Die Schakuhühner (Penelopae) unterscheiden sich von den Hokkos durch ihren gestreckten Leib, den verhältnißmäßig langen, stark gerundeten Schwanz und niederen Fuß, ihren schlanken und niedrigen, am Grunde mit einer breiten Wachshaut bekleideten Schnabel, eine nackte Stelle ums Auge, ihre fast nackte, d. h. nur sparsam mit kurzen Pinsel- oder langen Haarfedern besetzte Kehle und die Beschaffenheit des Gefieders, welches sich auf dem Kopfe wohl auch zu einer Holle oder Haube verlängert, niemals aber zu jenem haubenartigen Kamme, welcher die Hokkos schmückt. Die Färbung des Gefieders stimmt insofern überein, als auf der Oberseite ein düsteres, metallisches Grün, Braun u. s. w. vorherrschend wird und auf der Unterseite, zumal auf der Brust, viele Federn hell gesäumt sind.
Das Geripp ähnelt dem der Hokkos. Unter den Weichtheilen ist die Luftröhre, zwar nicht bei allen, aber doch bei vielen Arten und namentlich bei den Männchen, ausgezeichnet. Wenn sie im Halse herabgestiegen ist, wendet sie sich auf die linke Seite des Kropfes, tritt dann auf die äußere Brust heraus, läuft über den Vordertheil des linken Schlüsselbeins, zwischen den beiden Schenkeln des Gabelknochens hindurch über den Kamm des Brustbeins weg, biegt sich um, geht abermals zwischen den Gabelknochen durch, biegt sich über das linke Schlüsselbein und tritt nun erst in die Brusthöhle ein. Auf den Brustmuskeln ist sie mit Zellgeweben befestigt; an den oberen Enden der Biegungen befindet sich ein starker Muskel, welcher mehrere Ringe der Luftröhre umfaßt, gegen den Kamm des Brustbeins ansteigt und an dem obern Ende desselben sich in zwei Schenkel theilt, welche sich mit Zell- geweben an den Brustbeinkamm heften, mit den Brustmuskeln aber sich vereinigen.
Die Familie ist reich an Arten; viele von diesen ähneln sich jedoch in so hohem Grade, daß ihre Kunde heutigen Tages noch sehr viel zu wünschen übrig läßt. Auch die Lebensweise der meisten Arten scheint dieselbe zu sein.
Die Schakupemba (Penelope superciliaris) vertritt mit einigen Verwandten die Sippe der Guanhühner und kennzeichnet sich durch verhältnißmäßig bedeutende Größe, mittellangen Schwanz, an der Spitze stark verschmälerte Vorderschwingen, weiches Gefieder, mittellange Kopfhaube, nackte Stirn, Kopfseiten und Kehle. Das Gefieder ist auf Oberkopf, Nacken, Hals und Brust schieferschwarz, grau überlaufen, jede Feder weißlich gerändert, auf dem Rücken, Flügel und Schwanz erzgrün, weiß- grau und rostrothgelb gesäumt, auf Bauch und Steiß rostgelbroth und braun quer gewellt oder braun und rostgelbroth gesäumt; die Schwingen sind fein graugelb gerändert; ein weißlichbrauner Streifen verläuft über das Auge. Dieses ist braun, die nackte Stelle um dasselbe schwarz, die nackte Kehle dunkelfleischroth, der Schnabel horngraubraun, der Fuß graulichfleischbraun. Die Länge beträgt 24, die Fittiglänge 10, die Schwanzlänge 101/2 Zoll. Das Weibchen unterscheidet sich durch minder deutliche Augenstreifen und verwaschene Federsäume, der junge Vogel durch sehr mattgraubräunliche Färbung, rostrothgelben Augenstreifen und eine feinere Wellenzeichnung auf dem Brust-, Steiß- und Schenkelgefieder.
