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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

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Bankiva-, Dschungethuhn, Gangegar und Sonneratshuhn.

Die Gangegar der Malayen (Gallus furcatus) übertrifft Bankiva- und Dschungelhuhn noch
an Schönheit. Die zwar verlängerten, aber nicht zugespitzten Federn des Kragens glänzen dunkel-
metallischgrün und werden von einem sammtschwarzen, schmalen Saume eingefaßt; die langen und
schmalen Schulter- und Oberflügeldeckfedern zeigen einen ebenfalls schwarzgrün gefärbten, glänzenden
Schaftstrich, sind aber sehr breit und lebhaft dunkelgoldgelb gesäumt; die Bürzelfedern verlängern sich
noch mehr und haben dieselbe Mittelfärbung, aber lichtgelbe Säume; die großen Deckfedern und alle,
welche die unteren Theile bekleiden, sind dunkelschwarz, glänzend, die Handschwingen schwarz-
braun, die Armschwingen braun, auf der Außenfahne schmal fahlgelb gesäumt, die Schwanzfedern
gleichmäßig metallischgrün, prachtvoll schimmernd. Das Auge ist lichtgelb, das nackte Gesicht roth,

[Abbildung] Das Bankivahuhn oder Kasintu (Gallus Bankiva). (S. 442). [1/4] der nat. Größe.
seitlich und unten königsgelb gesäumt, der Kamm am Grunde blau, an der Spitze violet, der
Schnabel oben hornschwarz, unten horngelb, der Fuß lichtbläulichgrau.

Das bedeutend kleinere Weibchen hat weder Kamm, noch Kehllappen, und auch die Augengegend
ist befiedert. Kopf und Hals sind graubraun, die Federn des Mantels goldgrün, graubraun gesäumt
und durch schmale, goldgelbe Schaftstriche geziert, die großen Deckfedern und die Schwingenfedern
der zweiten Ordnung auf glänzend dunkelgrauem Grunde gelb gewellt, die Handschwingen graubraun,
die Steuerfedern braun, ins Grünliche schillernd und schwarz gesäumt; die Unterseite ist graulich
isabellfarben, die Gurgel aber weiß. Genaue Maße finde ich nicht angegeben; ich kann nur sagen,
daß unser Huhn kleiner ist als das vorhergehende.

Das letzte Wildhuhn endlich, von uns Sonneratshuhn, von den Jndiern Katukoli
genannt (Gallus Sonnerati), unterscheidet sich von allen seinen Verwandten durch die Bildung der

Bankiva-, Dſchungethuhn, Gangégar und Sonneratshuhn.

Die Gangégar der Malayen (Gallus furcatus) übertrifft Bankiva- und Dſchungelhuhn noch
an Schönheit. Die zwar verlängerten, aber nicht zugeſpitzten Federn des Kragens glänzen dunkel-
metalliſchgrün und werden von einem ſammtſchwarzen, ſchmalen Saume eingefaßt; die langen und
ſchmalen Schulter- und Oberflügeldeckfedern zeigen einen ebenfalls ſchwarzgrün gefärbten, glänzenden
Schaftſtrich, ſind aber ſehr breit und lebhaft dunkelgoldgelb geſäumt; die Bürzelfedern verlängern ſich
noch mehr und haben dieſelbe Mittelfärbung, aber lichtgelbe Säume; die großen Deckfedern und alle,
welche die unteren Theile bekleiden, ſind dunkelſchwarz, glänzend, die Handſchwingen ſchwarz-
braun, die Armſchwingen braun, auf der Außenfahne ſchmal fahlgelb geſäumt, die Schwanzfedern
gleichmäßig metalliſchgrün, prachtvoll ſchimmernd. Das Auge iſt lichtgelb, das nackte Geſicht roth,

[Abbildung] Das Bankivahuhn oder Kaſintu (Gallus Bankiva). (S. 442). [¼] der nat. Größe.
ſeitlich und unten königsgelb geſäumt, der Kamm am Grunde blau, an der Spitze violet, der
Schnabel oben hornſchwarz, unten horngelb, der Fuß lichtbläulichgrau.

