41/2, die Fittiglänge 31/4 Zoll, beim Weibchen die Länge 7, die Fittiglänge 31/2, die Schwanzlänge 11/4 Zoll.
"Wenige Entdeckungen", sagt Gould, "sind mir wichtiger erschienen, als die dieses Vogels, dessen Bau für die ausgedehnten sonnigen Ebenen, welche mehrere Theile Australiens auszeichnen, ungemein geeignet erscheint. Die langen Trappenbeine sind ganz zum Laufen eingerichtet, die kurzen, runden und gehöhlten Flügel wenig zum Fliegen geeignet. Der allgemeine Umriß führt die Vorstellung eines kleinen Trappen herbei, und hätten die Beine nicht eine Hinterzehe, man würde geneigt sein, unser Vögelchen zu jenen Laufvögeln zu zählen."
"Die Trappenwachtel", sagt Gray, "gehört zu denjenigen Zugvögeln, welche im Juni in der Gegend von Adelaide erscheinen und im Januar wieder wegziehen -- man weiß nicht, wohin. Sie fliegt nicht, so lange sie es vermeiden kann, und wird deshalb oft von Hunden gefangen. Aufgeschreckt, duckt sie sich nieder oder versteckt sich in einen Grasbüschel. Während des Laufens hält sie sich aufrecht auf den Zehenspitzen, sodaß das Hintertheil des Fußes den Grund nicht berührt und sie immer einen freien Umblick behält, ganz so, wie es der Emu zuweilen thut. Die Lockstimme von denen, welche ich gefangen hielt, ähnelt dem hohltönenden Geräusche, welches der Emu hören läßt, ist aber selbst- verständlich verhältnißmäßig schwächer. Jch besaß einmal vier zu gleicher Zeit, ein Männchen und drei Weibchen: sie alle waren in demselben Netze gefangen worden, und ich vermuthete deshalb, daß mehrere Weibchen um ein Männchen sich sammeln. Die Gefangenen fraßen geschrotenen Weizen, rohen, ungekochten Reis, Brot und Kerbthiere, letztere besonders gern. Sie wurden vollständig zahm und hielten sich mehrere Monate lang." Ueber das Brutgeschäft fehlen noch Berichte. Strange erhielt ein Ei, welches aus dem Legschlauche eines Weibchens geschnitten wurde: es ähnelte im allgemeinen dem anderer Laufhühner, war am dünnen Ende etwas zusammengezogen und auf grauweißem Grunde mit kleinen grauen, umbrabraunen und weinrothen Flecken gesprenkelt, vor- nehmlich am dickeren Ende.
Jn der dritten Zunft der Familie vereinigen wir die Fasanenvögel(Phasianidae). Auch bei ihnen ist der Leib noch gedrungen, aber doch gestreckter gebaut als bei den Waldhühnern, der Flügel mittellang oder kurz, stark gerundet, der Schwanz gewöhnlich lang und breit, zwölf- bis achtzehnfederig, der Schnabel mittellang, stark gewölbt, sein Oberkiefer über den unteren herabgebogen, zuweilen auch an der Spitze verlängert und nagelförmig verbreitert, der Fuß mäßig oder ziemlich hoch, langzehig und beim Männchen fast immer bespornt, der Kopf theilweise nackt, oft mit Kämmen und Hautlappen, zuweilen auch mit Hörnern und ebenso mit Federbüschen geziert, das Gefieder farbenprächtig und glänzend, nach Geschlecht und Alter regelmäßig verschieden.
