Stimmen der Presse über Brehm's Jllustrirtes Thierleben.
(Jm Auszug.)
Wollte ich auf alle Vorzüge des Jllustrirten Thierlebens von Direktor Dr.Brehm eingehen, so würde ich schon über die 13 ersten Hefte eine Abhandlung schreiben müssen; soll ich aber mein Urtheil kurz fassen, so läßt sich nach den bis jetzt erschienenen 13 Heften mit Grund erwarten, daß Brehm's Thierleben auf dem Gebiete der populären Naturgeschichte nicht nur eins der interessantesten und gründlichsten, sondern das beste Buch zu werden verspricht, was un- sere Literatur über das Leben der gesammten Säugethiere und Vögel besitzt.
Was Blasius für die Säugethiere Mitteleuropa's, was Tschudi für die Thiere der Alpenwelt geleistet hat, das wird Brehm für sämmtliche Säugethiere und Vögel leisten. Mag ich auf die abgerundete, populäre oder leicht faßliche und anziehende Darstellung sehen, mag ich auf die getreuen, meist der Natur selbst entnomme- nen Abbildungen sehen, die durch den Fleiß des Künstlers lebenswahre Musterbilder, ja eigentliche Thier- Portraits geworden sind -- Brehm's Thierleben ist nach allen Seiten hin musterhaft. Seine Schilderung des Hundes, des Löwen oder auch der Fledermäuse, wenn ich Beispiele nennen soll, ich noch von Niemandem über- troffen. Es kann daher das allgemeine und ungetheilt gespendete Lob des Brehm'schen Werkes von unseren gefeiertsten Naturforschern, wie von Karl Vogt, Oskar Schmidt, von unserem berühmten Physiologen Rudolph Wagner, sowie von Owen, Roßmäßler und anderen Männern vom Fache, wohl um so mehr als gerechlfertigt angesehen werden, weil wohl nicht leicht ein anderer Zoolog zu solchem Werke durch seine ganzen Verhältnisse so befähigt ist, wie Direktor Brehm, auch wohl selten Jemand die günstigen Umstände so gut zu benutzen verstand. Schon als Knabe wurde Brehm von seinem Vater, dem bekannten Beobachter der ge- fiederten Welt, dem Veteranen unserer Ornithologen, zum eignen Beobachten angeleitet und erwarb sich später auf seinen weiten Reisen in und außer Europa durch Beobachtung der Thiere in ihrer Heimat selbst, sowie durch eifriges Studium in den vorzüglichsten zoologischen Gärten Europa's, wie jetzt zu Hamburg, die Befähigung, Thierleben gründlich aufzufassen und durch Wort und Bild zu schildern und dadurch die Leser für seinen Gegen- stand zu fesseln. Brehm versteht auch den Stoff sorgfältig zu sichten. Unverdauete Auszüge und leichtgläubige Nacherzählungen einfältiger Reisebeschreiber, wie solche unter andern in Oken's großer Naturgeschichte in Menge stehen, finden sich in Brehm's Werke nicht. Brehm erfreut uns deshalb mit einem Werke, welches allgemein ansprechen muß, mit einem Werke, welches als wahres Bedürfniß bei Alt und Jung, bei Hohen und Niederen, bei Lehrern und Schülern, bei Männern des Faches wie bei Laien, kurz bei Allen, welche in unserer Zeit die hohe Bedeutung der Naturwissenschaften begriffen haben, die freundlichste Aufnahme finden wird und wohl zum Theil schon gefunden hat und so auch zugleich die geschmackvolle und schöne Ausstattung bei billigem Preise dem thätigen Verleger lohnen wird. Wem Förderung und Verbreitung naturhistorischer Kenntnisse in weiten Kreisen am Herzen liegt, der muß pflichtmäßig zur weiteren Verbreitung des Buches beitragen und diese Pflicht suchte ich durch vorstehende kurze Andeutungen zu erfüllen.
Dr.Leunis, Professor der Zoologie in Hildesheim.
