die Wärme, anfänglich die Sonnenstrahlen, später die Nähe des Kamins. Aber das Feuer wurde ihm verderblich, die Hitze bewirkte eine Gehirnentzündung, an welcher er zu Grunde ging.
Neben den genannten dürfte eine Art der Keilschwänze noch Erwähnung verdienen. Jch meine den Nestor dieser Familie, einen wegen seiner Schnabelbildung sehr auffallenden Vogel, den Choroy der Chilesen (Enicognathus leptorhynchus). Jm Gefieder zeigt dieser Vogel wenig Absonderliches. Er ist ziemlich gleichmäßig dunkelgrün, auf den Flügeln bläulich, mit schwarzen Flecken an den Schwingenspitzen, auf den Schwanzfedern bräunlich, blutroth an den Spitzen derselben, oben grün mit rothem Stirnband, rothem Zügel und einigen dunklen undeutlichen Binden auf dem Oberkopfe, welche durch die Spitzen der betreffenden Federn hervorgebracht werden; unten grün mit rothem Fleck zwischen den Schenkeln, welcher letztere beim Männchen ausgedehnter ist, als beim Weibchen. Seine Länge beträgt ungefähr 14 Zoll, wovon 61/2 Zoll auf den Schwanz zu rechnen sind.
Der Choroy erinnert wegen seines weit vorgezogenen und verhältnißmäßig verlängerten Ober- schnabels an die Nasenkakadus, und es läßt sich von vorn herein erwarten, daß er letzteren ähnlich leben wird. Eine kurze Lebensbeschreibung, welche Boeck von ihm gibt, bestätigt Dies. "Der Vogel", sagt gedachter Forscher, "ist sehr gemein und oft in Scharen von mehreren Hundert anzutref- fen, deren Geschrei fast betäubt. Er ist der gefährlichste Feind der Weizen- oder Maisfelder und der Apfelbäume, deren Früchte er blos der Körner wegen zu Grunde richtet. Jn seiner Lebensweise ist er mehr Erd- als Baumvogel und bedeckt oft große Strecken der Pampas. Er trifft in Valdivia anfangs Oktobers ein und bleibt bis April, kommt täglich flugweise vom Norden her gestrichen und begibt sich abends wieder dorthin zurück. Wo er seine Nacht- und Sammelplätze hat, kann ich nicht sagen. Die Züge folgen einer bestimmten Straße, und jeder einzelne Trupp folgt genau der Richtung der voran- gegangenen. Jm April 1853 führte einer dieser Wege gerade über Laudbeck's Haus, sodaß man von der Thüre aus auf die reisenden Diebe Feuer geben konnte. Es wurde eine ziemliche Anzahl erlegt. Jhr Fleisch ist hart und zäh."
"Die Brütplätze können nicht sehr fern liegen, weil vom Landvolk zuweilen Junge zu uns gebracht werden. Diese lassen sich ohne Mühe groß ziehen."
Dies ist Alles, was ich über das Leben des Schnabelpapageien gefunden habe. Demungeachtet habe ich geglaubt, ihn hier mit aufführen zu müssen, weil er den Beweis liefert, daß ein und die- selbe Bildung sich oft in den verschiedenen Familien entsprechend wiederholt. Besäße unser Nasen- papagei nicht den Keilschwanz, so würden wir ihn unbedingt mit den Nasenkakadus und dem Nestor zusammenstellen.
Auch in der alten Welt sind die langschwänzigen Papageien sehr zahlreich vertreten und zwar durch Arten, welche bei aller Verschiedenheit der manchfachen Sippen doch ein gemeinsames Gepräge zeigen. Sie sind die eigentlichen Sittiche (Palaeornithes). Der sehr schlanke Leib mit zugespitz- tem Schwanze von Leibeslänge und darüber und ein im allgemeinen weitstrahliges, in den prächtigsten Farben prangendes Gefieder kennzeichnen sie. Jhre Verbreitung reicht über ganz Mittel- und Süd- afrika, einen großen Theil Jndiens und Australiens; in günstigen Gegenden treten sie in sehr großen Scharen auf. Die australischen Sippen unterscheiden sich von den asiatischen und afrikanischen haupt- sächlich durch ihren verhältnißmäßig breiten Schwanz und wurden deshalb auch oft in einer besondern Gruppe vereinigt, welcher man die asiatischen und afrikanischen schmalschwänzigen Arten und den Nachtpapagei dieser Abtheilung gegenüberstellt, während andere Naturforscher glaubten, daß diese Unterschiede zu einer Trennung nicht berechtigten. Verkennen läßt sich nicht, daß Australien sein
Knacker. Die Papageien. Sittiche.