Nitzsch fand nach Untersuchung des gemeinen, des Gold- und des Silberfasanes, daß die den echten Hühnern überhaupt eigenthümlichen Bildungsverhältnisse des Knochengerüstes, der Muskeln, Eingeweide und Sinneswerkzeuge auch dieser Abtheilung zukommen. Die Wirbelsäule besteht aus dreizehn bis vierzehn Halswirbeln, sieben Rücken- und fünf bis sechs Schwanzwirbeln, deren letzter dem starken Schwanze durch seine Form entspricht, indem der sehr lange, spitze Dornfortsatz mehr nach hinten als nach oben sich richtet und oben eine platte, wagrechte Fläche zeigt. Der Oberarm- knochen ist so lang wie das Schulterblatt, der Vorderarm etwa halb so lang. Die Seitenfortsätze des Brustbeins sind lang und gerade, die hinteren gabelförmig getheilt; der Körper hat vorn jeder- seits eine sehr dünne, oft unverknöcherte Stelle. Das Becken ist verhältnißmäßig hoch und schmal; der Oberschenkelknochen luftführend. Die Luftröhre besteht aus häutigen Knorpelringen. Der Mast- darm ist lang, die Länge der Blinddärme verschieden.
Man pflegt zu den Fasanenvögeln auch einige Hühner Afrikas und die in Amerika heimischen Trut- hühner zu rechnen; doch dürfte es vielleicht richtig sein, diese wie jene gesondert aufzuführen. Jn
Die Läufer. Scharrvögel. Prachthühner.
4½, die Fittiglänge 3¼ Zoll, beim Weibchen die Länge 7, die Fittiglänge 3½, die Schwanzlänge 1¼ Zoll.
„Wenige Entdeckungen“, ſagt Gould, „ſind mir wichtiger erſchienen, als die dieſes Vogels, deſſen Bau für die ausgedehnten ſonnigen Ebenen, welche mehrere Theile Auſtraliens auszeichnen, ungemein geeignet erſcheint. Die langen Trappenbeine ſind ganz zum Laufen eingerichtet, die kurzen, runden und gehöhlten Flügel wenig zum Fliegen geeignet. Der allgemeine Umriß führt die Vorſtellung eines kleinen Trappen herbei, und hätten die Beine nicht eine Hinterzehe, man würde geneigt ſein, unſer Vögelchen zu jenen Laufvögeln zu zählen.“
„Die Trappenwachtel“, ſagt Gray, „gehört zu denjenigen Zugvögeln, welche im Juni in der Gegend von Adelaide erſcheinen und im Januar wieder wegziehen — man weiß nicht, wohin. Sie fliegt nicht, ſo lange ſie es vermeiden kann, und wird deshalb oft von Hunden gefangen. Aufgeſchreckt, duckt ſie ſich nieder oder verſteckt ſich in einen Grasbüſchel. Während des Laufens hält ſie ſich aufrecht auf den Zehenſpitzen, ſodaß das Hintertheil des Fußes den Grund nicht berührt und ſie immer einen freien Umblick behält, ganz ſo, wie es der Emu zuweilen thut. Die Lockſtimme von denen, welche ich gefangen hielt, ähnelt dem hohltönenden Geräuſche, welches der Emu hören läßt, iſt aber ſelbſt- verſtändlich verhältnißmäßig ſchwächer. Jch beſaß einmal vier zu gleicher Zeit, ein Männchen und drei Weibchen: ſie alle waren in demſelben Netze gefangen worden, und ich vermuthete deshalb, daß mehrere Weibchen um ein Männchen ſich ſammeln. Die Gefangenen fraßen geſchrotenen Weizen, rohen, ungekochten Reis, Brot und Kerbthiere, letztere beſonders gern. Sie wurden vollſtändig zahm und hielten ſich mehrere Monate lang.“ Ueber das Brutgeſchäft fehlen noch Berichte. Strange erhielt ein Ei, welches aus dem Legſchlauche eines Weibchens geſchnitten wurde: es ähnelte im allgemeinen dem anderer Laufhühner, war am dünnen Ende etwas zuſammengezogen und auf grauweißem Grunde mit kleinen grauen, umbrabraunen und weinrothen Flecken geſprenkelt, vor- nehmlich am dickeren Ende.