Das bedeutend kleinere Weibchen hat weder Kamm, noch Kehllappen, und auch die Augengegend
iſt befiedert. Kopf und Hals ſind graubraun, die Federn des Mantels goldgrün, graubraun geſäumt
und durch ſchmale, goldgelbe Schaftſtriche geziert, die großen Deckfedern und die Schwingenfedern
der zweiten Ordnung auf glänzend dunkelgrauem Grunde gelb gewellt, die Handſchwingen graubraun,
die Steuerfedern braun, ins Grünliche ſchillernd und ſchwarz geſäumt; die Unterſeite iſt graulich
iſabellfarben, die Gurgel aber weiß. Genaue Maße finde ich nicht angegeben; ich kann nur ſagen,
daß unſer Huhn kleiner iſt als das vorhergehende.

Das letzte Wildhuhn endlich, von uns Sonneratshuhn, von den Jndiern Katukoli
genannt (Gallus Sonnerati), unterſcheidet ſich von allen ſeinen Verwandten durch die Bildung der

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[443/0471] Bankiva-, Dſchungethuhn, Gangégar und Sonneratshuhn. Die Gangégar der Malayen (Gallus furcatus) übertrifft Bankiva- und Dſchungelhuhn noch an Schönheit. Die zwar verlängerten, aber nicht zugeſpitzten Federn des Kragens glänzen dunkel- metalliſchgrün und werden von einem ſammtſchwarzen, ſchmalen Saume eingefaßt; die langen und ſchmalen Schulter- und Oberflügeldeckfedern zeigen einen ebenfalls ſchwarzgrün gefärbten, glänzenden Schaftſtrich, ſind aber ſehr breit und lebhaft dunkelgoldgelb geſäumt; die Bürzelfedern verlängern ſich noch mehr und haben dieſelbe Mittelfärbung, aber lichtgelbe Säume; die großen Deckfedern und alle, welche die unteren Theile bekleiden, ſind dunkelſchwarz, glänzend, die Handſchwingen ſchwarz- braun, die Armſchwingen braun, auf der Außenfahne ſchmal fahlgelb geſäumt, die Schwanzfedern gleichmäßig metalliſchgrün, prachtvoll ſchimmernd. Das Auge iſt lichtgelb, das nackte Geſicht roth, [Abbildung Das Bankivahuhn oder Kaſintu (Gallus Bankiva). (S. 442). ¼ der nat. Größe.] ſeitlich und unten königsgelb geſäumt, der Kamm am Grunde blau, an der Spitze violet, der Schnabel oben hornſchwarz, unten horngelb, der Fuß lichtbläulichgrau. Das bedeutend kleinere Weibchen hat weder Kamm, noch Kehllappen, und auch die Augengegend iſt befiedert. Kopf und Hals ſind graubraun, die Federn des Mantels goldgrün, graubraun geſäumt und durch ſchmale, goldgelbe Schaftſtriche geziert, die großen Deckfedern und die Schwingenfedern der zweiten Ordnung auf glänzend dunkelgrauem Grunde gelb gewellt, die Handſchwingen graubraun, die Steuerfedern braun, ins Grünliche ſchillernd und ſchwarz geſäumt; die Unterſeite iſt graulich iſabellfarben, die Gurgel aber weiß. Genaue Maße finde ich nicht angegeben; ich kann nur ſagen, daß unſer Huhn kleiner iſt als das vorhergehende. Das letzte Wildhuhn endlich, von uns Sonneratshuhn, von den Jndiern Katukoli genannt (Gallus Sonnerati), unterſcheidet ſich von allen ſeinen Verwandten durch die Bildung der

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/471>, abgerufen am 22.11.2024.