Beim Männchen der Mandarinenente sind die Federn des Busches oben grün und purpurblau, mehr nach hinten und seitlich nußbraun und grün; vom Auge an zieht sich ein breiter, vorn bräunlich- gelber, nach hinten gelblichweißer Streifen gegen den Hinterkopf, in der Haube selbst schmal aus- laufend; die langen, spitzen Federn der Halsmähne sind kirschroth, der Vorderhals und die Seiten der Oberbrust braunroth, die Federn des Rückens hellbraun, die beiden aufrechtstehenden, fächerförmig ausgebreiteten an der äußeren Fahne stahlblau, an der inneren bräunlichgelb, schwarz und weiß gesäumt; vier Querstreifen, zwei schwarze und zwei weiße, zeichnen die Brustseiten, während die Flanken, wie bei der Brautente, auf gilblichem Grunde dunkele Quergewellen tragen; die Untertheile sind weiß, die Schwingen bräunlichgrau, nach außen weiß gesäumt. Das Auge ist gilblichroth, der Schnabel roth, an der Spitze weißlich, der Fuß rothgelb. Das Weibchen ähnelt dem der Brautente in so hohem Grade, daß es nur der Kenner auf den ersten Blick unterscheidet. Seine Grundfärbung ist blässer, fahlgilblicher und der Kreis um das Auge, sowie der von ihm aus nach dem Hinterkopfe sich ziehende Streifen schmäler. Andere Unterschiede sind mir nicht aufgefallen. Ende Mai's, spätestens Anfang Juni's legt das Männchen sein Sommerkleid an und läßt sich dann schwer vom Weibchen unterscheiden. Mir hat es scheinen wollen, als ob dieses Kleid weniger durch Mauserung als durch Verfärbung und gleichzeitiges Hervorwachsen der Schmuckfedern in das Hochzeitskleid überging.
Eine der buntesten und auffallendsten Enten unseres Vaterlandes ist die Löffel-, Spatel-, Schild-, Fliegen-, Mückenente oder Räschen, Taschenmaul, Seefasan etc. (Spatula clypeata), der Vertreter einer besonderen Sippe, welche sich vor anderen durch ihren großen, hinten schmalen, vorn sehr erweiterten und stark gewölbten, weichen, fein gezähnten Schnabel auszeichnet. Das Gesieder des Männchens ist sehr bunt. Kopf und Oberhals sind dunkelgrün, der Hinterhals unten, der Oberrücken und die kurzen Schulterfedern hellgrau gesäumt, der Unterhals, Kropf, die obersten Flügeldeckfedern weiß, die übrigen lichtblau, die vorn durch einen breiten, weißen Streifen abgegrenzten Spiegelfedern schimmernd metallgrün, Unterrücken und Bürzel schwarzgrün, Brust und Bauch kastanienbraun, die Unterschwanzdeckfedern schwarz, die Schwingen braungrau, die mittleren Steuerfedern braun, weißlich gekantet, die seitlichen mehr oder weniger weiß. Das Auge ist gold- gelb, der Schnabel schwarz, der Fuß rothgelb. Die Länge beträgt 19, die Breite 30, die Fittig- länge 101/2, die Schwanzlänge 21/2 Zoll. Das Weibchen ist auf graugelbem Grunde dunkeler gefleckt, sein Oberflügel grau, der schmale Spiegel graugrün, der Schnabel grüngelb, an den Rändern blaß- roth. Seinem Kleide ähnelt die Sommertracht des Männchens.