Jn der dritten Zunft der Familie vereinigen wir die Faſanenvögel(Phasianidae). Auch bei ihnen iſt der Leib noch gedrungen, aber doch geſtreckter gebaut als bei den Waldhühnern, der Flügel mittellang oder kurz, ſtark gerundet, der Schwanz gewöhnlich lang und breit, zwölf- bis achtzehnfederig, der Schnabel mittellang, ſtark gewölbt, ſein Oberkiefer über den unteren herabgebogen, zuweilen auch an der Spitze verlängert und nagelförmig verbreitert, der Fuß mäßig oder ziemlich hoch, langzehig und beim Männchen faſt immer beſpornt, der Kopf theilweiſe nackt, oft mit Kämmen und Hautlappen, zuweilen auch mit Hörnern und ebenſo mit Federbüſchen geziert, das Gefieder farbenprächtig und glänzend, nach Geſchlecht und Alter regelmäßig verſchieden.
Nitzſch fand nach Unterſuchung des gemeinen, des Gold- und des Silberfaſanes, daß die den echten Hühnern überhaupt eigenthümlichen Bildungsverhältniſſe des Knochengerüſtes, der Muskeln, Eingeweide und Sinneswerkzeuge auch dieſer Abtheilung zukommen. Die Wirbelſäule beſteht aus dreizehn bis vierzehn Halswirbeln, ſieben Rücken- und fünf bis ſechs Schwanzwirbeln, deren letzter dem ſtarken Schwanze durch ſeine Form entſpricht, indem der ſehr lange, ſpitze Dornfortſatz mehr nach hinten als nach oben ſich richtet und oben eine platte, wagrechte Fläche zeigt. Der Oberarm- knochen iſt ſo lang wie das Schulterblatt, der Vorderarm etwa halb ſo lang. Die Seitenfortſätze des Bruſtbeins ſind lang und gerade, die hinteren gabelförmig getheilt; der Körper hat vorn jeder- ſeits eine ſehr dünne, oft unverknöcherte Stelle. Das Becken iſt verhältnißmäßig hoch und ſchmal; der Oberſchenkelknochen luftführend. Die Luftröhre beſteht aus häutigen Knorpelringen. Der Maſt- darm iſt lang, die Länge der Blinddärme verſchieden.
Man pflegt zu den Faſanenvögeln auch einige Hühner Afrikas und die in Amerika heimiſchen Trut- hühner zu rechnen; doch dürfte es vielleicht richtig ſein, dieſe wie jene geſondert aufzuführen. Jn
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[434/0462]
Die Läufer. Scharrvögel. Prachthühner.
4½, die Fittiglänge 3¼ Zoll, beim Weibchen die Länge 7, die Fittiglänge 3½, die Schwanzlänge
1¼ Zoll.
„Wenige Entdeckungen“, ſagt Gould, „ſind mir wichtiger erſchienen, als die dieſes Vogels, deſſen
Bau für die ausgedehnten ſonnigen Ebenen, welche mehrere Theile Auſtraliens auszeichnen, ungemein
geeignet erſcheint. Die langen Trappenbeine ſind ganz zum Laufen eingerichtet, die kurzen, runden
und gehöhlten Flügel wenig zum Fliegen geeignet. Der allgemeine Umriß führt die Vorſtellung
eines kleinen Trappen herbei, und hätten die Beine nicht eine Hinterzehe, man würde geneigt ſein,
unſer Vögelchen zu jenen Laufvögeln zu zählen.“
„Die Trappenwachtel“, ſagt Gray, „gehört zu denjenigen Zugvögeln, welche im Juni in der Gegend
von Adelaide erſcheinen und im Januar wieder wegziehen — man weiß nicht, wohin. Sie fliegt nicht, ſo
lange ſie es vermeiden kann, und wird deshalb oft von Hunden gefangen. Aufgeſchreckt, duckt ſie ſich
nieder oder verſteckt ſich in einen Grasbüſchel. Während des Laufens hält ſie ſich aufrecht auf den
Zehenſpitzen, ſodaß das Hintertheil des Fußes den Grund nicht berührt und ſie immer einen freien
Umblick behält, ganz ſo, wie es der Emu zuweilen thut. Die Lockſtimme von denen, welche ich
gefangen hielt, ähnelt dem hohltönenden Geräuſche, welches der Emu hören läßt, iſt aber ſelbſt-
verſtändlich verhältnißmäßig ſchwächer. Jch beſaß einmal vier zu gleicher Zeit, ein Männchen und
drei Weibchen: ſie alle waren in demſelben Netze gefangen worden, und ich vermuthete deshalb, daß
mehrere Weibchen um ein Männchen ſich ſammeln. Die Gefangenen fraßen geſchrotenen Weizen,
rohen, ungekochten Reis, Brot und Kerbthiere, letztere beſonders gern. Sie wurden vollſtändig
zahm und hielten ſich mehrere Monate lang.“ Ueber das Brutgeſchäft fehlen noch Berichte.
