den Spiegel bilden, sind tiefsammtschwarz. Das Auge ist röthlichbraun, der Schnabel grünlichgelb, der Fuß ölgrün. Die Länge beträgt 24, die Breite 40, die Fittiglänge 11, die Schwanzlänge 31/2 Zoll. Das kleinere Weibchen ist rostfarben, am Kopfe und Halse mit braunen Längsflecken, übrigens mit schwarzen halbmondähnlichen Querflecken gezeichnet, sein Spiegel braun, weiß eingefaßt, die Unterseite tiefbraun, unmerklich schwarz gewellt. Nach der Brutzeit geht das Prachtkleid des Männchens in ein schmuckloseres über. Kopf und Hals sind dann schwarzgrau, dunkler gewölkt, die Schultern grauschwarz, etwas heller gemischt, die Kropfgegend auf gelblichweißem Grunde durch die schwärzlich und rostbraunen Federkanten gezeichnet. Höchst wahrscheinlich wird dieses Kleid nicht vermausert, sondern durch Verfärbung in das Hochzeitskleid übergeführt.
Bei der verwandten Prachteiderente (Somateria spectabilis) wird der seitlich höckerig erhabene Schnabel von einem feinen schwarzen Bande eingefaßt, und ein gleichgefärbtes Band läuft von der Wurzel des Unterschnabels jederseits am Halse herab; der Oberkopf ist grau, die Wange meergrün, der Hals weiß, die Vorderbrust lichtfleischröthlich, der Mittelrücken, die Deckfedern am Handgelenke des Flügels und der Unterrücken sind weiß, alle übrigen Federn schwarz. Das Auge ist braun, der Schnabel roth, der Fuß röthlich. Das Weibchen unterscheidet sich durch die lichtrothbraune Färbung von dem der verwandten Arten.
Kleiner, aber noch prachtvoller gefärbt und gezeichnet ist die Prachtente (Somateria-Henico- netta-Stelleri). Bei ihr sind Kopf, Nacken und die Halsseiten weiß, ein Flecken an der Stirn und ein Querband am Hinterkopfe grün, ein Kreis um die Augen, der Vorder- und Hinterhals, der Rücken, Schwanz und die Schwingenspitzen schwarz, die Oberflügeldeckfedern und Schultern weiß, dunkelblau in die Länge gestreift, die Unterseite bis auf die schwarzbraune Bauchmitte gelbbraun. Beim Weibchen herrscht eine rostbraune Grundfarbe vor. Das Auge ist braun, der Schnabel grau, der Fuß grüngrau.
Die Eiderente lehrt uns die Lebensweise aller Eidervögel überhaupt kennen, ist auch unzweifelhaft die wichtigste unter diesen. Jhr Verbreitungskreis übertrifft den aller übrigen Arten an Ausdehnung. Sie bewohnt den Norden der ganzen Erde, von den jütländischen Jnseln an bis nach Spitzbergen hinauf und von der Westküste Europas an alle nördlichen Gestade der Erde bis Grönland und Jsland. Zuweilen erscheint sie auch im Jnneren Deutschlands, jedoch stets nur als Jrrling. Jhre südlichsten Brutplätze liegen auf der Jnsel Sylt und den kleinen dänischen Jnseln unter demselben Breitengrade; vonhieraus nach Norden hin scheint sie immer häufiger zu werden. Schon in Mittelnorwegen lebt sie zu Tausenden, gehegt und gepflegt von den Küstenbewohnern, geschützt durch besondere, leider nicht überall geachtete Gesetze; auf Jsland und in Grönland ist sie ebenfalls massenhaft vorhanden; im östlichen Sibirien wird sie durch die verwandten Arten, wenn auch nicht verdrängt, so doch mehr oder weniger vertreten. Jn den südlicheren Gegenden und Ländern ihres Verbreitungsgebietes wandert sie nicht; denn in der Nordsee hält ihr der Golfstrom das Meer fast überall offen; selbst in der Ostsee bleiben ihr gewöhnlich ebenfalls Stellen, welche nicht zufrieren, als Zufluchtsorte während des Winters; doch muß sie vonhieraus, wenn der Winter sehr streng wird, einen Streifzug antreten, welcher sie dann nach der Nordsee oder selbst bis ins atlantische Meer hinausführt. Jn Grönland tritt sie in den Monaten September und Oktober einen regelmäßigen Zug an, sammelt sich während desselben an gewissen Stellen, welche reich an Nahrung sind, in ungeheurer Menge und bedeckt das Meer im buchstäblichsten Sinne des Wortes auf halbe Geviertmeilen hin. Vom April an kehrt sie wieder nach dem Norden zurück, regelmäßig ebenfalls zu großen Massen vereinigt, sodaß der Jäger, welcher aus solchen Haufen Beute machen will, sein Gewehr wiederholt laden und abschießen kann, bevor der Zug ihm entschwindet.
