wünschen, daß ihnen noch die Freude zu Theil werde, auf den Alpen oder unserm Riesengebirge eines dieser gewaltigen Feldhühner zu erlegen.
Jn Europa kommen drei Hühnerarten vor, welche gegenwärtig mit andern Verwandten in einer Sippe vereinigt und Rothhühner(Cacabis) genannt werden. Jhr Leib ist kräftig, der Hals kurz, der Kopf verhältnißmäßig groß, der Flügel mittellang, in ihm die dritte und vierte Schwinge die längste, der aus zwölf bis sechszehn Federn gebildete Schwanz ziemlich lang, von den Ober- schwanzdeckfedern nicht vollständig bedeckt, der Schnabel länglich, aber doch kräftig, der Fuß mittelhoch, und entweder mit stumpfen Sporen oder wenigstens mit einer die Sporen andeutenden Hornwarze versehen, das Gefieder reichhaltig, aber knapp anliegend. Ein röthliches Grau, welches bei einzelnen Arten ins Schieferfarbene zieht, ist die vorherrschende Färbung; der Vorderhals und die Oberbrust, sowie die Weichen sind durch lebhaft hervortretende Farben ausgezeichnet.
Die hierher gehörigen Hühner bewohnen Südeuropa, West- und Mittelasien und Nord- und Westafrika, einschließlich Madeira und die kanarischen Jnseln. Sie leben, ihrem felsenfarbenen Kleide entsprechend, vorzugsweise auf Gebirgen oder in wüstenhaften Ebenen und meiden den Wald ebenso ängstlich wie die Felsenhühner.
Unter den erwähnten drei Arten gehört eine unserm Vaterlande an: das Steinhuhn (Cacca- bis saxatilis oder Caccabis graeca). Die Oberseite und die Brust sind blaugrau mit röthlichem Schimmer; ein die weiße Kehle umschließendes Band und ein solches, welches sich unmittelbar an der Schnabelwurzel über die Stirn zieht, sowie ein kleiner Flecken am Kinn sind schwarz, die Federn der Weichen abwechselnd gelbrothbraun und schwarz gebändert, die übrigen der Unterseite rostgelb, die Schwingen schwärzlichbraun mit gelblichweißen Schäften und rostgelblichen Streifen an der Kante der Außenfahne, die äußeren Steuerfedern rostroth. Das Auge ist rothbraun, der Schnabel korallenroth und der Fuß blaßroth. Die Länge beträgt 13 bis 14, die Breite 19 bis 20, die Fittig- länge 6, die Schwanzlänge 4 Zoll; das Weibchen ist, wie gewöhnlich, kleiner.
Jm sechszehnten Jahrhunderte lebte das Steinhuhn in den felsigen Bergen am Rheine, namentlich in der Gegend von Goar; gegenwärtig findet man es nur noch im Alpengebiete, und zwar in Ober- österreich, Oberbayern, Tyrol und der Schweiz. Häufiger ist es auf der südlichen Seite des Gebirges und gemein in ganz Griechenland, der Türkei, Kleinasien, Palästina und Arabien. Jn Vorder- und Hinterindien, sowie in Südchina, wird es durch eine ihm höchst ähnliche Art, welche viele Naturforscher nur als Abart betrachten, vertreten. Nach Westen hin scheint das rothe Meer die Grenze seines Verbreitungskreises zu bilden; denn es kommt in Afrika wahrscheinlich nur auf den zwischen dem rothen Meere und dem Nile gelegenen Gebirgen vor.
Es ist wenigstens der Beachtung werth, daß dasselbe Steinhuhn, welches auf den Alpen die Höhe der Tiefe entschieden vorzieht und sich am häufigsten auf sonnigen, etwas begrasten Schutt- halden zwischen der Holz- und Schneegrenze findet, im Süden auch die Ebene bevölkert. Zwar trifft man es in Griechenland nur da, wo der Boden felsig oder wenigstens wüstenhaft ist, aber keines- wegs ausschließlich in Höhen, welche jenem Alpengürtel entsprechen, sondern auch auf kleinen Jnseln, deren höchste Spitzen kaum dreihundert Fuß über den Meeresspiegel sich erheben. Lindermayer behauptet sogar, daß es nie auf die hohen Kuppen der Gebirgskämme steige, sondern sich mehr in der Mitte derselben aufhalte, und scheint damit die Angabe Von der Mühle's, daß es auch in dem strengsten Winter zwischen dem Schnee der Gebirge Rumeliens zu finden sei, berichtigen zu wollen. Auf dem Sinai haben wir es, bezüglich seinen asiatischen Vertreter, noch in einer Höhe von sechs- tausend Fuß über dem Meere bemerkt, und von dem indischen sagt Mountaineer, daß es in den
Die Läufer. Scharrvögel. Feldhühner.
wünſchen, daß ihnen noch die Freude zu Theil werde, auf den Alpen oder unſerm Rieſengebirge eines dieſer gewaltigen Feldhühner zu erlegen.
