den größten Theil seiner Schönheit; seine volle Pracht zeigt es nur, so lange der Vogel lebt, so lange er sich in der glühenden afrikanischen Sonne bewegt."
Das Nest habe ich nicht gefunden, und ich weiß auch nicht, ob Heuglin unsern Vogel meint, wenn er von den großen Nestern der Glanzstaaren, welche oft dutzendweise beisammenstehen, spricht. Jm Sudahn fällt es Niemand ein, den prachtvollen Vogel im Käfig zu halten, und nach Europa ist er wohl auch niemals gekommen, sondern nur Verwandte von ihm, welche die Westküste bewohnen.
Jn denselben Gegenden lebt eine zweite Art der Familie, der Staarglanzvogel (Notauges chrysogaster). Er und seine Verwandten unterscheiden sich durch derberes und minder schimmerndes
[Abbildung]
Der Prachtglanzstaar (Notauges superbus).
Gefieder, etwas schlankeren Schnabel, kürzeren Schwanz und verhältnißmäßig starke, hohe Füße mit ziemlich langen Zehen. Der Staarglanzvogel ist nur 8 Zoll lang und 131/2 Zoll breit; die Fittiglänge beträgt 4 Zoll, die Schwanzlänge 21/2 Zoll. Die Stirn und der Oberkopf des alten Vogels sind graugrün, der Mantel, die Kehle, der Hals und die Brust schwarzgrün mit lebhaftem Braun; der Bürzel ist glänzend stahlblau; der Bauch und die Schenkel sind rostroth, aber glanzlos; der Zügel ist schwarz, das Ange braun, der Schnabel gelb, der Fuß bläulichschwarz. Die Jungen sind auf der Oberseite dunkelbräunlichgrün, auf der unteren rothbraun, in der Kehlgegend etwas dunkler, als auf der Brust.
Eine andere Art der Sippe, vielleicht die schönste von allen, der Prachtglanzstaar (Notauges superbus), bewohnt Abissinien und das tiefere Jnnere Afrikas. Er ist ungefähr ebenso groß, wie der
Die Knacker. Rabenvögel. Glanzdroſſeln.
den größten Theil ſeiner Schönheit; ſeine volle Pracht zeigt es nur, ſo lange der Vogel lebt, ſo lange er ſich in der glühenden afrikaniſchen Sonne bewegt.‟
Das Neſt habe ich nicht gefunden, und ich weiß auch nicht, ob Heuglin unſern Vogel meint, wenn er von den großen Neſtern der Glanzſtaaren, welche oft dutzendweiſe beiſammenſtehen, ſpricht. Jm Sudahn fällt es Niemand ein, den prachtvollen Vogel im Käfig zu halten, und nach Europa iſt er wohl auch niemals gekommen, ſondern nur Verwandte von ihm, welche die Weſtküſte bewohnen.
Jn denſelben Gegenden lebt eine zweite Art der Familie, der Staarglanzvogel (Notauges chrysogaster). Er und ſeine Verwandten unterſcheiden ſich durch derberes und minder ſchimmerndes
[Abbildung]
Der Prachtglanzſtaar (Notauges superbus).
Gefieder, etwas ſchlankeren Schnabel, kürzeren Schwanz und verhältnißmäßig ſtarke, hohe Füße mit ziemlich langen Zehen. Der Staarglanzvogel iſt nur 8 Zoll lang und 13½ Zoll breit; die Fittiglänge beträgt 4 Zoll, die Schwanzlänge 2½ Zoll. Die Stirn und der Oberkopf des alten Vogels ſind graugrün, der Mantel, die Kehle, der Hals und die Bruſt ſchwarzgrün mit lebhaftem Braun; der Bürzel iſt glänzend ſtahlblau; der Bauch und die Schenkel ſind roſtroth, aber glanzlos; der Zügel iſt ſchwarz, das Ange braun, der Schnabel gelb, der Fuß bläulichſchwarz. Die Jungen ſind auf der Oberſeite dunkelbräunlichgrün, auf der unteren rothbraun, in der Kehlgegend etwas dunkler, als auf der Bruſt.