Die Eiderente ist ein Meervogel im vollen Sinne des Wortes. Auf dem Lande bewegt sie sich, schwerfällig watschelnd, nur mit Mühe, stolpert und fällt auch oft zu Boden nieder. Der Flug
Eiderente.
den Spiegel bilden, ſind tiefſammtſchwarz. Das Auge iſt röthlichbraun, der Schnabel grünlichgelb, der Fuß ölgrün. Die Länge beträgt 24, die Breite 40, die Fittiglänge 11, die Schwanzlänge 3½ Zoll. Das kleinere Weibchen iſt roſtfarben, am Kopfe und Halſe mit braunen Längsflecken, übrigens mit ſchwarzen halbmondähnlichen Querflecken gezeichnet, ſein Spiegel braun, weiß eingefaßt, die Unterſeite tiefbraun, unmerklich ſchwarz gewellt. Nach der Brutzeit geht das Prachtkleid des Männchens in ein ſchmuckloſeres über. Kopf und Hals ſind dann ſchwarzgrau, dunkler gewölkt, die Schultern grauſchwarz, etwas heller gemiſcht, die Kropfgegend auf gelblichweißem Grunde durch die ſchwärzlich und roſtbraunen Federkanten gezeichnet. Höchſt wahrſcheinlich wird dieſes Kleid nicht vermauſert, ſondern durch Verfärbung in das Hochzeitskleid übergeführt.
Bei der verwandten Prachteiderente (Somateria spectabilis) wird der ſeitlich höckerig erhabene Schnabel von einem feinen ſchwarzen Bande eingefaßt, und ein gleichgefärbtes Band läuft von der Wurzel des Unterſchnabels jederſeits am Halſe herab; der Oberkopf iſt grau, die Wange meergrün, der Hals weiß, die Vorderbruſt lichtfleiſchröthlich, der Mittelrücken, die Deckfedern am Handgelenke des Flügels und der Unterrücken ſind weiß, alle übrigen Federn ſchwarz. Das Auge iſt braun, der Schnabel roth, der Fuß röthlich. Das Weibchen unterſcheidet ſich durch die lichtrothbraune Färbung von dem der verwandten Arten.
Kleiner, aber noch prachtvoller gefärbt und gezeichnet iſt die Prachtente (Somateria-Henico- netta-Stelleri). Bei ihr ſind Kopf, Nacken und die Halsſeiten weiß, ein Flecken an der Stirn und ein Querband am Hinterkopfe grün, ein Kreis um die Augen, der Vorder- und Hinterhals, der Rücken, Schwanz und die Schwingenſpitzen ſchwarz, die Oberflügeldeckfedern und Schultern weiß, dunkelblau in die Länge geſtreift, die Unterſeite bis auf die ſchwarzbraune Bauchmitte gelbbraun. Beim Weibchen herrſcht eine roſtbraune Grundfarbe vor. Das Auge iſt braun, der Schnabel grau, der Fuß grüngrau.
