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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866.

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Knacker. Die Papageien. Die Maitakka.
Bewegungen und Töne seine Zufriedenheit zu erkennen oder schwatzte, als ob er sich mit seiner Her-
rin unterhalten wolle. Liebkosungen, welche ihm gespendet wurden, erwiederte er, indem er seine
Wangen sanft an die seiner Gebieterin drückte, und immer ließ er dabei zärtliche Laute vernehmen.
Das Fräulein durfte unbesorgt mit ihm spielen; er nahm seine Finger in den Schnabel, ergriff selbst
die Oberlippe, ohne solches Vertrauen jemals zu mißbrauchen. Wenn seine Herrin abwesend war,
geberdete er sich traurig: er saß ruhig auf ein und derselben Stelle, fraß gewöhnlich nicht und war
mit einem Worte ein ganz anderes Thier geworden, als sonst.



Unter dem Sippennamen Pionus vereinigt Wagler mehrere kleine Papageien, welche wir
Stumpfschwanzpapageien nennen wollen. Jhre Gestalt ist gedrungen, der Schwanz sehr

[Abbildung] Die Maitakka (Pionus menstrnus).
kurz, der Flügel dagegen ziemlich schmal, spitz und so lang, daß er zusammengelegt mindestens bis
über die Mitte des Schwanzes hinabreicht; der Schnabel ist seitlich zusammengedrückt, und der Ober-
schnabel läuft gewöhnlich in einem langen, spitzen Endhaken aus; die Beine sind stark und kräftig.
Das Gefieder ist im ganzen hart, die Federn sind aber mehr herz-als schuppenförmig und besonders
an Kopf und Hals klein, derb und hervorstechend gefärbt. Man kennt viele hierher zu zählende Pa-

Knacker. Die Papageien. Die Maitakka.
Bewegungen und Töne ſeine Zufriedenheit zu erkennen oder ſchwatzte, als ob er ſich mit ſeiner Her-
rin unterhalten wolle. Liebkoſungen, welche ihm geſpendet wurden, erwiederte er, indem er ſeine
Wangen ſanft an die ſeiner Gebieterin drückte, und immer ließ er dabei zärtliche Laute vernehmen.
Das Fräulein durfte unbeſorgt mit ihm ſpielen; er nahm ſeine Finger in den Schnabel, ergriff ſelbſt
die Oberlippe, ohne ſolches Vertrauen jemals zu mißbrauchen. Wenn ſeine Herrin abweſend war,
geberdete er ſich traurig: er ſaß ruhig auf ein und derſelben Stelle, fraß gewöhnlich nicht und war
mit einem Worte ein ganz anderes Thier geworden, als ſonſt.



Unter dem Sippennamen Pionus vereinigt Wagler mehrere kleine Papageien, welche wir
Stumpfſchwanzpapageien nennen wollen. Jhre Geſtalt iſt gedrungen, der Schwanz ſehr

[Abbildung] Die Maitakka (Pionus menstrnus).
kurz, der Flügel dagegen ziemlich ſchmal, ſpitz und ſo lang, daß er zuſammengelegt mindeſtens bis
über die Mitte des Schwanzes hinabreicht; der Schnabel iſt ſeitlich zuſammengedrückt, und der Ober-
ſchnabel läuft gewöhnlich in einem langen, ſpitzen Endhaken aus; die Beine ſind ſtark und kräftig.
Das Gefieder iſt im ganzen hart, die Federn ſind aber mehr herz-als ſchuppenförmig und beſonders
an Kopf und Hals klein, derb und hervorſtechend gefärbt. Man kennt viele hierher zu zählende Pa-

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[30/0042] Knacker. Die Papageien. Die Maitakka. Bewegungen und Töne ſeine Zufriedenheit zu erkennen oder ſchwatzte, als ob er ſich mit ſeiner Her- rin unterhalten wolle. Liebkoſungen, welche ihm geſpendet wurden, erwiederte er, indem er ſeine Wangen ſanft an die ſeiner Gebieterin drückte, und immer ließ er dabei zärtliche Laute vernehmen. Das Fräulein durfte unbeſorgt mit ihm ſpielen; er nahm ſeine Finger in den Schnabel, ergriff ſelbſt die Oberlippe, ohne ſolches Vertrauen jemals zu mißbrauchen. Wenn ſeine Herrin abweſend war, geberdete er ſich traurig: er ſaß ruhig auf ein und derſelben Stelle, fraß gewöhnlich nicht und war mit einem Worte ein ganz anderes Thier geworden, als ſonſt. Unter dem Sippennamen Pionus vereinigt Wagler mehrere kleine Papageien, welche wir Stumpfſchwanzpapageien nennen wollen. Jhre Geſtalt iſt gedrungen, der Schwanz ſehr [Abbildung Die Maitakka (Pionus menstrnus).] kurz, der Flügel dagegen ziemlich ſchmal, ſpitz und ſo lang, daß er zuſammengelegt mindeſtens bis über die Mitte des Schwanzes hinabreicht; der Schnabel iſt ſeitlich zuſammengedrückt, und der Ober- ſchnabel läuft gewöhnlich in einem langen, ſpitzen Endhaken aus; die Beine ſind ſtark und kräftig. Das Gefieder iſt im ganzen hart, die Federn ſind aber mehr herz-als ſchuppenförmig und beſonders an Kopf und Hals klein, derb und hervorſtechend gefärbt. Man kennt viele hierher zu zählende Pa-

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/42>, abgerufen am 24.11.2024.