Strange erhielt ein Ei, welches aus dem Legſchlauche eines Weibchens geſchnitten wurde: es ähnelte
im allgemeinen dem anderer Laufhühner, war am dünnen Ende etwas zuſammengezogen und auf
grauweißem Grunde mit kleinen grauen, umbrabraunen und weinrothen Flecken geſprenkelt, vor-
nehmlich am dickeren Ende.
Jn der dritten Zunft der Familie vereinigen wir die Faſanenvögel (Phasianidae). Auch
bei ihnen iſt der Leib noch gedrungen, aber doch geſtreckter gebaut als bei den Waldhühnern, der
Flügel mittellang oder kurz, ſtark gerundet, der Schwanz gewöhnlich lang und breit, zwölf- bis
achtzehnfederig, der Schnabel mittellang, ſtark gewölbt, ſein Oberkiefer über den unteren herabgebogen,
zuweilen auch an der Spitze verlängert und nagelförmig verbreitert, der Fuß mäßig oder ziemlich
hoch, langzehig und beim Männchen faſt immer beſpornt, der Kopf theilweiſe nackt, oft mit Kämmen
und Hautlappen, zuweilen auch mit Hörnern und ebenſo mit Federbüſchen geziert, das Gefieder
farbenprächtig und glänzend, nach Geſchlecht und Alter regelmäßig verſchieden.
Nitzſch fand nach Unterſuchung des gemeinen, des Gold- und des Silberfaſanes, daß die den
echten Hühnern überhaupt eigenthümlichen Bildungsverhältniſſe des Knochengerüſtes, der Muskeln,
Eingeweide und Sinneswerkzeuge auch dieſer Abtheilung zukommen. Die Wirbelſäule beſteht aus
dreizehn bis vierzehn Halswirbeln, ſieben Rücken- und fünf bis ſechs Schwanzwirbeln, deren letzter
dem ſtarken Schwanze durch ſeine Form entſpricht, indem der ſehr lange, ſpitze Dornfortſatz mehr
nach hinten als nach oben ſich richtet und oben eine platte, wagrechte Fläche zeigt. Der Oberarm-
knochen iſt ſo lang wie das Schulterblatt, der Vorderarm etwa halb ſo lang. Die Seitenfortſätze
des Bruſtbeins ſind lang und gerade, die hinteren gabelförmig getheilt; der Körper hat vorn jeder-
ſeits eine ſehr dünne, oft unverknöcherte Stelle. Das Becken iſt verhältnißmäßig hoch und ſchmal;
der Oberſchenkelknochen luftführend. Die Luftröhre beſteht aus häutigen Knorpelringen. Der Maſt-
darm iſt lang, die Länge der Blinddärme verſchieden.
Man pflegt zu den Faſanenvögeln auch einige Hühner Afrikas und die in Amerika heimiſchen Trut-
hühner zu rechnen; doch dürfte es vielleicht richtig ſein, dieſe wie jene geſondert aufzuführen. Jn
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/462>, abgerufen am 22.11.2024.
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