Der gemäßigte Gürtel der Erde ist die Heimat der Löffelente; im hohen Norden kommt sie nur als Jrrling vor. Europa bewohnt sie vom südlichen Norwegen an allerorten; in Amerika findet man sie von Kanada an in sämmtlichen Vereinigten Staaten. Vonhieraus wandert sie während des Winters bis Mejiko, von Europa aus bis Nord- und Mittelafrika, von Asien aus bis Südchina und Jndien. Sie gehört in Ostpreußen, Polen, Dänemark und Holland zu den gewöhnlichen Erscheinungen, findet sich in Mitteldeutschland hier und da und tritt im Winter massenhaft in ganz Südeuropa auf. Bei uns zu Lande erscheint sie Ende März oder Anfangs April und schon Ende August bricht sie allgemach zu ihrer Reise nach Süden wieder auf. Auch sie zieht süßes Wasser dem Meere vor, findet sich aber doch recht gern auf seichten Stellen desselben ein und treibt sich hier eher nach Art der Strandvögel als nach Art anderer Enten auf schlammigen Watten, sandigen, flachen Küsten und in den bei der rücktretenden Ebbe gefüllt bleibenden Lachen umher. Auf den nord- egyptischen Seen hält sie sich stets an den Rändern auf, hier den Moorgrund durchstöbernd, während andere Arten ihrer Familie entweder die freien Stellen der weiter ab vom Ufer gelegenen oder die mit Pflanzen bedeckten bruchartigen Theile der Seen bevölkern.
Die Schwimmer. Zahnſchnäbler. Schwimmenten.
Beim Männchen der Mandarinenente ſind die Federn des Buſches oben grün und purpurblau, mehr nach hinten und ſeitlich nußbraun und grün; vom Auge an zieht ſich ein breiter, vorn bräunlich- gelber, nach hinten gelblichweißer Streifen gegen den Hinterkopf, in der Haube ſelbſt ſchmal aus- laufend; die langen, ſpitzen Federn der Halsmähne ſind kirſchroth, der Vorderhals und die Seiten der Oberbruſt braunroth, die Federn des Rückens hellbraun, die beiden aufrechtſtehenden, fächerförmig ausgebreiteten an der äußeren Fahne ſtahlblau, an der inneren bräunlichgelb, ſchwarz und weiß geſäumt; vier Querſtreifen, zwei ſchwarze und zwei weiße, zeichnen die Bruſtſeiten, während die Flanken, wie bei der Brautente, auf gilblichem Grunde dunkele Quergewellen tragen; die Untertheile ſind weiß, die Schwingen bräunlichgrau, nach außen weiß geſäumt. Das Auge iſt gilblichroth, der Schnabel roth, an der Spitze weißlich, der Fuß rothgelb. Das Weibchen ähnelt dem der Brautente in ſo hohem Grade, daß es nur der Kenner auf den erſten Blick unterſcheidet. Seine Grundfärbung iſt bläſſer, fahlgilblicher und der Kreis um das Auge, ſowie der von ihm aus nach dem Hinterkopfe ſich ziehende Streifen ſchmäler. Andere Unterſchiede ſind mir nicht aufgefallen. Ende Mai’s, ſpäteſtens Anfang Juni’s legt das Männchen ſein Sommerkleid an und läßt ſich dann ſchwer vom Weibchen unterſcheiden. Mir hat es ſcheinen wollen, als ob dieſes Kleid weniger durch Mauſerung als durch Verfärbung und gleichzeitiges Hervorwachſen der Schmuckfedern in das Hochzeitskleid überging.
Eine der bunteſten und auffallendſten Enten unſeres Vaterlandes iſt die Löffel-, Spatel-, Schild-, Fliegen-, Mückenente oder Räschen, Taſchenmaul, Seefaſan ꝛc. (Spatula clypeata), der Vertreter einer beſonderen Sippe, welche ſich vor anderen durch ihren großen, hinten ſchmalen, vorn ſehr erweiterten und ſtark gewölbten, weichen, fein gezähnten Schnabel auszeichnet. Das Geſieder des Männchens iſt ſehr bunt. Kopf und Oberhals ſind dunkelgrün, der Hinterhals unten, der Oberrücken und die kurzen Schulterfedern hellgrau geſäumt, der Unterhals, Kropf, die oberſten Flügeldeckfedern weiß, die übrigen lichtblau, die vorn durch einen breiten, weißen Streifen abgegrenzten Spiegelfedern ſchimmernd metallgrün, Unterrücken und Bürzel ſchwarzgrün, Bruſt und Bauch kaſtanienbraun, die Unterſchwanzdeckfedern ſchwarz, die Schwingen braungrau, die mittleren Steuerfedern braun, weißlich gekantet, die ſeitlichen mehr oder weniger weiß. Das Auge iſt gold- gelb, der Schnabel ſchwarz, der Fuß rothgelb. Die Länge beträgt 19, die Breite 30, die Fittig- länge 10½, die Schwanzlänge 2½ Zoll. Das Weibchen iſt auf graugelbem Grunde dunkeler gefleckt, ſein Oberflügel grau, der ſchmale Spiegel graugrün, der Schnabel grüngelb, an den Rändern blaß- roth. Seinem Kleide ähnelt die Sommertracht des Männchens.