Die Schakutinga (Pipile leucolophos), wegen ihres niedern Laufes, der an der Spitze sichel- förmig verschmälerten drei ersten Schwingen, der aus sehr schmalen, drei Zoll langen, feingespitzten, aufrichtbaren Federn bestehenden Haube, der mit schwarzen Borstenfedern dichtbesetzten Wange und der mit zerstreuten Borstenbüschelchen bekleideten Kehle einer anderen Sippe zugezählt, ist auf der Ober- seite schieferschwarz, auf den Außenflügeln aber weiß, nur durch schieferfarbene Endflecken der Federn getüpfelt, auf Hinterrücken, Bürzel, Unterbrust, Bauch und Afterdecke rothbraun, auf den Unterhals- und Brustfedern, wegen der weißen Federsäume, gescheckt; die Haube besteht aus reinweißen, schwarz geschäfteten Federn; die Schwingen und Steuerfedern sind schwarz, stahlblauglänzend. Das Auge ist dunkelkirschroth, das nackte Gesicht himmelblau, die Kehle hellroth, der Schnabel hornschwarz, an seiner Wurzelhälfte ultramarinblau, der Fuß roth. Das Weibchen ist kleiner als das Männchen, seine Haube kürzer, seine Färbung matter, die weiße Säumung breiter, der junge Vogel sehr kurz-
Die Läufer. Scharrvögel. Schakuhühner.
Die Schakuhühner (Penelopae) unterſcheiden ſich von den Hokkos durch ihren geſtreckten Leib, den verhältnißmäßig langen, ſtark gerundeten Schwanz und niederen Fuß, ihren ſchlanken und niedrigen, am Grunde mit einer breiten Wachshaut bekleideten Schnabel, eine nackte Stelle ums Auge, ihre faſt nackte, d. h. nur ſparſam mit kurzen Pinſel- oder langen Haarfedern beſetzte Kehle und die Beſchaffenheit des Gefieders, welches ſich auf dem Kopfe wohl auch zu einer Holle oder Haube verlängert, niemals aber zu jenem haubenartigen Kamme, welcher die Hokkos ſchmückt. Die Färbung des Gefieders ſtimmt inſofern überein, als auf der Oberſeite ein düſteres, metalliſches Grün, Braun u. ſ. w. vorherrſchend wird und auf der Unterſeite, zumal auf der Bruſt, viele Federn hell geſäumt ſind.
Das Geripp ähnelt dem der Hokkos. Unter den Weichtheilen iſt die Luftröhre, zwar nicht bei allen, aber doch bei vielen Arten und namentlich bei den Männchen, ausgezeichnet. Wenn ſie im Halſe herabgeſtiegen iſt, wendet ſie ſich auf die linke Seite des Kropfes, tritt dann auf die äußere Bruſt heraus, läuft über den Vordertheil des linken Schlüſſelbeins, zwiſchen den beiden Schenkeln des Gabelknochens hindurch über den Kamm des Bruſtbeins weg, biegt ſich um, geht abermals zwiſchen den Gabelknochen durch, biegt ſich über das linke Schlüſſelbein und tritt nun erſt in die Bruſthöhle ein. Auf den Bruſtmuskeln iſt ſie mit Zellgeweben befeſtigt; an den oberen Enden der Biegungen befindet ſich ein ſtarker Muskel, welcher mehrere Ringe der Luftröhre umfaßt, gegen den Kamm des Bruſtbeins anſteigt und an dem obern Ende deſſelben ſich in zwei Schenkel theilt, welche ſich mit Zell- geweben an den Bruſtbeinkamm heften, mit den Bruſtmuskeln aber ſich vereinigen.
Die Familie iſt reich an Arten; viele von dieſen ähneln ſich jedoch in ſo hohem Grade, daß ihre Kunde heutigen Tages noch ſehr viel zu wünſchen übrig läßt. Auch die Lebensweiſe der meiſten Arten ſcheint dieſelbe zu ſein.
