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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

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Ganga. Khata.

Die Sippe der Flughühner unterscheidet sich durch den Fuß- und Flügelbau von der zweiten
Gruppe der Familie, den Steppenhühnern. Jn dem Fittig sind die erste und zweite Schwinge die
längsten. Die Füße sind vierzehig, die Zehen nur an der Wurzel durch eine Haut verbunden. Die
Geschlechter unterscheiden sich regelmäßig durch die Färbung.

Von dieser Sippe gehören zwei Arten Europa als Brutvögel an, und eine dritte soll sich von
Afrika aus hierher verflogen haben.

Die Gauga (Pterocles arenarius), eine der größten Arten der Gruppe, ist auf dem Kopfe und
dem Hinterhalse fleischröthlichgrau, im Nacken dunkler als am Kopfe, auf dem Mantel blaß oder
dunkelgelb und schieferfarben durcheinander gefleckt und zwar so, daß das Ende jeder Feder einen
rundlichen ockergelben Fleck zeigt, welcher nach der Wurzel zu durch ein dunkleres Band begrenzt
wird; die Kehle ist ockergelb, ein Gurgelband braunschwarz, die Brust röthlichgrau, ein scharf
abgegrenztes Brustband schwarz oder braunschwarz, wie der Bauch; die Schwingen sind aschgrau
oder aschblau, an der Spitze schwärzlichbraun, von unten gesehen kohlschwarz, die der zweiten Ordnung
an der Wurzel weiß, die oberen Flügeldeckfedern theilweise rein ockergelb und ungefleckt, die unteren
weiß, die beiden mittleren Schwanzfedern zimmtbraun mit schwärzlichen Querstreifen, die übrigen
Steuerfedern aschgrau, weiß an der Spitze; auch sie erscheinen, von unten gesehen, bis auf die
Spitze kohlschwarz; die oberen Deckfedern sind von der Farbe des Rückens, die unteren weiß und
schwarz gefleckt. Die Befiederung der Füße hat eine dunkle braungelbe Färbung. Das Auge ist
dunkelbraun, der Schnabel schmuzigblau, der Fuß, soweit er unbefiedert, dunkelblaugrau. Die
Länge beträgt 131/2, die Breite 26 bis 27, die Fittiglänge 83/4, die Schwanzlänge 4 Zoll. Das
Weibchen ist auf dem ganzen Rücken, und an der Halsseite sandgelb, jede Rückenfeder vielfach
schwarzbraun in die Quere gebändert, jede einzelne Kopf-, Nacken-, Hals- und Vorderbrustfeder
durch dunkle Tropfenflecke gezeichnet; Kehl- und Brustband sind nur angedeutet; der Bauch ist
ebenfalls braunschwarz, aber lichter wie beim Männchen. Jn der Größe macht sich, meinen
Messungen zufolge, zwischen beiden Geschlechtern kaum ein Unterschied bemerklich.

Die Khata der Araber (Pterocles Alchata) ist etwas kleiner als die Ganga, aber lebhafter
gefärbt. Jm allgemeinen herrscht auch bei ihr die Sandfarbe vor; die Stirn und die Wangen-
seiten sind rostbraun, die Kehle und ein feiner Zügelstreifen, welcher vom Auge beginnt und sich
zum Hinterkopf hinabzieht, schwarz, der Hinterhals, Nacken und Rücken bräunlich graugrün mit
gelben Flecken, weil die Enden der einzelnen Federn Endtupfen zeigen, die kleinen Flügeldecken
graulichblutroth, die Oberfedern vor der Spitze breit rostbraun, sodann fein hellgelb und endlich
dunkelbraun gebändert, die großen Deckfedern grünlich graugelb, schwarzbraun gesäumt; die
Gurgelgegend ist röthlich fahlgelb, die obere Brust lebhaft zimmtbraun, oben und unten durch ein
schmales, schwarzes Band begrenzt, der Bauch weiß; die Schwingen sind grau, schwarz geschäftet,
auf der inneren Fläche in Dunkelgrau übergehend, die Schulterfedern außen grünlichgelbgrau,
innen fahlgrau, die Schwanzfedern auf der Außenfahne grau und gelb gebändert, auf der Jnnen-
fahne grau, an der Spitze weiß; bei dem äußersten Paar ist auch die Außenfahne weiß, bei den
darauf folgenden gilblichweiß; die verlängerten Schwanzfedern haben die Färbung der Schulter-
decken, sind aber schwach gebändert. Das Weibchen zeigt im wesentlichen dieselbe Farben-
vertheilung, unterscheidet sich jedoch untrüglich durch die feine Querbänderung des ganzen Ober-
körpers, durch ein doppeltes oberes Halsband, welches ein graugilbliches Feld einschließt, und
durch die weiße Kehle. Jede einzelne Rückenfeder ist sehr fein und zierlich gebändert, am Wurzel-
theile auf fleischröthlichem Grunde dunkelbraun, an der Spitze breiter bläulichgrau, sandgelb
und braun. Bei den Flügeldeckfedern ändert die Spitzenfärbung insofern ab, als die Endbinden
hellgelb, hellzimmtbraun und schwarzbraun sind; bei den den Handtheil deckenden Federn ist nur die
Außenfahne schwarzbraun gesäumt. Das Auge ist braun, der Schnabel bleigrau, der Fuß

