Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

Anhinga. Schlangenhalsvogel.
91/2 Zoll. Beim Weibchen sind alle Farben minder lebhaft; der Unterschied zwischen seinem Kleide
und dem des Männchens ist jedoch nicht bedeutend.

Die Anhinga bewohnt Südamerika von Florida, Louisiana, Alabama, Georgia und Karolina
an bis nach Paraguay oder Chile, streicht zuweilen auch in nördlicher Richtung dem Mississippi
entlang bis in die Nähe von Natschez. Der Schlangenhalsvogel gehört Afrika an und findet sich hier
auf allen Gewässern südlich vom 15. Grade der Breite bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung.

[Abbildung] Der Schlangenhalsvogel (Plotus Levalliantii).
Beide Arten, und ihre Verwandten aus Asien und Australien ebenso, leben, wenn nicht ausschließlich,
so doch vorzugsweise auf süßen Gewässern, nicht im Meere. Tschudi versichert zwar, daß man die
Anhinga zuweilen auch auf hoher See antreffe, wo sie in Schwärmen von zwanzig bis dreißig Stück
fische, verleitet aber durch die Beschreibung der Fischerei zu entschiedenem Zweifel an der Richtigkeit
seiner Angabe. Audubon bemerkt ausdrücklich, daß er niemals einen Schlangenhalsvogel auf der
See gesehen habe, und wenn diese Behauptung die von Tschudi an anderer Stelle gemachte Angabe,

Anhinga. Schlangenhalsvogel.
9½ Zoll. Beim Weibchen ſind alle Farben minder lebhaft; der Unterſchied zwiſchen ſeinem Kleide
und dem des Männchens iſt jedoch nicht bedeutend.

Die Anhinga bewohnt Südamerika von Florida, Louiſiana, Alabama, Georgia und Karolina
an bis nach Paraguay oder Chile, ſtreicht zuweilen auch in nördlicher Richtung dem Miſſiſſippi
entlang bis in die Nähe von Natſchez. Der Schlangenhalsvogel gehört Afrika an und findet ſich hier
auf allen Gewäſſern ſüdlich vom 15. Grade der Breite bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung.

[Abbildung] Der Schlangenhalsvogel (Plotus Levalliantii).
Beide Arten, und ihre Verwandten aus Aſien und Auſtralien ebenſo, leben, wenn nicht ausſchließlich,
ſo doch vorzugsweiſe auf ſüßen Gewäſſern, nicht im Meere. Tſchudi verſichert zwar, daß man die
Anhinga zuweilen auch auf hoher See antreffe, wo ſie in Schwärmen von zwanzig bis dreißig Stück
fiſche, verleitet aber durch die Beſchreibung der Fiſcherei zu entſchiedenem Zweifel an der Richtigkeit
ſeiner Angabe. Audubon bemerkt ausdrücklich, daß er niemals einen Schlangenhalsvogel auf der
See geſehen habe, und wenn dieſe Behauptung die von Tſchudi an anderer Stelle gemachte Angabe,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0971" n="919"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Anhinga. Schlangenhalsvogel.</hi></fw><lb/>
9½ Zoll. Beim Weibchen &#x017F;ind alle Farben minder lebhaft; der Unter&#x017F;chied zwi&#x017F;chen &#x017F;einem Kleide<lb/>
und dem des Männchens i&#x017F;t jedoch nicht bedeutend.</p><lb/>
          <p>Die Anhinga bewohnt Südamerika von Florida, Loui&#x017F;iana, Alabama, Georgia und Karolina<lb/>
an bis nach Paraguay oder Chile, &#x017F;treicht zuweilen auch in nördlicher Richtung dem Mi&#x017F;&#x017F;i&#x017F;&#x017F;ippi<lb/>
entlang bis in die Nähe von Nat&#x017F;chez. Der Schlangenhalsvogel gehört Afrika an und findet &#x017F;ich hier<lb/>
auf allen Gewä&#x017F;&#x017F;ern &#x017F;üdlich vom 15. Grade der Breite bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung.<lb/><figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Schlangenhalsvogel</hi><hi rendition="#aq">(Plotus Levalliantii).</hi></hi></head></figure><lb/>
Beide Arten, und ihre Verwandten aus A&#x017F;ien und Au&#x017F;tralien eben&#x017F;o, leben, wenn nicht aus&#x017F;chließlich,<lb/>
&#x017F;o doch vorzugswei&#x017F;e auf &#x017F;üßen Gewä&#x017F;&#x017F;ern, nicht im Meere. <hi rendition="#g">T&#x017F;chudi</hi> ver&#x017F;ichert zwar, daß man die<lb/>
Anhinga zuweilen auch auf hoher See antreffe, wo &#x017F;ie in Schwärmen von zwanzig bis dreißig Stück<lb/>
fi&#x017F;che, verleitet aber durch die Be&#x017F;chreibung der Fi&#x017F;cherei zu ent&#x017F;chiedenem Zweifel an der Richtigkeit<lb/>
&#x017F;einer Angabe. <hi rendition="#g">Audubon</hi> bemerkt ausdrücklich, daß er niemals einen Schlangenhalsvogel auf der<lb/>
See ge&#x017F;ehen habe, und wenn die&#x017F;e Behauptung die von <hi rendition="#g">T&#x017F;chudi</hi> an anderer Stelle gemachte Angabe,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[919/0971] Anhinga. Schlangenhalsvogel. 9½ Zoll. Beim Weibchen ſind alle Farben minder lebhaft; der Unterſchied zwiſchen ſeinem Kleide und dem des Männchens iſt jedoch nicht bedeutend. Die Anhinga bewohnt Südamerika von Florida, Louiſiana, Alabama, Georgia und Karolina an bis nach Paraguay oder Chile, ſtreicht zuweilen auch in nördlicher Richtung dem Miſſiſſippi entlang bis in die Nähe von Natſchez. Der Schlangenhalsvogel gehört Afrika an und findet ſich hier auf allen Gewäſſern ſüdlich vom 15. Grade der Breite bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung. [Abbildung Der Schlangenhalsvogel (Plotus Levalliantii).] Beide Arten, und ihre Verwandten aus Aſien und Auſtralien ebenſo, leben, wenn nicht ausſchließlich, ſo doch vorzugsweiſe auf ſüßen Gewäſſern, nicht im Meere. Tſchudi verſichert zwar, daß man die Anhinga zuweilen auch auf hoher See antreffe, wo ſie in Schwärmen von zwanzig bis dreißig Stück fiſche, verleitet aber durch die Beſchreibung der Fiſcherei zu entſchiedenem Zweifel an der Richtigkeit ſeiner Angabe. Audubon bemerkt ausdrücklich, daß er niemals einen Schlangenhalsvogel auf der See geſehen habe, und wenn dieſe Behauptung die von Tſchudi an anderer Stelle gemachte Angabe,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/971
Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 919. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/971>, abgerufen am 06.06.2024.