Eine auf wahrer Beobachtung des Lebens und Treibens der Thierwelt beruhende Charakteristik derselben, die zugleich den strengen Anforderungen der Wissenschaft und dem Bedürfniß des nach anziehender Unterhaltung und Belehrung verlangenden Laienpublikums entspicht, dürfte nur von wenigen Werken, so wie von dem vor- liegenden geboten werden. Niemand dürfte auch zu einer solchen Schilderung des Thierlebens so geeignet sein, als der Verf. ... Ein solcher Forscher allein war im Stande, einem tiefgefühlten Bedürfniß der Gegen- wart abzuhelfen, ein Werk zu schaffen, das auf wissenschaftlicher Grundlage ein anschauliches Bild des Thier- lebens gewährt, frei von jedem Fabel- und Märchenglauben, frei von Uebertreibung und sentimentaler Aus- artung. Wie sehr der Verf. befähigt ist, ein solcher Führer zur Heimstätte der Thiere zu sein, das beweisen die ersten drei Hefte seines Werkes, welche uns die Affen und Halbaffen vorführen. Es existirt nicht leicht eine vollständigere und lebendigere Schilderung der einzelnen Thiergruppen, und überall sehen wir uns un- mittelbar in die heimatliche Natur dieser Thiere selbst eingeführt etc.
Dr.Otto Ule, Herausgeber der "Natur."
Mit Vergnügen habe ich in der Fortsetzung dieses Werkes in jeder Beziehung den günstigen Eindruck be- stätigt gefunden, welche die ersten Lieferungen mir gewährten. Auch aus weiterem Kreise, und dabei von sehr urtheilsbefähigter Stimme, ist mir die erfreulichste Anerkennung der Vorzüge dieses Werkes ausgesprochen worden.
Dr.Fr. Schödler in Mainz.
Stimmen der Preſſe über Brehm’s Jlluſtrirtes Thierleben.
(Jm Auszug.)
Wollte ich auf alle Vorzüge des Jlluſtrirten Thierlebens von Direktor Dr.Brehm eingehen, ſo würde ich ſchon über die 13 erſten Hefte eine Abhandlung ſchreiben müſſen; ſoll ich aber mein Urtheil kurz faſſen, ſo läßt ſich nach den bis jetzt erſchienenen 13 Heften mit Grund erwarten, daß Brehm’s Thierleben auf dem Gebiete der populären Naturgeſchichte nicht nur eins der intereſſanteſten und gründlichſten, ſondern das beſte Buch zu werden verſpricht, was un- ſere Literatur über das Leben der geſammten Säugethiere und Vögel beſitzt.
Was Blaſius für die Säugethiere Mitteleuropa’s, was Tſchudi für die Thiere der Alpenwelt geleiſtet hat, das wird Brehm für ſämmtliche Säugethiere und Vögel leiſten. Mag ich auf die abgerundete, populäre oder leicht faßliche und anziehende Darſtellung ſehen, mag ich auf die getreuen, meiſt der Natur ſelbſt entnomme- nen Abbildungen ſehen, die durch den Fleiß des Künſtlers lebenswahre Muſterbilder, ja eigentliche Thier- Portraits geworden ſind — Brehm’s Thierleben iſt nach allen Seiten hin muſterhaft. Seine Schilderung des Hundes, des Löwen oder auch der Fledermäuſe, wenn ich Beiſpiele nennen ſoll, ich noch von Niemandem über- troffen. Es kann daher das allgemeine und ungetheilt geſpendete Lob des Brehm’ſchen Werkes von unſeren gefeiertſten Naturforſchern, wie von Karl Vogt, Oskar Schmidt, von unſerem berühmten Phyſiologen Rudolph Wagner, ſowie von Owen, Roßmäßler und anderen Männern vom Fache, wohl um ſo mehr als gerechlfertigt angeſehen werden, weil wohl nicht leicht ein anderer Zoolog zu ſolchem Werke durch ſeine ganzen Verhältniſſe ſo befähigt iſt, wie Direktor Brehm, auch wohl ſelten Jemand die günſtigen Umſtände ſo gut zu benutzen verſtand. Schon als Knabe wurde Brehm von ſeinem Vater, dem bekannten Beobachter der ge- fiederten Welt, dem Veteranen unſerer Ornithologen, zum eignen Beobachten angeleitet und erwarb ſich ſpäter auf ſeinen weiten Reiſen in und außer Europa durch Beobachtung der Thiere in ihrer Heimat ſelbſt, ſowie durch eifriges Studium in den vorzüglichſten zoologiſchen Gärten Europa’s, wie jetzt zu Hamburg, die Befähigung, Thierleben gründlich aufzufaſſen und durch Wort und Bild zu ſchildern und dadurch die Leſer für ſeinen Gegen- ſtand zu feſſeln. Brehm verſteht auch den Stoff ſorgfältig zu ſichten. Unverdauete Auszüge und leichtgläubige Nacherzählungen einfältiger Reiſebeſchreiber, wie ſolche unter andern in Oken’s großer Naturgeſchichte in Menge ſtehen, finden ſich in Brehm’s Werke nicht. Brehm erfreut uns deshalb mit einem Werke, welches allgemein anſprechen muß, mit einem Werke, welches als wahres Bedürfniß bei Alt und Jung, bei Hohen und Niederen, bei Lehrern und Schülern, bei Männern des Faches wie bei Laien, kurz bei Allen, welche in unſerer Zeit die hohe Bedeutung der Naturwiſſenſchaften begriffen haben, die freundlichſte Aufnahme finden wird und wohl zum Theil ſchon gefunden hat und ſo auch zugleich die geſchmackvolle und ſchöne Ausſtattung bei billigem Preiſe dem thätigen Verleger lohnen wird. Wem Förderung und Verbreitung naturhiſtoriſcher Kenntniſſe in weiten Kreiſen am Herzen liegt, der muß pflichtmäßig zur weiteren Verbreitung des Buches beitragen und dieſe Pflicht ſuchte ich durch vorſtehende kurze Andeutungen zu erfüllen.
