bemerkt dann mit einer gewissen Ueberraschung, daß sie unmittelbar vor Einem ihr Köpfchen zwischen den Wasserlinsen emporstreckt, vielleicht auf einer Stelle, welche man schon wiederholt scharf ins Auge gefaßt hatte. Auf dem festen Lande sucht sie sich durch eine List vor den Blicken ihrer Gegner zu verbergen: sie duckt sich nämlich, wenn sie nicht rasch genug das sichere Wasser erreichen kann, auf die Erde nieder, und die braune Rückenfärbung wird dann sozusagen von der des Bodens aufgenommen. Beunruhigt man sie, so legt sie ihren Kopf und die Füße über dem gekrümmten Rücken so zusammen, daß die Bauchseite sichtbar wird, sie also eine ganz verschiedene Gestalt gewinnt. Jn dieser sonder- baren Stellung verweilt sie minutenlang, bis sie die Gefahr vorübergegangen wähnt und sich wiederum in Bewegung setzt. Bei großer Angst treibt sie aus dem warzigen Obertheile der Hinterschenkel einen Schaum hervor, welcher wie Seifengischt aussieht und wie der der meisten Verwandten eine gewisse Schärfe besitzt.
Jhre Nahrung besteht in Kerbthieren, Schnecken und kleinen Würmern: sie zählt also zu den vollkommen unschädlichen, ja im Gegentheile zu den nützlichsten Thieren.
Erst im dritten Jahre ihres Alters wird sie mannbar. Jm Mai und Juni begattet sie sich, nachdem sie vorher dasselbe gleichsam versucht, d. h. sich oft auf kurze Zeit gepaart hat. Das Männchen faßt das Weibchen um die Lenden, befruchtet jeden Klumpen des abgehenden Laiches und verläßt darauf das Weibchen wieder, ohne sich fernerhin um dasselbe zu bekümmern. Der Laich bleibt auf dem Boden des Gewässers liegen und entwickelt sich, der warmen Jahreszeit entsprechend, ziemlich schnell. Schon am fünften Tage nimmt man die Larve wahr; am neunten Tage verläßt sie das Ei; Ende September oder anfangs Oktober haben sich die Beine entwickelt, und sind Kiemen und Schwanz verschwunden; aber schon einige Tage vorher begibt sich die junge Brut für kurze Zeit auf das Land oder doch an den Rand der Gewässer.
Die Gefangenschaft erträgt die Unke nur bei außerordentlich sorgsamer Pflege eine geraume Zeit, wohl deshalb, weil man nicht im Stande, ihr die zusagende Nahrung zu verschaffen. Kann man das Wasserbecken, welches man der Gefangenen zur Wohnung anweist, tagtäglich mit frischen Wasserlinsen füllen, so erhält man das Thierchen noch am Längsten am Leben; den Winter aber überstehen doch nur äußerst wenige von ihnen.
Keine Thierfamilie hat von Altersher bis zum heutigen Tage mehr unter dem allgemeinen Abscheu der Menschen zu leiden gehabt, keine ist unerbittlicher und mit größerem Unrecht verfolgt worden als die der Kröten.
"Dises thier", sagt der alte Geßner von der gewöhnlichsten Art der Familie, "ist ein überauß kalts vnd füchtes thier, gantz vergifft, erschrockenlich, häßlich vnd schädlich.
"So dises thier gekestiget, wirt es zu zorn bewegt, also, daß es den menschen, so es möchte, beseichte, oder sunst mit einem gifftigen schädlichen athem vergifftete.
"Dise thier sind gantz schädlich vnd verletzlich mit jrem gifft: dann so yemants mit jrem seich berürt, so sol sölches ort faulen: vnd nit on grosse arbeit widerumb heilen. Jnnerthalb dem leyb ist sy tödtlich. Jr ankuchen vnd gesicht ist schädlich, danon die menschen auch gantz bleych vnd vngestalt werden söllend. Sy vergifftend auch das kraut vnd laub darab sy frässend, vnd darüber sy gantz träg vnd langsam kriechend.
"Jn Britanien ist der brauch, daß man die lustkammern mit bintzen besprengt, die luft zu külen. Als nun ein Münch auff ein zeyt etliche bürdele bintzen mit jm häryn getragen, in die kammer gelegt, dz er den boden damit besprengte, so er wölte, vnd er nach dem essen sich in den Saal, auff den boden auff den ruggen gelegt zu schlaaffen vnd ruwen, ist ein grosse Krott auß den bintzen krochen, welche dem München sein maul übersetzt, also, daß sy mit den zweyen vorderen füssen die ober
Unke.
