das ganze Jahr gefangen, aber wenig geſchätzt, weil nur ärmere Leute ſein unangenehm riechendes Fleiſch genießen ſollen. Anderweitige Berichte über ſein Leben ſind mir nicht bekannt.
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[487/0517]
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der verletzte Theil, ſondern das ganze Glied pflegt aufzuſchwellen, und erſt nach längerer Zeit
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„welche von einem und demſelben Fiſche in die Hand geſtochen worden waren und wenige Minuten
ſpäter im ganzen Arme Schmerzen fühlten, jedoch durch Einreibungen mit Oel bald wieder hergeſtellt
wurden.“ Andere Fiſcher wenden naſſen Sand, mit dem ſie die Wunden reiben, als Gegenmittel an;
alle ſind überzeugt, daß die Drachenfiſche vergiften und fürchten ſie deshalb faſt ebenſo ſehr wie
die Viper.
Das Fleiſch der bekannten Arten wird gern gegeſſen, weil es nicht blos höchſt ſchmackhaft iſt,
ſondern auch für ſehr geſund gilt.
Eine zweite Sippe umfaßt die Sternſeher (Uranoscopus), den Queiſen ſehr verwandte, durch
ihren großen, dicken, unförmlichen Kopf und den trichterartigen, alſo runderen Leib unterſchiedene
Fiſche. Der Kopf iſt ebenſo breit als lang, hart und rauh, wie bepanzert, die Mundſpalte ſcheitel-
recht geöffnet, die Kiemenhaut ſiebenſtrahlig. Wenn beide Rückenfloſſen vorhanden, pflegt die erſte
ſehr klein zu ſein; bei einzelnen Arten verfließt aber die erſte mit der zweiten. Die Bruſtfloſſen
zeichnen ſich aus durch ihre Größe. An der Schulter ſteht ein ſtarker, gewöhnlich gekerbter Stachel.
Der Meerpfaff oder Himmelsgucker (Uranoscopus scaber), welcher im Mittelmeere lebt,
erreicht eine Länge von 1 Fuß, hat zwei Rückenfloſſen und einen fadenförmigen, vor der Zunge
befindlichen Lappen, mit welchem er Fiſche herbeilocken ſoll. Die erſte Rückenfloſſe beſteht aus
3 ſchwachen Stacheln, die zweite aus 14 äſtigen, die Afterfloſſe aus 13, die Bruſtfloſſe aus 17 eben-
falls veräſtelten, die gerade abgeſchnittene Schwanzfloſſe aus 10 Strahlen. Ein dunkles, wie mit
Mehl überpudertes Graubraun iſt die Grundfärbung; längs der Seiten verläuft eine Reihe unregel-
mäßiger weißer Flecken; der Bauch iſt weiß, die erſte Rückenfloſſe tiefſchwarz, mit einem weißen
Flecken gezeichnet, die zweite graubraun gefleckt, die Bauchfloſſe graugelb.
„Dieſer Fiſch“, ſagt Geßner, „hat ſeinen namen von den augen, welche allezeit gegen dem
Himmel lugen, auch oben auff dem Kopff geſetzt ſind. Jſt ſonſt ein wüſter, ſcheutzlicher Fiſch
anzuſehen.... Jm wuſt, lätt vnd kaat wonen dieſe Fiſch, in welchem ſie ſich halten vnd den
Fiſchen nachſtellen, dann einer vnerſättlichen fräſſigkeit ſollen ſie ſeyn, welches ſich wol bezeugt auß
dem weiten maul, rachen vnd magen, alſo, daß ſie ſich mit ſpeiß ſo jhnen dargeworffen, ob ſie gleich
gefangen, ſo mächtig vberfüllen, daß jhnen zum Rachen widervmb außlaufft. Jſt auch ſo ein
löblicher Fiſch, daß ob er gleich außgenommen, vnd der jnneren theilen aller beraubt, ſo bewegt er
ſich doch. Wiewol dieſer Fiſch im wuſt vnd kaat lebt, vnd auß der vrſach etlich achten, er habe ein
vnlieblich fleiſch, eines jrdiſchen geruchs, ſo ſollen ſie doch eines vberauß lieblichen geſchmacks ſeyn,
angenem zu eſſen, auch nicht ein vngeſund fleiſch haben. Dann Hippocrates der berümbteſt Artzt
lobt ſie in der ſpeiß, denen ſo viel weiſſen ſchleim jnnen haben. Die augen Tobie, von welchem im
alten Teſtament gedacht wirdt, ſollen durch die gallen deß Fiſches auffgethon worden ſeyn, als etlich
wöllen, dann zu den Augen vnd Gehör iſt es die fürnembſte artzney.“
Wir wiſſen heutzutage nicht mehr als Geßner über die Lebensweiſe unſeres Sternſehers. Jm
Meere bei Nizza hält er ſich, laut Riſſo, auf ſchlammigem Grunde auf, wird das ganze Jahr
gefangen, aber wenig geſchätzt, weil nur ärmere Leute ſein unangenehm riechendes Fleiſch genießen
ſollen. Anderweitige Berichte über ſein Leben ſind mir nicht bekannt.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/517>, abgerufen am 23.12.2024.
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