Ganga. Khata.

Die Sippe der Flughühner unterſcheidet ſich durch den Fuß- und Flügelbau von der zweiten
Gruppe der Familie, den Steppenhühnern. Jn dem Fittig ſind die erſte und zweite Schwinge die
längſten. Die Füße ſind vierzehig, die Zehen nur an der Wurzel durch eine Haut verbunden. Die
Geſchlechter unterſcheiden ſich regelmäßig durch die Färbung.

Von dieſer Sippe gehören zwei Arten Europa als Brutvögel an, und eine dritte ſoll ſich von
Afrika aus hierher verflogen haben.

Die Gauga (Pterocles arenarius), eine der größten Arten der Gruppe, iſt auf dem Kopfe und
dem Hinterhalſe fleiſchröthlichgrau, im Nacken dunkler als am Kopfe, auf dem Mantel blaß oder
dunkelgelb und ſchieferfarben durcheinander gefleckt und zwar ſo, daß das Ende jeder Feder einen
rundlichen ockergelben Fleck zeigt, welcher nach der Wurzel zu durch ein dunkleres Band begrenzt
wird; die Kehle iſt ockergelb, ein Gurgelband braunſchwarz, die Bruſt röthlichgrau, ein ſcharf
abgegrenztes Bruſtband ſchwarz oder braunſchwarz, wie der Bauch; die Schwingen ſind aſchgrau
oder aſchblau, an der Spitze ſchwärzlichbraun, von unten geſehen kohlſchwarz, die der zweiten Ordnung
an der Wurzel weiß, die oberen Flügeldeckfedern theilweiſe rein ockergelb und ungefleckt, die unteren
weiß, die beiden mittleren Schwanzfedern zimmtbraun mit ſchwärzlichen Querſtreifen, die übrigen
Steuerfedern aſchgrau, weiß an der Spitze; auch ſie erſcheinen, von unten geſehen, bis auf die
Spitze kohlſchwarz; die oberen Deckfedern ſind von der Farbe des Rückens, die unteren weiß und
ſchwarz gefleckt. Die Befiederung der Füße hat eine dunkle braungelbe Färbung. Das Auge iſt
dunkelbraun, der Schnabel ſchmuzigblau, der Fuß, ſoweit er unbefiedert, dunkelblaugrau. Die
Länge beträgt 13½, die Breite 26 bis 27, die Fittiglänge 8¾, die Schwanzlänge 4 Zoll. Das
Weibchen iſt auf dem ganzen Rücken, und an der Halsſeite ſandgelb, jede Rückenfeder vielfach
ſchwarzbraun in die Quere gebändert, jede einzelne Kopf-, Nacken-, Hals- und Vorderbruſtfeder
durch dunkle Tropfenflecke gezeichnet; Kehl- und Bruſtband ſind nur angedeutet; der Bauch iſt
ebenfalls braunſchwarz, aber lichter wie beim Männchen. Jn der Größe macht ſich, meinen
Meſſungen zufolge, zwiſchen beiden Geſchlechtern kaum ein Unterſchied bemerklich.

