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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

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Riesenreiher. Edelreiher.
welche am würdigsten durch den Edel-, Silber-, Schnee- oder Buschreiher (Herodias alba)
vertreten werden. Das Gefieder dieses Prachtvogels ist rein- und blendendweiß, das Auge gelb, der
Schnabel dunkelgelb, die nackte Wangenhaut grünlichgelb, der Fuß dunkelgrau. Die Länge beträgt
40, die Breite 72, die Fittiglänge 21, die Schwanzlänge 71/2 Zoll. Den jungen Vögeln fehlen die
Schmuckfedern. Die Färbung des Schnabels scheint sich nach der Jahreszeit und nicht nach dem
Alter zu verändern.

[Abbildung] Der Riesenreiher (Ardea Goliath) (S. 700). [ 1/6 ] der nat. Größe.

Der Edelreiher bewohnt das südliche Sibirien und Südosteuropa, wandert aber vondortaus
bis Südasien, vonhieraus bis Nordafrika. Jn Jndien, Mittel-, Süd- und Westafrika wie in
Amerika wird er durch ähnliche, zur Zeit noch keineswegs genügend unterschiedene Arten vertreten.
Früher nahm man an, daß er sich blos zeitweilig nach Deutschland verirre; A. v. Homeyer hat
uns und zwar ganz neuerdings belehrt, daß er hier auch brütet, demnach im vollgültigen Sinne des
Wortes als deutscher Vogel betrachtet werden muß. Häufiger als bei uns ist er in den Donautief-
ländern oder überhaupt an geeigneten Orten am schwarzen Meere; in ebenso großer Anzahl tritt er
um das kaspische Meer und in Nordafrika auf; in Griechenland, Jtalien, Südfrankreich und Spanien
ist er selten, in dem östlichen Asien auch nicht häufig.

Rieſenreiher. Edelreiher.
welche am würdigſten durch den Edel-, Silber-, Schnee- oder Buſchreiher (Herodias alba)
vertreten werden. Das Gefieder dieſes Prachtvogels iſt rein- und blendendweiß, das Auge gelb, der
Schnabel dunkelgelb, die nackte Wangenhaut grünlichgelb, der Fuß dunkelgrau. Die Länge beträgt
40, die Breite 72, die Fittiglänge 21, die Schwanzlänge 7½ Zoll. Den jungen Vögeln fehlen die
Schmuckfedern. Die Färbung des Schnabels ſcheint ſich nach der Jahreszeit und nicht nach dem
Alter zu verändern.

[Abbildung] Der Rieſenreiher (Ardea Goliath) (S. 700). [⅙] der nat. Größe.

Der Edelreiher bewohnt das ſüdliche Sibirien und Südoſteuropa, wandert aber vondortaus
bis Südaſien, vonhieraus bis Nordafrika. Jn Jndien, Mittel-, Süd- und Weſtafrika wie in
Amerika wird er durch ähnliche, zur Zeit noch keineswegs genügend unterſchiedene Arten vertreten.
Früher nahm man an, daß er ſich blos zeitweilig nach Deutſchland verirre; A. v. Homeyer hat
uns und zwar ganz neuerdings belehrt, daß er hier auch brütet, demnach im vollgültigen Sinne des
Wortes als deutſcher Vogel betrachtet werden muß. Häufiger als bei uns iſt er in den Donautief-
ländern oder überhaupt an geeigneten Orten am ſchwarzen Meere; in ebenſo großer Anzahl tritt er
um das kaſpiſche Meer und in Nordafrika auf; in Griechenland, Jtalien, Südfrankreich und Spanien
iſt er ſelten, in dem öſtlichen Aſien auch nicht häufig.

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[701/0743] Rieſenreiher. Edelreiher. welche am würdigſten durch den Edel-, Silber-, Schnee- oder Buſchreiher (Herodias alba) vertreten werden. Das Gefieder dieſes Prachtvogels iſt rein- und blendendweiß, das Auge gelb, der Schnabel dunkelgelb, die nackte Wangenhaut grünlichgelb, der Fuß dunkelgrau. Die Länge beträgt 40, die Breite 72, die Fittiglänge 21, die Schwanzlänge 7½ Zoll. Den jungen Vögeln fehlen die Schmuckfedern. Die Färbung des Schnabels ſcheint ſich nach der Jahreszeit und nicht nach dem Alter zu verändern. [Abbildung Der Rieſenreiher (Ardea Goliath) (S. 700). ⅙ der nat. Größe.] Der Edelreiher bewohnt das ſüdliche Sibirien und Südoſteuropa, wandert aber vondortaus bis Südaſien, vonhieraus bis Nordafrika. Jn Jndien, Mittel-, Süd- und Weſtafrika wie in Amerika wird er durch ähnliche, zur Zeit noch keineswegs genügend unterſchiedene Arten vertreten. Früher nahm man an, daß er ſich blos zeitweilig nach Deutſchland verirre; A. v. Homeyer hat uns und zwar ganz neuerdings belehrt, daß er hier auch brütet, demnach im vollgültigen Sinne des Wortes als deutſcher Vogel betrachtet werden muß. Häufiger als bei uns iſt er in den Donautief- ländern oder überhaupt an geeigneten Orten am ſchwarzen Meere; in ebenſo großer Anzahl tritt er um das kaſpiſche Meer und in Nordafrika auf; in Griechenland, Jtalien, Südfrankreich und Spanien iſt er ſelten, in dem öſtlichen Aſien auch nicht häufig.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 701. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/743>, abgerufen am 22.11.2024.