Der gemäßigte Gürtel der Erde iſt die Heimat der Löffelente; im hohen Norden kommt ſie nur als Jrrling vor. Europa bewohnt ſie vom ſüdlichen Norwegen an allerorten; in Amerika findet man ſie von Kanada an in ſämmtlichen Vereinigten Staaten. Vonhieraus wandert ſie während des Winters bis Mejiko, von Europa aus bis Nord- und Mittelafrika, von Aſien aus bis Südchina und Jndien. Sie gehört in Oſtpreußen, Polen, Dänemark und Holland zu den gewöhnlichen Erſcheinungen, findet ſich in Mitteldeutſchland hier und da und tritt im Winter maſſenhaft in ganz Südeuropa auf. Bei uns zu Lande erſcheint ſie Ende März oder Anfangs April und ſchon Ende Auguſt bricht ſie allgemach zu ihrer Reiſe nach Süden wieder auf. Auch ſie zieht ſüßes Waſſer dem Meere vor, findet ſich aber doch recht gern auf ſeichten Stellen deſſelben ein und treibt ſich hier eher nach Art der Strandvögel als nach Art anderer Enten auf ſchlammigen Watten, ſandigen, flachen Küſten und in den bei der rücktretenden Ebbe gefüllt bleibenden Lachen umher. Auf den nord- egyptiſchen Seen hält ſie ſich ſtets an den Rändern auf, hier den Moorgrund durchſtöbernd, während andere Arten ihrer Familie entweder die freien Stellen der weiter ab vom Ufer gelegenen oder die mit Pflanzen bedeckten bruchartigen Theile der Seen bevölkern.
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[830/0880]
Die Schwimmer. Zahnſchnäbler. Schwimmenten.
Beim Männchen der Mandarinenente ſind die Federn des Buſches oben grün und purpurblau,
mehr nach hinten und ſeitlich nußbraun und grün; vom Auge an zieht ſich ein breiter, vorn bräunlich-
gelber, nach hinten gelblichweißer Streifen gegen den Hinterkopf, in der Haube ſelbſt ſchmal aus-
laufend; die langen, ſpitzen Federn der Halsmähne ſind kirſchroth, der Vorderhals und die Seiten der
Oberbruſt braunroth, die Federn des Rückens hellbraun, die beiden aufrechtſtehenden, fächerförmig
ausgebreiteten an der äußeren Fahne ſtahlblau, an der inneren bräunlichgelb, ſchwarz und weiß
geſäumt; vier Querſtreifen, zwei ſchwarze und zwei weiße, zeichnen die Bruſtſeiten, während die
Flanken, wie bei der Brautente, auf gilblichem Grunde dunkele Quergewellen tragen; die Untertheile
ſind weiß, die Schwingen bräunlichgrau, nach außen weiß geſäumt. Das Auge iſt gilblichroth, der
Schnabel roth, an der Spitze weißlich, der Fuß rothgelb. Das Weibchen ähnelt dem der Brautente
in ſo hohem Grade, daß es nur der Kenner auf den erſten Blick unterſcheidet. Seine Grundfärbung
iſt bläſſer, fahlgilblicher und der Kreis um das Auge, ſowie der von ihm aus nach dem Hinterkopfe
ſich ziehende Streifen ſchmäler. Andere Unterſchiede ſind mir nicht aufgefallen. Ende Mai’s, ſpäteſtens
Anfang Juni’s legt das Männchen ſein Sommerkleid an und läßt ſich dann ſchwer vom Weibchen
unterſcheiden. Mir hat es ſcheinen wollen, als ob dieſes Kleid weniger durch Mauſerung als
durch Verfärbung und gleichzeitiges Hervorwachſen der Schmuckfedern in das Hochzeitskleid
überging.