Die Khata der Araber (Pterocles Alchata) iſt etwas kleiner als die Ganga, aber lebhafter
gefärbt. Jm allgemeinen herrſcht auch bei ihr die Sandfarbe vor; die Stirn und die Wangen-
ſeiten ſind roſtbraun, die Kehle und ein feiner Zügelſtreifen, welcher vom Auge beginnt und ſich
zum Hinterkopf hinabzieht, ſchwarz, der Hinterhals, Nacken und Rücken bräunlich graugrün mit
gelben Flecken, weil die Enden der einzelnen Federn Endtupfen zeigen, die kleinen Flügeldecken
graulichblutroth, die Oberfedern vor der Spitze breit roſtbraun, ſodann fein hellgelb und endlich
dunkelbraun gebändert, die großen Deckfedern grünlich graugelb, ſchwarzbraun geſäumt; die
Gurgelgegend iſt röthlich fahlgelb, die obere Bruſt lebhaft zimmtbraun, oben und unten durch ein
ſchmales, ſchwarzes Band begrenzt, der Bauch weiß; die Schwingen ſind grau, ſchwarz geſchäftet,
auf der inneren Fläche in Dunkelgrau übergehend, die Schulterfedern außen grünlichgelbgrau,
innen fahlgrau, die Schwanzfedern auf der Außenfahne grau und gelb gebändert, auf der Jnnen-
fahne grau, an der Spitze weiß; bei dem äußerſten Paar iſt auch die Außenfahne weiß, bei den
darauf folgenden gilblichweiß; die verlängerten Schwanzfedern haben die Färbung der Schulter-
decken, ſind aber ſchwach gebändert. Das Weibchen zeigt im weſentlichen dieſelbe Farben-
vertheilung, unterſcheidet ſich jedoch untrüglich durch die feine Querbänderung des ganzen Ober-
körpers, durch ein doppeltes oberes Halsband, welches ein graugilbliches Feld einſchließt, und
durch die weiße Kehle. Jede einzelne Rückenfeder iſt ſehr fein und zierlich gebändert, am Wurzel-
theile auf fleiſchröthlichem Grunde dunkelbraun, an der Spitze breiter bläulichgrau, ſandgelb
und braun. Bei den Flügeldeckfedern ändert die Spitzenfärbung inſofern ab, als die Endbinden
hellgelb, hellzimmtbraun und ſchwarzbraun ſind; bei den den Handtheil deckenden Federn iſt nur die
Außenfahne ſchwarzbraun geſäumt. Das Auge iſt braun, der Schnabel bleigrau, der Fuß