Dr.Leunis, Profeſſor der Zoologie in Hildesheim.
Eine auf wahrer Beobachtung des Lebens und Treibens der Thierwelt beruhende Charakteriſtik derſelben, die zugleich den ſtrengen Anforderungen der Wiſſenſchaft und dem Bedürfniß des nach anziehender Unterhaltung und Belehrung verlangenden Laienpublikums entſpicht, dürfte nur von wenigen Werken, ſo wie von dem vor- liegenden geboten werden. Niemand dürfte auch zu einer ſolchen Schilderung des Thierlebens ſo geeignet ſein, als der Verf. … Ein ſolcher Forſcher allein war im Stande, einem tiefgefühlten Bedürfniß der Gegen- wart abzuhelfen, ein Werk zu ſchaffen, das auf wiſſenſchaftlicher Grundlage ein anſchauliches Bild des Thier- lebens gewährt, frei von jedem Fabel- und Märchenglauben, frei von Uebertreibung und ſentimentaler Aus- artung. Wie ſehr der Verf. befähigt iſt, ein ſolcher Führer zur Heimſtätte der Thiere zu ſein, das beweiſen die erſten drei Hefte ſeines Werkes, welche uns die Affen und Halbaffen vorführen. Es exiſtirt nicht leicht eine vollſtändigere und lebendigere Schilderung der einzelnen Thiergruppen, und überall ſehen wir uns un- mittelbar in die heimatliche Natur dieſer Thiere ſelbſt eingeführt ꝛc.
Dr.Otto Ule, Herausgeber der „Natur.‟
Mit Vergnügen habe ich in der Fortſetzung dieſes Werkes in jeder Beziehung den günſtigen Eindruck be- ſtätigt gefunden, welche die erſten Lieferungen mir gewährten. Auch aus weiterem Kreiſe, und dabei von ſehr urtheilsbefähigter Stimme, iſt mir die erfreulichſte Anerkennung der Vorzüge dieſes Werkes ausgeſprochen worden.
Dr.Fr. Schödler in Mainz.