Eine der bunteſten und auffallendſten Enten unſeres Vaterlandes iſt die Löffel-, Spatel-,
Schild-, Fliegen-, Mückenente oder Räschen, Taſchenmaul, Seefaſan ꝛc. (Spatula
clypeata), der Vertreter einer beſonderen Sippe, welche ſich vor anderen durch ihren großen, hinten
ſchmalen, vorn ſehr erweiterten und ſtark gewölbten, weichen, fein gezähnten Schnabel auszeichnet.
Das Geſieder des Männchens iſt ſehr bunt. Kopf und Oberhals ſind dunkelgrün, der Hinterhals
unten, der Oberrücken und die kurzen Schulterfedern hellgrau geſäumt, der Unterhals, Kropf, die
oberſten Flügeldeckfedern weiß, die übrigen lichtblau, die vorn durch einen breiten, weißen Streifen
abgegrenzten Spiegelfedern ſchimmernd metallgrün, Unterrücken und Bürzel ſchwarzgrün, Bruſt und
Bauch kaſtanienbraun, die Unterſchwanzdeckfedern ſchwarz, die Schwingen braungrau, die mittleren
Steuerfedern braun, weißlich gekantet, die ſeitlichen mehr oder weniger weiß. Das Auge iſt gold-
gelb, der Schnabel ſchwarz, der Fuß rothgelb. Die Länge beträgt 19, die Breite 30, die Fittig-
länge 10½, die Schwanzlänge 2½ Zoll. Das Weibchen iſt auf graugelbem Grunde dunkeler gefleckt,
ſein Oberflügel grau, der ſchmale Spiegel graugrün, der Schnabel grüngelb, an den Rändern blaß-
roth. Seinem Kleide ähnelt die Sommertracht des Männchens.
Der gemäßigte Gürtel der Erde iſt die Heimat der Löffelente; im hohen Norden kommt ſie nur
als Jrrling vor. Europa bewohnt ſie vom ſüdlichen Norwegen an allerorten; in Amerika findet man
ſie von Kanada an in ſämmtlichen Vereinigten Staaten. Vonhieraus wandert ſie während des
Winters bis Mejiko, von Europa aus bis Nord- und Mittelafrika, von Aſien aus bis Südchina
und Jndien. Sie gehört in Oſtpreußen, Polen, Dänemark und Holland zu den gewöhnlichen
Erſcheinungen, findet ſich in Mitteldeutſchland hier und da und tritt im Winter maſſenhaft in ganz
Südeuropa auf. Bei uns zu Lande erſcheint ſie Ende März oder Anfangs April und ſchon Ende
Auguſt bricht ſie allgemach zu ihrer Reiſe nach Süden wieder auf. Auch ſie zieht ſüßes Waſſer dem
Meere vor, findet ſich aber doch recht gern auf ſeichten Stellen deſſelben ein und treibt ſich hier eher
nach Art der Strandvögel als nach Art anderer Enten auf ſchlammigen Watten, ſandigen, flachen
Küſten und in den bei der rücktretenden Ebbe gefüllt bleibenden Lachen umher. Auf den nord-
egyptiſchen Seen hält ſie ſich ſtets an den Rändern auf, hier den Moorgrund durchſtöbernd, während
andere Arten ihrer Familie entweder die freien Stellen der weiter ab vom Ufer gelegenen oder die mit
Pflanzen bedeckten bruchartigen Theile der Seen bevölkern.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 830. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/880>, abgerufen am 23.11.2024.
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