die Wärme, anfänglich die Sonnenſtrahlen, ſpäter die Nähe des Kamins. Aber das Feuer wurde ihm verderblich, die Hitze bewirkte eine Gehirnentzündung, an welcher er zu Grunde ging.
Neben den genannten dürfte eine Art der Keilſchwänze noch Erwähnung verdienen. Jch meine den Neſtor dieſer Familie, einen wegen ſeiner Schnabelbildung ſehr auffallenden Vogel, den Choroy der Chileſen (Enicognathus leptorhynchus). Jm Gefieder zeigt dieſer Vogel wenig Abſonderliches. Er iſt ziemlich gleichmäßig dunkelgrün, auf den Flügeln bläulich, mit ſchwarzen Flecken an den Schwingenſpitzen, auf den Schwanzfedern bräunlich, blutroth an den Spitzen derſelben, oben grün mit rothem Stirnband, rothem Zügel und einigen dunklen undeutlichen Binden auf dem Oberkopfe, welche durch die Spitzen der betreffenden Federn hervorgebracht werden; unten grün mit rothem Fleck zwiſchen den Schenkeln, welcher letztere beim Männchen ausgedehnter iſt, als beim Weibchen. Seine Länge beträgt ungefähr 14 Zoll, wovon 6½ Zoll auf den Schwanz zu rechnen ſind.
Der Choroy erinnert wegen ſeines weit vorgezogenen und verhältnißmäßig verlängerten Ober- ſchnabels an die Naſenkakadus, und es läßt ſich von vorn herein erwarten, daß er letzteren ähnlich leben wird. Eine kurze Lebensbeſchreibung, welche Boeck von ihm gibt, beſtätigt Dies. „Der Vogel‟, ſagt gedachter Forſcher, „iſt ſehr gemein und oft in Scharen von mehreren Hundert anzutref- fen, deren Geſchrei faſt betäubt. Er iſt der gefährlichſte Feind der Weizen- oder Maisfelder und der Apfelbäume, deren Früchte er blos der Körner wegen zu Grunde richtet. Jn ſeiner Lebensweiſe iſt er mehr Erd- als Baumvogel und bedeckt oft große Strecken der Pampas. Er trifft in Valdivia anfangs Oktobers ein und bleibt bis April, kommt täglich flugweiſe vom Norden her geſtrichen und begibt ſich abends wieder dorthin zurück. Wo er ſeine Nacht- und Sammelplätze hat, kann ich nicht ſagen. Die Züge folgen einer beſtimmten Straße, und jeder einzelne Trupp folgt genau der Richtung der voran- gegangenen. Jm April 1853 führte einer dieſer Wege gerade über Laudbeck’s Haus, ſodaß man von der Thüre aus auf die reiſenden Diebe Feuer geben konnte. Es wurde eine ziemliche Anzahl erlegt. Jhr Fleiſch iſt hart und zäh.‟
„Die Brütplätze können nicht ſehr fern liegen, weil vom Landvolk zuweilen Junge zu uns gebracht werden. Dieſe laſſen ſich ohne Mühe groß ziehen.‟
Dies iſt Alles, was ich über das Leben des Schnabelpapageien gefunden habe. Demungeachtet habe ich geglaubt, ihn hier mit aufführen zu müſſen, weil er den Beweis liefert, daß ein und die- ſelbe Bildung ſich oft in den verſchiedenen Familien entſprechend wiederholt. Beſäße unſer Naſen- papagei nicht den Keilſchwanz, ſo würden wir ihn unbedingt mit den Naſenkakadus und dem Neſtor zuſammenſtellen.