Die Schakupemba (Penelope superciliaris) vertritt mit einigen Verwandten die Sippe der Guanhühner und kennzeichnet ſich durch verhältnißmäßig bedeutende Größe, mittellangen Schwanz, an der Spitze ſtark verſchmälerte Vorderſchwingen, weiches Gefieder, mittellange Kopfhaube, nackte Stirn, Kopfſeiten und Kehle. Das Gefieder iſt auf Oberkopf, Nacken, Hals und Bruſt ſchieferſchwarz, grau überlaufen, jede Feder weißlich gerändert, auf dem Rücken, Flügel und Schwanz erzgrün, weiß- grau und roſtrothgelb geſäumt, auf Bauch und Steiß roſtgelbroth und braun quer gewellt oder braun und roſtgelbroth geſäumt; die Schwingen ſind fein graugelb gerändert; ein weißlichbrauner Streifen verläuft über das Auge. Dieſes iſt braun, die nackte Stelle um daſſelbe ſchwarz, die nackte Kehle dunkelfleiſchroth, der Schnabel horngraubraun, der Fuß graulichfleiſchbraun. Die Länge beträgt 24, die Fittiglänge 10, die Schwanzlänge 10½ Zoll. Das Weibchen unterſcheidet ſich durch minder deutliche Augenſtreifen und verwaſchene Federſäume, der junge Vogel durch ſehr mattgraubräunliche Färbung, roſtrothgelben Augenſtreifen und eine feinere Wellenzeichnung auf dem Bruſt-, Steiß- und Schenkelgefieder.
Die Schakutinga (Pipile leucolophos), wegen ihres niedern Laufes, der an der Spitze ſichel- förmig verſchmälerten drei erſten Schwingen, der aus ſehr ſchmalen, drei Zoll langen, feingeſpitzten, aufrichtbaren Federn beſtehenden Haube, der mit ſchwarzen Borſtenfedern dichtbeſetzten Wange und der mit zerſtreuten Borſtenbüſchelchen bekleideten Kehle einer anderen Sippe zugezählt, iſt auf der Ober- ſeite ſchieferſchwarz, auf den Außenflügeln aber weiß, nur durch ſchieferfarbene Endflecken der Federn getüpfelt, auf Hinterrücken, Bürzel, Unterbruſt, Bauch und Afterdecke rothbraun, auf den Unterhals- und Bruſtfedern, wegen der weißen Federſäume, geſcheckt; die Haube beſteht aus reinweißen, ſchwarz geſchäfteten Federn; die Schwingen und Steuerfedern ſind ſchwarz, ſtahlblauglänzend. Das Auge iſt dunkelkirſchroth, das nackte Geſicht himmelblau, die Kehle hellroth, der Schnabel hornſchwarz, an ſeiner Wurzelhälfte ultramarinblau, der Fuß roth. Das Weibchen iſt kleiner als das Männchen, ſeine Haube kürzer, ſeine Färbung matter, die weiße Säumung breiter, der junge Vogel ſehr kurz-
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Die Läufer. Scharrvögel. Schakuhühner.
Die Schakuhühner (Penelopae) unterſcheiden ſich von den Hokkos durch ihren geſtreckten
Leib, den verhältnißmäßig langen, ſtark gerundeten Schwanz und niederen Fuß, ihren ſchlanken und
niedrigen, am Grunde mit einer breiten Wachshaut bekleideten Schnabel, eine nackte Stelle ums
Auge, ihre faſt nackte, d. h. nur ſparſam mit kurzen Pinſel- oder langen Haarfedern beſetzte Kehle
und die Beſchaffenheit des Gefieders, welches ſich auf dem Kopfe wohl auch zu einer Holle oder Haube
verlängert, niemals aber zu jenem haubenartigen Kamme, welcher die Hokkos ſchmückt. Die
Färbung des Gefieders ſtimmt inſofern überein, als auf der Oberſeite ein düſteres, metalliſches
Grün, Braun u. ſ. w. vorherrſchend wird und auf der Unterſeite, zumal auf der Bruſt, viele Federn
hell geſäumt ſind.