Jn Europa kommen drei Hühnerarten vor, welche gegenwärtig mit andern Verwandten in einer Sippe vereinigt und Rothhühner(Cacabis) genannt werden. Jhr Leib iſt kräftig, der Hals kurz, der Kopf verhältnißmäßig groß, der Flügel mittellang, in ihm die dritte und vierte Schwinge die längſte, der aus zwölf bis ſechszehn Federn gebildete Schwanz ziemlich lang, von den Ober- ſchwanzdeckfedern nicht vollſtändig bedeckt, der Schnabel länglich, aber doch kräftig, der Fuß mittelhoch, und entweder mit ſtumpfen Sporen oder wenigſtens mit einer die Sporen andeutenden Hornwarze verſehen, das Gefieder reichhaltig, aber knapp anliegend. Ein röthliches Grau, welches bei einzelnen Arten ins Schieferfarbene zieht, iſt die vorherrſchende Färbung; der Vorderhals und die Oberbruſt, ſowie die Weichen ſind durch lebhaft hervortretende Farben ausgezeichnet.
Die hierher gehörigen Hühner bewohnen Südeuropa, Weſt- und Mittelaſien und Nord- und Weſtafrika, einſchließlich Madeira und die kanariſchen Jnſeln. Sie leben, ihrem felſenfarbenen Kleide entſprechend, vorzugsweiſe auf Gebirgen oder in wüſtenhaften Ebenen und meiden den Wald ebenſo ängſtlich wie die Felſenhühner.
Unter den erwähnten drei Arten gehört eine unſerm Vaterlande an: das Steinhuhn (Cacca- bis saxatilis oder Caccabis graeca). Die Oberſeite und die Bruſt ſind blaugrau mit röthlichem Schimmer; ein die weiße Kehle umſchließendes Band und ein ſolches, welches ſich unmittelbar an der Schnabelwurzel über die Stirn zieht, ſowie ein kleiner Flecken am Kinn ſind ſchwarz, die Federn der Weichen abwechſelnd gelbrothbraun und ſchwarz gebändert, die übrigen der Unterſeite roſtgelb, die Schwingen ſchwärzlichbraun mit gelblichweißen Schäften und roſtgelblichen Streifen an der Kante der Außenfahne, die äußeren Steuerfedern roſtroth. Das Auge iſt rothbraun, der Schnabel korallenroth und der Fuß blaßroth. Die Länge beträgt 13 bis 14, die Breite 19 bis 20, die Fittig- länge 6, die Schwanzlänge 4 Zoll; das Weibchen iſt, wie gewöhnlich, kleiner.
Jm ſechszehnten Jahrhunderte lebte das Steinhuhn in den felſigen Bergen am Rheine, namentlich in der Gegend von Goar; gegenwärtig findet man es nur noch im Alpengebiete, und zwar in Ober- öſterreich, Oberbayern, Tyrol und der Schweiz. Häufiger iſt es auf der ſüdlichen Seite des Gebirges und gemein in ganz Griechenland, der Türkei, Kleinaſien, Paläſtina und Arabien. Jn Vorder- und Hinterindien, ſowie in Südchina, wird es durch eine ihm höchſt ähnliche Art, welche viele Naturforſcher nur als Abart betrachten, vertreten. Nach Weſten hin ſcheint das rothe Meer die Grenze ſeines Verbreitungskreiſes zu bilden; denn es kommt in Afrika wahrſcheinlich nur auf den zwiſchen dem rothen Meere und dem Nile gelegenen Gebirgen vor.
Es iſt wenigſtens der Beachtung werth, daß daſſelbe Steinhuhn, welches auf den Alpen die Höhe der Tiefe entſchieden vorzieht und ſich am häufigſten auf ſonnigen, etwas begraſten Schutt- halden zwiſchen der Holz- und Schneegrenze findet, im Süden auch die Ebene bevölkert. Zwar trifft man es in Griechenland nur da, wo der Boden felſig oder wenigſtens wüſtenhaft iſt, aber keines- wegs ausſchließlich in Höhen, welche jenem Alpengürtel entſprechen, ſondern auch auf kleinen Jnſeln, deren höchſte Spitzen kaum dreihundert Fuß über den Meeresſpiegel ſich erheben. Lindermayer behauptet ſogar, daß es nie auf die hohen Kuppen der Gebirgskämme ſteige, ſondern ſich mehr in der Mitte derſelben aufhalte, und ſcheint damit die Angabe Von der Mühle’s, daß es auch in dem ſtrengſten Winter zwiſchen dem Schnee der Gebirge Rumeliens zu finden ſei, berichtigen zu wollen. Auf dem Sinai haben wir es, bezüglich ſeinen aſiatiſchen Vertreter, noch in einer Höhe von ſechs- tauſend Fuß über dem Meere bemerkt, und von dem indiſchen ſagt Mountaineer, daß es in den
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Die Läufer. Scharrvögel. Feldhühner.
wünſchen, daß ihnen noch die Freude zu Theil werde, auf den Alpen oder unſerm Rieſengebirge eines
dieſer gewaltigen Feldhühner zu erlegen.
