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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865.

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Das zweihörnige Nashorn. Das Keitloa.

Dieselben Orte bewohnt auch das Keitloa (Rhinoceros Keitloa), welches durch seine blaß-
bräunliche Farbe und durch die beiden sehr langen Hörner auffällt. Das hintere Horn dieses Thieres,
welches sich nach vorwärts wendet, übertrifft gewöhnlich das vordere noch an Länge. Das erstere ist
ganz rund, das hintere oben seitlich etwas zusammengedrückt. Die Länge des Thieres beträgt 11 bis
12 Fuß, seine Schulterhöhe 5 Fuß. Manche Naturforscher sprechen dieser Art ihre Selbständigkeit

[Abbildung] Das zweihörnige Nashorn (Rhinoceros bicornis).
ab, und betrachten sie nur als Spielart des gewöhnlichen zweihörnigen Nashorns; die Forscher und
Jäger aber, welche das Thier lebendig sahen, unterschieden es sehr genau von dem ersteren.

Nach den genannten kommt in Afrika noch eine Art vor, das stumpfnäsige Nashorn
(Rhinoceros simus), welches im Lande der Betschuanen in größeren Gesellschaften weidet und sich
durch die Zahl der Rippen von dem zweihörnigen unterscheidet. Mit diesem ist die Neihe der bisher
bekannten, noch lebenden Nashörner geschlossen. Es ist jedoch sehr möglich, daß in Afrika noch an-
dere aufgefunden werden dürften. Mir wurde während meines Aufenthalts in Kordofahn von ver-

Brehm, Thierleben. II. 48
Das zweihörnige Nashorn. Das Keitloa.

Dieſelben Orte bewohnt auch das Keitloa (Rhinoceros Keitloa), welches durch ſeine blaß-
bräunliche Farbe und durch die beiden ſehr langen Hörner auffällt. Das hintere Horn dieſes Thieres,
welches ſich nach vorwärts wendet, übertrifft gewöhnlich das vordere noch an Länge. Das erſtere iſt
ganz rund, das hintere oben ſeitlich etwas zuſammengedrückt. Die Länge des Thieres beträgt 11 bis
12 Fuß, ſeine Schulterhöhe 5 Fuß. Manche Naturforſcher ſprechen dieſer Art ihre Selbſtändigkeit

[Abbildung] Das zweihörnige Nashorn (Rhinoceros bicornis).
ab, und betrachten ſie nur als Spielart des gewöhnlichen zweihörnigen Nashorns; die Forſcher und
Jäger aber, welche das Thier lebendig ſahen, unterſchieden es ſehr genau von dem erſteren.

Nach den genannten kommt in Afrika noch eine Art vor, das ſtumpfnäſige Nashorn
(Rhinoceros simus), welches im Lande der Betſchuanen in größeren Geſellſchaften weidet und ſich
durch die Zahl der Rippen von dem zweihörnigen unterſcheidet. Mit dieſem iſt die Neihe der bisher
bekannten, noch lebenden Nashörner geſchloſſen. Es iſt jedoch ſehr möglich, daß in Afrika noch an-
dere aufgefunden werden dürften. Mir wurde während meines Aufenthalts in Kordofahn von ver-

Brehm, Thierleben. II. 48
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[753/0799] Das zweihörnige Nashorn. Das Keitloa. Dieſelben Orte bewohnt auch das Keitloa (Rhinoceros Keitloa), welches durch ſeine blaß- bräunliche Farbe und durch die beiden ſehr langen Hörner auffällt. Das hintere Horn dieſes Thieres, welches ſich nach vorwärts wendet, übertrifft gewöhnlich das vordere noch an Länge. Das erſtere iſt ganz rund, das hintere oben ſeitlich etwas zuſammengedrückt. Die Länge des Thieres beträgt 11 bis 12 Fuß, ſeine Schulterhöhe 5 Fuß. Manche Naturforſcher ſprechen dieſer Art ihre Selbſtändigkeit [Abbildung Das zweihörnige Nashorn (Rhinoceros bicornis).] ab, und betrachten ſie nur als Spielart des gewöhnlichen zweihörnigen Nashorns; die Forſcher und Jäger aber, welche das Thier lebendig ſahen, unterſchieden es ſehr genau von dem erſteren. Nach den genannten kommt in Afrika noch eine Art vor, das ſtumpfnäſige Nashorn (Rhinoceros simus), welches im Lande der Betſchuanen in größeren Geſellſchaften weidet und ſich durch die Zahl der Rippen von dem zweihörnigen unterſcheidet. Mit dieſem iſt die Neihe der bisher bekannten, noch lebenden Nashörner geſchloſſen. Es iſt jedoch ſehr möglich, daß in Afrika noch an- dere aufgefunden werden dürften. Mir wurde während meines Aufenthalts in Kordofahn von ver- Brehm, Thierleben. II. 48

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. 753. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/799>, abgerufen am 23.11.2024.