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[313/0337] Ganga. Khata. Die Sippe der Flughühner unterſcheidet ſich durch den Fuß- und Flügelbau von der zweiten Gruppe der Familie, den Steppenhühnern. Jn dem Fittig ſind die erſte und zweite Schwinge die längſten. Die Füße ſind vierzehig, die Zehen nur an der Wurzel durch eine Haut verbunden. Die Geſchlechter unterſcheiden ſich regelmäßig durch die Färbung. Von dieſer Sippe gehören zwei Arten Europa als Brutvögel an, und eine dritte ſoll ſich von Afrika aus hierher verflogen haben. Die Gauga (Pterocles arenarius), eine der größten Arten der Gruppe, iſt auf dem Kopfe und dem Hinterhalſe fleiſchröthlichgrau, im Nacken dunkler als am Kopfe, auf dem Mantel blaß oder dunkelgelb und ſchieferfarben durcheinander gefleckt und zwar ſo, daß das Ende jeder Feder einen rundlichen ockergelben Fleck zeigt, welcher nach der Wurzel zu durch ein dunkleres Band begrenzt wird; die Kehle iſt ockergelb, ein Gurgelband braunſchwarz, die Bruſt röthlichgrau, ein ſcharf abgegrenztes Bruſtband ſchwarz oder braunſchwarz, wie der Bauch; die Schwingen ſind aſchgrau oder aſchblau, an der Spitze ſchwärzlichbraun, von unten geſehen kohlſchwarz, die der zweiten Ordnung an der Wurzel weiß, die oberen Flügeldeckfedern theilweiſe rein ockergelb und ungefleckt, die unteren weiß, die beiden mittleren Schwanzfedern zimmtbraun mit ſchwärzlichen Querſtreifen, die übrigen Steuerfedern aſchgrau, weiß an der Spitze; auch ſie erſcheinen, von unten geſehen, bis auf die Spitze kohlſchwarz; die oberen Deckfedern ſind von der Farbe des Rückens, die unteren weiß und ſchwarz gefleckt. Die Befiederung der Füße hat eine dunkle braungelbe Färbung. Das Auge iſt dunkelbraun, der Schnabel ſchmuzigblau, der Fuß, ſoweit er unbefiedert, dunkelblaugrau. Die Länge beträgt 13½, die Breite 26 bis 27, die Fittiglänge 8¾, die Schwanzlänge 4 Zoll. Das Weibchen iſt auf dem ganzen Rücken, und an der Halsſeite ſandgelb, jede Rückenfeder vielfach ſchwarzbraun in die Quere gebändert, jede einzelne Kopf-, Nacken-, Hals- und Vorderbruſtfeder durch dunkle Tropfenflecke gezeichnet; Kehl- und Bruſtband ſind nur angedeutet; der Bauch iſt ebenfalls braunſchwarz, aber lichter wie beim Männchen. Jn der Größe macht ſich, meinen Meſſungen zufolge, zwiſchen beiden Geſchlechtern kaum ein Unterſchied bemerklich. Die Khata der Araber (Pterocles Alchata) iſt etwas kleiner als die Ganga, aber lebhafter gefärbt. Jm allgemeinen herrſcht auch bei ihr die Sandfarbe vor; die Stirn und die Wangen- ſeiten ſind roſtbraun, die Kehle und ein feiner Zügelſtreifen, welcher vom Auge beginnt und ſich zum Hinterkopf hinabzieht, ſchwarz, der Hinterhals, Nacken und Rücken bräunlich graugrün mit gelben Flecken, weil die Enden der einzelnen Federn Endtupfen zeigen, die kleinen Flügeldecken graulichblutroth, die Oberfedern vor der Spitze breit roſtbraun, ſodann fein hellgelb und endlich dunkelbraun gebändert, die großen Deckfedern grünlich graugelb, ſchwarzbraun geſäumt; die Gurgelgegend iſt röthlich fahlgelb, die obere Bruſt lebhaft zimmtbraun, oben und unten durch ein ſchmales, ſchwarzes Band begrenzt, der Bauch weiß; die Schwingen ſind grau, ſchwarz geſchäftet, auf der inneren Fläche in Dunkelgrau übergehend, die Schulterfedern außen grünlichgelbgrau, innen fahlgrau, die Schwanzfedern auf der Außenfahne grau und gelb gebändert, auf der Jnnen- fahne grau, an der Spitze weiß; bei dem äußerſten Paar iſt auch die Außenfahne weiß, bei den darauf folgenden gilblichweiß; die verlängerten Schwanzfedern haben die Färbung der Schulter- decken, ſind aber ſchwach gebändert. Das Weibchen zeigt im weſentlichen dieſelbe Farben- vertheilung, unterſcheidet ſich jedoch untrüglich durch die feine Querbänderung des ganzen Ober- körpers, durch ein doppeltes oberes Halsband, welches ein graugilbliches Feld einſchließt, und durch die weiße Kehle. Jede einzelne Rückenfeder iſt ſehr fein und zierlich gebändert, am Wurzel- theile auf fleiſchröthlichem Grunde dunkelbraun, an der Spitze breiter bläulichgrau, ſandgelb und braun. Bei den Flügeldeckfedern ändert die Spitzenfärbung inſofern ab, als die Endbinden hellgelb, hellzimmtbraun und ſchwarzbraun ſind; bei den den Handtheil deckenden Federn iſt nur die Außenfahne ſchwarzbraun geſäumt. Das Auge iſt braun, der Schnabel bleigrau, der Fuß

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/337>, abgerufen am 27.11.2024.