Jn Europa kommen drei Hühnerarten vor, welche gegenwärtig mit andern Verwandten in
einer Sippe vereinigt und Rothhühner (Cacabis) genannt werden. Jhr Leib iſt kräftig, der Hals
kurz, der Kopf verhältnißmäßig groß, der Flügel mittellang, in ihm die dritte und vierte Schwinge
die längſte, der aus zwölf bis ſechszehn Federn gebildete Schwanz ziemlich lang, von den Ober-
ſchwanzdeckfedern nicht vollſtändig bedeckt, der Schnabel länglich, aber doch kräftig, der Fuß mittelhoch,
und entweder mit ſtumpfen Sporen oder wenigſtens mit einer die Sporen andeutenden Hornwarze
verſehen, das Gefieder reichhaltig, aber knapp anliegend. Ein röthliches Grau, welches bei einzelnen
Arten ins Schieferfarbene zieht, iſt die vorherrſchende Färbung; der Vorderhals und die Oberbruſt,
ſowie die Weichen ſind durch lebhaft hervortretende Farben ausgezeichnet.
Die hierher gehörigen Hühner bewohnen Südeuropa, Weſt- und Mittelaſien und Nord- und
Weſtafrika, einſchließlich Madeira und die kanariſchen Jnſeln. Sie leben, ihrem felſenfarbenen
Kleide entſprechend, vorzugsweiſe auf Gebirgen oder in wüſtenhaften Ebenen und meiden den Wald
ebenſo ängſtlich wie die Felſenhühner.
Unter den erwähnten drei Arten gehört eine unſerm Vaterlande an: das Steinhuhn (Cacca-
bis saxatilis oder Caccabis graeca). Die Oberſeite und die Bruſt ſind blaugrau mit röthlichem
Schimmer; ein die weiße Kehle umſchließendes Band und ein ſolches, welches ſich unmittelbar an der
Schnabelwurzel über die Stirn zieht, ſowie ein kleiner Flecken am Kinn ſind ſchwarz, die Federn der
Weichen abwechſelnd gelbrothbraun und ſchwarz gebändert, die übrigen der Unterſeite roſtgelb, die
Schwingen ſchwärzlichbraun mit gelblichweißen Schäften und roſtgelblichen Streifen an der Kante
der Außenfahne, die äußeren Steuerfedern roſtroth. Das Auge iſt rothbraun, der Schnabel
korallenroth und der Fuß blaßroth. Die Länge beträgt 13 bis 14, die Breite 19 bis 20, die Fittig-
länge 6, die Schwanzlänge 4 Zoll; das Weibchen iſt, wie gewöhnlich, kleiner.
Jm ſechszehnten Jahrhunderte lebte das Steinhuhn in den felſigen Bergen am Rheine, namentlich
in der Gegend von Goar; gegenwärtig findet man es nur noch im Alpengebiete, und zwar in Ober-
öſterreich, Oberbayern, Tyrol und der Schweiz. Häufiger iſt es auf der ſüdlichen Seite des Gebirges
und gemein in ganz Griechenland, der Türkei, Kleinaſien, Paläſtina und Arabien. Jn Vorder-
und Hinterindien, ſowie in Südchina, wird es durch eine ihm höchſt ähnliche Art, welche viele
Naturforſcher nur als Abart betrachten, vertreten. Nach Weſten hin ſcheint das rothe Meer die
Grenze ſeines Verbreitungskreiſes zu bilden; denn es kommt in Afrika wahrſcheinlich nur auf den
zwiſchen dem rothen Meere und dem Nile gelegenen Gebirgen vor.
Es iſt wenigſtens der Beachtung werth, daß daſſelbe Steinhuhn, welches auf den Alpen die
Höhe der Tiefe entſchieden vorzieht und ſich am häufigſten auf ſonnigen, etwas begraſten Schutt-
halden zwiſchen der Holz- und Schneegrenze findet, im Süden auch die Ebene bevölkert. Zwar
trifft man es in Griechenland nur da, wo der Boden felſig oder wenigſtens wüſtenhaft iſt, aber keines-
wegs ausſchließlich in Höhen, welche jenem Alpengürtel entſprechen, ſondern auch auf kleinen Jnſeln,
deren höchſte Spitzen kaum dreihundert Fuß über den Meeresſpiegel ſich erheben. Lindermayer
behauptet ſogar, daß es nie auf die hohen Kuppen der Gebirgskämme ſteige, ſondern ſich mehr in
der Mitte derſelben aufhalte, und ſcheint damit die Angabe Von der Mühle’s, daß es auch in dem
ſtrengſten Winter zwiſchen dem Schnee der Gebirge Rumeliens zu finden ſei, berichtigen zu wollen.
Auf dem Sinai haben wir es, bezüglich ſeinen aſiatiſchen Vertreter, noch in einer Höhe von ſechs-
tauſend Fuß über dem Meere bemerkt, und von dem indiſchen ſagt Mountaineer, daß es in den
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/416>, abgerufen am 22.11.2024.
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