<TEI><text><back><pbfacs="#f0955"/><divtype="advertisement"n="1"><p><hirendition="#c"><hirendition="#b">Stimmen der Preſſe<lb/><hirendition="#g">über Brehm’s Jlluſtrirtes Thierleben.</hi></hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#c">(Jm Auszug.)</hi></p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Wollte ich auf alle Vorzüge des <hirendition="#fr">Jlluſtrirten Thierlebens</hi> von Direktor <hirendition="#aq">Dr.</hi><hirendition="#g">Brehm</hi> eingehen, ſo würde ich<lb/>ſchon über die 13 erſten Hefte eine Abhandlung ſchreiben müſſen; ſoll ich aber mein Urtheil kurz faſſen, ſo läßt<lb/>ſich nach den bis jetzt erſchienenen 13 Heften mit Grund erwarten,<lb/><hirendition="#fr #et">daß Brehm’s Thierleben auf dem Gebiete der populären Naturgeſchichte nicht nur eins der<lb/>
intereſſanteſten und gründlichſten, ſondern das <hirendition="#g">beſte</hi> Buch zu werden verſpricht, was un-<lb/>ſere Literatur über das Leben der geſammten Säugethiere und Vögel beſitzt.</hi></p><lb/><p>Was <hirendition="#g">Blaſius</hi> für die Säugethiere Mitteleuropa’s, was <hirendition="#g">Tſchudi</hi> für die Thiere der Alpenwelt geleiſtet<lb/>
hat, das wird <hirendition="#g">Brehm</hi> für ſämmtliche Säugethiere und Vögel leiſten. Mag ich auf die abgerundete, populäre<lb/>
oder leicht faßliche und anziehende Darſtellung ſehen, mag ich auf die getreuen, meiſt der Natur ſelbſt entnomme-<lb/>
nen Abbildungen ſehen, die durch den Fleiß des Künſtlers lebenswahre Muſterbilder, ja eigentliche Thier-<lb/>
Portraits geworden ſind —<hirendition="#g">Brehm’s</hi> Thierleben iſt nach allen Seiten hin muſterhaft. Seine Schilderung des<lb/>
Hundes, des Löwen oder auch der Fledermäuſe, wenn ich Beiſpiele nennen ſoll, ich noch von Niemandem über-<lb/>
troffen. Es kann daher das allgemeine und ungetheilt geſpendete Lob des <hirendition="#g">Brehm</hi>’ſchen Werkes von unſeren<lb/>
gefeiertſten Naturforſchern, wie von <hirendition="#g">Karl Vogt, Oskar Schmidt,</hi> von unſerem berühmten Phyſiologen<lb/><hirendition="#g">Rudolph Wagner,</hi>ſowie von <hirendition="#g">Owen, Roßmäßler</hi> und anderen Männern vom Fache, wohl um ſo mehr<lb/>
als gerechlfertigt angeſehen werden, weil wohl nicht leicht ein anderer Zoolog zu ſolchem Werke durch ſeine ganzen<lb/>
Verhältniſſe ſo befähigt iſt, wie Direktor <hirendition="#g">Brehm,</hi> auch wohl ſelten Jemand die günſtigen Umſtände ſo gut zu<lb/>
benutzen verſtand. Schon als Knabe wurde <hirendition="#g">Brehm</hi> von ſeinem Vater, dem bekannten Beobachter der ge-<lb/>
fiederten Welt, dem Veteranen unſerer Ornithologen, zum eignen Beobachten angeleitet und erwarb ſich ſpäter<lb/>
auf ſeinen weiten Reiſen in und außer Europa durch Beobachtung der Thiere in ihrer Heimat ſelbſt, ſowie durch<lb/>
eifriges Studium in den vorzüglichſten zoologiſchen Gärten Europa’s, wie jetzt zu Hamburg, die Befähigung,<lb/>
Thierleben gründlich aufzufaſſen und durch Wort und Bild zu ſchildern und dadurch die Leſer für ſeinen Gegen-<lb/>ſtand zu feſſeln. <hirendition="#g">Brehm</hi> verſteht auch den Stoff ſorgfältig zu ſichten. Unverdauete Auszüge und leichtgläubige<lb/>
Nacherzählungen einfältiger Reiſebeſchreiber, wie ſolche unter andern in <hirendition="#g">Oken’s</hi> großer Naturgeſchichte in<lb/>
Menge ſtehen, finden ſich in <hirendition="#g">Brehm’s</hi> Werke nicht. <hirendition="#g">Brehm</hi> erfreut uns deshalb mit einem Werke, welches<lb/>