Auch in der alten Welt ſind die langſchwänzigen Papageien ſehr zahlreich vertreten und zwar durch Arten, welche bei aller Verſchiedenheit der manchfachen Sippen doch ein gemeinſames Gepräge zeigen. Sie ſind die eigentlichen Sittiche (Palaeornithes). Der ſehr ſchlanke Leib mit zugeſpitz- tem Schwanze von Leibeslänge und darüber und ein im allgemeinen weitſtrahliges, in den prächtigſten Farben prangendes Gefieder kennzeichnen ſie. Jhre Verbreitung reicht über ganz Mittel- und Süd- afrika, einen großen Theil Jndiens und Auſtraliens; in günſtigen Gegenden treten ſie in ſehr großen Scharen auf. Die auſtraliſchen Sippen unterſcheiden ſich von den aſiatiſchen und afrikaniſchen haupt- ſächlich durch ihren verhältnißmäßig breiten Schwanz und wurden deshalb auch oft in einer beſondern Gruppe vereinigt, welcher man die aſiatiſchen und afrikaniſchen ſchmalſchwänzigen Arten und den Nachtpapagei dieſer Abtheilung gegenüberſtellt, während andere Naturforſcher glaubten, daß dieſe Unterſchiede zu einer Trennung nicht berechtigten. Verkennen läßt ſich nicht, daß Auſtralien ſein
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0082"n="66"/><fwplace="top"type="header">Knacker. Die Papageien. Sittiche.</fw><lb/>
die Wärme, anfänglich die Sonnenſtrahlen, ſpäter die Nähe des Kamins. Aber das Feuer wurde<lb/>
ihm verderblich, die Hitze bewirkte eine Gehirnentzündung, an welcher er zu Grunde ging.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Neben den genannten dürfte eine Art der Keilſchwänze noch Erwähnung verdienen. Jch meine<lb/>
den Neſtor dieſer Familie, einen wegen ſeiner Schnabelbildung ſehr auffallenden Vogel, den <hirendition="#g">Choroy</hi><lb/>
der Chileſen (<hirendition="#aq">Enicognathus leptorhynchus</hi>). Jm Gefieder zeigt dieſer Vogel wenig Abſonderliches.<lb/>
Er iſt ziemlich gleichmäßig dunkelgrün, auf den Flügeln bläulich, mit ſchwarzen Flecken an den<lb/>
Schwingenſpitzen, auf den Schwanzfedern bräunlich, blutroth an den Spitzen derſelben, oben grün<lb/>
mit rothem Stirnband, rothem Zügel und einigen dunklen undeutlichen Binden auf dem Oberkopfe,<lb/>
welche durch die Spitzen der betreffenden Federn hervorgebracht werden; unten grün mit rothem Fleck<lb/>
zwiſchen den Schenkeln, welcher letztere beim Männchen ausgedehnter iſt, als beim Weibchen. Seine<lb/>
Länge beträgt ungefähr 14 Zoll, wovon 6½ Zoll auf den Schwanz zu rechnen ſind.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Choroy</hi> erinnert wegen ſeines weit vorgezogenen und verhältnißmäßig verlängerten Ober-<lb/>ſchnabels an die Naſenkakadus, und es läßt ſich von vorn herein erwarten, daß er letzteren ähnlich<lb/>
leben wird. Eine kurze Lebensbeſchreibung, welche <hirendition="#g">Boeck</hi> von ihm gibt, beſtätigt Dies. „Der<lb/>
Vogel‟, ſagt gedachter Forſcher, „iſt ſehr gemein und oft in Scharen von mehreren Hundert anzutref-<lb/>
fen, deren Geſchrei faſt betäubt. Er iſt der gefährlichſte Feind der Weizen- oder Maisfelder und der<lb/>
Apfelbäume, deren Früchte er blos der Körner wegen zu Grunde richtet. Jn ſeiner Lebensweiſe iſt er<lb/>