Die Eiderente lehrt uns die Lebensweiſe aller Eidervögel überhaupt kennen, iſt auch unzweifelhaft die wichtigſte unter dieſen. Jhr Verbreitungskreis übertrifft den aller übrigen Arten an Ausdehnung. Sie bewohnt den Norden der ganzen Erde, von den jütländiſchen Jnſeln an bis nach Spitzbergen hinauf und von der Weſtküſte Europas an alle nördlichen Geſtade der Erde bis Grönland und Jsland. Zuweilen erſcheint ſie auch im Jnneren Deutſchlands, jedoch ſtets nur als Jrrling. Jhre ſüdlichſten Brutplätze liegen auf der Jnſel Sylt und den kleinen däniſchen Jnſeln unter demſelben Breitengrade; vonhieraus nach Norden hin ſcheint ſie immer häufiger zu werden. Schon in Mittelnorwegen lebt ſie zu Tauſenden, gehegt und gepflegt von den Küſtenbewohnern, geſchützt durch beſondere, leider nicht überall geachtete Geſetze; auf Jsland und in Grönland iſt ſie ebenfalls maſſenhaft vorhanden; im öſtlichen Sibirien wird ſie durch die verwandten Arten, wenn auch nicht verdrängt, ſo doch mehr oder weniger vertreten. Jn den ſüdlicheren Gegenden und Ländern ihres Verbreitungsgebietes wandert ſie nicht; denn in der Nordſee hält ihr der Golfſtrom das Meer faſt überall offen; ſelbſt in der Oſtſee bleiben ihr gewöhnlich ebenfalls Stellen, welche nicht zufrieren, als Zufluchtsorte während des Winters; doch muß ſie vonhieraus, wenn der Winter ſehr ſtreng wird, einen Streifzug antreten, welcher ſie dann nach der Nordſee oder ſelbſt bis ins atlantiſche Meer hinausführt. Jn Grönland tritt ſie in den Monaten September und Oktober einen regelmäßigen Zug an, ſammelt ſich während deſſelben an gewiſſen Stellen, welche reich an Nahrung ſind, in ungeheurer Menge und bedeckt das Meer im buchſtäblichſten Sinne des Wortes auf halbe Geviertmeilen hin. Vom April an kehrt ſie wieder nach dem Norden zurück, regelmäßig ebenfalls zu großen Maſſen vereinigt, ſodaß der Jäger, welcher aus ſolchen Haufen Beute machen will, ſein Gewehr wiederholt laden und abſchießen kann, bevor der Zug ihm entſchwindet.
Die Eiderente iſt ein Meervogel im vollen Sinne des Wortes. Auf dem Lande bewegt ſie ſich, ſchwerfällig watſchelnd, nur mit Mühe, ſtolpert und fällt auch oft zu Boden nieder. Der Flug
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[837/0887]
Eiderente.
den Spiegel bilden, ſind tiefſammtſchwarz. Das Auge iſt röthlichbraun, der Schnabel grünlichgelb,
der Fuß ölgrün. Die Länge beträgt 24, die Breite 40, die Fittiglänge 11, die Schwanzlänge
3½ Zoll. Das kleinere Weibchen iſt roſtfarben, am Kopfe und Halſe mit braunen Längsflecken,
übrigens mit ſchwarzen halbmondähnlichen Querflecken gezeichnet, ſein Spiegel braun, weiß eingefaßt,
die Unterſeite tiefbraun, unmerklich ſchwarz gewellt. Nach der Brutzeit geht das Prachtkleid des
Männchens in ein ſchmuckloſeres über. Kopf und Hals ſind dann ſchwarzgrau, dunkler gewölkt,
die Schultern grauſchwarz, etwas heller gemiſcht, die Kropfgegend auf gelblichweißem Grunde durch
die ſchwärzlich und roſtbraunen Federkanten gezeichnet. Höchſt wahrſcheinlich wird dieſes Kleid nicht
vermauſert, ſondern durch Verfärbung in das Hochzeitskleid übergeführt.
Bei der verwandten Prachteiderente (Somateria spectabilis) wird der ſeitlich höckerig erhabene
Schnabel von einem feinen ſchwarzen Bande eingefaßt, und ein gleichgefärbtes Band läuft von der
Wurzel des Unterſchnabels jederſeits am Halſe herab; der Oberkopf iſt grau, die Wange meergrün,
der Hals weiß, die Vorderbruſt lichtfleiſchröthlich, der Mittelrücken, die Deckfedern am Handgelenke
des Flügels und der Unterrücken ſind weiß, alle übrigen Federn ſchwarz. Das Auge iſt braun, der
Schnabel roth, der Fuß röthlich. Das Weibchen unterſcheidet ſich durch die lichtrothbraune Färbung
von dem der verwandten Arten.