Eine andere Art der Sippe, vielleicht die ſchönſte von allen, der Prachtglanzſtaar (Notauges superbus), bewohnt Abiſſinien und das tiefere Jnnere Afrikas. Er iſt ungefähr ebenſo groß, wie der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0332"n="308"/><fwplace="top"type="header">Die Knacker. Rabenvögel. Glanzdroſſeln.</fw><lb/>
den größten Theil ſeiner Schönheit; ſeine volle Pracht zeigt es nur, ſo lange der Vogel lebt, ſo lange<lb/>
er ſich in der glühenden afrikaniſchen Sonne bewegt.‟</p><lb/><p>Das Neſt habe ich nicht gefunden, und ich weiß auch nicht, ob <hirendition="#g">Heuglin</hi> unſern Vogel meint,<lb/>
wenn er von den großen Neſtern der Glanzſtaaren, welche oft dutzendweiſe beiſammenſtehen, ſpricht.<lb/>
Jm Sudahn fällt es Niemand ein, den prachtvollen Vogel im Käfig zu halten, und nach Europa iſt<lb/>
er wohl auch niemals gekommen, ſondern nur Verwandte von ihm, welche die Weſtküſte bewohnen.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Jn denſelben Gegenden lebt eine zweite Art der Familie, der <hirendition="#g">Staarglanzvogel</hi> (<hirendition="#aq">Notauges<lb/>
chrysogaster</hi>). Er und ſeine Verwandten unterſcheiden ſich durch derberes und minder ſchimmerndes<lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Der Prachtglanzſtaar</hi> (<hirendition="#aq">Notauges superbus</hi>).</hi></head></figure><lb/>
Gefieder, etwas ſchlankeren Schnabel, kürzeren Schwanz und verhältnißmäßig ſtarke, hohe Füße mit<lb/>
ziemlich langen Zehen. Der Staarglanzvogel iſt nur 8 Zoll lang und 13½ Zoll breit; die Fittiglänge<lb/>
beträgt 4 Zoll, die Schwanzlänge 2½ Zoll. Die Stirn und der Oberkopf des alten Vogels ſind<lb/>
graugrün, der Mantel, die Kehle, der Hals und die Bruſt ſchwarzgrün mit lebhaftem Braun; der<lb/>
Bürzel iſt glänzend ſtahlblau; der Bauch und die Schenkel ſind roſtroth, aber glanzlos; der Zügel iſt<lb/>ſchwarz, das Ange braun, der Schnabel gelb, der Fuß bläulichſchwarz. Die Jungen ſind auf der<lb/>
Oberſeite dunkelbräunlichgrün, auf der unteren rothbraun, in der Kehlgegend etwas dunkler, als auf<lb/>
der Bruſt.</p><lb/><p>Eine andere Art der Sippe, vielleicht die ſchönſte von allen, der <hirendition="#g">Prachtglanzſtaar</hi> (<hirendition="#aq">Notauges<lb/>
superbus</hi>), bewohnt Abiſſinien und das tiefere Jnnere Afrikas. Er iſt ungefähr ebenſo groß, wie der<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[308/0332]
Die Knacker. Rabenvögel. Glanzdroſſeln.
den größten Theil ſeiner Schönheit; ſeine volle Pracht zeigt es nur, ſo lange der Vogel lebt, ſo lange
er ſich in der glühenden afrikaniſchen Sonne bewegt.‟
Das Neſt habe ich nicht gefunden, und ich weiß auch nicht, ob Heuglin unſern Vogel meint,
wenn er von den großen Neſtern der Glanzſtaaren, welche oft dutzendweiſe beiſammenſtehen, ſpricht.
Jm Sudahn fällt es Niemand ein, den prachtvollen Vogel im Käfig zu halten, und nach Europa iſt
er wohl auch niemals gekommen, ſondern nur Verwandte von ihm, welche die Weſtküſte bewohnen.
Jn denſelben Gegenden lebt eine zweite Art der Familie, der Staarglanzvogel (Notauges
chrysogaster). Er und ſeine Verwandten unterſcheiden ſich durch derberes und minder ſchimmerndes
[Abbildung Der Prachtglanzſtaar (Notauges superbus).]
Gefieder, etwas ſchlankeren Schnabel, kürzeren Schwanz und verhältnißmäßig ſtarke, hohe Füße mit
ziemlich langen Zehen. Der Staarglanzvogel iſt nur 8 Zoll lang und 13½ Zoll breit; die Fittiglänge
beträgt 4 Zoll, die Schwanzlänge 2½ Zoll. Die Stirn und der Oberkopf des alten Vogels ſind
graugrün, der Mantel, die Kehle, der Hals und die Bruſt ſchwarzgrün mit lebhaftem Braun; der
Bürzel iſt glänzend ſtahlblau; der Bauch und die Schenkel ſind roſtroth, aber glanzlos; der Zügel iſt
ſchwarz, das Ange braun, der Schnabel gelb, der Fuß bläulichſchwarz. Die Jungen ſind auf der
Oberſeite dunkelbräunlichgrün, auf der unteren rothbraun, in der Kehlgegend etwas dunkler, als auf
der Bruſt.
Eine andere Art der Sippe, vielleicht die ſchönſte von allen, der Prachtglanzſtaar (Notauges
superbus), bewohnt Abiſſinien und das tiefere Jnnere Afrikas. Er iſt ungefähr ebenſo groß, wie der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/332>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.