rückens und die Brust schwarz, die Mantelfedern lichtbräunlichgrau, die Bürzelfedern gilblichweiß, die der Unterseite lichtgraugelb, die Schwingen und Steuerfedern gelbgrau, auf der Außenfahne dunkel gesäumt, die mittleren überhängenden, wie die Rückendeckfedern des Silberreihers zerschlissen und grauschwarz.
Das Weibchen unterscheidet sich durch etwas geringe Größe und minder entwickelte Schmuck- federn von dem Männchen.
Ueber das Freileben des Ohrfasans wissen wir wenig. Lamprey erhielt ein Stück des seltenen Vogels in Peking und vernahm, daß er im Norden dieser Stadt auf Gebirgen gefunden werde. Der Missionär David fand ihn hier wirklich auf und zwar in einem nördlichen Thale eines sehr hohen
[Abbildung]
Der Ohrfasan (Crossoptilon auritum). 1/4 der not. Größe.
Gebirges, welches ungefähr funfzehn Meilen östlich von Peking liegt. Unser Sendbote erfuhr, daß er bei den Chinesen den Namen "Ho-ki" oder "Gho-hy" führt. Einige Stücke, welche gefangen und in einen Gebauer gebracht wurden, zeigten sich sanft und zuthunlich, ließen auch oft ihre sehr wechselreiche, der des Huhnes ähnliche Stimme vernehmen. Jm vorigen Jahre gelangten mehrere Stücke in den Akklimatisationsgarten zu Paris. Hier habe ich sie gesehen, nicht aber auch beobachten können, weil ihre Scheu und ihr großer Werth es nöthig gemacht hatte, sie in einem abgelegenen, mit dichtem Buschwerk bepflanzten Gehege unterzubringen, in welchem sie sich den Blicken des Beschauers zu entziehen wußten. Der Vorstand des gedachten Gartens theilte mir mit, daß sie sich in ihrem Wesen kaum von anderen Fasanen unterscheiden.
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Goldfaſan. Ohrfaſan.
rückens und die Bruſt ſchwarz, die Mantelfedern lichtbräunlichgrau, die Bürzelfedern gilblichweiß, die der Unterſeite lichtgraugelb, die Schwingen und Steuerfedern gelbgrau, auf der Außenfahne dunkel geſäumt, die mittleren überhängenden, wie die Rückendeckfedern des Silberreihers zerſchliſſen und grauſchwarz.
Das Weibchen unterſcheidet ſich durch etwas geringe Größe und minder entwickelte Schmuck- federn von dem Männchen.
Ueber das Freileben des Ohrfaſans wiſſen wir wenig. Lamprey erhielt ein Stück des ſeltenen Vogels in Peking und vernahm, daß er im Norden dieſer Stadt auf Gebirgen gefunden werde. Der Miſſionär David fand ihn hier wirklich auf und zwar in einem nördlichen Thale eines ſehr hohen
[Abbildung]
Der Ohrfaſan (Crossoptilon auritum). ¼ der not. Größe.
Gebirges, welches ungefähr funfzehn Meilen öſtlich von Peking liegt. Unſer Sendbote erfuhr, daß er bei den Chineſen den Namen „Ho-ki“ oder „Gho-hy“ führt. Einige Stücke, welche gefangen und in einen Gebauer gebracht wurden, zeigten ſich ſanft und zuthunlich, ließen auch oft ihre ſehr wechſelreiche, der des Huhnes ähnliche Stimme vernehmen. Jm vorigen Jahre gelangten mehrere Stücke in den Akklimatiſationsgarten zu Paris. Hier habe ich ſie geſehen, nicht aber auch beobachten können, weil ihre Scheu und ihr großer Werth es nöthig gemacht hatte, ſie in einem abgelegenen, mit dichtem Buſchwerk bepflanzten Gehege unterzubringen, in welchem ſie ſich den Blicken des Beſchauers zu entziehen wußten. Der Vorſtand des gedachten Gartens theilte mir mit, daß ſie ſich in ihrem Weſen kaum von anderen Faſanen unterſcheiden.
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Goldfaſan. Ohrfaſan.
rückens und die Bruſt ſchwarz, die Mantelfedern lichtbräunlichgrau, die Bürzelfedern gilblichweiß, die
der Unterſeite lichtgraugelb, die Schwingen und Steuerfedern gelbgrau, auf der Außenfahne dunkel
geſäumt, die mittleren überhängenden, wie die Rückendeckfedern des Silberreihers zerſchliſſen und
grauſchwarz.
Das Weibchen unterſcheidet ſich durch etwas geringe Größe und minder entwickelte Schmuck-
federn von dem Männchen.
Ueber das Freileben des Ohrfaſans wiſſen wir wenig. Lamprey erhielt ein Stück des ſeltenen
Vogels in Peking und vernahm, daß er im Norden dieſer Stadt auf Gebirgen gefunden werde. Der
Miſſionär David fand ihn hier wirklich auf und zwar in einem nördlichen Thale eines ſehr hohen
[Abbildung Der Ohrfaſan (Crossoptilon auritum). ¼ der not. Größe.]
Gebirges, welches ungefähr funfzehn Meilen öſtlich von Peking liegt. Unſer Sendbote erfuhr, daß
er bei den Chineſen den Namen „Ho-ki“ oder „Gho-hy“ führt. Einige Stücke, welche gefangen
und in einen Gebauer gebracht wurden, zeigten ſich ſanft und zuthunlich, ließen auch oft ihre ſehr
wechſelreiche, der des Huhnes ähnliche Stimme vernehmen. Jm vorigen Jahre gelangten mehrere
Stücke in den Akklimatiſationsgarten zu Paris. Hier habe ich ſie geſehen, nicht aber auch beobachten
können, weil ihre Scheu und ihr großer Werth es nöthig gemacht hatte, ſie in einem abgelegenen, mit
dichtem Buſchwerk bepflanzten Gehege unterzubringen, in welchem ſie ſich den Blicken des Beſchauers
zu entziehen wußten. Der Vorſtand des gedachten Gartens theilte mir mit, daß ſie ſich in ihrem
Weſen kaum von anderen Faſanen unterſcheiden.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/495>, abgerufen am 26.11.2024.
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