Kleiner, aber noch prachtvoller gefärbt und gezeichnet iſt die Prachtente (Somateria-Henico-
netta-Stelleri). Bei ihr ſind Kopf, Nacken und die Halsſeiten weiß, ein Flecken an der Stirn
und ein Querband am Hinterkopfe grün, ein Kreis um die Augen, der Vorder- und Hinterhals, der
Rücken, Schwanz und die Schwingenſpitzen ſchwarz, die Oberflügeldeckfedern und Schultern weiß,
dunkelblau in die Länge geſtreift, die Unterſeite bis auf die ſchwarzbraune Bauchmitte gelbbraun.
Beim Weibchen herrſcht eine roſtbraune Grundfarbe vor. Das Auge iſt braun, der Schnabel grau,
der Fuß grüngrau.
Die Eiderente lehrt uns die Lebensweiſe aller Eidervögel überhaupt kennen, iſt auch unzweifelhaft
die wichtigſte unter dieſen. Jhr Verbreitungskreis übertrifft den aller übrigen Arten an Ausdehnung.
Sie bewohnt den Norden der ganzen Erde, von den jütländiſchen Jnſeln an bis nach Spitzbergen
hinauf und von der Weſtküſte Europas an alle nördlichen Geſtade der Erde bis Grönland und Jsland.
Zuweilen erſcheint ſie auch im Jnneren Deutſchlands, jedoch ſtets nur als Jrrling. Jhre ſüdlichſten
Brutplätze liegen auf der Jnſel Sylt und den kleinen däniſchen Jnſeln unter demſelben Breitengrade;
vonhieraus nach Norden hin ſcheint ſie immer häufiger zu werden. Schon in Mittelnorwegen lebt ſie
zu Tauſenden, gehegt und gepflegt von den Küſtenbewohnern, geſchützt durch beſondere, leider nicht
überall geachtete Geſetze; auf Jsland und in Grönland iſt ſie ebenfalls maſſenhaft vorhanden; im
öſtlichen Sibirien wird ſie durch die verwandten Arten, wenn auch nicht verdrängt, ſo doch mehr oder
weniger vertreten. Jn den ſüdlicheren Gegenden und Ländern ihres Verbreitungsgebietes wandert
ſie nicht; denn in der Nordſee hält ihr der Golfſtrom das Meer faſt überall offen; ſelbſt in der Oſtſee
bleiben ihr gewöhnlich ebenfalls Stellen, welche nicht zufrieren, als Zufluchtsorte während des
Winters; doch muß ſie vonhieraus, wenn der Winter ſehr ſtreng wird, einen Streifzug antreten,
welcher ſie dann nach der Nordſee oder ſelbſt bis ins atlantiſche Meer hinausführt. Jn Grönland
tritt ſie in den Monaten September und Oktober einen regelmäßigen Zug an, ſammelt ſich während
deſſelben an gewiſſen Stellen, welche reich an Nahrung ſind, in ungeheurer Menge und bedeckt das
Meer im buchſtäblichſten Sinne des Wortes auf halbe Geviertmeilen hin. Vom April an kehrt ſie
wieder nach dem Norden zurück, regelmäßig ebenfalls zu großen Maſſen vereinigt, ſodaß der Jäger,
welcher aus ſolchen Haufen Beute machen will, ſein Gewehr wiederholt laden und abſchießen kann,
bevor der Zug ihm entſchwindet.
Die Eiderente iſt ein Meervogel im vollen Sinne des Wortes. Auf dem Lande bewegt ſie ſich,
ſchwerfällig watſchelnd, nur mit Mühe, ſtolpert und fällt auch oft zu Boden nieder. Der Flug
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/887>, abgerufen am 23.11.2024.
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