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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866.

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Die Fänger. Raubvögel. Tageulen.
Vögel sind weiß, zuweilen fast ungefleckt oder höchstens mit einer Querreihe brauner Fleckchen am
Vorderkopfe und einzelner auf den großen Schwingen; mittelalte sind auf weißem Grunde mehr
oder weniger mit braunen Quer- oder auf dem Kopfe mit solchen Längsflecken gezeichnet; jüngere
Vögel sind noch stärker gefleckt, als sie. Das Auge ist prächtig gelb, der Schnabel hornschwarz.
Eine ausführlichere Beschreibung ist unnöthig, weil die Schneeeule mit keinem andern Raubvogel ver-
wechselt werden kann.

[Abbildung] Die Schneeeule (Nyctea nivea).

Während des Sommers hält sich die Schneeeule hauptsächlich auf den nordischen Gebirgen auf;
im Winter streicht sie in tiefer gelegene Gegenden hinab, und wenn der Schnee in ihrer Heimat sehr
reichlich fällt und die Nahrung knapp wird, tritt sie auch wohl eine Wanderung nach dem Süden
an. Auf den taurischen Hochsteppen stellen sich nach Radde zuerst die Weibchen ein und zwar bereits
gegen Ende Septembers; die Männchen folgen viel später. Jn Skandinavien kommen sie erst mit
Einbruch des Winters in die Thäler herab.

Jn ihrem Betragen zeigt die Schneeeule manches Eigenthümliche. So lange sie ruhig ist, gleicht
sie allerdings andern Eulen; ihre Bewegungen aber sind viel rascher und gewandter, als die gleich-

Die Fänger. Raubvögel. Tageulen.
Vögel ſind weiß, zuweilen faſt ungefleckt oder höchſtens mit einer Querreihe brauner Fleckchen am
Vorderkopfe und einzelner auf den großen Schwingen; mittelalte ſind auf weißem Grunde mehr
oder weniger mit braunen Quer- oder auf dem Kopfe mit ſolchen Längsflecken gezeichnet; jüngere
Vögel ſind noch ſtärker gefleckt, als ſie. Das Auge iſt prächtig gelb, der Schnabel hornſchwarz.
Eine ausführlichere Beſchreibung iſt unnöthig, weil die Schneeeule mit keinem andern Raubvogel ver-
wechſelt werden kann.

[Abbildung] Die Schneeeule (Nyctea nivea).

Während des Sommers hält ſich die Schneeeule hauptſächlich auf den nordiſchen Gebirgen auf;
im Winter ſtreicht ſie in tiefer gelegene Gegenden hinab, und wenn der Schnee in ihrer Heimat ſehr
reichlich fällt und die Nahrung knapp wird, tritt ſie auch wohl eine Wanderung nach dem Süden
an. Auf den tauriſchen Hochſteppen ſtellen ſich nach Radde zuerſt die Weibchen ein und zwar bereits
gegen Ende Septembers; die Männchen folgen viel ſpäter. Jn Skandinavien kommen ſie erſt mit
Einbruch des Winters in die Thäler herab.

Jn ihrem Betragen zeigt die Schneeeule manches Eigenthümliche. So lange ſie ruhig iſt, gleicht
ſie allerdings andern Eulen; ihre Bewegungen aber ſind viel raſcher und gewandter, als die gleich-

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[596/0630] Die Fänger. Raubvögel. Tageulen. Vögel ſind weiß, zuweilen faſt ungefleckt oder höchſtens mit einer Querreihe brauner Fleckchen am Vorderkopfe und einzelner auf den großen Schwingen; mittelalte ſind auf weißem Grunde mehr oder weniger mit braunen Quer- oder auf dem Kopfe mit ſolchen Längsflecken gezeichnet; jüngere Vögel ſind noch ſtärker gefleckt, als ſie. Das Auge iſt prächtig gelb, der Schnabel hornſchwarz. Eine ausführlichere Beſchreibung iſt unnöthig, weil die Schneeeule mit keinem andern Raubvogel ver- wechſelt werden kann. [Abbildung Die Schneeeule (Nyctea nivea).] Während des Sommers hält ſich die Schneeeule hauptſächlich auf den nordiſchen Gebirgen auf; im Winter ſtreicht ſie in tiefer gelegene Gegenden hinab, und wenn der Schnee in ihrer Heimat ſehr reichlich fällt und die Nahrung knapp wird, tritt ſie auch wohl eine Wanderung nach dem Süden an. Auf den tauriſchen Hochſteppen ſtellen ſich nach Radde zuerſt die Weibchen ein und zwar bereits gegen Ende Septembers; die Männchen folgen viel ſpäter. Jn Skandinavien kommen ſie erſt mit Einbruch des Winters in die Thäler herab. Jn ihrem Betragen zeigt die Schneeeule manches Eigenthümliche. So lange ſie ruhig iſt, gleicht ſie allerdings andern Eulen; ihre Bewegungen aber ſind viel raſcher und gewandter, als die gleich-

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/630>, abgerufen am 22.11.2024.