mehr Erd- als Baumvogel und bedeckt oft große Strecken der Pampas. Er trifft in Valdivia anfangs<lb/>
Oktobers ein und bleibt bis April, kommt täglich flugweiſe vom Norden her geſtrichen und begibt ſich<lb/>
abends wieder dorthin zurück. Wo er ſeine Nacht- und Sammelplätze hat, kann ich nicht ſagen. Die<lb/>
Züge folgen einer beſtimmten Straße, und jeder einzelne Trupp folgt genau der Richtung der voran-<lb/>
gegangenen. Jm April 1853 führte einer dieſer Wege gerade über <hirendition="#g">Laudbeck’s</hi> Haus, ſodaß man<lb/>
von der Thüre aus auf die reiſenden Diebe Feuer geben konnte. Es wurde eine ziemliche Anzahl<lb/>
erlegt. Jhr Fleiſch iſt hart und zäh.‟</p><lb/><p>„Die Brütplätze können nicht ſehr fern liegen, weil vom Landvolk zuweilen Junge zu uns<lb/>
gebracht werden. Dieſe laſſen ſich ohne Mühe groß ziehen.‟</p><lb/><p>Dies iſt Alles, was ich über das Leben des Schnabelpapageien gefunden habe. Demungeachtet<lb/>
habe ich geglaubt, ihn hier mit aufführen zu müſſen, weil er den Beweis liefert, daß ein und die-<lb/>ſelbe Bildung ſich oft in den verſchiedenen Familien entſprechend wiederholt. Beſäße unſer Naſen-<lb/>
papagei nicht den Keilſchwanz, ſo würden wir ihn unbedingt mit den Naſenkakadus und dem Neſtor<lb/>
zuſammenſtellen.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Auch in der alten Welt ſind die langſchwänzigen Papageien ſehr zahlreich vertreten und zwar<lb/>
durch Arten, welche bei aller Verſchiedenheit der manchfachen Sippen doch ein gemeinſames Gepräge<lb/>
zeigen. Sie ſind die eigentlichen <hirendition="#g">Sittiche</hi> (<hirendition="#aq">Palaeornithes</hi>). Der ſehr ſchlanke Leib mit zugeſpitz-<lb/>
tem Schwanze von Leibeslänge und darüber und ein im allgemeinen weitſtrahliges, in den prächtigſten<lb/>
Farben prangendes Gefieder kennzeichnen ſie. Jhre Verbreitung reicht über ganz Mittel- und Süd-<lb/>
afrika, einen großen Theil Jndiens und Auſtraliens; in günſtigen Gegenden treten ſie in ſehr großen<lb/>
Scharen auf. Die auſtraliſchen Sippen unterſcheiden ſich von den aſiatiſchen und afrikaniſchen haupt-<lb/>ſächlich durch ihren verhältnißmäßig breiten Schwanz und wurden deshalb auch oft in einer beſondern<lb/>
Gruppe vereinigt, welcher man die aſiatiſchen und afrikaniſchen ſchmalſchwänzigen Arten und den<lb/>
Nachtpapagei dieſer Abtheilung gegenüberſtellt, während andere Naturforſcher glaubten, daß dieſe<lb/>
Unterſchiede zu einer Trennung nicht berechtigten. Verkennen läßt ſich nicht, daß Auſtralien ſein<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[66/0082]
Knacker. Die Papageien. Sittiche.
die Wärme, anfänglich die Sonnenſtrahlen, ſpäter die Nähe des Kamins. Aber das Feuer wurde
ihm verderblich, die Hitze bewirkte eine Gehirnentzündung, an welcher er zu Grunde ging.
Neben den genannten dürfte eine Art der Keilſchwänze noch Erwähnung verdienen. Jch meine
den Neſtor dieſer Familie, einen wegen ſeiner Schnabelbildung ſehr auffallenden Vogel, den Choroy
der Chileſen (Enicognathus leptorhynchus). Jm Gefieder zeigt dieſer Vogel wenig Abſonderliches.