bemerkt dann mit einer gewiſſen Ueberraſchung, daß ſie unmittelbar vor Einem ihr Köpfchen zwiſchen den Waſſerlinſen emporſtreckt, vielleicht auf einer Stelle, welche man ſchon wiederholt ſcharf ins Auge gefaßt hatte. Auf dem feſten Lande ſucht ſie ſich durch eine Liſt vor den Blicken ihrer Gegner zu verbergen: ſie duckt ſich nämlich, wenn ſie nicht raſch genug das ſichere Waſſer erreichen kann, auf die Erde nieder, und die braune Rückenfärbung wird dann ſozuſagen von der des Bodens aufgenommen. Beunruhigt man ſie, ſo legt ſie ihren Kopf und die Füße über dem gekrümmten Rücken ſo zuſammen, daß die Bauchſeite ſichtbar wird, ſie alſo eine ganz verſchiedene Geſtalt gewinnt. Jn dieſer ſonder- baren Stellung verweilt ſie minutenlang, bis ſie die Gefahr vorübergegangen wähnt und ſich wiederum in Bewegung ſetzt. Bei großer Angſt treibt ſie aus dem warzigen Obertheile der Hinterſchenkel einen Schaum hervor, welcher wie Seifengiſcht ausſieht und wie der der meiſten Verwandten eine gewiſſe Schärfe beſitzt.
Jhre Nahrung beſteht in Kerbthieren, Schnecken und kleinen Würmern: ſie zählt alſo zu den vollkommen unſchädlichen, ja im Gegentheile zu den nützlichſten Thieren.
Erſt im dritten Jahre ihres Alters wird ſie mannbar. Jm Mai und Juni begattet ſie ſich, nachdem ſie vorher daſſelbe gleichſam verſucht, d. h. ſich oft auf kurze Zeit gepaart hat. Das Männchen faßt das Weibchen um die Lenden, befruchtet jeden Klumpen des abgehenden Laiches und verläßt darauf das Weibchen wieder, ohne ſich fernerhin um daſſelbe zu bekümmern. Der Laich bleibt auf dem Boden des Gewäſſers liegen und entwickelt ſich, der warmen Jahreszeit entſprechend, ziemlich ſchnell. Schon am fünften Tage nimmt man die Larve wahr; am neunten Tage verläßt ſie das Ei; Ende September oder anfangs Oktober haben ſich die Beine entwickelt, und ſind Kiemen und Schwanz verſchwunden; aber ſchon einige Tage vorher begibt ſich die junge Brut für kurze Zeit auf das Land oder doch an den Rand der Gewäſſer.
Die Gefangenſchaft erträgt die Unke nur bei außerordentlich ſorgſamer Pflege eine geraume Zeit, wohl deshalb, weil man nicht im Stande, ihr die zuſagende Nahrung zu verſchaffen. Kann man das Waſſerbecken, welches man der Gefangenen zur Wohnung anweiſt, tagtäglich mit friſchen Waſſerlinſen füllen, ſo erhält man das Thierchen noch am Längſten am Leben; den Winter aber überſtehen doch nur äußerſt wenige von ihnen.
Keine Thierfamilie hat von Altersher bis zum heutigen Tage mehr unter dem allgemeinen Abſcheu der Menſchen zu leiden gehabt, keine iſt unerbittlicher und mit größerem Unrecht verfolgt worden als die der Kröten.
„Diſes thier“, ſagt der alte Geßner von der gewöhnlichſten Art der Familie, „iſt ein überauß kalts vnd füchtes thier, gantz vergifft, erſchrockenlich, häßlich vnd ſchädlich.
„So diſes thier gekeſtiget, wirt es zu zorn bewegt, alſo, daß es den menſchen, ſo es möchte, beſeichte, oder ſunſt mit einem gifftigen ſchädlichen athem vergifftete.
„Diſe thier ſind gantz ſchädlich vnd verletzlich mit jrem gifft: dann ſo yemants mit jrem ſeich berürt, ſo ſol ſölches ort faulen: vnd nit on groſſe arbeit widerumb heilen. Jnnerthalb dem leyb iſt ſy tödtlich. Jr ankuchen vnd geſicht iſt ſchädlich, danon die menſchen auch gantz bleych vnd vngeſtalt werden ſöllend. Sy vergifftend auch das kraut vnd laub darab ſy fräſſend, vnd darüber ſy gantz träg vnd langſam kriechend.
„Jn Britanien iſt der brauch, daß man die luſtkammern mit bintzen beſprengt, die luft zu külen. Als nun ein Münch auff ein zeyt etliche bürdele bintzen mit jm häryn getragen, in die kammer gelegt, dz er den boden damit beſprengte, ſo er wölte, vnd er nach dem eſſen ſich in den Saal, auff den boden auff den ruggen gelegt zu ſchlaaffen vnd ruwen, iſt ein groſſe Krott auß den bintzen krochen, welche dem München ſein maul überſetzt, alſo, daß ſy mit den zweyen vorderen füſſen die ober
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[397/0425]
Unke.