allgemein anſprechen <hirendition="#g">muß,</hi> mit einem Werke, welches als wahres Bedürfniß bei Alt und Jung, bei Hohen und<lb/>
Niederen, bei Lehrern und Schülern, bei Männern des Faches wie bei Laien, kurz bei Allen, welche in unſerer<lb/>
Zeit die hohe Bedeutung der Naturwiſſenſchaften begriffen haben, die freundlichſte Aufnahme finden wird und<lb/>
wohl zum Theil ſchon gefunden hat und ſo auch zugleich die geſchmackvolle und ſchöne Ausſtattung bei billigem<lb/>
Preiſe dem thätigen Verleger lohnen wird. Wem Förderung und Verbreitung naturhiſtoriſcher Kenntniſſe in<lb/>
weiten Kreiſen am Herzen liegt, der muß pflichtmäßig zur weiteren Verbreitung des Buches beitragen und dieſe<lb/>
Pflicht ſuchte ich durch vorſtehende kurze Andeutungen zu erfüllen.</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Dr.</hi><hirendition="#fr">Leunis,</hi><lb/>
Profeſſor der Zoologie in Hildesheim.</hi></p><lb/><p>Eine auf wahrer Beobachtung des Lebens und Treibens der Thierwelt beruhende Charakteriſtik derſelben, die<lb/>
zugleich den ſtrengen Anforderungen der Wiſſenſchaft und dem Bedürfniß des nach anziehender Unterhaltung<lb/>
und Belehrung verlangenden Laienpublikums entſpicht, dürfte nur von wenigen Werken, ſo wie von dem vor-<lb/>
liegenden geboten werden. Niemand dürfte auch zu einer ſolchen Schilderung des Thierlebens ſo geeignet ſein,<lb/>
als der Verf. … Ein ſolcher Forſcher allein war im Stande, einem tiefgefühlten Bedürfniß der Gegen-<lb/>
wart abzuhelfen, ein Werk zu ſchaffen, das auf wiſſenſchaftlicher Grundlage ein anſchauliches Bild des Thier-<lb/>
lebens gewährt, frei von jedem Fabel- und Märchenglauben, frei von Uebertreibung und ſentimentaler Aus-<lb/>
artung. Wie ſehr der Verf. befähigt iſt, ein ſolcher Führer zur Heimſtätte der Thiere zu ſein, das beweiſen<lb/>
die erſten drei Hefte ſeines Werkes, welche uns die Affen und Halbaffen vorführen. Es exiſtirt nicht leicht<lb/>
eine vollſtändigere und lebendigere Schilderung der einzelnen Thiergruppen, und überall ſehen wir uns un-<lb/>
mittelbar in die heimatliche Natur dieſer Thiere ſelbſt eingeführt ꝛc.</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Dr.</hi><hirendition="#fr">Otto Ule,</hi><lb/>
Herausgeber der „Natur.‟</hi></p><lb/><p>Mit Vergnügen habe ich in der Fortſetzung dieſes Werkes in jeder Beziehung den günſtigen Eindruck be-<lb/>ſtätigt gefunden, welche die erſten Lieferungen mir gewährten. Auch aus weiterem Kreiſe, und dabei von ſehr<lb/>
urtheilsbefähigter Stimme, iſt mir die erfreulichſte Anerkennung der Vorzüge dieſes Werkes ausgeſprochen<lb/>
worden.</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Dr.</hi><hirendition="#fr">Fr. Schödler</hi> in <hirendition="#g">Mainz.</hi></hi></p><lb/></div></back></text></TEI>
[0955]
Stimmen der Preſſe
über Brehm’s Jlluſtrirtes Thierleben.
(Jm Auszug.)
Wollte ich auf alle Vorzüge des Jlluſtrirten Thierlebens von Direktor Dr. Brehm eingehen, ſo würde ich
ſchon über die 13 erſten Hefte eine Abhandlung ſchreiben müſſen; ſoll ich aber mein Urtheil kurz faſſen, ſo läßt
ſich nach den bis jetzt erſchienenen 13 Heften mit Grund erwarten,
daß Brehm’s Thierleben auf dem Gebiete der populären Naturgeſchichte nicht nur eins der
intereſſanteſten und gründlichſten, ſondern das beſte Buch zu werden verſpricht, was un-
ſere Literatur über das Leben der geſammten Säugethiere und Vögel beſitzt.
