Die Spiegeltauben (Phapes) gehören ebenfalls zu denen, welche viel am Boden leben, unterscheiden sich aber durch ihre kurzläufigen und langzehigen Füße von den bisher erwähnten Ver- tretern der Zunft. Sie sind verhältnißmäßig groß, meist auch kräftig gebaut, obgleich einzelne Arten ihres langen Schwanzes wegen schlank erscheinen; der Schnabel ist stark, der Flügel in der Regel lang und spitzig, der aus vierzehn oder sechszehn Federn bestehende Schwanz mittellang oder lang, das Gefieder bunt und durch die metallisch schillernden Flügeldeckfedern sehr ausgezeichnet. Ueber die Lebensweise verdanken wir Gould die ausführlichsten Nachrichten.
Die schönste, wenn auch nicht die das Meiste versprechende Art der Familie ist die Schopf- taube (Ocyphaps lophotes). Sie kennzeichnet sich durch schlanken Leibesbau, lange, spitze Flügel,
[Abbildung]
Die Schopftaube (Ocyphaps lophotes). 1/2 der nat. Größe.
den vierzehnfedrigen, langen, stufig keilspitzigen Schwanz, den kurzen, an der Spitze stark gebogenen Schnabel, die niederen Füße, deren Mittelzehe ebenso lang ist wie der Lauf, und lange, spitze Haube, welche durch die verlängerten Hinterhauptfedern gebildet wird. Der Kopf, das Gesicht und die Unterseite sind grau, die Hinterhauptfedern schwarz, die der Oberseite lichtolivenbraun, welche Färbung an den Halsseiten in Nelkenroth übergeht, die großen Flügeldeckfedern glänzend bronzegrün, weiß gesäumt, die Schwingen braun, schmal bräunlichweiß gekantet und zum Theil auch an der Spitze weiß, die mittleren Stenerfedern erdbraun, die übrigen dunkelbraun, an der Außenfahne grün glänzend, an der Spitze weiß. Das Auge ist gelborange, der nackte rundliche Augenrand nelkenroth, der Schnabel an der Wurzel dunkelölbraun, an der Spitze schwarz, der Fuß nelkenroth. Die Länge beträgt 131/2, die Fittig- und die Schwanzlänge je 6 Zoll.
Die Läufer. Girrvögel. Spiegeltauben.
Die Spiegeltauben (Phapes) gehören ebenfalls zu denen, welche viel am Boden leben, unterſcheiden ſich aber durch ihre kurzläufigen und langzehigen Füße von den bisher erwähnten Ver- tretern der Zunft. Sie ſind verhältnißmäßig groß, meiſt auch kräftig gebaut, obgleich einzelne Arten ihres langen Schwanzes wegen ſchlank erſcheinen; der Schnabel iſt ſtark, der Flügel in der Regel lang und ſpitzig, der aus vierzehn oder ſechszehn Federn beſtehende Schwanz mittellang oder lang, das Gefieder bunt und durch die metalliſch ſchillernden Flügeldeckfedern ſehr ausgezeichnet. Ueber die Lebensweiſe verdanken wir Gould die ausführlichſten Nachrichten.
Die ſchönſte, wenn auch nicht die das Meiſte verſprechende Art der Familie iſt die Schopf- taube (Ocyphaps lophotes). Sie kennzeichnet ſich durch ſchlanken Leibesbau, lange, ſpitze Flügel,
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Die Schopftaube (Ocyphaps lophotes). ½ der nat. Größe.
den vierzehnfedrigen, langen, ſtufig keilſpitzigen Schwanz, den kurzen, an der Spitze ſtark gebogenen Schnabel, die niederen Füße, deren Mittelzehe ebenſo lang iſt wie der Lauf, und lange, ſpitze Haube, welche durch die verlängerten Hinterhauptfedern gebildet wird. Der Kopf, das Geſicht und die Unterſeite ſind grau, die Hinterhauptfedern ſchwarz, die der Oberſeite lichtolivenbraun, welche Färbung an den Halsſeiten in Nelkenroth übergeht, die großen Flügeldeckfedern glänzend bronzegrün, weiß geſäumt, die Schwingen braun, ſchmal bräunlichweiß gekantet und zum Theil auch an der Spitze weiß, die mittleren Stenerfedern erdbraun, die übrigen dunkelbraun, an der Außenfahne grün glänzend, an der Spitze weiß. Das Auge iſt gelborange, der nackte rundliche Augenrand nelkenroth, der Schnabel an der Wurzel dunkelölbraun, an der Spitze ſchwarz, der Fuß nelkenroth. Die Länge beträgt 13½, die Fittig- und die Schwanzlänge je 6 Zoll.
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Die Läufer. Girrvögel. Spiegeltauben.
Die Spiegeltauben (Phapes) gehören ebenfalls zu denen, welche viel am Boden leben,
unterſcheiden ſich aber durch ihre kurzläufigen und langzehigen Füße von den bisher erwähnten Ver-
tretern der Zunft. Sie ſind verhältnißmäßig groß, meiſt auch kräftig gebaut, obgleich einzelne
Arten ihres langen Schwanzes wegen ſchlank erſcheinen; der Schnabel iſt ſtark, der Flügel in der
Regel lang und ſpitzig, der aus vierzehn oder ſechszehn Federn beſtehende Schwanz mittellang oder
lang, das Gefieder bunt und durch die metalliſch ſchillernden Flügeldeckfedern ſehr ausgezeichnet.
Ueber die Lebensweiſe verdanken wir Gould die ausführlichſten Nachrichten.
Die ſchönſte, wenn auch nicht die das Meiſte verſprechende Art der Familie iſt die Schopf-
taube (Ocyphaps lophotes). Sie kennzeichnet ſich durch ſchlanken Leibesbau, lange, ſpitze Flügel,
[Abbildung Die Schopftaube (Ocyphaps lophotes). ½ der nat. Größe.]
den vierzehnfedrigen, langen, ſtufig keilſpitzigen Schwanz, den kurzen, an der Spitze ſtark gebogenen
Schnabel, die niederen Füße, deren Mittelzehe ebenſo lang iſt wie der Lauf, und lange, ſpitze Haube,
welche durch die verlängerten Hinterhauptfedern gebildet wird. Der Kopf, das Geſicht und die
Unterſeite ſind grau, die Hinterhauptfedern ſchwarz, die der Oberſeite lichtolivenbraun, welche Färbung
an den Halsſeiten in Nelkenroth übergeht, die großen Flügeldeckfedern glänzend bronzegrün, weiß
geſäumt, die Schwingen braun, ſchmal bräunlichweiß gekantet und zum Theil auch an der Spitze weiß,
die mittleren Stenerfedern erdbraun, die übrigen dunkelbraun, an der Außenfahne grün glänzend, an
der Spitze weiß. Das Auge iſt gelborange, der nackte rundliche Augenrand nelkenroth, der Schnabel
an der Wurzel dunkelölbraun, an der Spitze ſchwarz, der Fuß nelkenroth. Die Länge beträgt 13½,
die Fittig- und die Schwanzlänge je 6 Zoll.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/314>, abgerufen am 18.12.2024.
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