Das Geripp ähnelt dem der Hokkos. Unter den Weichtheilen iſt die Luftröhre, zwar nicht bei
allen, aber doch bei vielen Arten und namentlich bei den Männchen, ausgezeichnet. Wenn ſie im
Halſe herabgeſtiegen iſt, wendet ſie ſich auf die linke Seite des Kropfes, tritt dann auf die äußere
Bruſt heraus, läuft über den Vordertheil des linken Schlüſſelbeins, zwiſchen den beiden Schenkeln
des Gabelknochens hindurch über den Kamm des Bruſtbeins weg, biegt ſich um, geht abermals zwiſchen
den Gabelknochen durch, biegt ſich über das linke Schlüſſelbein und tritt nun erſt in die Bruſthöhle
ein. Auf den Bruſtmuskeln iſt ſie mit Zellgeweben befeſtigt; an den oberen Enden der Biegungen
befindet ſich ein ſtarker Muskel, welcher mehrere Ringe der Luftröhre umfaßt, gegen den Kamm des
Bruſtbeins anſteigt und an dem obern Ende deſſelben ſich in zwei Schenkel theilt, welche ſich mit Zell-
geweben an den Bruſtbeinkamm heften, mit den Bruſtmuskeln aber ſich vereinigen.
Die Familie iſt reich an Arten; viele von dieſen ähneln ſich jedoch in ſo hohem Grade, daß ihre
Kunde heutigen Tages noch ſehr viel zu wünſchen übrig läßt. Auch die Lebensweiſe der meiſten
Arten ſcheint dieſelbe zu ſein.
Die Schakupemba (Penelope superciliaris) vertritt mit einigen Verwandten die Sippe der
Guanhühner und kennzeichnet ſich durch verhältnißmäßig bedeutende Größe, mittellangen Schwanz,
an der Spitze ſtark verſchmälerte Vorderſchwingen, weiches Gefieder, mittellange Kopfhaube, nackte
Stirn, Kopfſeiten und Kehle. Das Gefieder iſt auf Oberkopf, Nacken, Hals und Bruſt ſchieferſchwarz,
grau überlaufen, jede Feder weißlich gerändert, auf dem Rücken, Flügel und Schwanz erzgrün, weiß-
grau und roſtrothgelb geſäumt, auf Bauch und Steiß roſtgelbroth und braun quer gewellt oder braun
und roſtgelbroth geſäumt; die Schwingen ſind fein graugelb gerändert; ein weißlichbrauner Streifen
verläuft über das Auge. Dieſes iſt braun, die nackte Stelle um daſſelbe ſchwarz, die nackte Kehle
dunkelfleiſchroth, der Schnabel horngraubraun, der Fuß graulichfleiſchbraun. Die Länge beträgt 24,
die Fittiglänge 10, die Schwanzlänge 10½ Zoll. Das Weibchen unterſcheidet ſich durch minder
deutliche Augenſtreifen und verwaſchene Federſäume, der junge Vogel durch ſehr mattgraubräunliche
Färbung, roſtrothgelben Augenſtreifen und eine feinere Wellenzeichnung auf dem Bruſt-, Steiß-
und Schenkelgefieder.
Die Schakutinga (Pipile leucolophos), wegen ihres niedern Laufes, der an der Spitze ſichel-
förmig verſchmälerten drei erſten Schwingen, der aus ſehr ſchmalen, drei Zoll langen, feingeſpitzten,
aufrichtbaren Federn beſtehenden Haube, der mit ſchwarzen Borſtenfedern dichtbeſetzten Wange und
der mit zerſtreuten Borſtenbüſchelchen bekleideten Kehle einer anderen Sippe zugezählt, iſt auf der Ober-
ſeite ſchieferſchwarz, auf den Außenflügeln aber weiß, nur durch ſchieferfarbene Endflecken der Federn
getüpfelt, auf Hinterrücken, Bürzel, Unterbruſt, Bauch und Afterdecke rothbraun, auf den Unterhals-
und Bruſtfedern, wegen der weißen Federſäume, geſcheckt; die Haube beſteht aus reinweißen, ſchwarz
geſchäfteten Federn; die Schwingen und Steuerfedern ſind ſchwarz, ſtahlblauglänzend. Das Auge
iſt dunkelkirſchroth, das nackte Geſicht himmelblau, die Kehle hellroth, der Schnabel hornſchwarz, an
ſeiner Wurzelhälfte ultramarinblau, der Fuß roth. Das Weibchen iſt kleiner als das Männchen,
ſeine Haube kürzer, ſeine Färbung matter, die weiße Säumung breiter, der junge Vogel ſehr kurz-
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/540>, abgerufen am 22.11.2024.
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