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gefaßt hatte. Auf dem feſten Lande ſucht ſie ſich durch eine Liſt vor den Blicken ihrer Gegner zu
verbergen: ſie duckt ſich nämlich, wenn ſie nicht raſch genug das ſichere Waſſer erreichen kann, auf die
Erde nieder, und die braune Rückenfärbung wird dann ſozuſagen von der des Bodens aufgenommen.
Beunruhigt man ſie, ſo legt ſie ihren Kopf und die Füße über dem gekrümmten Rücken ſo zuſammen,
daß die Bauchſeite ſichtbar wird, ſie alſo eine ganz verſchiedene Geſtalt gewinnt. Jn dieſer ſonder-
baren Stellung verweilt ſie minutenlang, bis ſie die Gefahr vorübergegangen wähnt und ſich wiederum
in Bewegung ſetzt. Bei großer Angſt treibt ſie aus dem warzigen Obertheile der Hinterſchenkel
einen Schaum hervor, welcher wie Seifengiſcht ausſieht und wie der der meiſten Verwandten eine
gewiſſe Schärfe beſitzt.
Jhre Nahrung beſteht in Kerbthieren, Schnecken und kleinen Würmern: ſie zählt alſo zu den
vollkommen unſchädlichen, ja im Gegentheile zu den nützlichſten Thieren.
Erſt im dritten Jahre ihres Alters wird ſie mannbar. Jm Mai und Juni begattet ſie ſich,
nachdem ſie vorher daſſelbe gleichſam verſucht, d. h. ſich oft auf kurze Zeit gepaart hat. Das
Männchen faßt das Weibchen um die Lenden, befruchtet jeden Klumpen des abgehenden Laiches und
verläßt darauf das Weibchen wieder, ohne ſich fernerhin um daſſelbe zu bekümmern. Der Laich
bleibt auf dem Boden des Gewäſſers liegen und entwickelt ſich, der warmen Jahreszeit entſprechend,
ziemlich ſchnell. Schon am fünften Tage nimmt man die Larve wahr; am neunten Tage verläßt ſie
das Ei; Ende September oder anfangs Oktober haben ſich die Beine entwickelt, und ſind Kiemen
und Schwanz verſchwunden; aber ſchon einige Tage vorher begibt ſich die junge Brut für kurze Zeit
auf das Land oder doch an den Rand der Gewäſſer.
Die Gefangenſchaft erträgt die Unke nur bei außerordentlich ſorgſamer Pflege eine geraume
Zeit, wohl deshalb, weil man nicht im Stande, ihr die zuſagende Nahrung zu verſchaffen. Kann
man das Waſſerbecken, welches man der Gefangenen zur Wohnung anweiſt, tagtäglich mit friſchen
Waſſerlinſen füllen, ſo erhält man das Thierchen noch am Längſten am Leben; den Winter aber
überſtehen doch nur äußerſt wenige von ihnen.
Keine Thierfamilie hat von Altersher bis zum heutigen Tage mehr unter dem allgemeinen
Abſcheu der Menſchen zu leiden gehabt, keine iſt unerbittlicher und mit größerem Unrecht verfolgt
worden als die der Kröten.
„Diſes thier“, ſagt der alte Geßner von der gewöhnlichſten Art der Familie, „iſt ein überauß
kalts vnd füchtes thier, gantz vergifft, erſchrockenlich, häßlich vnd ſchädlich.
„So diſes thier gekeſtiget, wirt es zu zorn bewegt, alſo, daß es den menſchen, ſo es möchte,
beſeichte, oder ſunſt mit einem gifftigen ſchädlichen athem vergifftete.
„Diſe thier ſind gantz ſchädlich vnd verletzlich mit jrem gifft: dann ſo yemants mit jrem ſeich
berürt, ſo ſol ſölches ort faulen: vnd nit on groſſe arbeit widerumb heilen. Jnnerthalb dem leyb iſt
ſy tödtlich. Jr ankuchen vnd geſicht iſt ſchädlich, danon die menſchen auch gantz bleych vnd vngeſtalt
werden ſöllend. Sy vergifftend auch das kraut vnd laub darab ſy fräſſend, vnd darüber ſy gantz
träg vnd langſam kriechend.
„Jn Britanien iſt der brauch, daß man die luſtkammern mit bintzen beſprengt, die luft zu külen.
Als nun ein Münch auff ein zeyt etliche bürdele bintzen mit jm häryn getragen, in die kammer
gelegt, dz er den boden damit beſprengte, ſo er wölte, vnd er nach dem eſſen ſich in den Saal, auff
den boden auff den ruggen gelegt zu ſchlaaffen vnd ruwen, iſt ein groſſe Krott auß den bintzen krochen,
welche dem München ſein maul überſetzt, alſo, daß ſy mit den zweyen vorderen füſſen die ober
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/425>, abgerufen am 16.07.2024.
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