Was Blaſius für die Säugethiere Mitteleuropa’s, was Tſchudi für die Thiere der Alpenwelt geleiſtet
hat, das wird Brehm für ſämmtliche Säugethiere und Vögel leiſten. Mag ich auf die abgerundete, populäre
oder leicht faßliche und anziehende Darſtellung ſehen, mag ich auf die getreuen, meiſt der Natur ſelbſt entnomme-
nen Abbildungen ſehen, die durch den Fleiß des Künſtlers lebenswahre Muſterbilder, ja eigentliche Thier-
Portraits geworden ſind — Brehm’s Thierleben iſt nach allen Seiten hin muſterhaft. Seine Schilderung des
Hundes, des Löwen oder auch der Fledermäuſe, wenn ich Beiſpiele nennen ſoll, ich noch von Niemandem über-
troffen. Es kann daher das allgemeine und ungetheilt geſpendete Lob des Brehm’ſchen Werkes von unſeren
gefeiertſten Naturforſchern, wie von Karl Vogt, Oskar Schmidt, von unſerem berühmten Phyſiologen
Rudolph Wagner, ſowie von Owen, Roßmäßler und anderen Männern vom Fache, wohl um ſo mehr
als gerechlfertigt angeſehen werden, weil wohl nicht leicht ein anderer Zoolog zu ſolchem Werke durch ſeine ganzen
Verhältniſſe ſo befähigt iſt, wie Direktor Brehm, auch wohl ſelten Jemand die günſtigen Umſtände ſo gut zu
benutzen verſtand. Schon als Knabe wurde Brehm von ſeinem Vater, dem bekannten Beobachter der ge-
fiederten Welt, dem Veteranen unſerer Ornithologen, zum eignen Beobachten angeleitet und erwarb ſich ſpäter
auf ſeinen weiten Reiſen in und außer Europa durch Beobachtung der Thiere in ihrer Heimat ſelbſt, ſowie durch
eifriges Studium in den vorzüglichſten zoologiſchen Gärten Europa’s, wie jetzt zu Hamburg, die Befähigung,
Thierleben gründlich aufzufaſſen und durch Wort und Bild zu ſchildern und dadurch die Leſer für ſeinen Gegen-
ſtand zu feſſeln. Brehm verſteht auch den Stoff ſorgfältig zu ſichten. Unverdauete Auszüge und leichtgläubige
Nacherzählungen einfältiger Reiſebeſchreiber, wie ſolche unter andern in Oken’s großer Naturgeſchichte in
Menge ſtehen, finden ſich in Brehm’s Werke nicht. Brehm erfreut uns deshalb mit einem Werke, welches
allgemein anſprechen muß, mit einem Werke, welches als wahres Bedürfniß bei Alt und Jung, bei Hohen und
Niederen, bei Lehrern und Schülern, bei Männern des Faches wie bei Laien, kurz bei Allen, welche in unſerer
Zeit die hohe Bedeutung der Naturwiſſenſchaften begriffen haben, die freundlichſte Aufnahme finden wird und
wohl zum Theil ſchon gefunden hat und ſo auch zugleich die geſchmackvolle und ſchöne Ausſtattung bei billigem
Preiſe dem thätigen Verleger lohnen wird. Wem Förderung und Verbreitung naturhiſtoriſcher Kenntniſſe in
weiten Kreiſen am Herzen liegt, der muß pflichtmäßig zur weiteren Verbreitung des Buches beitragen und dieſe
Pflicht ſuchte ich durch vorſtehende kurze Andeutungen zu erfüllen.
Dr. Leunis,
Profeſſor der Zoologie in Hildesheim.
Eine auf wahrer Beobachtung des Lebens und Treibens der Thierwelt beruhende Charakteriſtik derſelben, die
zugleich den ſtrengen Anforderungen der Wiſſenſchaft und dem Bedürfniß des nach anziehender Unterhaltung
und Belehrung verlangenden Laienpublikums entſpicht, dürfte nur von wenigen Werken, ſo wie von dem vor-
liegenden geboten werden. Niemand dürfte auch zu einer ſolchen Schilderung des Thierlebens ſo geeignet ſein,
als der Verf. … Ein ſolcher Forſcher allein war im Stande, einem tiefgefühlten Bedürfniß der Gegen-
wart abzuhelfen, ein Werk zu ſchaffen, das auf wiſſenſchaftlicher Grundlage ein anſchauliches Bild des Thier-
lebens gewährt, frei von jedem Fabel- und Märchenglauben, frei von Uebertreibung und ſentimentaler Aus-
artung. Wie ſehr der Verf. befähigt iſt, ein ſolcher Führer zur Heimſtätte der Thiere zu ſein, das beweiſen
die erſten drei Hefte ſeines Werkes, welche uns die Affen und Halbaffen vorführen. Es exiſtirt nicht leicht
eine vollſtändigere und lebendigere Schilderung der einzelnen Thiergruppen, und überall ſehen wir uns un-
mittelbar in die heimatliche Natur dieſer Thiere ſelbſt eingeführt ꝛc.
Dr. Otto Ule,
Herausgeber der „Natur.‟
Mit Vergnügen habe ich in der Fortſetzung dieſes Werkes in jeder Beziehung den günſtigen Eindruck be-
ſtätigt gefunden, welche die erſten Lieferungen mir gewährten. Auch aus weiterem Kreiſe, und dabei von ſehr
urtheilsbefähigter Stimme, iſt mir die erfreulichſte Anerkennung der Vorzüge dieſes Werkes ausgeſprochen
worden.
Dr. Fr. Schödler in Mainz.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/955>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.