Er iſt ziemlich gleichmäßig dunkelgrün, auf den Flügeln bläulich, mit ſchwarzen Flecken an den
Schwingenſpitzen, auf den Schwanzfedern bräunlich, blutroth an den Spitzen derſelben, oben grün
mit rothem Stirnband, rothem Zügel und einigen dunklen undeutlichen Binden auf dem Oberkopfe,
welche durch die Spitzen der betreffenden Federn hervorgebracht werden; unten grün mit rothem Fleck
zwiſchen den Schenkeln, welcher letztere beim Männchen ausgedehnter iſt, als beim Weibchen. Seine
Länge beträgt ungefähr 14 Zoll, wovon 6½ Zoll auf den Schwanz zu rechnen ſind.
Der Choroy erinnert wegen ſeines weit vorgezogenen und verhältnißmäßig verlängerten Ober-
ſchnabels an die Naſenkakadus, und es läßt ſich von vorn herein erwarten, daß er letzteren ähnlich
leben wird. Eine kurze Lebensbeſchreibung, welche Boeck von ihm gibt, beſtätigt Dies. „Der
Vogel‟, ſagt gedachter Forſcher, „iſt ſehr gemein und oft in Scharen von mehreren Hundert anzutref-
fen, deren Geſchrei faſt betäubt. Er iſt der gefährlichſte Feind der Weizen- oder Maisfelder und der
Apfelbäume, deren Früchte er blos der Körner wegen zu Grunde richtet. Jn ſeiner Lebensweiſe iſt er
mehr Erd- als Baumvogel und bedeckt oft große Strecken der Pampas. Er trifft in Valdivia anfangs
Oktobers ein und bleibt bis April, kommt täglich flugweiſe vom Norden her geſtrichen und begibt ſich
abends wieder dorthin zurück. Wo er ſeine Nacht- und Sammelplätze hat, kann ich nicht ſagen. Die
Züge folgen einer beſtimmten Straße, und jeder einzelne Trupp folgt genau der Richtung der voran-
gegangenen. Jm April 1853 führte einer dieſer Wege gerade über Laudbeck’s Haus, ſodaß man
von der Thüre aus auf die reiſenden Diebe Feuer geben konnte. Es wurde eine ziemliche Anzahl
erlegt. Jhr Fleiſch iſt hart und zäh.‟
„Die Brütplätze können nicht ſehr fern liegen, weil vom Landvolk zuweilen Junge zu uns
gebracht werden. Dieſe laſſen ſich ohne Mühe groß ziehen.‟
Dies iſt Alles, was ich über das Leben des Schnabelpapageien gefunden habe. Demungeachtet
habe ich geglaubt, ihn hier mit aufführen zu müſſen, weil er den Beweis liefert, daß ein und die-
ſelbe Bildung ſich oft in den verſchiedenen Familien entſprechend wiederholt. Beſäße unſer Naſen-
papagei nicht den Keilſchwanz, ſo würden wir ihn unbedingt mit den Naſenkakadus und dem Neſtor
zuſammenſtellen.
Auch in der alten Welt ſind die langſchwänzigen Papageien ſehr zahlreich vertreten und zwar
durch Arten, welche bei aller Verſchiedenheit der manchfachen Sippen doch ein gemeinſames Gepräge
zeigen. Sie ſind die eigentlichen Sittiche (Palaeornithes). Der ſehr ſchlanke Leib mit zugeſpitz-
tem Schwanze von Leibeslänge und darüber und ein im allgemeinen weitſtrahliges, in den prächtigſten
Farben prangendes Gefieder kennzeichnen ſie. Jhre Verbreitung reicht über ganz Mittel- und Süd-
afrika, einen großen Theil Jndiens und Auſtraliens; in günſtigen Gegenden treten ſie in ſehr großen
Scharen auf. Die auſtraliſchen Sippen unterſcheiden ſich von den aſiatiſchen und afrikaniſchen haupt-
ſächlich durch ihren verhältnißmäßig breiten Schwanz und wurden deshalb auch oft in einer beſondern
Gruppe vereinigt, welcher man die aſiatiſchen und afrikaniſchen ſchmalſchwänzigen Arten und den
Nachtpapagei dieſer Abtheilung gegenüberſtellt, während andere Naturforſcher glaubten, daß dieſe
Unterſchiede zu einer Trennung nicht berechtigten. Verkennen läßt ſich nicht, daß Auſtralien ſein
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/82>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.